Bücher in der Schule

  • Ich versuch das jetzt noch mal ordentlich - ist ja peinlich, dass ich das nicht mehr zusammenkriege...

    Ich hörte von einer Studie über die Langzeitnachwirkung von Schulwissen, da ist manchmal 1 Jahr noch lang ... :wink: Bei mir sickern nach und nach Bücher und Erzählungen ins Bewusstsein zurück. Die eine Klasse las "Die Räuber", die andere "Kabale und Liebe". Das ist wahrscheinlich achte, neunte Klasse gewesen. Titel und Zeiten gehen mir total durcheinander. Nicht umhin kommt man um "Nathan der Weise" und "Biedermann und die Brandstifter". Die sind glaube ich gesetzt! Von ETA Hoffmann hatten wir "Klein-Zaches, genannt Zinnober". Aber richtig schmackhaft wurde uns die Romantik nicht gebracht. Büchner war was dabei, das war schon besser (obwohls glaube ich "Leonce und Lena" und nicht "Woyzeck" war.)


    "Nackt unter Wölfen" finde ich dagegen eine eher außergewöhnliche Wahl (wie bei wintermute).


    Wenn dann "moderne" Sachen gelesen werden, wird's dann anscheinend oft unangenehm: Viele Lehrer scheinen historisch-verbrämte Sachen zu bevorzugen ("Das Parfüm", "Schlafes Bruder"). Da ist Wolf Haas schon eher gegenwärtig - und um einiges unterhaltsamer (wie bei Heidi08) ... :D

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "Die Bäume" (214/365)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 43 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Esch "Supercool" (24.03.)

  • Ich muss ja zugeben, dass ich nur ein einziges Schulbuch ausgelesen habe. Und das war eigentlich kein richtiger Zwang. Mein Geschichtelehrer in England meinte, wir sollten mal "1984" von George Orwell lesen, so die Struktur eines Überwachungsstaats kennen lernen oder so. Da ich das Buch vorher schon mal freiwillig gelesen habe und begeistert war, hab ich's halt nochmal gelesen.
    Der ganze Rest ist entweder ungelesen oder abgebrochen. :uups:


    Deutsch Unterstufe:

    Der Kleine Prinz (mochte ich gar nicht, hab ich auch absolut nicht kapiert)
    Die Sache mit dem Heinrich (das hat mir sehr gefallen)
    Vorstadtkrokodile
    Einen Jux will er sich machen (und sicher noch mehr von Nestroy)
    Tristan und Isolde (musste ein Referat halten und hab irgendwie die Opernausgabe erwischt :-# )


    Deutsch Oberstufe:


    Antigone von Jean Anouilh
    Sansibar oder der letzte Grund (ich hab mich echt bemüht, aber das Buch war so fad, dass ich ziemlich schnell abgebrochen hab)
    Jugend ohne Gott (auch bemüht, aber abgebrochen)
    Bahnwärter Thiel (ungelesen)
    Faust 1 (auch ungelesen, aber ein ganzes Jahr lang bis zum Erbrechen jedes einzelne Wort analysiert, sodass wir am Ende des Jahres gar nicht fertig damit waren ](*,) )
    Und noch so einiges Anderes, das ich nie gelesen habe, das aber bis ins kleinste Detail analysiert wurde... Wobei mein Deutschlehrer richtig gut darin war, überall Hitler zu sehen. Auch wenn das Buch im 18. Jahrhundert erschienen ist, hat der gute Mann Vorzeichen für Hitler entdeckt. :-#



    Englisch:


    A Long Way Down (ganz großer Müll, nach 20 Seiten abgebrochen)
    Das war seltsamerweise das einzige Buch, das mir in insgesamt 10 Jahren Englischunterricht untergekommen ist.



