Es handelt sich hierbei um den ersten Krimi des Autors, zuvor schrieb er zwei humorvolle Bücher. Ob ihm sein Krimidebüt und auch sogleich ein Reihenauftakt gelungen ist?
Und wie!
Eisfeld, neue Leiterin der 9. Mordkommission in Berlin, und ihr neuer Partner Blessing wachsen einem sehr schnell ans Herz, es gibt auch ein paar Momente zum schmunzeln, wenn zB Blessing als Beifahrer den Bleifuß von Eisfeld nicht so ganz gut verkraftet. Beide sind sehr sympathisch. Auch das Privatleben darf in einem Krimi nicht fehlen und leider ist es in dem Punkt schon eher Richtung Standardkost. Was wäre ein Krimi ohne Ehekrise? Es ist hier allerdings gut und nachvollziehbar umgesetzt worden und passt gut rein.
Was aber noch viel besser rein passt, ist das Tempo. Dieser Krimi ist verhältnismäßig sehr action- und temporeich und es gab Momente, wo ich mir dachte, "ja könnte eigentlich auch ein Thriller sein". Auf den ca. 300 Seiten passiert so viel, an so vielen verschiedenen und abwechslungsreichen Schauplätzen, dass es weit über Krimi-typische Ermittlungsarbeit hinaus geht.
Das liegt vor allem auch daran, dass man relativ schnell die Identität des Bösewichtes erfährt. Und so startet eine wilde Jagd durch Berlin und Brandenburg. Es ist also kein Krimi zum Mitraten sondern zum Mitfiebern.
Die Kapitel haben genau die richtige Länge. Sie sind nicht allzulang, haben aber auch keine typische Thriller-Länge. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen.
Die Figuren sind sehr vielseitig und haben einige Überraschungen parat. Vor allem, wenn man eine anfängliche Abneigung relativ schnell revidiert, oder gerne auch Mal andersherum. Und dann gibt's die unsympathischen Personen, die es auch durchweg bleiben. Teilweise waren diese Passagen auch etwas nervig.
Dieser Krimi hat sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich, Eisfeld und Blessing schnell Wiedersehen zu können.
4,5 von 5 / 9 von 10
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