Garth Nix - Ashblood – Die Herrin der Engel / Angel Mage

  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Die Geschichte entwickelte sich anders als ich erwartet hatte, dennoch war sie spannend.
  • Die Geschichte entwickelte sich anders als ich erwartet hatte, dennoch war sie spannend und faszinierte mich vor allem durch die angewandte Magie. Erfahre im Text, ob sie mich vollends überzeugen konnte.

    Zitat
    Inhaltsangabe:
    Aus Liebe zu einem Engel – das neue außergewöhnliche Fantasy-Abenteuer von SPIEGEL-Bestsellerautor Garth Nix.
    Vor mehr als hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Reich Ystara. Sein Schutzherr, der Erzengel Palleniel, wandte sich damals von seinem Volk ab – heute glaubt jeder, dass die Engelsmagierin Liliath die Schuld daran trägt, was vor so langer Zeit geschehen ist. Um die Zeit zu überdauern, flüchtete sich Liliath in einen magischen Schlaf, aus dem sie nun erwacht. Sie ist immer noch eine junge Frau, und sie wird ihren geheimen Plan von damals endlich umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles opfern – im Namen der Liebe!
    (Quelle: https://www.penguinrandomhouse…ix/Penhaligon/e563464.rhd, Datum: 25. Mai 2023


    Meine Meinung zum Cover:

    Das Cover fängt Elemente aus der Geschichte ein. Im Hintergrund sehen wir Engelsflügel, die für die Engel und deren Magie stehen. Im Vordergrund befindet sich ein Degen, der von Dunkelheit umgeben ist. Umrahmt wird das Ganze von einer ergänzenden Farbgestaltung. Die Stimmung wirkt magisch und düster zugleich. Für mich ist das gesamte Cover ein Blickfang. Nach dem Lesen weiß man genau, für was die einzelnen Elemente stehen.


    Meine Meinung zum Inhalt:

    Nachdem mir »Die magischen Buchhändler von London« wahnsinnig gut gefallen haben, wollte ich in weitere Welten des Autors eintauchen. Der Verlag gab mir die Möglichkeit »Ashblood« zu lesen und so begab ich mich in die Geschichte von Garth Nix. Sein Schreibstil ist umfassend und detailreich. Dementsprechend bildgewaltig wurde der Weltenbau von ihm ausgebaut.


    Er dachte sich verschiedene Königreiche mit ihren Bewohnern und ein eigenes Magiesystem aus. Zeitgleich beschrieb er die gesellschaftlichen Stellungen und wie sich der Alltag der Menschen und der Obrigkeit abspielten. Zudem gab er dem Zentrum seiner Geschichte eine Vergangenheit samt Hintergrundgeschichte, die sich um die Aschblut-Plage und die Maid von Elanda drehte. Erstaunlich war mit welcher Detailgenauigkeit der Autor vorging und damit ein nachvollziehbares Gesamtbild erschuf. Das Königreich Sarance wird von einer Königin regiert, die eine mächtige Kardinalin an ihrer Seite hat. Palastwachen, Musketiere und Pursuivants schützten die Menschen. Das Setting ist im 17. Jahrhundert angesiedelt und hat einen französischen Touch.


    Dementsprechend wurden die Kleidung, die Städte und das Denken der Menschen beschrieben. Degen sind die Hauptwaffen, welche von Handfeuerwaffen und Bogen unterstützt werden. Das Klassensystem in dem die Menschen leben hat große Bedeutung, die Flüchtlinge aus Ystara hatten selbst nach über einem Jahrhundert keinen guten Stand und befanden sich ganz unten in der Kette. Sie mussten alle niederen Arbeiten erledigen und wenn etwas passierte waren immer sie schuld. Bezahlung und Fairness? Fehlanzeige. Aufstand oder Widerwillen wurden mit aller Härte bestraft.