    Französisch:


    L'écho des armes
    Und noch einige weitere, alles Autoren, die bei irgendeinem Wettbewerb mitgemacht haben. Verstanden hab ich nicht viel, mein Französisch war schon immer grottig. :-,

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Ich hab schon mal darüber nachgedacht, was das denn so war. Aber alles fällt mir von den Klassenlektüren bei weitem nicht ein.


    In der Volksschule haben wir ein Buch über den Transport des Diphterie-Serums nach Nome gelesen. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wie es hieß...


    Deutsch Unterstufe:
    - Der böse Geist Lumpazivagabundus oder das liederliche Kleeblatt (Johann Nestroy)
    Von einem Unterstufenbuch kann ich mich noch ans Cover und Teile des Inhalts erinnern, aber nicht mehr an den Titel.


    Deutsch Oberstufe:


    - Andorra (Max Frisch)
    - Die Physiker (Friedrich Dürrenmatt)
    - Faust 1 (Johann Wolfgang von Goethe)
    - Die neuen Leiden des jungen W. (von Ulrich Plenzdorf)
    - Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Heinrich Böll)


    In Deutsch-Wahlpflicht kann ich mich noch erinnern an:


    -Der Besuch der alten Dame (Friedrich Dürrenmatt); da haben wir auch eine ganz tolle Verfilmung dazu angesehen...


    Und dann gab's noch eine Leseliste mit jeder Menge Titeln, die man bis zur Matura gelesen haben sollte bzw. diverse Referate.
    Mein anstrengendstes Referat war sicher "Das goldene Notizbuch" von Doris Lessing, das selbst meine Deutschlehrerin abgebrochen hatte.

    Englisch Oberstufe:


    - Tigereyes (Judy Blum)
    - Macbeth (Shakespeare)
    Hm, mehr fällt mir da gar nicht ein an Klassenlektüre.... Eine Leseliste und Referate gab's natürlich auch hier.


    Französich Oberstufe:


    - Le petit prince (Antoine de St. Excupery) - ich mag das Buch sehr, aber zu Hause habe ich die Übersetzung. Auf Französisch kann
    ich höchstens noch nach dem Weg fragen und Essen bestellen.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Wir haben im Deutschunterricht immer sehr viel gelesen... meist zum Leidwesen unserer Klasse :| Aber ein paar Werke fand ich doch ganz gut!


    Johann W. Goethe: Iphigenie auf Tauris, Die Leiden des jungen Werther, Faust 1, Götz von Berlichingen
    Heinrich von Kleist: Die Marquise von O..., Das Erdbeben in Chili (sooo romantisch!)
    Friedrich Schiller: Die Räuber
    A. von Droste-Hüllshof: Die Judenbuche
    Theodor Storm: Der Schimmelreiter
    Theodor Fontane: "Irrungen, Wirrungen"
    Georg Büchner: Woyzeck


    Ansonsten waren da noch Macbeth, "der eingebildete Kranke", das einzig zeitgenössische, das wir je im Unterricht gelesen haben, war dann "Corpus Delicti" von Juli Zeh.

  • Puh da muss man ja wirklich mal im Gedächtnis kramen


    Also genau bekomme ich es nicht mehr zusammen wann ich was gelesen habe


    Der Schimmelreiter-Theodor Storm (fand ich sehr gut)
    Romeo und Julia-Shakespeare (die Jungs fanden es natürlich doof und wir Mädels haben uns sehr gefreut es zu lesen.


    dann gab es in diesem Zeitraum noch diverse andere die von Drogen abhalten sollten und dieser ganze werdet nur ordentliche Erwachsene kram.


    Faust I-Goethe ( habe ich geliebt und auch als Theaterstück gesehen)
    Frau Jenny Treibel-Theodor Fontane ( ganz schrecklich habe ich auch nicht beendet)
    Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui-Bertholt Brecht ( auch bei diesem Buch konnte ich mich nicht beklagen, fand ich gut)
    Antigone-Sophokles ( ich liebe griechische Sagen, sehr gut)
    Die Blechttrommel-Günter Grass ( wird mir immer schlecht in Erinnerung bleiben)
    Nathan der Weise-Lessing ( auch das im Theater gesehen und als sehr gut befunden)


    Ich glaube mehr war es auch nicht.


