George Orwell - 1984/ Nineteen Eighty-Four

  • Inhalt (aus Amazon):
    Winston Smith, die Hauptperson, ist in London damit beschäftigt, im Wahrheitsministerium Zeitungsberichte zu fälschen, um so falsche Prognosen der Partei zu korrigieren oder von der Partei aus politischen Gründen getötete Personen aus der Geschichte zu streichen. Obwohl Smith für die Partei arbeitet, ist er in seinem Inneren ein Gegner des Systems und versucht mit der legendären Brüderschaft, einer Untergrundbewegung in Verbindung zu treten.
    Eines Tages verliebt sich Smith in Julia, ebenfalls ein Mitglied der Äußeren Partei. Da laut Parteistatut jedoch Sexualität nur zur Fortpflanzung dient, beginnt ein ständiges Versteckspiel. Durch einen Mittelsmann, O´Brien, meint Smith in Kontakt mit der Brüderschaft treten zu können. Dieser verrät ihn jedoch an die Partei, was zur Verhaftung der Liebenden führt. Smith wird nun mit den grausamen Mitteln und Methoden der Partei in seinem Innersten zerstört und einer erbarmungslosen Gehirnmanipulation sowie Umstrukturierung unterzogen. Er wird ein leeres Gefäß, das mit der Liebe zum »Großen Bruder« aufgefüllt wird.



    Mein Kommentar (bisher) - ich habe nun das erste Drittel hinter mir. Ansich finde ich die Geschichte nicht schlecht; vieles kommt mir bekannt vor, nicht daß ich es irgendwie schon mal erlebt hätte, aber Dinge, die man oft in den Medien gehört oder gelesen hat (zB angeblich alles vorhanden aber keine Rasierklingen oder Schnürsenkel dort etc.) Daß es natürlich fast grenzgenial ist, daß Orwell in früherer Zeit gewisse Dinge so gut beschreibt, ist natürlich auch klar. Aber so richtig fesseln konnte mich das Buch bisher nicht. Vielleicht liegt das auch daran, daß ich kein wirklicher Sci-Fi-Fan bin. Naja, ich mache weiter und berichte ...

  • Mich hat das Buch auch nicht sonderlich begeistert. Aber zu der Zeit als es geschrieben wurde, war vieles, was heute technisch möglich und selbstverständlich ist, nicht vorstellbar, und von daher ist es nachvollziehbar, dass der Roman für Aufregung gesorgt hat.


    Und neben der Geschichte hat mir der Stil Orwell´s auch nicht besonders gut gefallen. Vielleicht waren aber auch meine Erwartungshaltungen einfach zu hoch, weil das Buch überall so sehr gelobt wird.

  • Habe das Buch dieses Wochenende beendet - endlich. Es ist absolut nicht mein Ding gewesen. Vielleicht habe ich es mir auch anders vorgestellt, ich weiß nicht. Jedenfalls wird das Buch demnächst verschenkt oder verkauft werden. Einmal gelesen und Danke!

  • Oje, ich hab mir "1984" heut in der Bibliothek als Hörbuch ausgeliehen. Bin ja mal gespannt. :-?

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • 1984 wurde im Jahr 1948 geschrieben und galt als Science Fiction-Literatur. Was Orwell damals beschrieb, waren Möglichkeiten zukünftiger Schrecken, in die Erfahrungen mit dem Stalinismus und dem 2. Weltkrieg einflossen, die andererseits aber beinah visionär auf die Zukunft (also unsere Gegenwart) zeigten.


    Insofern sind manche der Visionen heute schon Realität, an die wir uns gewöhnt und die für uns ihren Schrecken verloren haben. Weiterhin muss man bedenken, dass Orwellsche Wortschöpfungen, damals neu und unfassbar, heute zur Alltagssprache gehören wie Big Brother.


    Meiner Ansicht nach hat Orwell mit diesem Buch zu Recht seinen Platz bei den Klassikern bekommen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von Marie
    Meiner Ansicht nach hat Orwell mit diesem Buch zu Recht seinen Platz bei den Klassikern bekommen.


    Ich bin deiner Meinung, Marie.


    Orwell mag heute etwas angestaubt sein, aber das Werk war und ist revolutionär und erschreckend. Auch wenn die Realität noch viel erschreckender ist als sie sich Orwell ausgemalt hat.

  • Zitat

    Original von Marie
    1984 wurde im Jahr 1948 geschrieben und galt als Science Fiction-Literatur. Was Orwell damals beschrieb, waren Möglichkeiten zukünftiger Schrecken, in die Erfahrungen mit dem Stalinismus und dem 2. Weltkrieg einflossen, die andererseits aber beinah visionär auf die Zukunft (also unsere Gegenwart) zeigten.


