John Matthews - Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde / The Great Book of King Arthur and the Knights of the Round Table

  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    So müssen sie geklungen haben – die großen Geschichten, die an den Höfen der großen Könige erzählt wurden.
  • Kurzmeinung

    Farast
    Eine fantastische Sagenwelt zum Versinken.
  • Über den Autor:

    John Matthews, geboren 1948 in England, hat sich ein Leben lang mit den Legenden über König Arthur befasst. Ebenso widmete er sich der Geschichte der Piraterie. Die Liste seiner Publikationen zu diesen Themen ist lang. Außerdem war er als Berater für viele Filme tätig, darunter »König Arthur«, »Fluch der Karibik« und »Prince of Persia«.


    Kurzbeschreibung:

    Camelot – die unvergleichliche Welt von Merlin, Lancelot, Sir Gawein, Morded und der schönen und nicht immer treuen Guinevere.

    Die Abenteuer König Arthurs und der Ritter seiner Tafelrunde sind eine der reichsten und farbigsten Quellen phantastischer Literatur überhaupt. Sie erzählen von dem Jungen, der zum König wurde, weil er ohne Mühe ein verzaubertes Schwert aus dem Stein ziehen konnte, und so fasziniert sie Leserinnen und Leser seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue.

    Kein anderes Werk der Fantasyliteratur hat so einzigartig gezeigt, was ein Ritter ist und was ein Zauberer, wie die Erzählungen über König Arthur, den Zauberer Merlin, Lancelot und seine Gefährten. Zahllose Abenteuer müssen sie bestehen und Britannien gegen Angreifer behaupten. Das Unglück beginnt, als Arthur zu einem Duell mit einem König Frankreichs aufbricht und seinem Sohn Mordred den Auftrag gibt, das Land zu verwalten… Wird des Königs eigener Sohn zum schlimmsten Verräter? Bis heute ist es ein Rätsel, ob Arthur den Wunden aus einem Kampf erlegen ist oder ob er nur auf die sagenumwobene Insel Avalon gebracht wurde, von der er eines Tages wiederkehren wird.

    John Matthews, einer der weltweit führenden Kenner altenglischer Sagen, erzählt aus bislang unbekannten Quellen gänzlich neue Geschichten um König Arthur und die Ritter der Tafelrunde und flicht sie in den Horizont der klassischen Sagen: ein beispielloses Leseerlebnis und ein großes literarisches Ereignis!


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Eine großartige Ausgabe. Wie es schon in der Beschreibung steht, die Thematik ist eine reiche Quelle an Literatur. Merlin, Lancelot, König Arthur, die Ritter der Tafelrunde, endlos kann man sich über diese Personagen Geschichten anhören, oder eben lesen. Auch dieses Buch ist eine reiche Sammlung an Sagen, Überlieferungen, Geschichten. Das Buch ist nach Themen unterteilt und zu jeder Hauptfigur werden die Erzählungen versammelt, sodass man als Leser die Sammlung zu einem Thema im Überblick hat. Damit will ich sagen, dass der Aufbau des Buches sehr gut gelungen ist. Da die Sammlung der Sagen sehr umfangreich ist, war es für mich ausgesprochen hilfreich, dass das Buch auf weitere Bücher aufgeteilt war. Obwohl für mich das Thema natürlich nicht ganz neu ist, diese Sammlung der Überlieferungen habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Sehr atmosphärisch, bildreich, lebendig, in einer der Sagen angepassten Sprache, konnten mich die Geschichte voll und ganz überzeugen.


    Dass der Autor über umfassende Kenntnisse zu der Thematik verfügt, ist nicht zu übersehen. Fachkundig berichtet er von der Helden der damaligen Zeit. Gekonnt gestaltet er die Geschichten spannend und fesselnd, doch zu gleicher Zeit strahlen die Überlieferungen Ruhe und Gewichtigkeit aus. Als wären die just in dem Moment von einem Barden erzählt. Zahllose Abenteuer füllen das Buch. Mit großem Vergnügen habe ich den Magier Merlin, die Ritter und den König Arthur verfolgt.