    Aber größtenteils konnte ich über die Bücher nicht meckern, da mich diese doch schon interessiert haben besonders wenn man über den wirklichen Hintergrund gesprochen hat. Nur Interpretationen in Klausuren haben mich echt genervt oder Erörterungen und was es da sonst noch so gab.

    "Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten." (Tintenherz)


  • Ach herrje, Schulbücher... Vermutlich mit dafür verantwortlich, dass ich erst mit 29 Jahren auf die Idee kam, freiwillig ein Buch in die Hand zu nehmen :D


    Die meisten sind sicher schon wieder aus meinem Gedächtnis raus. Und bei denen, an die ich mich erinnere, sind die Erinnerungen keine guten. Vermutlich hat das noch nicht mal übermäßig viel mit der Qualität des Buches zu tun, sondern damit, dass es mir vorgesetzt wurde und ich gezwungen wurde es zu lesen. Ich hasse es zu Dingen gezwungen zu werden. Eigentlich habe ich auch nie ein Buch in der Schule vollständig gelesen. Meist nur den Anfang und das Ende, manchmal auch nur den Anfang :D


    "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" war bei mir auch dabei. "Der Vorleser" ist sicher auch so ein Schulklassiker. "Die Vorstadtkrokodile". In Englisch haben wir mal "Die Truman Show" gelesen. Und dann diese furchtbaren Reklam-Heftchen. Gott was hab ich die gehasst... "Der zerbrochene Krug", "Emilia Galotti", "Faust" war glaub ich auch dabei.
    Ach, "Die Physiker" haben wir auch gelesen. Ich glaube, das ist das einzige Werk, das in meiner Erinnerung halbwegs positiv haften geblieben ist :D

    "I went down the road, the road was a-muddy.
    I stubbed my toe, my toe was a-bloody.
    You all there?
    Count two an three an four an fi'!
    My true love's a butterfly!"


    aus "Der Anschlag" von Stephen King

  • Es ist ein schönes Thema, und für mich interessant, denn ich hab mein Abi in Polen gemacht, und wahrscheinlich andere Bücher durchgenommen...Ich wollte es schon immer wissen, was hier für Schullektüren auf dem Plan stehen.
    Es waren sehr viele Bücher. Wir haben uns auf dem Gymnasium die ganzen Epochen nach und nach abgearbeitet.
    Ich versuche ein paar wichtige, die mir in Erinnerung geblieben sind, aufzuzählen:


    Sofokles- Antigone
    Illiade und Odysse von Homer und die ganzen Mythen..Uff..
    Dann Mittelater:
    Dante Alighieri- Göttliche Komödie
    Alles möglliche an mittelalterlichen Nationalliteratur, ist klar damit wir die das Altpolnische kennen lernen und so
    Dann die Renaissance: meist polnische Dichter, die irgendwie revolutionär waren
    Barock und Aufklärung, meine Nichtliebelingsepoche: Molie`r, Daniel Dafoe, Jean-Jacques Rousseaus, Diderot u.a.
    Romantik: alles mögliche: große polnische Romatiker, aber auch deuutsche wie Goethe, Schiller, Willilam Blake, und und und
    Positivismus: einen Unmenge an Romanen aus Polen und der ganzen Welt: Boleslaw Prus, Nobelpreisträger Henryk Sienkiweicz, Emile Zola..
    Dann kamen polnische litauische Epochen, weil das damals in Polen eine turbulente Zeit war, und so Romane wie "Die Bauern" von Wladyslaw Reymont: schwere Kost.
    Auch viele russische Titel waren dabei: "Verbrechen und Strafe" "Der Meister und Margarite"(wow!),dann angelsächsische, James Joyce, Shakespeare, "Macbeth" und "Hamlet", also wirklich querbeet.


