Anne Stern - Samtschwarz die Nacht

  • Ein gelungener Abschluss der Trilogie

    „Samtschwarz die Nacht“ ist der Abschluss der Trilogie rund um die Geigenvirtuosin Elise Spielmann, verwitwete Jacobi. Man schreibt das Jahr 1869 und Elise ist nun mit dem Wiener Mediziner Prof. Leitner verheiratet. Zur Violine greift sie nur noch in privatem Rahmen. Sohn Julius ist ein begeisterter Pianist und studiert Bauingenieurwesen während seine Schwester Netty auf dem Weg zur Primaballerina in der Dresdner Oper ist. Dann lernt Julius Rahel, die Tochter des jüdischen Bankier Cohn kennen, die unbedingt Lehrerin für Mathematik werden will, was für eine Tochter aus gutem Hause nicht statthaft ist.


    Durch eine Unachtsamkeit gerät sie Oper in Brand und wird völlig zerstört. Während zahlreiche Menschen hungern und in tristen Verhältnissen leben, will der König ein neues, größeres Theater bauen lassen. Man nimmt Kontakt mit Gottfried Semper, der ebenso wie Elises große Liebe Christian, 1848 Dresden verlassen musste, weil er sich den Revolutionären angeschlossen hat, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Er soll abermals das Dresdner Opernhaus entwerfen.


    Werden sich diese vielfältigen Wünsche erfüllen?


    Meine Meinung:


    Dieser dritte Band ist ein gelungener Abschluss der Trilogie um Elise Spielmann und Dresden. Anne Stern vermag es sehr gut, die Stimmung des 19. Jahrhunderts darzustellen. Da sind zum einen die Arbeiter und Dienstboten, die kaum genug zum Leben haben und zum anderen das gehobene Bürgertum, das dem Adel auch wirtschaftlich den Rang abläuft. Vor allem die zweite und dritte Generation ist es, die die Gedanken der Revolution von 1848/49 weiter spinnt. Gleichzeitig wächst der Antisemitismus und Neid auf die jüdischen Geschäfts- und Bankleute. Dass man die Juden in das Bankgeschäft abgedrängt hat, weil es die christliche Bibel verbietet, Geld für Zinsen zu verleihen, haben die Neider nicht auf dem Zettel. Man sieht nur, was man sehen will.


    Fazit:


    Ein gelungener Abschluss der Reihe, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

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