Klappentext/Verlagstext
Irgendwo in den zwanzig Millionen Hektar des gantischen Nationalparks im Süden Alaskas ist ein Ranger verschwunden. Er gilt seit sechs Wochen als vermisst. Die Parkverwaltung geht davon aus, dass Mark Miller in einen Schneesturm geraten und erfroren ist: das typische Schicksal derjenigen, die sich hier verirren. Doch um seinem Vater, einem Kongressabgeordneten, einen Gefallen zu tun, schickt das FBI einen Ermittler los. Das letzte Mal hat man vor zwei Wochen und zwei Tagen von Kenneth Dahl gehört ... Der Staatsanwaltschaft von Anchorage und dem FBI bleibt nichts anderes übrig, als sich an Kate Shugak zu wenden, die mit ihrer Hündin Mutt in einer abgelegenen Blockhütte wohnt. Nach einer aufsehenerregenden Karriere bei der Staatsanwaltschaft und einem erbitterten Kampf bei ihrem letzten Einsatz, an den sie für immer eine lange Narbe am Hals erinnern wird, ist die Aleutin vor vierzehn Monaten entmutigt in die Wildnis zurückgekehrt, die sie einst verlassen hatte, um für eine bessere Welt zu kämpfen. Niemand kennt sich im Park so gut aus wie sie. Die Suche nach den Männern holt Shugak aus ihrem selbst auferlegten Exil und konfrontiert sie mit Fragen, die sie glaubte, längst hinter sich gelassen zu haben.
Die Autorin
Dana Stabenow, geboren 1952 in Anchorage, Alaska, wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, die im Golf von Alaska auf einem Fischerboot arbeitete. Die Eiseskälte in ihrem Heimatstaat im Winter und das Springen der Lachse in den Flüssen im Sommer kennt die Autorin ebenso gut wie ihre Protagonistin. Stabenow erwarb einen Bachelor in Journalismus und einen Master in Creative Writing und schreibt seither Kriminalromane und Science Fiction. Für In der Kälte Alaskas, den ersten Band der derzeit dreiundzwanzig Bände umfassenden Kate-Shugak-Reihe, wurde sie mit dem Edgar Award ausgezeichnet. 2007 wurde sie vom Staat Alaska zur Künstlerin des Jahres gekürt. Die Autorin selbst sagt über ihren Werdegang: »Ich bin in Anchorage geboren und auf einem Fischerboot in Südalaska aufgewachsen, und ich wusste, dass es irgendwo da draußen einen wärmeren, trockeneren Job geben musste.«
Serieninfo
Band 1 von 23, bisher ins Deutsche übersetzt: 1, 6, 7, 8, 13, 14; Übersetzung von Band 2 für 2025 angekündigt
Ausgaben
Zuerst erschienen als "A Cold Day for Murder (1992), diese Ausgabe wird vom Verlag nicht als Vorlage für die Übersetzung angegeben, sondern die von 2013, dt.: "Kaltes Feuer" (1996) Scherz Verlag und bei btb.
Inhalt
Die Aleutin Kate Shugak, Staatsanwältin in Anchorage und körperlich wie psychisch gezeichnet von einem traumatisierenden Fall, hat ihren Job in der Stadt gekündigt und ist an den Fuß der Quilak Mountains in Alaska zurückgekehrt. Dort ist sie nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel Abel aufgewachsen, behütet wie ein leibliches Kind. Kate ist mit dem herausfordernden Alltag in arktischem Klima vertraut, mit Schneemobilen, der Jagd und den diplomatischen Verwicklungen, mit der Hälfte der Bewohner verwandt zu sein. Als der Kate vertraute Ermittler Jack Morgan gemeinsam mit einem Städter in Anzug und Straßenschuhen auftaucht, ist Kates heilsame Idylle schlagartig beendet. Die Männer ermitteln im Fall eines seit Wochen vermissten jungen Rangers und des ebenfalls vermissten FBI-Ermittlers, den der Vater des jungen Manns (in seiner Funktion als Kongress-Abgeordneter) eigenmächtig auf den Weg geschickt hatte.
Neben dem Kate ebenfalls vertrauten Generationskonflikt, dass die ältere Generation ihre Kultur durch Abwanderung junger Aleuten nach Anchorage in Gefahr sieht, gibt es in der Region offenbar einen erbittert ausgetragenen Streit darum, ob der Bau einer Straße durch den Nationalpark die Natur allen Menschen gleichberechtigt nahe bringen wird oder ob der Park weiter nur dem Luxus-Tourismus per Buschflieger zur Verfügung stehen soll. Verschärft wird die Lage, indem einmal mehr darüber gemunkelt wird, ob der Abbau von Edelmetallen sich aufgrund steigender Preise wieder lohnen könnte. Kate ist ihrem Onkel Abel innig verbunden, muss jedoch einsehen, dass er und ihre Großmutter Ekaterina jungen besserwisserischen Schlaubergern aus der Großstadt (wie dem vermissten Mark Miller) äußerst kritisch gegenüber stehen. Für Kate wird es außer der Lösung des Vermisstenfalls darum gehen, ob sie langfristig Ekaterinas Rolle als Familienälteste übernehmen will.
Fazit
Im Einstiegsband in die 23-bändige Serie arbeitet Dana Stabenow Kate Shugaks Alltag im arktischen Klima so stimmungsvoll wie frei von Idealisierung der Naturgewalten heraus. Besonders die Beziehung zum Exkollegen Jack Morgan und zum Vietnam-Veteranen und Tausendsassa für diverse Fachthemen Bobby wecken meine Neugier auf die Fortsetzung. Lobenswert finde ich die Information zur Bandzählung schon auf dem Buchcover. Allerdings kann ich die ebook-Ausgabe nicht empfehlen, weil meine Kindle-Datei stark fehlerhaft ist. Ganze Wörter, Vorsilben und Wortendungen fehlen, es sind Mängel, die über einzelne Tippfehler hinausgehen.