    Ein faszinierendes und sehr gut gestaltetes Buch, das nicht nur für die Liebhaber der Fantasy zu empfehlen wäre. Ein ausführliches Vorwort bietet dem Leser einen Überblick über die Absichten des Autors, seine Ziele und seine Arbeit. Am Ende des Buchs gibt es Anhang. Diese Legenden Sammlung garantiert genussvolles Lesen. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Hier noch mal das Original, das ich für die Englischleser empfehlen würde. Ebook Ausgabe ist im Moment günstig zu haben.

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

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  • Danke für die schöne Rezi. Ich bin noch mittendrin in den Geschichten - ich lese wirklich immer eine und lege dann ne Pause ein, bevor ich die nächste beginne. Das ist richtiges Genuss-Lesen.

    Ebook Ausgabe ist im Moment günstig zu haben.

    Leider wieder nur für Kindle - bei thalia und Co. kostet sie deutlich mehr.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke für die schöne Rezi. Ich bin noch mittendrin in den Geschichten - ich lese wirklich immer eine und lege dann ne Pause ein, bevor ich die nächste beginne. Das ist richtiges Genuss-Lesen.

    Sehr gerne. Diesem Buch kann man kaum in einer Rezension gerecht werden, finde ich. Denn die Stimmung, in die man beim Lesen der Legenden verfällt, ist schon besonders, schwer in Worte zu fassen. Ich hatte die gleichen Empfindungen bei Irland Sagen gehabt. :D

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Mein Lese-Eindruck:


    Dieses Buch hat mich an die Bücher meiner Kindheit erinnert, in denen man so versinken konnte, dass rund um einen herum die Welt nicht mehr existierte: die Sagen bzw. Mythen des „deutschen“ Mittelalters. Ob das das Nibelungen-Epos war, das Rolandslied, das Kudrun-Epos, die Sagen um Dietrich von Bern, um Beowulf etc.: alle entführten in eine andere Welt, in der es mächtige Helden und Zauberwesen einer anderen Welt gab wie Feen, Trolle, Drachen und andere magische Wesen. Und in diesem Buch wird der Leser entführt in die Welt des sagenhaften König Artus.


    John Matthews ist ein überaus belesener Artus-Kenner, das ist unbestritten. Er nutzt als Quelle Le Morte d’Arthur von Thomas Malory, eine Sammlung aus dem 15. Jahrhundert, und diese Sammlung wiederum stützt sich auf eine Zusammenstellung altfranzösischer Texte aus dem 13. Jahrhundert. Hier bedient sich Matthews und ergänzt die Sammlungen noch mit Texten aus anderen Sprachen, die Malory nicht zur Verfügung standen – und so entstand die Idee, in der Nachfolge Malorys Le Morte d’Arthur neu zu schreiben.


    Damit steht Matthews vor einer gewaltigen Aufgabe. Es gilt, viele Fundstücke zusammenzusetzen, zu ergänzen und miteinander in Bezug zu setzen. Matthews findet erzählerische Parallelen und Abweichungen, d. h. er muss die Geschichten vereinfachen, er muss einzelnen Episoden wie wiederholte Kampfhandlungen weglassen und auf eine gewisse Stringenz der Geschichten achten.


    Matthews lässt sich noch einen erzählerischen Trick einfallen: er erfindet einen Erzähler, der seinem Leser die Sagen erzählt und sie auch kommentiert Damit imitiert er die Erzählsituation am Hof, wo der Sänger die höfische Gesellschaft mit den Heldenepen unterhielt. Matthews trifft den altmodischen, aber niemals antiquierten Sagenton recht sicher, von wenigen Ausnahmen abgesehen. So hat es mich z. B. zusammenzucken lassen, wenn Lancelot sagt: „Aber versucht nicht mich auszutricksen!“


    Und so tritt hier ein großer Reigen an Rittern und ihrer aventiure auf, von Merlins Geburt angefangen bis hin zum Tod des Königs und der Reise nach Avalon.


    Mir hat die Sage um den Sarazenen Palomides besonders gut gefallen. Nicht nur, weil sie mir neu war, sondern weil er und seine Brüder diskussionslos in die christliche Tafelrunde aufgenommen werden, obwohl sie Muslime sind.

