Nina George - Das Bücherschiff des Monsieur Perdu

  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Eine Hommage an das Lesen..............
  • Kurzmeinung

    talisha
    Ich hätt jederzeit abbrechen können, weil der Lesefluss gar nicht in Gang kommt, durch unendlich viele Unterbrechungen
  • Das Cover ist eine kolorierte Zeichnung, stellt das nächtliche Paris mit Seinebrücke und einem eigenwilligen Boot dar. Es wirkt romantisch, beschaulich, gleichermaßen geheimnisvoll und schlägt in seiner farblichen Gestaltung im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke zum "Lavendelzimmer".


    Ich habe einige Bücher von Nina George gelesen, aber nicht alle, die offensichtlich als Vorgänger des "Bücherschiffs" betrachtet werden müssen.


    Z.B. fehlt mir "Südlichter" in meiner Lesesammlung. Vom "Lavendelzimmer" war ich hellauf begeistert, und deshalb war ich nun sehr neugierig auf dieses Buch.


    Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.


    Der Stil war mir dieses Mal zunächst nicht sehr leicht zugänglich. Eine etwas komplizierte Sprache benutzt der Protagonist, der in der Provence lebt und seine Post aus Paris in "vorzensierter" Form nachgeschickt bekommt. Man liest sich dann aber sehr gut rein.


    Viel Bezug zu Büchern, Autoren etc. schafft diese Geschichte.

    Besonders fasziniert hat mich der Gedanke von Büchern als "Medizin" und auch die Verwandlung alter Bücher in Fächer, die Luft bewegen - obwohl ich in Bücherrecycling-Tipps gesucht und gestöbert habe, ist mir hier nichts dergleichen begegnet.


    Als Fazit hat Nina George wieder in dem ihr eigenen wunderbar leichten und doch tiefsinnigen Stil ein wunderbares Buch geschaffen, das einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommt.


    Unbedingte Leseempfehlung mit 5 Sternen!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu von Nina George“ zu „Nina George - Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ geändert.
  • Über die Autorin (Amazon)

    Die mehrfach ausgezeichnete internationale Bestsellerautorin Nina George, geboren 1973 in Bielefeld, schreibt seit 1992 Romane, Sachbücher, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten, Blogs und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt und eroberte weltweit die Charts, so etwa die New York Times-Bestsellerliste in den USA. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provencethriller. Sie lebt in Berlin und in der Bretagne. Seit Juni 2019 ist Nina George Präsidentin des European Writers' Council, dem Dachverband von 40 europäischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbänden.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (3. April 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3426654075

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426654071


    Über große Teile nervig

    Seit Jean Perdu sein Bücherschiff verließ um den Aufbruch in eine neue Liebe mit Catherine, der Bildhauerin, in der Provence wagte, sind vier Jahre vergangen. Doch die letzte Bitte des Schriftstellers José Saramago lockt ihn zurück. Er will wieder Bücher und Menschen zusammenbringen und für jeden die wirksamste Literatur empfehlen. Mit Max Jordan fährt er über die Kanäle Frankreichs nach Paris und dabei wird das Bücherschiff bald zu einer Arche, denn dort begegnen sich Menschen, Kinder, Tiere und Bücher und verändern sich. Das Abenteuer Leben hält selbst für Monsieur Perdu einen zweiten Anfang bereit.


    Meine Meinung

    Ich hatte das Lavendelzimmer gelesen, ja, aber ich wusste nicht mehr, wie es mir gefallen hatte. Ich dachte eigentlich gut, doch das war ein Irrtum, den ich jedoch erst bemerkte, als ich dieses Buch las und in meinen Unterlagen nach meiner Rezi des Lavendelzimmers stöberte. Nun wunderte ich mich nicht mehr. Denn auch wenn dieses Buch einen Tick besser war als das andere, so dauerte es doch ziemlich lange bis ich in der Geschichte drinnen war. Der Anfang kam mir schwerfällig vor. Und dann dieses Zwischenkapitel über die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle. Die ersten Kapitel darüber habe ich noch gelesen, doch dann fand ich das nur noch nervig. Ich finde das Buch nicht generell schlecht, allerdings auch nicht sonderlich gut. Ich möchte sagen, mittelmäßig. Es war schön zu lesen, wie die Fahrt nach Paris auf dem Bücherschiff vonstattenging, was unterwegs so alles passierte und wer letztendlich in Paris ankam. Auch kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Bücher gibt, die den jeweiligen Menschen guttun. Aber wie gesagt, gingen mir die Kapitel der besagten Enzyklopädie wirklich nur auf die Nerven. Sie haben für mich das Buch schlechter gemacht, ohne sie wäre es wesentlich besser gewesen. Vielleicht bin ich die Einzige, die so denkt, aber es ist nun mal so. Weshalb ich es auch nicht weiterempfehlen kann und es von mir nur drei von fünf Sternen, bzw. sechs von zehn Punkten bekommt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Sorry, ich habe noch meine Schwierigkeiten mit dieser website und den Verknüpfungen bei Rezensionserstellung.