    Insofern sind manche der Visionen heute schon Realität, an die wir uns gewöhnt und die für uns ihren Schrecken verloren haben. Weiterhin muss man bedenken, dass Orwellsche Wortschöpfungen, damals neu und unfassbar, heute zur Alltagssprache gehören wie Big Brother.


    Ich gebe dir recht, Marie, aber die Geschichte ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Eben weil es für uns selbstverständlich ist, "gläserne Menschen" zu sein.


    Lg
    Susannah

  • Hallo,


    wir werden dieses Buch ab nächster Woche als Englischlektüre lesen. Meine Begeisterung ist kaum zu beschreiben, weil ich wahrscheinlich irrsinnig viel verstehen werde ;). Darum leihe ich es mir auf Deutsch gleich noch aus der Bücherei aus ;).
    Die Geschichte ist vom Klappentext her nicht ganz mein Ding, aber mal schauen, wie es mir so gefällt....


    lg Lene

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

    Einmal editiert, zuletzt von Lene ()

  • Nicht nur von Berufs wegen muss ich ebenfalls feststellen, dass "1984" zu den gerechtfertigten Klassikern der dystopischen Literatur gehört. Wer Orwells Vision von 1948 mit unserer heutigen Realität vergleicht, kann eigentlich nur staunen, wie sehr die Realität die Phantasie an einigen Stellen überholt hat. Und auch der Hauptprotagonist zeigt deutlich wie schwierig es ist, gegen ein solch durchorganisiertes System anzugehen.


    Ableger dieser Geschichte, wie "Brazil" und andere Geschichten, die die totale Überwachung der Menschen durch den Stadt darstellen schulden in vielerlei Hinsicht diesem Buch eine große Schuld. Genau wie eine sehr fürchterliche "Reality"-Show.


    Lene - viel Glück, aber pass gut auf, denn das "Neusprech" solltest Du für die Klausur schon nach dem Original drauf haben, sonst bekommst Du echte Schwierigkeiten. ;)

  • 1984 fand ich, ist eine faszinierende Lektüre...und ich las das Buch tatsächlich im nämlichen Jahr :D


    Ihr habt schon recht: Vieles, was in 1984 beschrieben wurde, ist heute Realiltät. Das zeugt davon, dass Orwell ein Visionär war, kein Zweifel.


    Freilich leben wir heute NICHT (zum Glück!!!) in dem System, welches Orwell beschworen hat :) Und das ist. denke ich, der entscheidende Unterschied! Orwell erlebte den 2. Weltkrieg (gegen die Nazis) und später den "Kalten Krieg"; seine Idee des überwachten Staates ist geprägt von diesen Erfahrungen.
    Dass es heute Sendungen wie "Big Brother" gibt, erinnert mich nicht nur an Orwells Geschichte sondern auch an Aldous Haxleys "Schöne Neue Welt" Orwell hat die Idee der Überwachung in einem totalitären Staat kommunistischer/nazistischer Prägung geliefert. Huxley hat die Idee in die Zukunft übertragen: Alle, bis auf wenige Ausnahmen, sind "glücklich" mit dem Status, in den sie geboren wurden bzw. den sie noch erreichen können.
    Deshalb sehe ich in unserer heutigen Gesellschaft eher mehr Paralleln zu Huxley als zu Orwell... :|
    Orwell gebührt der Verdienst, ein faszinierendes Buch geschrieben zu haben, das zu den Klassikern der Literatur schlechthin zählt.
    LG,
    Elli

  • Nach fast 2 Monaten habe ich das Buch jetzt endlich beendet, auch wenn wir es doch nicht als Schulletüre gelesen haben.
    Eigentlich bin ich recht positiv überrascht, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass mir auch ein solches Genre gefallen könnte. Zwischendurch hing ich mal eine lange Zeit, in der ich einfach nicht voran kam. Besonders die fast 40 Seiten Auszüge aus Goldsteins Buch fand ich eher "einschläfernd", als dass es mich mitgerissen hätte.
    Jedoch war ich nach diesen 40 Seiten umso mehr gefesselt und hab somit die letzten Seiten auf einen Rutsch gelesen. Diese letzten 70 Seiten haben auch mein Urteil über dieses Buch beeinflußt, sodass ich sagen muss, dass es irgendwie "interessant" ist. Orwell stellt alles ziemlich krass und übertrieben dar, wodurch er natürlich den Leser etwas schockt.
    Insgesamt also wirklich ein lesenswerter Roman!