    Fazit: Ein kurzweiliges Buch für Liebhaber mittelalterlicher Epen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Was für eine Freude ist dieses Buch. Ich bin mir wieder vorgekommen wie in meiner Kindheit, als ich noch in Märchen und Sagen versinken konnte. Diesmal öffnete sich eine Tür für mich in die Welt König Arthur, die ich so noch nicht kannte.


    John Matthews schreibt in seiner Einführung zum Buch, dass die Auswahl der Geschichten das gesamte Spektrum des Sagenkreises um König Arthur, von den Kelten bis zum Spätmittelalter umfasst. Es handelt sich hierbei nicht um Übersetzungen, sondern sind Nacherzählungen in moderner Prosa. Ich habe sie als sehr gelungen und spannend empfunden. Wobei ich meistens nur 3 Geschichten pro Tag gelesen habe, um etwas länger in den Geschichten verweilen zu können.


    Die Geschichten finden in einer Art „Anderswelt“ statt, wo noch alles möglich ist. Diese „Anderswelt“ scheint sich schon vor den Mauern Camelots zu befinden und die Ritter stolpern so quasi direkt in eine andere Welt und erleben erstaunliche und wunderbare Abenteuer, sobald sie die Burg verlassen.

    Das Ganze wird von einem Erzähler vorgetragen, den Matthews erfunden hat. So ergibt es einen erzählerischen Bogen, der die Geschichten zusammenhält. Da der Autor verständlicherweise auch nicht alle Geschichten nacherzählen konnte, benutzt er Anmerkungen am Ende des Buches, wo man als Leser eine kurze Zusammenfassung findet.


    Erwähnenswert sind auch das Vorwort von Neil Gaiman und ganz besonders empfehlenswert ist es sich der Einführung John Matthews zum Buch zu widmen. Wie ich hier nur andeuten konnte, ist es sehr aufschlussreich und bringt viele Informationen zum Entstehen des Buches und seinen Quellen.


    Leider konnte ich die Bildtafeln nicht so bewundern, weil ich eine eBook Ausgabe gelesen habe. In Papierform kommen sie bestimmt besonders gut zur Geltung.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem ans Leserherz legen, der es liebt in Geschichten zu versinken. Von mir gibt es 4,5 Sterne für dieses wundervolle Buch.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Dieses Buch ist mit über 600 Seiten sehr umfangreich, aber für Fans der Artus – Saga ein absolutes Muss. Geschrieben von John Matthews einem Kenner der Saga zeigt es viele Nebengeschichten und Schauplätze, die mir persönlich absolut unbekannt waren. Das Buch schlägt einen Bogen über die gesamte Zeit, beginnend mit dem Buch um den Zauberer Merlin und bis zum Ende der Tafelrunde, alle Zeiten und Aspekte umfassend. Sprachstil und Optik sind perfekt an die damalige Zeit angepasst und fangen perfekt die Atmosphäre der damaligen Zeit ein.

    Gut fand ich nicht nur die Auswahl und Zusammenstellung der Geschichten, sondern auch die Präsentation. Dies gibt dem Leser ein Gefühl direkt einzutauchen und wie ein Burgfräulein vom Burgturm herab die Kämpfe zu beobachten. Imponiert haben mir in sämtlichen Erzählungen die Ritterlichkeit und der Respekt Unterlegenen gegenüber. Den respektvollen Umgang Frauen gegenüber, und dass, wenn die Ritter ihr Wort gegeben haben, dies Versprechen auch gehalten haben. Unvorstellbar in der heutigen Zeit, was ich persönlich sehr schade finde. Damals gab es auch noch keine Gendersternchen – sorry, das musste jetzt mal raus, und deshalb empfinde ich die Wiedergabe und Aufrechterhaltung dieser Saga immens wichtig.


    Fazit: Ein Buch , welches den Fabelkreis um König Artus perfekt in Szene setzt, und mir persönlich sehr gut gefallen hat.

  • Kurzbeschreibung:


    Die Abenteuer König Arthurs und der Ritter seiner Tafelrunde sind eine der reichsten und farbigsten Quellen phantastischer Literatur überhaupt. Sie erzählen von dem Jungen, der zum König wurde, weil er ohne Mühe ein verzaubertes Schwert aus dem Stein ziehen konnte, und so fasziniert sie Leserinnen und Leser seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue.