    Wo finde ich denn diesen Bucheditor, bei dem ich die ISBN eingeben kann?


    Ich war leider bisher bei der Suche erfolglos...

  • gagiju Der Editor ist das Eingabefenster, in das Du schreibst. Unten ist eine Zeile mit fünf Reitern. Darauf sind ein Smilie, eine Büroklammer, ein Zahnrad, ein Säulendiagramm und ein Buch abgebildet. Wenn man auf das Buch klickt, erscheint eine Eingabezeile. Dort kommt die ISBN rein.

  • Eine literarische Buttercremetorte


    Ich liebe Buttercremetorte - Sie auch? Allerdings hat dieses betörende Gebäck einen Nachteil. Es lässt sich nur portionsweise mit Genuss verzehren. Ähnlich erging es mir mit diesem Buch. Es in einem Rutsch durchlesen zu wollen, käme dem Versuch gleich, eine Buttercremetorte allein zu vertilgen...

    Zugegeben, hier gibt es von allem viel. Viel Gefühl. Viel Liebe zur Literatur. Viele Zufälle. Und viele spontane Wandlungen. Daher Vorsicht - man kann sich an diesem Buch und Stil auch literarisch überfuttern. Doch das täte Monsieur Perdu Unrecht! Gut unterteilt, kann man dieses Buch durchaus genießen.

    Zudem finde ich - es baut unzweifelhaft auf seinen Vorgänger auf, "Das Lavendelzimmer". Man kann das "Bücherschiff" zwar auch als Stand-Alone lesen, aber dann entgeht einem doch einiges. Das "Lavendelzimmer" hatte ich vor Kurzem erst kennengelernt, war also noch firm in Stil und Ausdrucksweise der Autorin.

    Hm, und der Einfall, die "Enzyklopädie der Gefühle" mit in den Text aufzunehmen, war sicherlich nett. Man mag sich darüber streiten, ob das in dieser Länge mitten im jeweiligen Kapitel hat sein müssen. Die Einträge an sich fand ich vielfach wunderbar; könnte mir sogar vorstellen, sie nachher noch einmal gesondert zu lesen.

    Die Psychologie von Jean Perdu ist sicherlich auch debattierbar. Mir schien er Ende des letzten Buches sehr zufrieden. Und bricht dann in diesem Band doch wieder vor Zweifeln fast zusammen...? Nun ja. Ich sag ja - Buttercremetorte. Im wahren Leben hat man ja auch nicht 12 Sahnehäubchen nebeneinander.

    Fragezeichen erzeugte bei mir das Auftauchen des Autorenpaars "Jean Bagnol" in der Handlung. Das roch sehr stark nach Eigenwerbung, da es sich hier im wahren Leben um die Autorin und ihren Mann handelt... aber gut, das war nur kurz, und ganz am Ende. Dennoch bleibt ein "Geschmäckle".

    Ganz wunderbar fand ich, wie gesagt, die eingestreuten Gedanken zur Literatur und zum Lesen. Hier habe ich viele Sätze gefunden, die ich mir am liebsten abschreiben würde. Toll auch die Atmosphäre Frankreichs, die Gerüche, die Gerichte, die Weine. Und auch der Sinn der Autorin für Romantik hat in mir eine Saite zum Klingen gebracht.

    Insgesamt ist der Stil nicht unähnlich einer Rachel Joyce, die mit ihrem "Harold Fry" ja auch eine "Pilgerreise" mit vielen überraschenden Wendungen geschildert hat. Mein Fazit lautet also: wer diese Art Bücher mag, und nicht allzu kritisch ist, ist hier sicherlich gut bedient.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Das Schiff nimmt Fahrt auf, die Geschichte nicht.


    Der Klappentext versprach eine urige Geschichte, die durch Atmosphäre und die Liebe zu Büchern ein tolles Leseerlebnis verspricht.

    Allein anhand dessen, und was ich mir darunter vorgestellt hatte, wollte ich die Geschichte mögen, aber es kam anders…


    Vorab, Das Bücherschiff des Monsieur Perdu ist der Folgeband von Das Lavendelzimmer. Ein Fakt, der mir zuvor nicht bewusst war. Während des Lesens hatte ich jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, etwas verpasst zu haben und kann daher behaupten, dass sich dieses Buch als Einzelband lesen lässt.


    Die ersten Seiten hatten mir noch Hoffnung gemacht, Monsieur Perdu, der kauzig sympathisch wirkte, vor allem in seinem ersten Telefongespräch, das mich einige Male zum Schmunzeln brachte.


    Dann nimmt das Schiff Fahrt auf und nimmt dabei die Geschichte nicht mit. Perdu lernt auf der Fahrt nach Paris mehrere Menschen, mit kleinen und größeren Problemen kennen. Diese Personen sorgen dafür, dass jedes Weltleid ihren Platz in diesem Buch findet und von Perdus Apotheke geheilt werden möchte. Für mich war schon das zu viel, weil dieses Leid für meinen Geschmack zu stark pauschalisiert wurde und auf diesem Schiff einer Wunderheilung unterlag. Dazu wurden manche Dinge stark empörend dargestellt und andere Dinge einfach so hingenommen, die ich doch kritischer sehe.

