Im kleinen Städtchen Tilikum prallen Elias Stoneheart und Isabell Cook aufeinander. Isabell lebt dort auf einer Weihnachtsbaumfarm und liebt diese unglaublich. Doch leider steckt das Familienunternehmen in großen finanziellen Schwierigkeiten, was die Freude der Vorweihnachtszeit etwas drückt. Elias hasst Weihnachten und ist in den letzten Jahrzehnten fast nie in seine Heimatstadt zurückgekehrt, da er sich nur auf seine Karriere in der Großstadt konzentriert hat. Auch jetzt führt ihn lediglich sein Job nach Tilikum, denn er soll einen Immobilien-Deal klar machen. Sein Chef will ausgerechnet die Farm von Isabell kaufen und diese weigert sich beharrlich, so dass nicht nur die beiden, sondern auch ihre unterschiedlichen Welten aneinandergeraten – ach und hatte ich erwähnt, dass die beiden mal Highschool-Sweethearts waren?
Ich hatte tatsächlich noch nichts von der Autorin gelesen, bevor ich zu diesem Weihnachtsroman gegriffen habe. Ich mochte das Setting und die Figuren sofort. Isabell ist tough, hart arbeitend und kämpft für alles, was sie liebt. Ihre Farm und vor allem das Weihnachtsdorf hätte ich gerne mal besucht. Elias ist etwas überzeichnet, gerade am Anfang, aber das soll so sein, denn die Autorin sieht ihn als ihre Interpretation von Ebenezer Scrooge aus „Eine Weihnachtsgeschichte“ und das hat sie ziemlich gut getroffen. Er ist grantig, geizig und legt keinen Wert auf soziale Kontakte. Man erfährt jedoch im Laufe des Buches, warum er so geworden ist, und – das überrascht sicherlich niemanden – sein Herz wird in Tilikum auftauen und er wird so manchen Aha-Moment erleben.
Der Roman ist ein total tolles Buch für die Vorweihnachtszeit. Das Winter- und Weihnachtliche wird gut in Szene gesetzt, es gibt reichlich Grumpy vs. Sunshine Vibes und jede Menge Romantik und Gefühle. Gestört haben mich lediglich zwei Dinge. Zum einen wird ganz am Rande eine Romeo & Julia Story angekündigt, da es eine Fehde zwischen zwei Familien im Ort geben soll, allerdings war davon überhaupt nichts zu spüren und ich habe nicht verstanden, warum die Autorin das überhaupt eingebaut hat. Erst nach dem Lesen habe ich erfahren, dass es scheinbar eine ganze Buchreihe über diese Familien gibt. Wenn man das nicht weißt, wirken die wenigen Anspielungen deplatziert und willkürlich hineingestreut. Außerdem gab es einen kleinen Handlungsstrang, der sogar ein zweites Mal aufgenommen aber einfach nicht aufgeklärt wurde. Da fehlte noch eine abschließende Information.
Fazit: Du magst Second Chance, Grumphy vs Sunshine und Weihnachtsfeeling mit etwas Kitsch? Dann bist du hier genau richtig und du solltest dir dieses Buch nicht entgehen lassen! 4,5 Sterne.