    Kein anderes Werk der Fantasyliteratur hat so einzigartig gezeigt, was ein Ritter ist und was ein Zauberer, wie die Erzählungen über König Arthur, den Zauberer Merlin, Lancelot und seine Gefährten. Zahllose Abenteuer müssen sie bestehen und Britannien gegen Angreifer behaupten. Das Unglück beginnt, als Arthur zu einem Duell mit einem König Frankreichs aufbricht und seinem Sohn Mordred den Auftrag gibt, das Land zu verwalten… Wird des Königs eigener Sohn zum schlimmsten Verräter? Bis heute ist es ein Rätsel, ob Arthur den Wunden aus einem Kampf erlegen ist oder ob er nur auf die sagenumwobene Insel Avalon gebracht wurde, von der er eines Tages wiederkehren wird.


    John Matthews, einer der weltweit führenden Kenner altenglischer Sagen, erzählt aus bislang unbekannten Quellen gänzlich neue Geschichten um König Arthur und die Ritter der Tafelrunde und flicht sie in den Horizont der klassischen Sagen: ein beispielloses Leseerlebnis und ein großes literarisches Ereignis! (Quelle: Klett Cotta)


    Autor:

    John Matthews, geboren 1948 in England, hat sich ein Leben lang mit den Legenden über König Arthur befasst. Ebenso widmete er sich der Geschichte der Piraterie. Die Liste seiner Publikationen zu diesen Themen ist lang. Außerdem war er als Berater für viele Filme tätig, darunter »König Arthur«, »Fluch der Karibik« und »Prince of Persia«. (Quelle: Klett Cotta)


    Allgemeines:

    • Erschienen im März 2023 bei Hobbit Presse (Klett Cotta)
    • Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, mit Illustrationen von John Howe
    • Aus dem Englischen von Susanne Held
    • 640 Seiten, gegliedert in fünf Bücher
    • mit einem Vorwort von Neil Gaiman, Anmerkungen des Autors sowie Quellenverzeichnis und weiterführende Literatur


    Meine Meinung:

    So müssen sie geklungen haben – die großen Geschichten, die an den Höfen der großen Könige erzählt wurden. Abend für Abend haben die Zuhörer an den Lippen der großen Barden und Geschichtenerzähler gehangen und konnten gar nicht genug bekommen von Heldentaten und ritterlicher Liebe. Und genauso ging es mir beim Lesen dieser Geschichten. Ich habe sie mir gut eingeteilt – immer wieder eine gelesen, sie sacken lassen und mich auf die nächste gefreut. Deshalb hat die Lektüre auch ein wenig länger gedauert.


    Das schöne an dieser Sammlung: es sind allesamt Geschichten, die wir noch nicht kennen. Und so lernen wir Ritter kennen, deren Namen noch unbekannt waren und lesen über Abenteuer, die uns noch keiner erzählt hat.


    Die Sprache Matthews‘ passt hervorragend zu den Geschichten, die er erzählt – es war wirklich ein reiner Genuss, sie zu lesen. Dabei agiert er auch wie ein Erzähler, indem er den Leser jeweils kurz in die folgende Geschichte einführt, bevor er zu erzählen beginnt. Sehr gut gefallen haben mir auch die Anmerkungen des Autors zu jeder Geschichte über die Herkunft und über von ihm ggf. vorgenommene Anpassungen. Diese finden sich am Ende des Buches und es ist durchaus sinnvoll, sie direkt im Anschluss an die Geschichte zu lesen. Die wunderschönen Illustrationen von John Howe runden das Ganze ab.


    Unbedingte Empfehlung an alle, die sich für King Arthur und seine Ritter interessieren und auch an alle die, die einfach schöne Rittergeschichten lesen möchten. Und natürlich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Fazit:

    Unbekannte Geschichten über die wohl berühmteste Ritter-Gesellschaft der Welt wunderbar erzählt von John Matthews.


    PS: Erwähnen möchte ich auch noch die Widmung. Neben Thomas Malory, dem großen Arthus-Chronisten, widmet Matthews seine Sammlung auch J.R.R. Tolkien.