    Also allem in allem waren wirklich gute Bücher dabei. Ich hab das immer so gemacht, dass ich in den Ferien schon die Lektüren für das nächste Jahr gelesen habe, und so war ich den anderen voraus, und hatte natürlich meinen Spaß daran diese ganzen Werke kennen zu lernen. Dadurch dass ich damals so viel Klassik gelesen habe, denn ich bin dann meistens nicht bei einem Titel des Autors geblieben, hat sich mein Lesegeschmack schnell herauskristallisiert,ich hab mir eine Leseroutine aneignet, und ich vermochte mich durch wirklich schwierige Werke durchzuarbeiten..Jetzt viel leichtere Literatur als damals..

  • Ich hab das immer so gemacht, dass ich in den Ferien schon die Lektüren für das nächste Jahr gelesen habe,


    Ist es bei Euch so, dass es allgemeine Lektürelisten gibt? Bei uns erfährt man voher nicht, für welche Werke aus dem Lektüreangebot sich der jeweilige Deutschlehrer entscheidet. Es lesen nicht alle Parallelklassen die gleiche Lektüre.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Oh, das ist ja interessant..Ja bei uns gab es so weit ich das verstanden habe Lektüren listen. Ich weiß nicht wie es heute aussieht ich hab mein Abi vor 12 Jahren gemacht. Es war aber auf jeden Fall so, das war nämlich bekannt, dass ein Lehrer immer ein festes Programm hatte, das er durch haben musste, komme was es wolle..Die Lektüren wurden ja auch in den Lehrbüchern erwähnt, was ich mir zu Nutze gemacht habe. Ich wusste auf diese Weise was nächstes Jahr kommt. Ich fand das System damals gut. Ich kenne heute viele unbestritten revolutionäre, wichtige Werke der Weltliteratur, die ich so vielleicht nicht kennen gelernt hätte , wenn etwa der Lehrer nach seinem eigenen Geschmack Bücher aussuchen würde. Ich persönlich würde mich nur ungern auf den persönlichen Geschmack des Lehrers verlassen. Und so hat dann wahrscheinlich das Ministerium für alle einen gewissen Kanon festgelegt, und gut ist.Jeder musste "Hamlet" drauf haben.
    Dem Lehrer selber macht es wahrscheinlich mehr Spaß die Lektüren selber auszusuchen, aber es ist mir irgendwie zu schwammig. Der Lehrer ist ja nicht das Alpha und Omega. Das reicht schon, meines Erachtens, dass er den Unterricht individuell gestalten kann. Aber da es schlechte und gute Lehrer gibt, will ich mich nicht auf den Lehrers Geschmack verlassen..
    Ich war mit meinem Polnischunterricht=Deutschunterricht sehr glücklich, ich liebte es...


    Was von dem Lehrer aber individuell bestimmbar war, waren eben die Lehrbücher.

  • .Die Lektüren wurden ja auch in den Lehrbüchern erwähnt,


    Hier in Bayern ist es so, dass es bestimmte Vorgaben vom Ministerium gibt. Es muss z.B. mindestens ein Werk von Goethe und Schiller (Sturm und Drang) gelesen werden und Ähnliches gilt auch für die anderen Literaturepochen. In den Lehrwerken ist dann ein Drama exemplarisch besprochen, aber nicht jede Klasse/jeder Oberstufenkurs liest es. Unser jüngster Sohn hat dieses Jahr "Emilia Galotti", "Kabale und Liebe" und "Homo Faber" gelesen, seine Freunde in der Parallelklassse haben andere Werke gelesen, aber auch das Thema "Sturm und Drang" besprochen.
    Zu meiner Zeit (vor über 30 Jahren in Norddeutschland) war es ähnlich. Wir haben im Deutsch Leistungskurs sehr viel gelesen und natürlich verschiedene Epochen und Literaturgattungen abgedeckt, aber nicht jeder Kurs hatte exakt die gleichen Werke.


