Anna Bergmann - wie alles begann ...
Dieser dritte Band der Reihe um die Landschaftsgärtnerin Anna Bergmann ist eigentlich chronologisch gesehen der erste. Denn hier erfahren wir, wie es Anna auf die Insel Sylt verschlägt.
Es ist Dezember und auch die sonst so geschäftige, von Touristen überlaufene Insel Sylt kommt ein wenig zur Ruhe. Als Anna Bergmann erfährt, dass John Woodbrock, ihr ehemaliger Klavierlehrer in Amerika, verstorben ist und auf Sylt beigesetzt werden soll, reist zur Beerdigung. Nachdem sie sich gegenseitig geschätzt haben, ist ihr dies wichtig, noch dazu, wo sie ein Schreiben des Nachlassverwalters erhalten hat. Gleichzeitig packt sie die Gelegenheit beim Schopf, um ein wenig Abstand von ihrer Beziehung und ihrem Job zu nehmen, und besucht ihre Freundin Britta.
Während ihres Aufenthaltes bemühen sie Britta und ihr Mann Jan, Anna einen neue Liebe zu vermitteln. Doch niemand rechnet damit, am wenigsten Anna selbst, dass ausgerechnet der „Eismann“ ihr Herz höherschlagen lässt.
Nebenbei gerät Anna durch die Erbschaft von John Woodbrock in ziemliche Bedrängnis, birgt doch das geerbte Haus ein scheußliches Geheimnis.
Meine Meinung:
Dieser dritte Band um Anna Bergmann weiß nicht ganz genau, ober er Krimi oder Liebesgeschichte sein will. Die verwickelten kriminellen Handlungen hätten meiner Ansicht nach genügt, ein fesselndes Buch zu schreiben, da hätte es die detaillierte Liebesgeschichte nicht unbedingt gebraucht. Vor allem das etwas aufdringliche Bemühen, Anna nach ihrer gescheiterten Beziehung sofort wieder an den Mann zu bringen, hat mich ein wenig genervt. Gut gemeint ist nicht immer gut - dieses Sprichwort passt hier.
Die Charaktere sind gut entwickelt. Die meisten sind sympathisch, die garstigen aber gleich deutlich erkennbar. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Das Buch passt recht gut zu den aktuellen Temperaturen und beschert uns, bei Tee oder heißer Schokolade, einige vergnügliche Lesestunden. Die Liebesgeschichte steht ein lange Zeit bisschen im Vordergrund bevor sich der Krimi dann, nach mehreren Wendungen, doch in einem wahren Showdown entlädt.
Fazit:
Auch wenn ich „Syltfeuer“ nicht unbedingt als Kriminalroman bezeichnen will, hat mir das Buch dennoch schöne Lesestunden beschert. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.