Klappentext/Verlagstext
Drei Generationen von Frauen übernehmen das Familienunternehmen der Skelfs in Edinburgh. Ein Bestattungsinstitut mit angeschlossener Privatdetektei. Die Leiche des ehemaligen Familienoberhaupts äschern sie auf seinen Wunsch hin illegal in ihrem Garten ein. Bald darauf entdecken seine Frau Dorothy, seine Tochter Jenny und seine Enkelin Hannah mysteriöse Zahlungen an eine andere Frau, die darauf hindeuten, dass Jim nicht der Ehemann war, für den sie ihn gehalten haben. Damit nicht genug, verschwindet eine Freundin der Enkelin spurlos von der Universität. Die Polizei ist nicht an Ermittlungen interessiert, also beschließt Hannah, es selbst in die Hand zu nehmen, um festzustellen, dass sie ihre beste Freundin eigentlich gar nicht kannte. Jenny, die Tochter und Journalistin, vervollständigt das Chaos, als sie bei einer Totenwache einen Fall übernimmt. Ein Ehebruch, aber wie bei allem anderen trügt auch hier der Schein.
"Eingeäschert" ist ein fesselnder, schockierender Thriller sowie ein düsterkomisches und warmherziges Porträt einer Familie in Aufruhr.
Der Autor
Doug Johnstone ist Autor von dreizehn Romanen. The Big Chill (2020), stand auf der Longlist für den Theakston Crime Novel of the Year; sein neuestes Werk ist die Enceladons Trilogy. Als Journalist, Songwriter und Atomphysiker lebt er mit seiner Familie in Edinburgh.
Inhalt
Nach dem plötzlichen Tod von Vater Jim wird das Beerdigungsunternehmen der Skelfs in Edinburgh von Großmutter Dorothy, Mutter Jenny und Enkelin Hannah weiter geführt. Indy, Hannahs Lebensgefährtin, und Archie sind den Skelfs jeweils nach der Beerdigung ihrer Eltern „zugelaufen“ und arbeiten ebenfalls in der Firma. Aus der Skelfschen Küche heraus wird auf einem zweiten Whiteboard eine Detektei geführt, alle Fünf sind schließlich erfahrene Dienstleister. Als Jenny nach der Trennung von Craig auch noch die freie Mitarbeit bei einer Zeitung verliert, muss sie gemeinsam mit ihrer Tochter mittellos unter das Dach der Familie zurückkehren. Indy ist noch in der Ausbildung als Bestatterin und Archie seit 10 Jahren die unentbehrliche rechte Hand der Skelfs. Unentbehrlich ist auch Thomas Olsson für Dorothy, der Schwarze Polizist schwedischer Herkunft, der den Skelfs als Kontaktmann zur Polizei dient und den Dienstweg schon einmal strapaziert, wenn er Beweismittel beschafft zu Fällen, in denen er selbst nicht ermittelt.
Als Dorothy Jims System der Buchführung zu durchschauen versucht, entdeckt sie eine regelmäßige monatliche Zahlung an eine allein erziehende Mutter, deren Mann Simon vor 10 Jahren verschwand. Zu den Zahlungen gibt es keine Belege – hatte Jim eine Affäre? Hannah entdeckt das länger nicht benutzte Handy ihrer Freundin und Mitbewohnerin Mel und ist sofort alarmiert. Mel würde weder das Haus ohne Handy verlassen noch zu einer Verabredung einfach nicht erscheinen, finden auch ihre Kommilitonen am Physik-Lehrstuhl. Als sich herausstellt, dass Mel auf wohlhabende ältere Männer stand und für eine Studentin zu viel Geld ausgibt, läuten bei Hannah alle Alarmglocken. Neben ihren üblichen Bestattungen sind den Skelfs außer im Fall Mel und Jims verdächtigen Überweisungen weitere Aufträge im Firmenzweig Ermittlungen zugelaufen, die mit offenen Armen aufgenommenen adoptierten Mitglieder sind daher unentbehrlich.
Mit wechselndem Focus auf drei Generationen von Skelfs gibt Doug Johnstone im ersten von bisher 5 Bänden Einblick in eine Wahlfamilie, deren Umgang mit Gewalt und Tod ungewöhnlich nüchtern wirkt. Zu seinem Tartan Noir ergänzt das informative Nachwort Gedanken zu Landschaften und Räumen im Kriminalroman und erklärt, warum Edinburgh sich als Schauplatz anbietet.
Fazit
Mit Band 2 bin ich in die Serie eingestiegen, weiß die sehr ausführliche Einführung der Figuren im ersten Band jedoch zu schätzen. Etwas weniger direkte Gewalt und eine sinngemäßere (statt wörtliche) Übersetzung sind wünschenswert.
Serieninfo
Band 1 von 5, übersetzt bisher 1-3, 6 ist angekündigt