    Die Kapitel der „Großen Enzyklopädie der kleinen Gefühle“ empfand ich irgendwann als nervig. Einerseits weil Autoren und Bücher lieblos aneinandergereiht wurden, aber auch weil ich das Gefühl hatte, dass hier Autoren ab- bzw. aufgewertet wurden. Explizite Erwähnungen von Werken, wirken teilweise nicht authentisch, weil Perdu als Franzose wohl eher andere Werke empfiehlt als deutschsprachige Leser.


    Die Erwähnung des Autoren Jean Bagnol setzt dem ganzen noch ein Krönchen auf. Denn das ist ein Pseudonym der Autorin und ihres Partners. Diese Eigenwerbung ist dann doch eher abschreckend.

    Nach beenden dieses Buches bleibt für mich das Gefühl, dass weniger manchmal mehr ist. Weniger Probleme, mehr Tiefgang bei den Einzelnen. Weniger Welt, mehr Bücherschiff. Weniger pauschalisieren, mehr konkretisieren.


    ⭐️⭐️

  • Eine Hommage an das Lesen.


    Diese Geschichte einer Schiffreise ist eine Sinn suchende Reise, die viele Lebenserfahrungen und Lebensentwicklungen beschreibt. Das sehr poetisch geschriebene Buch vermittelt wunderbar die Liebe zur Literatur. Die Bezüge zur "Enzyklopädie der kleinen Gefühle" mögen manchmal zu viel konstruiert und philosophisch wirken mit Beitragen, in denen diverse Lebenslagen und -probleme thematisiert werden, sowie passende literarische Empfehlungen stehen. Neben dortigen fantasievollen Wortkreationen wie Kalenderblues, Übergangstaumel oder auch Lese-Lampenfieber, Zehenschüchternheit, Fremdvertrauen, Enkeltrost oder Möglichkeitssinn ist der einfühlsame Schreibstil der kleinen, stillen Momente überzeugend und regt zum Genießen, zum Nachdenken, zum Fühlen und zum Reflektieren des eigenen Standes im Leben an. Die verschiedensten Figuren von Erwachsenen, Teenager, Kind und selbst Tieren erhalten eine detaillierte, liebevoll dargebotene, bildhafte Beschreibung. Mit der in einer Zeitkapsel aufbewahrten letzten Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu erhält der Roman einen mehr im Hintergrund verlaufenden Spannungsbogen – geschickt gesponnen. Viele große Themen werden angesprochen, das Leben an sich, Tod, Freundschaften und natürlich die Liebe mit Sätzen, die einen zum Innehalten zwingen, zum Nachdenken über sich selbst und Welt. Das Leben ist ein Abenteuer mit vielen unplanbaren, nicht immer angenehmen Kleinigkeiten. Ein Lesegenuss!

  • Die Apotheke hat wieder geöffnet

    Es ist eine nahtlose Fortsetzung des Lavendelzimmers. Die Menschen, die Bücher die Düfte alles ist wieder da, wie ein lang vermisster Freund.

    Für mich sind Bücher Freunde hier in diesem Buch sind sie auch Medizin. Ohne Rezept, frei verkäuflich, aber es braucht einen guten Apotheker um das Richtige für die eigenen Probleme zu finden.

    Man kann nicht Anna Karenina lesen wenn man übervoll vor Glück ist. Das ist die Lehre die ich aus diesen beiden Büchern gelesen habe. Es muss in der jeweiligen Situation ein Buch sein, das ähnliche Gedanken, Gefühle und oder Probleme aufweist. Denn dann stehen auch die dazu gehörigen Lösungen darin.

    Liest sich einfach, ist es aber nicht. Denn es gibt eine Vielzahl sehr guter Bücher denn schlechte gibt es nicht. Jeder hat einen anderen Geschmack und daher ist das Buch was für mich gut ist, für andere schlecht. Das Buch was mir hilft, würde andere ins Unglück stürzen.

    Der Schreibstil ist eindringlich, die Menschen werden zu Fleisch und Blut, besonders ist es mir bei einem Beamten aufgefallen. Ich konnte förmlich sehen wie die Paragraphen hinter seiner Stirn ratterten und das er kein Leser war, das ging aus seinem beschriebenen Gehabe hervor.

    Das ist es was die Autorin ausmacht, ich lese nicht nur, ich sehe echte Bilder, ich rieche die Gewürze und den Lavendel, ich schmecke den Wein und das Brot. Ich sehe die Vorfreude in den Augen der Leser auf ein für sie neues Buch. Ich erlebe das Eintauchen in eine neue Geschichte mit.

    Diese Faszination an Büchern die auch mir zu eigen ist, wird hier ausgelebt und nicht nur beschrieben.

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