    Jeder musste "Hamlet" drauf haben


    Ihr habt also im muttersprachlichen Unterricht (in Deinem Fall Polnisch) Literatur aus verschiedenen Ländern gelesen? Das finde ich gut.
    Ich kenne es nur so, dass im Deutschunterricht deutschsprachige Werke gelesen wurden/werden. "Hamlet" , "Macbeth" etc. wurde bei uns im Englisch Leistungskurs gelesen, neben anderen englischen und amerikanischen Werken.
    Französische Literatur habe ich in der Schule nie gelesen, weil ich Französisch nach Englisch und Latein als spätbeginnende Sprache hatte. Da sind wir gar nicht so weit gekommen, Literatur im Original zu lesen.

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  • @€nigma
    Wir hatten exakt die gleichen Werke. Ich hab jetzt geguckt wie es heute ist, und musste feststellen, dass es immer noch eine Liste mit Pflichtlektüren gibt. Daneben gibt es eine Liste mit Ergänzungslektüren: da kann sich der Lehrer nach Belieben was aussuchen. Da sind auch interessante Bücher dabei, die ich zum Teil gar nicht gekannt habe: die allen bekannten Jack London, Tolkien, aber auch E. Amicis mit dem Roman "Herz", den ich bis jetzt gar nicht gekannt habe- muss es lesen. Es ist interessant sich so was mal nach Jahren durchzulesen.

    Ihr habt also im muttersprachlichen Unterricht (in Deinem Fall Polnisch) Literatur aus verschiedenen Ländern gelesen? Das finde ich gut.
    Ich kenne es nur so, dass im Deutschunterricht deutschsprachige Werke gelesen wurden/werden. "Hamlet" , "Macbeth" etc. wurde bei uns im Englisch Leistungskurs gelesen, neben anderen englischen und amerikanischen Werken.


    Ja so war das. Wir haben die internationalen Werke im Polnischunterricht gemacht, ganz normale Analyse, und im Englischunterricht nur Ausschnitte aus verschiedenen Werken, viel Grammatik, Phonetik, teilweise schon ziemlich vertieft.
    Aber es ist natürlich schön im Englischunterricht, Originalwerke zu lesen. Das hab ich dann ,ohne mich selbst loben zu wollen, nebenbei zu Hause gemacht.
    Ganz von dem Thema abstrahierend, ich finde sowohl in Polen als auch in Deutschland ist das Fremdsprachunterricht ziemlich zu bemängeln. Um ein richtig gutes Deutschniveau zu erreichen, musste ich zu hause auf eigene Faust einiges unternehmen..Ich finde weder deutsche noch polnische Jugendliche sprechen gut englisch..Man lernt mehr indem man ausländische Musiktexte für sich alleine übersetzt, anstatt in der Schule. Und so hab ich selber einfach viele Kassette gehört, und vor allem viel deutsches, englisches Fernsehen..Und zwar jeden Tag. Andererseits kamen manche schon mit "der, die , das" nicht ganz klar..


    So ganz nebenbei bemerkt, solche Werke, wie etwa "Ulysses" kommen doch bei einem ganz normalen Englischunterricht zu kurz? Oder liege ich da falsch? Kann man die ganze Struktur , und Problematik des Romans den Muttersprachlern auf effektive Weise so beibringen? Das ist doch für die Jugendlichen viel zu schwierig.

  • Man lernt mehr indem man ausländische Musiktexte für sich alleine übersetzt, anstatt in der Schule.


    Ja, das stimmt. Mein Sohn schaut sich im Internet englische Filme an, von den Simpsons bis zu Shakespeare-Aufführungen. Zu meiner Zeit gab es das noch nicht, was ein großer Nachteil war. Ich konnte zwar sehr gut lesen und schreiben, aber das Hörverständnis kam erst so richtig an der Uni.