    Am besten gefiel mir die Engelsmagie und die Art, wie sie gewirkt wurde. Das System war mir vollkommen neu und ließ beeindruckende Bilder in meiner Fantasie entstehen. Die Beschreibungen waren an diesen Stellen sehr eindrücklich. Die Hauptprotagonisten waren Liliath, Simeon, Henri, Agnez und Dorotea. Als Erstes traf ich nach dem Prolog auf Liliath, die der Mittelpunkt allen Geschehens war, obwohl das natürlich nur die wenigsten mussten. Bei ihr war ich mir nicht sicher, was ich von ihr halten sollte. Sie hatte große Macht und ein Können, das ihresgleichen sucht. Im selben Moment kam sie berechnend und abgehoben vor. Ihre Pläne verfolgte sie ohne Rücksicht auf Verluste.


    Simeon, Henri, Agnez und Dorotea waren völlig unterschiedliche Charaktere, deren Handlungsstränge eine ganze Weile parallel erzählt wurden, bis sie an einem bestimmten Punkt zusammenliefen. Reiner Zufall sorgte dafür, dass sie sich kennenlernten und damit wichtige Ereignisse in Gang gesetzt wurden. Die einzelnen Persönlichkeiten zu schildern würde den Rahmen sprengen. Am besten lernst du sie kennen indem die das Buch liest. Zeitweilig wurde das Geschehen auch aus der Sicht von anderen Personen erzählt.

    Das Buch begann für mich äußerst vielversprechend, weshalb meine Neugier mit der Zeit immer stärker wurde. Es gab viele starke und vor allem bildgewaltige Abschnitte. Alle Geschehnisse wurden lebensecht beschrieben, weshalb ich sie in meinen Gedanken vor mir sah. Die Gefühle der Protagonisten waren stets zu spüren und unterstrichen deren Persönlichkeiten. Im Mittelteil hatte ich leichte Probleme mit der Spannung, denn einige Abschnitte waren zu ausführlich erzählt. Für den Verlauf hätte ich so manche Szene nicht gebraucht und fand deshalb, dass sie die Geschichte unnötig in die Länge zogen.


    Im letzten Drittel änderte sich dies ab jenem Moment, in dem Liliath mehr Preis gab und ihre Pläne schneller vorantrieb. Die Spannung stieg ruckartig an, wodurch ich wieder mitfiebern konnte. Die Aschblut-Plage war nun immer gegenwärtig, Gefahren lauerten an jeder Ecke und die Düsternis schlug zu. Je näher das Ende kam, umso mehr erfuhren wir was Liliath vorhatte. Vollkommen überrascht hatte mich allerdings ihr Motiv für ihre Taten. Ich hatte zuvor in keiner Weise daran gedacht, weil es mir wohl abwegig vorgekommen wäre. Im Nachhinein macht ihre Besessenheit nun viel mehr Sinn. Dennoch ist es purer Wahnsinn, weshalb sie das Leid und Elend samt der vielen Toten angerichtet hatte. Das Ende der Geschichte war sehr stimmig und von Engelsmagie durchdrungen. Es gab keinen Cliffhanger und fast alle Fäden wurden beendet.


    Mein Fazit:

    Das Buch um die Engelsmagierin Liliath zeichnet sich durch den umfangreichen Weltenbau und die akribische Ausarbeitung des Autors aus. Der Mittelteil zog sich durch so manche langwierige Szene zwar in die Länge, dennoch gab es viele imposante und enorm spannende Abschnitte. Die Engelsmagie gehört zu meinen liebsten Elementen. Das Setting wurde lebensecht und detailreich beschrieben. Jeder Protagonist hatte seine Persönlichkeit und das Geschehen schritt gemäßigten Tempos voran. Die eindrückliche und ausführliche Erzählweise und der Schreibstil des Autors malten Bilder in meine Gedanken. Am meisten überraschten mich kurz vor Schluss die Beweggründe von Liliath. Das Ende schloss die Geschichte in stimmiger Weise ab und ließ mich das Buch zufrieden weglegen.


    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!


    Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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