Kapitel 3 - Das helle Feuer... bis 27.5.04

  • Dann mach ich halt den Anfang, nachdem ich den Roman schon vor einiger Zeit fertig gelesen habe.


    Es folgt der fast klassische Showdown: Montag brennt sein HAus nieder, Beatty gleich mit und den Mechanischen Hund.
    Nun hat er alle Brücken hinter sich abgebrochen, und er muss fliehen. Nicht ohne eine letzte Untat zu begehen: er versteckt Bücher in der Küche eines (nun ehemaligen) Kollegen und denunziert ihn gleich darauf.


    Faber zeigt ihm einen Weg der Flucht und opfert sich gleichzeitig für Montag. Ein neuer Mechanischer Hund verfolgt Montag, dem aber die Flucht gelingt.
    Während Montag auf dem Fluss dahintreibt, geht eine Wandlung in ihm vor: vom Zerstörer zum Bewahrer.


    Eine schöne Stelle und für mich der Sinn des ganzen Buches: Montag schließt sich einer Gruppe Außenseiter an, die eine "wandernde Bibliothek" bilden. Mit ihr zusammen beobachtet Montag mit leisem Bedauern die Zerstörung seiner Stadt durch den nun doch ausgebrochenen Krieg. Ein schöner Schlusspunkt: die Geschichte vom Phönix.


    Der Schluss macht Mut und gibt all den deprimierenden Bildern doch ein wenig Sinn und Hoffnung.

  • Mittlwerweile bin ich auch am Schluß angekommen und hätte so ein Ende nicht erwartet. Da im Teil 2 soviel von Faber die Rede war, war er dennoch nur eine Winzigkeit im Roman. Man weiß nicht was aus ihm geworden ist... oder war das Faber, den die Polizei erwischte bei der Verfolgungsjagd von Montag?



    Die "wandernde Bibliothek" hat mich auch fasziniert. Auch wenn es wenige Menschen waren, die sich zusammengefunden haben, so tragen sie doch ein großes Wisses mit sich herum.
    Ich hätte an dem Punkt gern gewußt, wie es mit ihnen weitergegangen ist/wäre...


    Letztendlich hätte ich aber nicht gedacht, daß Fahrenheit 451 ein schwierig zu lesendes Buch ist. Ich werde es sicher nochmal in 10-20 Jahren in die Hand nehmen. Vielleicht sehe ich die Story dann auch in einem anderen Licht.

  • Zitat

    Original von Lilli


    Die "wandernde Bibliothek" hat mich auch fasziniert. Auch wenn es wenige Menschen waren, die sich zusammengefunden haben, so tragen sie doch ein großes Wisses mit sich herum.
    Ich hätte an dem Punkt gern gewußt, wie es mit ihnen weitergegangen ist/wäre...


    So wenige waren es aber nicht. Granger sagt auf die Frage Montags:


    Zitat

    Tausende auf den Straßen und Bahngleisen, Landstreicher auf den ersten Blick, aber unter der Oberfläche wandernde Bibliotheken.


    Ja, das hätte ich mir auch gewünscht: ein Kapitel, in dem vom weiteren Schicksal dieser Menschen erzählt wird.



  • Mit "wenigen" meinte ich de Truppe die Montag gefunden hat. Das waren doch nur ein paar... oder?

  • Hallo @ll,


    wie Lancelot schreibt; Der Schluss macht Mut und gibt all den deprimierenden Bildern doch ein wenig Sinn und Hoffnung......das sehe ich auch so.
    Zwei Drittel des Buches empfand ich als kühl, düster- ein Buch in dem wenig menschliche Wärme zu spüren war; ein eigenartiges Buch- das in gewissen Punkten durchaus realistisch war/ist.(Diese Punkte wurden in den ersten beiden Kapiteln schon erwähnt).
    Die Stelle an der Granger zu Montag sagt >Das ist gerade das wunderbare am Menschen, er lässt sich nie in dem Masse entmutigen und verbiestern, dass er jemals aufhörte wieder von vorn anzufangen, weil er genau weiss, es lohnt sich.<
    Was für ein wunderbarer, hoffnungsvoller Satz, indem ich meine eigene Lebensphilosophie wiedererkenne.
    Auch die Stelle wo Granger von seinem verstorbenen Grossvater (einem Bildhauer) erzählt, der ein grosser Menschenfreund gewesen war und viel Liebe an die Welt abzugeben hatte; >Irgend etwas, dass seine Hand anrührte, so dass deine Seele eine Bleibe hat, wenn du stirbst.....<
    Das ist einfach wunderschön und ich denke, solange wir/ich so empfinden können, besteht noch Hoffnung - in unserer manchmal gar nicht so schönen Welt.
    Fazit; Ein für mich durchaus lesenswertes Buch, bei dem ich froh bin, dass wir es für unsere Leserunde gewählt haben, denn für mich alleine hätte ich es niemals gekauft, denn es zeigt schon für die damalige Zeit (1953) wie weit die Industrialisierung/ Technisierung den Menschen auf der Strecke lassen können.


    Grüsse von Bonprix

  • Also ich hab gestern das Buch fertiggelesen.


    Ich hab im dritten Kapitel auch Faber etwas vermisst. Aber ich glaube nicht, dass er es war, den man als Montag erwischt hatte. Oder doch???