    Das ist doch für die Jugendlichen viel zu schwierig.


    Das denke ich auch.

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  • So ganz nebenbei bemerkt, solche Werke, wie etwa "Ulysses" kommen doch bei einem ganz normalen Englischunterricht zu kurz? Oder liege ich da falsch? Kann man die ganze Struktur , und Problematik des Romans den Muttersprachlern auf effektive Weise so beibringen? Das ist doch für die Jugendlichen viel zu schwierig.


    Ich habe gerade eure Antworten gelesen, hierzu hätte ich auch eine Antwort. Ja, solche (fremdsprachigen) Werke kommen viel zu kurz, und das ist eigentlich wirklich schade. Wir haben in Englisch einmal eines von Shakespeares Werken gelesen, und das nur in Auszügen. Es hat aber selbst dort eigentlich niemand etwas verstanden.

  • Wir haben in Englisch einmal eines von Shakespeares Werken gelesen, und das nur in Auszügen. Es hat aber selbst dort eigentlich niemand etwas verstanden.


    Wir haben "Macbeth" vollständig gelesen, mussten aber dazu eine Interpretation anschaffen, wo alles recht gut erklärt wurde.

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  • Guten Abend! :winken:


    Als ich gerade in den Walser-Geburtstagsfred gespinst habe, habe ich gesehen dass jemand ein Buch von ihm in der Schule gelesen hat - und das hat mich auf die neugierige Frage gebracht, was wir denn sonst noch so in der Schule lesen mussten... äh... durften. :-,
    (Ganz normale Schulbücher sind hier natürlich ausgeschlossen, also jetzt bitte nicht "Welt der Zahl 1 - 12" oder ähnliche Horrorbücher auflisten. :-#:puker: )


    Die Suchanfrage hier im Forum hat kein ähnliches Thema ausgespuckt, also hoffe ich einfach mal dass das hier kein Doppelthread wird. Falls doch, bitte anhängen.


    Ich fange dann auch gleich mal an und es ist auch ganz fix wieder vorbei, denn wir haben in unserer Schulzeit nur drei Bücher gelesen:


    Im 6. Schuljahr war das "Das Austauschkind" von Christiane Nöstlinger. Daran kann ich mich heute gar nicht mehr erinnern und ich weiß auch nicht mehr, was ich davon gehalten habe.
    Aber dann folgte im achten Schuljahr "Die letzten Kinder von Schewenborn" von Gudrun Pausewang und das hat mich damal echt richtig gepackt. Ich habe es an einem Tag durchgesüchtelt und sogar Jahre später ein zweites mal gelesen. :thumleft:
    Und in der zehnten Klasse kam dann "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch. :sleep::-#
    Das war für mich genau so, wie man sich so ein richtiges, ödes "das-musst-du-lesen-und-damit-basta-aufzwingbuch" für die Schule vorstellt. :-# Ich hab's gehasst und fand es grottenöde. Ich glaube, da habe ich sogar bei der dazugehörigen Klassenarbeit geschummelt, weil ich mich echt nicht aufraffen konnte mich mit diesem Buch zu beschäftigen. Da war ich aber auch fünfzehn, sechzehn Jahre alt und wollte lieber knutschen statt lesen. :mrgreen: Heute ist das genau umgekehrt... :loool:


    Was musstet... ähm... durftet Ihr Euch denn in Eurer Schulzeit so alles einverleiben?

  • Oh weh. Mal überlegen.
    "Die letzten Kinder von Schewenborn" haben wir ebenfalls gelesen.


