Lesen bildet?

  • Klar kommt es darauf an was man liest.


    Aber ich würde sagen: Jein.
    Ich kenne doch einige Menschen, die eigentlich gar nicht lesen (Bücher), trotzdem wirklich gebildet sind.

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Ich denke, es kommt nicht nur darauf an, dass man liest oder was man liest, sondern auch, wie man mit dem gelesenen umgeht... Wenn man Bücher einfach nur runterrasselt ohne sich Gedanken zu machen oder neue Wörter, auf die man stößt, nicht nachschlägt, finde ich nicht, dass lesen ungemein bildet...

    Nae quin! Nae king! Nae laird! Nae master! We willna' be fooled again!

  • Ich denke schon das Lesen bildet. Natürlich kommt es auch auf die Bücher und auch auf die Person an, also auch sehr individuell...Denn nicht jeder wird vom Lesen "gebildet" ;)


    Aber wir wissen ja alle, dass Lesen gut ist (und Spaß macht :P) und daher alle ganz ganz ganz viel lesen sollten :))

    :study: gerade "Die Wunschliste" von Jill Smolinski
    :study: auch "Der Proceß" von Kafka

  • Auch ich bin der Meinung das lesen bildet. Bei uns in der Schule in der Etage von meiner Klasse stehen 2 Sprüche an der Wand: " lesen gefährdet die Dummheit" und "Wer nicht liest, der schrumpft!".
    Besonders gebildet wird man bestimmt bei Literaturbüchern/Historische Romane. Diese lese ich zwar nicht, aber wenn ich nicht lesen würde, wäre ich bestimmt nicht so gut in Deutsch. Auch von der Rechtschreibung/Grammatik, kreativität und Vorstellungsvermögen her.

  • Zumindest hat lesen denke ich großen Einfluss auf Wokabular, Vorstellungsvermögen und Rechtschreibung. Wie stark lesen tatsächlich bildet hängt dann natürlich auch von den Büchern ab und den Menschen die sie lesen.

  • Sind Menschen die viel lesen, gebildeter als "Nichtleser"?


    Ohne Zweifel: JA!


    Ich habe in meiner Schulzeit die Erfahrungen gemacht, dass die Menschen, die sagen "Lesen ist blöd", in den meisten Fällen wirklich stohdoof sind. In Deutsch schlecht, insbesondere was Diktate und Aufsätze angeht... und einen assozialen Wortschatz, dass einem das Mittagessen hochkommt. Bei viel-Lesern habe ich das dagegen selten erlebt.

    "Wie man's macht, ist es verkehrt, aber macht man's gleich verkehrt, ist es auch nicht richtig."


  • Ohne Zweifel: JA!


    Ich habe in meiner Schulzeit die Erfahrungen gemacht, dass die Menschen, die sagen "Lesen ist blöd", in den meisten Fällen wirklich stohdoof sind. In Deutsch schlecht, insbesondere was Diktate und Aufsätze angeht... und einen assozialen Wortschatz, dass einem das Mittagessen hochkommt. Bei viel-Lesern habe ich das dagegen selten erlebt.


    Aber ich glaube, dass nicht jeder Nicht-Leser ein schlechtes Deutsch hat. Dann wäre ich nur von Strohdoofen umgeben. Begonnen mit meinen Eltern :shock:
    Lesen gehört nicht zu den favorisierten Hobbys in meinem Bekannten- und Familienkreis.

  • Aber ich glaube, dass nicht jeder Nicht-Leser ein schlechtes Deutsch hat.


    Ja, alle über einen Kamm scheren kann man vermutlich nicht. Das kann man aber nie.

    "Wie man's macht, ist es verkehrt, aber macht man's gleich verkehrt, ist es auch nicht richtig."

