Rachel Cusk - Outline

  • „Outline is a novel in ten conversations. Spare and lucid, it follows a novelist teaching a course in creative writing over an oppressively hot summer in Athens. She leads her students in storytelling exercises. She meets other writers for dinner. She goes swimming in the Ionian Sea with her seat mate from the plane. The people she encounters speak volubly about themselves: their fantasies, anxieties, pet theories, regrets, and longings. And through these disclosures, a portrait of the narrator is drawn by contrast, a portrait of a woman learning to face great loss.“

    (Quelle: Klappentext)


    Eine Gabe der Beobachtung, so kann man Rachel Cusks Outline vermutlich am besten zusammenfassen. Wir begegnen der Protagonistin das erste Mal in London, kurz vor ihrem Abflug nach Athen. Die äußeren Umstände lassen vermuten, dass das Mittagessen, bei dem sie sich befindet, ein Blind Date ist - welches, dem Anschein nach glücklicherweise, frühzeitig beendet wird. Viel erfahren wir von der Hauptfigur selbst nicht, der Fokus liegt auf dem Gesprächspartner. Diese Vorgehensweise beschreibt das Buch: Alles, was wir überhaupt von der Autorin kennenlernen, lernen wir durch Gespräche mit anderen. In zehn Konversationen führt uns Cusk durch das heiße, sommerliche Athen, während wir versuchen, die Umrisse der Protagonistin mit Inhalt zu füllen.

    Was das Buch dabei besonders macht, sind die Beschreibungen. Damit sind nicht nur Landschaften oder das Aussehen von Personen gemeint, sondern vielmehr die persönliche Beobachtungsgabe der Sprechenden. Nach und nach tauchen wir in die Leben der Gegenüber ein, erfahren ihre Sehnsüchte, Ängste, Schuld und Hoffnung. Durch diese Betrachtungen ermöglicht es uns Cusk, eine Art Negativdruck der Protagonistin zu bekommen: Wir konzentrieren uns auf die Leben anderer und machen dadurch das der Hauptfigur sichtbar.


    Persönlicher Eindruck

    Ich habe das Buch äußerst gern gelesen, trotz des schweren Themas, das sich hinter den vordergründigen Konversationen verbirgt. Die ausführlichen, aber keineswegs langatmigen Betrachtungen der Personen, die Kulisse Athens, das Puzzlesteinchensammeln, die Charaktere selbst - manche liebenswürdig, andere weniger. Ich mochte die Authentizität, die von jeder einzelnen Person ausging. Und die Art, wie Cusk durch Auslassen sämtlicher Hintergrundinformationen die Protagonistin als Kontrast zu den sprechenden Personen zeichnete. An die Erzählgeschwindigkeit musste ich mich kurz gewöhnen, da sie sehr langsam ist. Das tut dem Buch allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil. Wir sind in der Situation und können uns voll und ganz auf das konzentrieren, was gesagt wird. Oder auf das, was eben nicht gesagt wird. Sehr lesenswert.


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    Anmerkung: Outline ist der erste Band einer Trilogie.

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