    Ansonsten kann ich mich noch erinnern an (aber ob die Reihenfolge so stimmt und in welchem Schuljahr es genau war, weiß ich nicht mehr)
    "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig" von Christine Nöstlinger
    "Vorstadtkrokodile" von max von der Grün (in dieser Ausgabe, das weiß ich noch)
    "Caius ist ein Dummkopf" von Henry Winterfeld
    "Gute Nacht, Zuckerpüppchen" von Heidi Hassenmüller


    Irgendeines fehlt mir. Ich kann mich dunkel noch an eine Geschichte mit Jugendlichen und einem Autounfall erinnern (ein rororo- oder Ravensburger Buch), aber mehr fällt mir nicht mehr ein dazu. Falls jemand eine Idee hat: Gelesen hab ich es zwischen 92 und 96 (wobei eher in Richtung Anfang dieses Zeitraums).



    Edit: Stimmt... @Strauberl hat mich grad noch daran erinnert:
    "Die Welle" von Morton Rhue

    aktuell am :study: :

    Siehe Regal

    SuB: 4075 (gestartet mit: 4067)

    gelesene/gehörte Bücher 2023: 18 ( :study: 1 / :musik: 16 / :thumbdown: 1 - 587 Seiten / 166h 57min)

  • In keiner bestimmten Reihenfolge:
    The Australian Connection von Paul Stewart
    Der kaukasische Kreidekreis von Bertolt Brecht
    Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt
    Der Zimmerspringbrunnen von Jens Sparschuh
    Die 13. Prophezeihung von Valentine Ermatinger
    Die Schmuggler von Rotzkalitz von Josef Holub
    Der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist
    Göttin gesucht! von Dorothee Haentjes
    Grenzgänger von Ulla Klomp
    Die Welle von Morthon Rhue
    Die Abenteuer des Odysseus von Dimiter Inkiow
    The Full Monty von Wendy Holden


    An dieser Stelle möchte ich mich bei mir selbst dafür bedanken, dass ich vor einigen Jahren auf die Idee kam, auch Schullektüre hier ins Regal zu stellen. :lol: Bei Göttin gesucht erinnere ich mich noch ganz genau daran, dass die weibliche Hauptperson an einer Stelle behauptet hat, sie könne bei Vollmond nicht schwanger werden. Worauf dann blöde Fragen ("Stimmt das echt?") und ein von unserer Deutschlehrerin sicherlich nicht geplanter Ausflug in die Sexualkunde mit einer Horde kichernder, pubertärer 13jähriger folgte. :totlach:
    Die meisten Bücher fand ich auch sterbenslangweilig, Die Welle und Grenzgänger haben mir aber wirklich gut gefallen. Der kaukasische Kreidekreis und Der zerbrochene Krug fand ich in der Schule grausam. Als ich sie einige Jahre später nochmal gelesen habe, gefielen sie mir aber beide ganz gut.
    Bei Die Abenteuer des Odysseus weiß ich nur noch, dass ich vorne ein Bild meines damaligen Pflegepferdes reingemalt habe. :loool:


    Generell war ich immer eher der Typ, der zwar im Unterricht mitgelesen hat aber zuhause nie. Dann kurz vor der Klassenarbeit habe ich das Buch dann komplett durchgelesen, damit ich alles frisch im Kopf hatte. :-,

  • @Hiyanha: Das ist ja lustig. Auf die Idee zu einem solchen Thread kam ich heute auch :applause: .


    "Die letzten Kinder" haben wir nicht in der Schule gelesen, das habe ich privat nachgeholt.


    Ansonsten ist es so, dass man an den Antworten in etwa das Alter abschätzen kann.
    Ich vermute mal, dass @NatalieTracy jünger ist als ich, hmm, ich schätze mal mind. zehn Jahre :loool: .