  • Meiner Meinung nach sind nicht nur die Menschen gebildet die lesen (die Zeiten sind ja zum Glück vorbei). Man kann z.B. genauso Nachrichten schauen (TV) oder hören (Radio), falls es Menschen gibt die nicht mal die Zeitung lesen wollen. ;)

  • Also aus meiner alten Klasse haben maximal 3 (mich eingeschlossen) von 27 Leuten gerne Bücher gelesen. Sogar Schullektüren haben die meisten gekauft und dann doch nicht reingeguckt. Und mindestens die Hälfte dieser 24 Leute, konnten weder flüssig lesen, noch vernünftig schreiben. Von der Rechtschreibung her schon, aber ihre Ausdrucksweise war wirklich furchtbar! Ich denke aber das es so von den Generationen her verschieden ist. Den Großteil der Jugend heute kann man einfach nur in die Tonne kloppen. =; :-,

  • Den Großteil der Jugend heute kann man einfach nur in die Tonne kloppen. =; :-,


    Harte Worte :wink:


    Aber warum ist das so? Warum kennen viele Jugendlichen die Hauptstadt von Deutschland nicht und haben keine Ahnung dass wir eine BundeskanzlerIN haben? Liegt es auch am Elternhaus? Oder haben wir zur Zeit generell eine NULL-BOCK-GENERATION, in der es IN ist, nur abzuhängen? Die SPASS-Gesellschaft?


    Die Anzahl unserer Auszubildenden wird immer geringer, weil es immer schwerer wird, gute junge motivierte Leute zu finden. Und auch bei denen merke ich, dass die Motivation nicht mehr so vorhanden ist, wie es sein sollte. Da macht es bald keinen Spaß mehr, junge Leute auszubilden.


    Ich denke nicht, dass es nur daran liegt, dass LESEN nicht mehr zu den beliebtesten Hobbys gehört. Irgendwas läuft momentan einfach schief in der Gesellschaft.

  • Wer sehr viel liest, hat normalerweise eine weit bessere Rechtschreibung als viele, die nie ein Buch zur Hand nehmen, ist besonders bei Teenagern zu merken. Und da ist auch ganz egal, was man liest.


    Zur Bildung aber eher nein. Sicherlich kann man durchs Lesen sein Allgemeinwissen vergrößern, aber es spielt eben auch eine große Rolle, wie sehr selbst der Wunsch nach Bildung da ist. Wer nicht gerne liest, aber lernen möchte, tut es ja trotzdem. Und man liest Romane ja meist zur Unterhaltung, während man in Fachbüchern gezielt nachschlägt.

  • Nachdem viele von euch hier ja erwähnt haben, dass Lesen bei der Rechtschreibung eine wichtige Rolle spielt, stelle ich mal eine Frage, über die ich heute mit einer Freundin lange diskutiert habe: Wenn man selbst noch Bücher aus der eigenen Kindheit besitzt, sollte man diese - noch in der alten Rechtschreibung - überhaupt Kindern zum Lesen geben, die ja die neue Rechtschreibung lernen sollen? Oder besser alles in der neuen Version besorgen?

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Nachdem viele von euch hier ja erwähnt haben, dass Lesen bei der Rechtschreibung eine wichtige Rolle spielt,


    Dieser Zusammenhang ist nicht gesichert. Unser Schulpsychologe, den ich wegen der Rechtschreibprobleme unseres Sechstklässlers (eines begeisterten und sehr kompetenten Lesers) aufgesucht habe, erklärte mir, dass Leseverständnis und Rechtschreibung in verschiedenen Gehirnarealen stattfinden. Die Ausdrucksfähigkeit bei Aufsätzen wird durch Lesen verbessert, die Rechtschreibung jedoch nicht. Unser Jüngster konnte von Anfang an fließend und sinnentnehmend lesen, er hat auch einen großen Wortschatz und kann sich sehr gut ausdrücken, aber seine Rechtschreibung lässt noch ziemlich zu wünschen übrig.


    Umgekehrt hat der älteste Sohn, der meines Wissens noch nie freiwillig ein Buch aufgeschlagen hat :cry: , eine gute Rechtschreibung, aber nicht den literarischsten Erzählstil.
    (Der mittlere Sohn liest recht gern und hat zusätzlich ordentliche Rechtschreibfähigkeiten.)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Eine interessante Frage.. Ich hab einmal eine Einkaufstüte von einem Buchgeschäft gesehen, wo draufstand "Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit.", so in der Machart der Gesundheitswarnungen auf den Zigarettenpackungen.
    Und da stimme ich wirklich zu - meiner Meinung nach hat Lesen immer eine positive Auswirkung auf die Bildung des Lesers. Dabei ist ja nicht spezifisch gesagt, welche Art von Bildung nun gemeint ist, aber ganz gleich, welches Buch man sich vornimmt, erfährt man doch immer Neues (außer in den Schrecklichsten aller Fälle ;) )- sei es nun eine Landschaftsbeschreibung, die Darstellung eines Berufs, über den man nicht genau bescheid wusste, etc.
    Von der Rechtschreibung würde ich eher absehen.. außer man liest so genau, dass man sich die Worte wirklich in ihrer Schreibweise einprägt. Bei mir ist es eher so, dass ich ein Wort einmal falsch geschrieben haben muss, damit mir dann in einem Buch auffällt, wo der Fehler lag. :)

    It's not the time that matters. It's the person.


