Mary Ryan - Flüstern im Wind

  • Mary Ryans „Flüstern im Wind“ erzählt die Geschichte von Kitty, die um 1920 den um viele Jahre älteren Leonard heiratet und mit ihm nach Tubercullen, Irland, zieht. Beide arbeiten gemeinsam als Lehrer in der Dorfschule.
    Für Kitty ist das Leben auf dem Land sehr ungewohnt und bald nach der Hochzeit fühlt sie sich von ihrem Ehemann unverstanden und ungeliebt. Eine Fehlgeburt und viele einsame Stunden folgen. Als Kitty den Gutsbesitzer Paul kennen lernt, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn...


    Jeder, der bei diesem Buch Tiefgang erwartet, wird sicher bitter enttäuscht. Aber jeder, der eine schöne und unterhaltsame Liebesgeschichte lesen möchte, kommt schon eher auf seine Kosten. :wink:


    Die Autorin springt zwischen zwei Perspektiven hin und her, einmal erlebt der Leser das Leben in Tubercullen aus der Sicht Kittys sowie aus der Sicht des Hausmädchens Eileen. Dies verleiht dem Roman eine abwechslungsreiche Note und erzeugt in manchen Passagen die notwendige Spannung.
    Ein weiterer Punkt, der von Mary Ryan in „Flüstern im Wind“ thematisiert wird, ist die politische Situation in Irland Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch hier kommt es sicher weniger auf historische Details an, als um eine gesellschaftspolitische Umrahmung der Liebesgeschichte.


    Einen großen Teil der Erzählung nimmt einerseits die Dreiecksgeschichte zwischen Kitty, Leonard und Paul ein, (wobei "Dreiecksgeschichte" irgendwie nicht der richtige Ausdruck dafür zu sein scheint), andererseits erhält der Leser einen Einblick in die sozialen Verhältnisse auf dem Land, die besonders aus der Sicht von Eileen thematisiert werden.



    Übrigens: Ich besitze nicht die unten gezeigte Ausgabe, sondern einen Doppelband von Weltbild, der noch "Lied der Gezeiten" von Mary Ryan beinhaltet.


    Viele Grüße
    Wilaja