    Meine Lektüren (in Klammern meine damalige Einschätzung):
    Grundschule:
    Wölfel - Joschis Garten (fand ich damals langweilig)
    dann weiterführende Schule,
    Romane und Erzählungen:
    Storm - Der Schimmelreiter (gut)
    Böll - Ansichten eines Clowns (mochte ich)
    Dürrenmatt - Der Richter und sein Henker (ging so)
    Gaiser - Schlussball (gefiel mir sehr gut)
    Kafka - Die Verwandlung (daraufhin kaufte ich mir "Der Prozess")
    Heinrich Mann - Der Untertan (fand ich ganz okay)
    Thomas Mann - Tonio Kröger (mittel)
    Lenz - Deutschstunde (ganz gut)
    Zweig - Schachnovelle (sehr gut)
    Plentzdorf - Die neuen Leiden des jungen W. (gern gelesen)
    Frisch - Homo Faber (beste Schullektüre)
    Cervantes - Don Quixote (zu lang)
    Heine - Harzreise (vergessen)


    Theaterstücke:
    Dürrenmatt - Die Physiker (solala)
    Lessing - Nathan, der Weise (zu verschwurbelt)
    Brecht - Mutter Courage und ihre Kinder (sehr gut)
    Schiller - Die Räuber (keine Erinnerung mehr)
    Schiller - Don Carlos (?)


    Mir fällt auf, dass ich die Sachen aus der Oberstufe fast alle vergessen habe. Dort wurde nichts Modernes mehr gelesen, sondern meist Theaterstücke aus Aufklärung, Klassik, Sturm und Drang. Obwohl ich den Deutschlehrer mochte, konnte er mir hierfür keine Leidenschaft vermitteln.
    Ist es denn nicht möglich, dass Schülern ein anderer Zugang zu trockenen Texten ermöglicht wird oder habe ich zu oft "Der Club der toten Dichter" gesehen?


    Bzw. wie wichtig ist es, ein Werk aus jeder Epoche im Detail zu analysieren? Ist es nötig, um Liebe oder Verständnis für Literatur zu entwickeln oder erreicht man das Gegenteil, weil die Schüler danach 15 Jahre keinen Klassiker mehr anfassen (so war es leider bei mir).


    Fragen über Fragen...

  • Oha, da muss ich echt mal überlegen was das alles war, spontan fallen mir diese ein:


    Die Vorstadtkrokodile
    Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
    Die Wolke
    Die Judenbuche
    Der Richter und sein Henker
    Kabale und Liebe
    Das Tagebuch der Anne Frank
    Damals war es Friedrich

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Sehr interessant, dieser Thread. Ich glaube, an alle Schullektüren erinnere ich mich nicht. Und den Inhalt derer, an die ich mich erinnere, habe ich zum größten Teil vergessen (ist ja auch bald 50 Jahre her). Ich habe bei den einzelnen Titeln nur noch 'Bauchgefühle', von sehr gut bis sehr schlecht:
    - Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (sehr gut)
    - Theodor Storm: Pole Poppenspäler (neutral)
    - Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas (sehr gut)
    - Thomas Mann: Tonio Kröger (neutral)
    - Johann Nestroy: Der Talismann (gut)
    - Heinrich von Kleist: Nathan der Weise (neutral)
    - Max Frisch: Andorra (negativ)
    - Friedrich von Schiller: Wallenstein I (Wallensteins Lager/Die Piccolomini) (gut)
    - Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (negativ)
    - Sophokles: Antigone (sehr gut)
    - Johann Wolfgang von Goethe: Faust I (gut)
    - Theodor W. Adorno: Titel vergessen (irgendwelche Essays). Mussten wir lesen, weil unser Deutschlehrer bei ihm in Frankfurt studiert hat (sehr negativ)


    So tolle Jugendbücher wie Ihr Jüngeren gab es bei uns im Unterricht leider nicht. Das konnten wir in der Freizeit lesen. Obwohl ich in Französich nicht gerade glänzte, haben mir dort die Lektüren besser gefallen: da gab es 'Le petit Prince' und Auszüge aus 'Jean Valjean', dem fünften Teil von 'Les Miserables'

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).