    :study: Neil Gaiman: Smoke and Mirrors


    Bücher 2011: 3

  • Wie hier schon oft gesagt denke ich auch, dass es immer darauf ankommt, was man liest. Und ob man dies dann auch irgendwie verwenden kann. Ich sage mal so: theoretisch könnte ich eine Blinddarmoperation durchführen (irgendwo kann man bestimmt etwas drüber lesen), praktisch ist das aber so eine Sache.... :twisted:


    Aber als ich diesen Thread hier durchlas, fiel mir eine Studie ein, die ich vor einigen Jahren gelesen habe. Es ging darum, ob viel Fernseh schauen dumm macht. Kurz und knapp zusammengefasst besagte die Studie, dass jemand der viel TV guckt einen niedrigeren IQ hat als derjenige, der weniger TV schaut. Dies wurde schlussendlich so festgestellt. Ergo machte dieser Studie zufolge zuviel Fernsehen dumm. Nun fragte aber jemand nach, ob es denn nicht sein könnte, dass die Leute mit einem niedrigeren IQ einfach mehr TV gucken als die mit einem höheren IQ? Dass die mit einem höheren IQ sich die TV-Sendungen, die sie schauen wollen, einfach gezielter heraussuchen und die übrige Freizeit, die ihnen dann verbleibt, mit Lesen oder anderen Dingen verbringen? :D Umgekehrt lässt sich dies auch auf das Lesen beziehen. Und dann kommt es natürlich auch darauf an, was ich lese. Ich glaube kaum, dass ich mit meinen Horror-Romanen gebildeter werde, egal wieviel ich davon lese. Vielleicht wird meine Rechtschreibung und Grammatik besser (wenn der Lektor nicht geschlampt hat), aber mein Bildungsniveau wird dadurch nicht höher. Da muss ich schon zu anderen Büchern greifen. Und dann darf man auch eines nicht vergessen: Papier ist geduldig und Schriftsteller nehmen sich ihre Freiheiten... :wink:

  • Nun fragte aber jemand nach, ob es denn nicht sein könnte, dass die Leute mit einem niedrigeren IQ einfach mehr TV gucken als die mit einem höheren IQ? Dass die mit einem höheren IQ sich die TV-Sendungen, die sie schauen wollen, einfach gezielter heraussuchen und die übrige Freizeit, die ihnen dann verbleibt, mit Lesen oder anderen Dingen verbringen?

    Ich glaube auch, dass der Zusammenhang in dieser Richtung besteht und nicht andersrum.
    Wenn man einigermaßen intelligent ist, kann man gar nicht sooo viel fernsehen, weil der Großteil des heutigen Programms (besonders der Privatsender) einfach unerträglich ist.

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  • Ich würde sagen ja. :thumleft:
    In Deutsch auf jeden Fall, da sie viel besser mit Sprache spielen können als Nichtleser und auch beim Thema Rechtschreibung
    schneidet man wahrscheinlich besser ab als andere. Nicht zu vergessen das Leseratten viel flüssiger lesen können als andere.

  • Ich würde jetzt nicht automatisch sagen, dass ein lesender Mensch gebildeter ist als ein Nichtleser. Ein guter Kumpel von mir liest nie, und ist doch, obwohl beruflich auch "nur" als Lagerarbeiter tätig, sehr intelligent und hat eine unglaubliche Allgemeinbildung. Aber an dem Satz "Lesen bildet" ist trotzdem etwas dran. Auch wenn man nur Romane liest, ist es doch so, dass mit der Zeit Wortschatz, Rechtschreibung und Grammatik einfach besser werden und man ja doch auch manchmal was für seine Allgemeinbildung tut.