Inhaltsangabe:
Italienische Sozialrepublik, 1944: Aus den höchsten nationalsozialistischen Kreisen in Berlin erreicht den Unteroffizier Cesco Magetti der Befehl, einen vollständigen Plan des mexikanischen Eisenbahnnetzes zu erstellen. Eine in den Tiefen des Landes versteckte Wunderwaffe soll dem Reich den Endsieg bescheren. Cesco macht sich auf die Suche, wobei sein Weg ihn auf die eine oder andere Weise zu zahlreichen wundersamen Menschen führt, die sich manchmal sogar als hilfreich erweisen. Darunter die folgenden:
- Tilde Giordano, eine wunderschöne Literaturliebhaberin, der Cesco sofort und unwiderruflich sein Herz schenkt
- Steno, Tildes treuer Freund, ein Partisan ohne Waffen
- Don Tibeno, ein Stadtpfarrer, der wegen gewisser wahnsinniger Leidenschaften hinter Gittern sitzt
- Bardolf Graf, ein Verwaltungsangestellter, der ahnungslose, unbewegliche Motor der ganzen Geschichte
Die Eisenbahnen Mexikos ist ein in jedem Sinne großer Roman, chorisch und monumental erzählt, lustig und bewegend, spielerisch und tiefgründig, realistisch und phantastisch, unerbittlich fesselnd, immer herzlich und dabei durch und durch literarisch. Mit der geballten Wucht seiner Originalität verneigt sich der Roman vor seinen Vorbildern: Jorge Luis Borges, Siri Hustvedt oder Roberto Bolaño. Eine Wunderkammer von Roman. (Quelle:amazon)
Erster Eindruck:
Der junge Unteroffizier Francesco Magetti hat den Auftrag bekommen, eine Karte zu zeichnen mit dem Verlauf der mexikanischen Eisenbahnen. Der Befehl kommt von ganz oben. Dabei war Magetti noch nie in Mexiko, ebenso wenig wie seine Vorgesetzten.
So versucht er, diesen völlig absurden und nutzlosen Befehl auszuführen. Darüber hinaus leidet Magetti unter Zahnschmerzen, was aber sein geringstes Problem ist.
Die Geschichte lässt sich phantasievoll an, es kommt zu absurden und auch humorvollen Passagen, die dennoch einen Schrecken beinhalten
In einem Kapitel bekommt Bardolf Graf, Verwaltungsbeamter bei der Eisenbahndivision der Orpo, Dezernat staatlich assistierter Selbstmorde (Bahnschutzselbstmordpolizei) ein Buch geschenkt mit dem Titel "Poetische und malerische Geschichte der Eisenbahnen Mexikos" und weil Bardolf Eisenbahnen liebt, schließt er sich auf dem Klo ein zum Lesen des Buches. Er wird von seinem unmittelbaren Vorgesetzten erwischt und was nun passiert, ist so völlig absurd, dass man nur den Kopf schütteln kann. Hier wird sicher die Bürokratie vorgeführt. Das Gebäude scheint riesig groß mit jeder Menge Türen und Fluren, sodass man sich verlaufen kann. Bardolf wird von einem zum anderen Zimmer geschickt.
Vom Schreibstil her liest sich der Roman leicht und flüssig und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.