  • Wundervolle Geschichten über König Arthur und seinen Ritter der Tafelrunde

    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Dieses Buch ist ein echtes Schmuckstück an neuen und alten Geschichten von König Arthur und seinen Rittern der Tafelrunde. Vor allem der Versuch die Geschichten so aufzuschreiben, dass sie in die heutige Zeit passen, hat für mich so weit erstklassig funktioniert. Dabei ist vor allem die Lyrik der Texte nicht verloren gegangen. Manchmal hatte ich aber das Problem bei längeren Geschichten am Ball zu bleiben, da sie ab und an doch sehr dicht und langatmig waren. An diesen Stellen in der Geschichte ist auch der Spannungsbogen immer etwas abgeflacht. Aber nicht nur die Geschichten haben mir so weit hervorragend gefallen, auch die dazu gehörigen Zeichnungen sind echt gelungen. Sie waren ein großartiges Extrta zu den Geschichten von Arthur und seinen Rittern.


    Mit diesem Buch über König Arthur und seinen Rittern der Tafelrunde kann man nichts falsch machen. Trotz meiner kleinen Schwierigkeit bekommt das Buch meine volle Zufriedenheit, denn es ist im Gesamtpaket ein echtes Schmuckstück.

  • Im 15. Jahrhundert trug Thomas Malory die Sagen um König Arthur zusammen zu seinem großen Arthur-Roman, der bis heute fesselt. John Matthews beschäftigt sich schon sein ganzes Leben lang mit dem Stoff und hat dabei viele Sagen aus dem Arthur-Zyklus gefunden, die aus uns unbekannten Gründen nicht von Malory berücksichtigt wurden. Diese Sagen, die auch heute nicht unbedingt einfach zugänglich sind, hat John Matthews in diesem Buch zusammengetragen und im Stil Malorys aufbereitet. Ein namenloser Rahmenerzähler sorgt für einen losen roten Faden, der die Geschichten zusammenhält.


    Man muss sich bei diesem Buch ein paar Dinge bewusst sein.

    • Es versteht sich als Ergänzung zu Malorys Roman. Die hier präsentierten Sagen werden in den Kontext eingeordnet, ein paar Eckpunkte werden genannt, aber es wird sonst auf Malory verwiesen, er wird nicht wiederholt.
    • Der Stil der mittelalterlichen Sagen wird hier beibehalten.
    • Es ist kein Fantasy-Roman, sondern ein Sagenbuch und zwar im Stil der alten Sagen. Hier wurde nicht modernisiert und zwar im besten Sinne.

    Wer sich darauf einlässt kann sich auf großartige Ritterabenteuer freuen mit großen Namen wie Merlin, Gawain und Lancelot, aber auch unbekannten Rittern der Tafelrunde wie Palomides, Lanval und Meriadoc. Sogar König Arthur ist inkognito als Papageienritter unterwegs. Ein Abenteuer gebiert sich aus dem anderen, Feenwesen und Zauberer, Schicksal und Prophezeiungen, magische Burgen sowie Zauber, die mal witzig, mal grotesk und mal tödlich sind – all das zeigt, dass schon die alten Sagen beste Fantasy geboten haben.


    Als besondere Ausstattung ist dieses Buch von John Howe illustriert, der unter anderem an der künstlerischen Konzeption der Herr-der-Ringe-Filme beteiligt war. Seine traumhaften Bilder erwecken die Sagen zum Leben, mal schwarzweiß, mal farbig, mal als kleines Ornament und dann wieder im atemberaubenden Großformat, machen sie das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.


    Außerdem wurde dieses Buch besonders schön und im Stil der alten Sagenbücher gesetzt: zweifarbig – die Überschrift und eine kurze Einleitung in rot, der Haupttext schwarz – und der Haupttext ist zweispaltig.


    Abgerundet wird das Buch mit einem Vorwort von Neil Gaiman, einer Einführung von John Matthews sowie einem Anmerkungs- und Quellenteil, der die Sagen noch mal einordnet und kommentiert. Gerade dieser Abschnitt verlockt zu weiterer Lektüre. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass nicht nur auf die englischen Quellen verwiesen wird, die John Matthews natürlicherweise genutzt hat, sondern auch auf deren Verfügbarkeit in deutscher Sprache. Da hier die Titel gerne mal abweichen wäre eine Recherche nicht ganz einfach, zumal nicht alles derzeit verfügbar ist.


