Colin Niel - DARWYNE

  • Kurzmeinung

    carola1475
    Erschütternde, subtil spannende Geschichte, die in den Amazonas-Regenwald entführt
  • Kurzmeinung

    Suhani
    Nur eine Familiengeschichte, aber KEIN Thriller!
  • Der Klappentext und das Cover haben mich interessiert und für Thriller bin ich eigentlich immer zu haben.
    Leider hab’ ich nicht das bekommen, was das Buch versprach, weder verstehe ich die „Lobeshymnen“, noch die ganzen Auszeichnungen, die das Buch bekommen hat – und von Thriller habe ich auch nichts entdecken können…. Was ich bekommen habe, war schlicht und ergreifend eine Familiengeschichte mit einem dunklen Geheimnis. Mehr nicht!


    Darwyne ist die Hauptfigur, um die sich alles dreht. Er ist anders, nicht nur körperlich. Er ist auf seine Art besonders, vor allem, wenn er im Dschungel in seiner eigenen Welt ist. Der Dschungel grenzt am Grundstück der Slums an, in dem er mit seiner Mutter und deren wechselnden Liebhaber wohnt. Yolanda, seine Mutter, sieht zu, dass sie in den Slums überleben und durch ihren kleinen Handel und ihre Männer ist ihr Grundstück mit Blechhütte eines der besseren. Wobei es deswegen aber nicht unbedingt Vorteile bringt. Und dann ist da noch Mathurine, die Sozialarbeiterin für den Bezirk. Wegen eines anonymen Anrufes im Büro, der den Hinweis gibt, dass Darwyne von seiner Mutter und deren Liebhaber misshandelt wird, holt sie die Akte „DARWYNE“ wieder hervor und will dem Hinweis auf den Grund gehen.


    Während der Geschichte stellt sich heraus, dass Mathurine ebenso gerne im Dschungel unterwegs ist wie Darwyne. Dadurch kommt sie nach einiger Zeit an den total zurückgezogenen und fast nicht sprechenden Jungen heran und zwischen den beiden entwickelt sich so etwas wie eine Verbindung. Eine besondere Beziehung zueinander, die Mathurine über Darwyne staunen lässt. Auch wenn er weiterhin über sich und seine Familie schweigt.

    Yolanda zeigt sich als kooperativ und als Mutter, die alles für ihre Kinder tut, was ihre bescheidenen Möglichkeiten zulassen und eine Schulbildung für Darwyne ist ihr sehr wichtig.

    Im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser aber ganz andere Dinge, die mich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln ließen. Deswegen habe ich auch nicht verstanden, wie Darwyne seine Mutter trotzdem abgöttisch liebt.

    Während der Geschichte kommen einige Sachen und Ereignisse zutage, die aber nur der Leser und nicht die Sozialarbeiterin mitbekommt.


    Zum Ende hätte die Spannung noch was werden können – kann vielleicht auch für den einen oder anderen Leser – aber für mich war es nur noch ein „Ja, hast du verdient“.

    Was Darwyne angeht, so war es ein offenes Ende, wo ich hoffe, dass er klarkommt. Sollte der Autor allerdings einen 2. Teil im Sinn haben, so weiß ich jetzt schon, dass ich den nicht lesen werde.


    Hat mir das Buch nun gefallen, oder nicht?

    …… Jein

    Nach dem Schein des Buches und seinem „Hype“ – wie ich erst später erfahren habe – ein klares Nein. Das, was ich letztendlich bekommen habe, bekommt ein Ja von mir. Die Beschreibungen von Darwyne und dem Dschungel war viel Kopfkino und interessant, genauso wie die Besonderheit von Darwyne. Mit dem, was die Geschichte im Leben von Darwyne zeigte, tat mir der Junge nur unendlich leid.


    Mein Fazit
    Die Geschichte ist nicht schlecht, hatte aber für mich nichts, was der Klappentext versprach und schon gar nichts mit einem Thriller zu tun. Für mich ein zu Unrecht gehyptes Buch!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Gegensätze ziehen sich an - ich bin voller Gegensätze und komme somit auch mit (fast) allen gut aus :-,

    ****

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste."

    - Heinrich Heine -


    Bin dann mal :study:


    Suhanis Bücherblog

  • Subtil spannend, atmosphärisch und erschütternd


    Der zehnjährige Darwyne lebt mit seiner Mutter Yolanda und dem inzwischen achten Stiefvater im Slum Bois Sec einer Stadt in Französisch-Guayana direkt am Amazonas-Regenwald. Der Junge ist ein Außenseiter, leicht gehbehindert und er liebt seine Mutter abgöttisch. Yolanda ist schön und klug, die Beziehung zu ihrem Sohn ist jedoch geprägt von Beschimpfungen und fragwürdigen Erziehungsmethoden.

    Alarmiert durch einen anonymen Hinweis nimmt die Sozialarbeiterin Mathurine Kontakt zu Darwyne und seiner Mutter auf. Genau wie Darwyne liebt Mathurine den Dschungel und bei einem gemeinsamen Ausflug in den Wald erkennt die Pädagogin, wie besonders der Junge ist, er ist im Dschungel zu Hause und wird dort zu einem ganz Anderen.


    Colin Niel ist Evolutionsbiologe und Ökologe, hat in Französisch-Guayana gelebt und weiß den Regenwald bildhaft und eindrücklich mit Flora, Fauna und Geräuschen ganz faszinierend zu beschreiben, auch das Leben im Slum schildert er glaubhaft. Die Charaktere sind authentisch und wecken Emotionen verschiedenster Art. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, bleibt bei der Handlung eher distanziert und fesselt, wenn es um den Regenwald geht.

    Erzählt wird aus den Perspektiven Darwynes, Mathurines und des Stiefvaters und eine subtile Spannung verdichtet sich zu einer erschütternden Schlussphase der Geschichte.

    Niel schreibt sozialkritisch, was das aussichtslose Leben der migrantischen Slumbewohner angeht, macht auch den achtlosen umweltzerstörerischen Raubbau an der Natur und die Entfremdung der Menschen von der Natur zum Thema und selbst Mathurines unbedingter Kinderwunsch passt in die Geschichte.

    Das düstere Cover des Buchs mit den mächtigen, auch fühlbaren Wurzeln eines Regenwaldbaums ist passend gewählt. 'Darwyne' hat mich beeindruckt und mir sehr gut gefallen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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