    Die wandernde Bibliothek (ich kann gerade die Stelle nicht finden) finde ich auch gut. Solches Wissen fasziniert mich immer.


    Ich werde nicht schlau aus Mildred. Wo ist sie denn jetzt? Konnte sie sich retten, wohin ist sie gefahren? Wie war das mit den Bomben? Irgendwie fehlt mir dazu die Auflösung...



    Schöne Pfingstgrüße
    Süße

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Hallo Süsse,


    ich denke auf den Seiten 149/150 kannst Du Erklärung finden, was mit Mildred und Faber geschehen ist.
    Montag sieht in seiner Phantasie, wie Mildred im Bombenkrieg umkommt und ich denke, dass es auch so war - denn sie befand sich ja zum Zeitpunkt des Angriffs in der Stadt.
    Das gleiche gilt für Faber; Da sagt Montag doch > und Faber war ja aus der Stadt heraus, irgendwo in der weiten Landschaft war der Fünf-Uhr-Bus unterwegs von einer Trümmerstätte zur anderen<, also gehe ich mal davon aus, dass Faber den Krieg überlebt.


    Grüsse von Bonprix

  • Hallo Bonprix,


    die Phantasie über Mildreds Tod beim Bombenangriff, das weiß ich. Ich hab nur drauf gewartet, dass sozusagen die Bestätigung dazu kommt. Ich mag es irgendwie nicht, wenn solche Sachen "offen" und mehr oder weniger dem Leser überlassen werden... [-( Ich mag keine halben Sachen :loool:


    Und das mit Faber, stimmt, "Faber war ja aus der Stadt heraus", das könnte ein Anzeichen sein.
    DANKE!


    LG
    Süße

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Was mich bei alldem ein wenig irritiert: Grangers Gruppe war doch auf Sichtweite zu der bombardierten Stadt. Und soviel ich dem Buch entnommen habe, gebrauchte man Atomwaffen. Da müsste doch auch seine Gruppe zumindest verstrahlt sein?

  • Stimmt Bonprix, man kannte ja auch die Folgen von zuvielen Röntgenstrahlen und DDT noch nicht.
    Ich kann mich erinnern, in einer Doku gesehen zu haben, dass die Amerikaner damals zu den Atomtests im Bikini-Atoll ein Schiff in unmittelbarer Nähe platzierten, um alles beobachten zu können.


    Danke für deine Erklärung, das hatte ich nicht bedacht.


    P.S.: Genau darum mag ich es, Bücher gemeinsam zu lesen. :D

  • Zitat

    Original von Bonprix


    Fazit; Ein für mich durchaus lesenswertes Buch, bei dem ich froh bin, dass wir es für unsere Leserunde gewählt haben, denn für mich alleine hätte ich es niemals gekauft, denn es zeigt schon für die damalige Zeit (1953) wie weit die Industrialisierung/ Technisierung den Menschen auf der Strecke lassen können.


    Grüsse von Bonprix


    Ich muss es ehrlich gestehen, alleine hätte ich es mir auch nicht gekauft geschweige denn gelesen! =; Aber zusammen haben wir das ja echt ganz gut hingekriegt :thumright:


    Ich empfand das Buch auch als ziemlich düster, aber genaus das sollte es ja auch sein. Es soll ja zum Nachdenken anregen. :-k


    Bezüglich der Strahlungen hatte ich auch noch gedacht, kann ja eigentlich nicht sein - ist wohl "dichterische Freiheit", aber daran, dass die Folgen einer Verstrahlung noch nicht bekannt waren, hatte ich auch nicht gedacht #-o

    Liebe Grüße


    Kiki :-,


    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.
    Friedrich der Große

  • Zitat

    Original von Kiki



    Ich muss es ehrlich gestehen, alleine hätte ich es mir auch nicht gekauft geschweige denn gelesen! =; Aber zusammen haben wir das ja echt ganz gut hingekriegt :thumright:


    ich hätte sicher "irgendwann" selbst gelesen, da ich es schon bestimmt 3 jahre auf meinem SUB hatte, allerdings weiß ich nicht, ob ich es so intensiv wie jetzt gelesen hätte, eher weniger. irgendwie hat mich diese düstere story schon ziemlich nachdenklich gemacht.

  • Ich hab das Buch nun auch gerade ausgelesen und kann gut verstehen, dass es so eine hohe Auflage erreicht hat.


    Da ich das Buch aus bestimmten Gründen im englischen Original durchgelesen hab, fehlt mir jetzt nur noch der erneute Durchgang nach Vokabeln, die ich nicht immer auf Anhieb verstand, um mein eigenes Vokalbüchlein zu vervollständigen und dann hoffentlich auch im Gehirn zu behalten :D


    Zwei Fragen hätte ich allerdings noch - zusätzlich zu euren Kommentaren: sagt mal, die Idee einer menschlichen Bibliothek - kam die nicht irgendwo anders schon einmal vor und mir fällt nur nicht ein, wo?


    Und die zweite Frage: ist im deutschen Buch auch ein Nachwort von Ray Bradbury selbst enthalten? Mußte sehr schmunzeln beim Lesen. Der kann ja schimpfen :lol:


    LG
    Baumbart