Über das Buch:
Der junge Gilbert Markham berichtet in einem langen Brief an seinen Freund Halford, wie eine junge Dame, Mrs. Graham, in die Gegend gezogen ist, die von skandalösen Gerüchten durch die Gemeinschaft verfolgt wird, weil sie dort allein mit ihrem Sohn und ganz zurückgezogen lebt. Gilbert berichtet von den Gerüchten, seiner Faszinazion zu diese Dame, ihrer gesellschaftlichen Ächtung - und davon, wie er schließlich in heftiger Liebe entbrennt.
Mrs. Graham erwidert seine Zuneigung zunächst nicht, sondern verhält sich zwar höflich aber so abweisend wie nur möglich, bis sie sich durch die Umstände gezwungen sieht, ihm ihr Geheimnis preiszugeben....
Meine Meinung:
Ich hatte zufällig eine sehr schöne Manesse-Ausgabe zur Hand, die sehr schön handlich war, allerdings den großen Nachteil hatte, dass, weil die Seiten so dünn sind, man ewig das Gefühl hat, nicht vorwärts zu kommen.
Es gab immer wieder etwas schleppende Passagen und detaillierte Beschreibungen, aber selbst diese waren für mich unterhaltsam zu lesen, weil der Schreibstil mir außerordentlich gefallen hat. Vielleicht qualitativ nicht ganz so fein wie der von Jane Austen, aber doch sehr bemerkenswert.
Außerdem schimmert immer wieder die Haltung der Autorin durch zur Stellung der Frau und zu deren Möglichkeiten, und es ist überraschend, wie fortschrittlich ihre Denkungsart ist vor dem Hintergrund ihers (Anne Brontes) abgeschiedenen und zurückgezogenen Lebens in Haworth.
Das Buch ist kein absoluter "Page-Turner", aber für Freunde der Zeit und dieses Stils absolut zu empfehlen!