Frau Irene, eine Dame aus der wohlhabenden Wiener Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts, betrügt ihren Mann seit einiger Zeit mit einem jungen Pianisten. Geplagt von Gewissensbissen und gequält von der Last ihrer ständigen Notlügen, lebt sie in dauernder Angst vor der Entdeckung ihrer Untreue. Zudem kommt noch, dass die angeblich frühere Geliebte des Pianisten darüber Bescheid weiß und die Lage mit Erpressungen (Verlangen von Wertgegenständen etc.) ausnützt.
Stefan Zweigs Texte zählen einfach zu den Klassikern, seine Novellen sind Meisterwerke der moderneren Literatur
So genoß ich die Lektüre über eine Frau, die eigentlich zufrieden sein müsste, mit dem, was sie hat und welche von Anfang bis zum Schluss von der Angst innerlich aufgefressen wird. Genießen in dem Sinne, von Zweigs peinlich genau geschilderten inneren Vorgänge einer Frau in solcher Situation "verwöhnt" zu werden (also auch aus psychologischer Sicht äußerst interessant).
Man merkt, wie gut er sich in Menschen hineinfühlen konnte, wie ausführlich er sich mit ihnen beschäftigte und auch versuchte, sie so zu verstehen.
Ein durchaus empfehlenswertes Werk!
Grüße,
kameliendame