    Lene

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

  • Mein Freund hat das Buch letztes Jahr im Urlaub gelesen und war ziemlich begeistert, wenn er auch ein paar Lesedurststrecken hatte. Er hat mir dann ausführlich von dem Buch erzählt, sodass ich es jetzt selber lese. Bin erst auf Seite 60 (muss nachher unbedingt weiterlesen), aber mir gefällt das Buch bisher sehr gut. Ich finde diese detailgetreue Darstellung des Systems und alles, was damit verbunden ist, faszinierend. Ich bin gespannt, wie es mit O'Brien weitergeht, da Winston ja denkt, O'Brien ist zu schlau für das System. Meiner Meinung nach hat das Buch wirklich seinen Platz unter den Büchern verdient, die man mal gelesen haben muss (obwohl ich sonst diesen Begriff nicht so mag, da es zuviele Bücher sind, die man mal gelesen haben muss ;)).
    Ich werde dann demnächst an dieser Stelle nochmal posten!
    Liebe Grüße Eimyrja

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Ich habe das Buch in den Weihnachtsferien endlich zu Ende gelesen und muss sagen, es hat sich wirklich gelohnt dieses Buch zu lesen! Es hat mich immer wieder zum Nachdenken angeregt und wird es wohl auch in Zukunft tun. Der 3. Teil hat mir zwar nicht mehr ganz so gefallen, weil für meinen Geschmack viel Spannung weg war, aber alles in allem eins der besten Bücher, die ich bisher gelesen habe!


    Liebe Grüße Eimyrja

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Georg Orwell`s "1984" - zumindest den Namen kennt eigentlich jeder. Er ist soetwas wie ein feststehender Begriff für eine Zukunft (oder vielleicht sogar Gegenwart?) geworden, vor der man unwillkürlich zurückschreckt. Gleichzeitig stimmt sie uns aber auch äußerst nachdenklich.
    Der Name "1984" beruht auf einem Zahlenspiel-der Roman wurde 1948 geschrieben. Er hat aber nichts von seiner teilweise erschreckenden Aktualität eingebüßt.


    Die "Totale Macht" einer Partei, des "Großen Bruder`s" - das ist das Leben von Winston und aller übrigen Bewohner Ozeaniens. Totale Macht bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes totale Kontrolle des Tagesablaufes und selbst Menschen wie Winston, die nach Wahrheit oder Individualität streben glauben, daß jede Auflehnung umsonst ist. Denn: "...früher oder später kriegen sie einen doch...".


    Aber der Roman gibt auch Hoffnug. Winston selbst formuliert es am Ende des Romanes so schön. So ein System kann von Natur aus nicht funktionieren. Es würde zusammenbrechen. Aber ein fader Nachgeschmack bleibt.


    Viele Grüße
    Leseratte

    ...Dann sagte ein Lehrer: Sprich uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Niemand kann Euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern Eures Wissens schlummert.


    Khalil Gibran
    Der Prophet

  • Ich habe "1984" vor über 20 Jahren gelesen und kann mich von daher nicht mehr an jedes Detail erinnern.
    Ich erinnere mich aber sehr gut daran das ich das Buch damals ziemlich stark fand.

  • Das ist ein ganz fantastisches Buch. Wie ein Blick in die Zukunft. Mir ist beim Lesen oft richtig angst und bange geworden, wenn man bedenkt, wann es geschrieben wurde.

  • Ich selbst habe das Buch zwar nicht gelesen, es aber von meinem Deutschlehrer empfohlen bekommen. Das kam davon, dass ich wegen einer nicht aufhörenden Fahrradbeschädigung gefragt habe, warum die Schule denn keine Überwachungskameras anbringt... Nach einem viertelstündigem Vortrag über das Buch habe ich eingesehen, dass keine Kameras angebracht werden und ich "1984" lesen muss, um weiter zu diskutieren. Eure Beiträge sind ja aber eher zwiespaltig ... :|

  • Zitat

    Original von MaxN
    Ich selbst habe das Buch zwar nicht gelesen, es aber von meinem Deutschlehrer empfohlen bekommen. Das kam davon, dass ich wegen einer nicht aufhörenden Fahrradbeschädigung gefragt habe, warum die Schule denn keine Überwachungskameras anbringt... Nach einem viertelstündigem Vortrag über das Buch habe ich eingesehen, dass keine Kameras angebracht werden und ich "1984" lesen muss, um weiter zu diskutieren. Eure Beiträge sind ja aber eher zwiespaltig ... :|


    Mit Verlaub, aber so etwas als Gegenargument zu bringen, finde ich einfach lächerlich! Klar kommt jetzt wieder die Diskussion auf, was darf man bewachen und was nicht, aber als die beiden Kofferbomber in den deutschen Bahnhöfen aufgrund Aufzeichnungen der Überwachungskameras geschnappt wurden und der Fall der Frau, die in der Ubahn vor einen Zug geschupst wurde, gelöst waren, hat sich auch keiner beschwert :evil: - es würde m. E. schon reichen, Attrappen (gut sichtbar) anzubringen, denn das hält die meisten dann auch davon ab.