Susanne Bergstedt - Quallenplage

  • An der Kieler Förde lauert der Tod


    Dieser Debüt-Krimi, in dem zwei Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, einen vermeintlichen Badeunfall aufklären, spielt an der Kieler Förde, genauer gesagt am Schilkseer Strand.


    Telse Himmel, im Gegensatz zu ihrem Namen, bodenständig hat die hektische Großstadt Hamburg hinter sich gelassen, um mit sich ins Reine zu kommen. Dafür hat sie im Gartenhaus ihre Freundin, der reichen Witwe Wanda Holle Unterschlupf gefunden. Die Idylle wird empfindlich gestört, als man die Grundschullehrerin Kirsten Reinfeld, umgeben von den gefürchteten Feuerquallen, tot aus der Ostsee
    fischt. Die Polizei, in Person von Wandas Nachbarn, KHK Olaf Wuttke, vermutet einen Badeunfall und will die Akte schon schließen. Doch sie haben nicht mit Wandas Hartnäckigkeit gerechnet, die Kirsten sehr gut gekannt hat und keine Sekunde an die Unfalltheorie glaubt.


    Kurz und bündig, Wanda überredet Telse, den Job als Lehrerin an Kirstens Statt anzunehmen, um das Lehrerkollegium auszuhorchen. Sie selbst nimmt den Ehemann der Toten sowie den Segelklub unter die Lupe und schreckt auch nicht davor zurück, Olaf Wuttke mit gutem Essen und noch besserem Wein aus der Reserve zu locken.


    Es kommt, wie es kommen muss! Telse und Wanda verheddern sich bei ihren Ermittlungen in einem Netz von Ungereimtheiten, das sie beinahe selbst das Leben kostet.


    Meine Meinung:


    Nachdem wir heuer einen herrlichen Urlaubstag an der Kieler Förde verbracht haben, musste ich natürlich dieses Urlaubsfeeling mit diesem Krimi konservieren. Wie es für einen Cosy-Krimi und die ungewöhnlichen Ermittlerinnen gehört, spielt auch das Lokalkolorit eine nicht unbedeutende Rolle.


    Ich habe zwar den Täter recht schnell ausfindig gemacht, doch das hat die unterhaltsamen Lesestunden nicht wirklich geschmälert. Herrlich sind die Dialoge zwischen Wanda und Telse zu lesen. Da kommt so richtig der nordische Humor ans Tageslicht. Hin und wieder wirkt Wandas Enthusiasmus ein wenig übergriffig. Doch ist es ihr ein echtes Anliegen, Kirstens Tod aufzuklären.


    Der Schreibstil ist für einen Cosy-Krimi, der an der Ostseeküste angesiedelt ist, genau passend: Leicht und locker, manchmal ein wenig stürmisch.


    Fazit:


    Gerne gebe ich diesem unterhaltsamen Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe 4 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)