    Dieses Buch fordert im besten Sinne eines überwältigenden Werkes die Aufmerksamkeit und Zeit des Lesers. Es verlangt danach, sich einzulassen, abzutauchen und die Geschichten auf sich wirken zu lassen. Das Buch liest sich nicht einfach runter, es ist auch kein Roman, der eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Es sind Sagen, die sich als Ergänzung zu Malory verstehen ohne die Kenntnis von Malorys Buch vorauszusetzen.


    Ich bin von diesem Buch restlos begeistert. Nicht nur die aufwendige Gestaltung und liebevolle Ausstattung haben mich fasziniert, gerade auch der Inhalt selbst hat mich bezaubert. Ich liebe die mittelalterlichen Heldensagen, den Stil und ihre überraschenden, überbordenden Fantasyelemente, die in ihrer trügerischen Leichtigkeit mit der sie eingebaut wurden, viele Fantasyromane von heute in den Schatten stellen. Malory ist die große Referenz des Buches, aber jeder Abschnitt liest sich als spannendes Abenteuer, für das eine Kenntnis des Originals nicht unbedingt erforderlich ist. Wer sich auf die mittelalterliche Sagenwelt um König Arthur mit den großen Ritterabenteuern, in denen sich alles um Ehre, Schicksal und den Ritterkodex dreht einlassen möchte, ist hier genau richtig. Ein Traum von einem Buch in jeder Hinsicht.

  • König Arthur, oder auch Artus, kennt sicher jeder, aber eigentlich sind es immer die selben Geschichten, die man hört: Das Schwert im Stein, die Tafelrunde, Lancelot und Guinevere, der Heilige Gral, Mordred … John Matthews hat es sich zur Aufgabe gemacht, weniger bekannte Geschichten um Arthur und die Tafelrunde zu sammeln, zu bearbeiten und zu veröffentlichen.


    In den Anmerkungen im Anhang erfährt man ausführlich über seine Recherchen, die Hintergründe und Quellen jeder einzelnen in diesem Band veröffentlichten Geschichte. Das hat einen großen Mehrwert, man sollte also die sehr ausführlichen Anmerkungen unbedingt auch lesen.


    Unterteilt wird in fünf Bücher, das erste handelt von Merlin, und erzählt Geschichten aus der Zeit vor Arthur, u. a. auch von Merlins Geburt. Im zweiten lernt man Ritter der Tafelrunde, inkl. Arthur selbst, näher kennen, vor allem einige der weniger bekannten Ritter wie Palomides, Laval und Marrok. In Buch 3 geht es dann um einen der bekanntesten Ritter der Tafelrunde, um Gawain, man erfährt von seinen Anfängen und einigen Abenteuern. Buch 4 widmet sich dem Gral und Perceval, das fünfte und letzte schließlich dem Ende der Tafelrunde und Arthurs Tod.


    Wie es Legenden, Sagen, und auch Märchen so an sich haben, folgen viele der Geschichten einem ähnlichen Faden, die Frauen sind immer die schönsten, die Männer tapfer und schier unbesiegbar, die Feinde oft, wenn auch nicht immer, trotz allem edel. Viele Geschichten sind sehr umfangreich, vieles wiederholt sich auf gewisse Weise – und manchmal muss man auch daran zweifeln, ob die Ritter so edel waren, wie es immer heißt.


    Die berühmten Geschichten fehlen hier, immerhin sind sie hinlänglich bekannt, werden zum Teil aber zumindest angesprochen. John Matthews hat einen Erzähler etabliert, der hin und wieder Verweise zu anderen Geschichten herstellt und auch manchmal dezent kommentiert.


    Ich habe „nur“ das Ebook gelesen, aber auch dieses bietet eine schöne Ausstattung, es gibt zehn farbige Bildtafeln, die jeweils Szenen aus Geschichten illustrieren, sowie eine Vielzahl weiterer schwarzweißer Zeichnungen, die oft einzelne Wesen, Gegenstände oder Orte darstellen. Diese wurden von John Howe beigesteuert. Das Vorwort lieferte Neil Gaiman.


    Dieser Band ist nicht nur, aber wohl vor allem, für König Arthur/Artus-Fans eine wahre Freude. Nicht nur, dass es viel eher Unbekanntes über den König bzw. seine Tafelrunde enthält, es ist auch optisch eine Genuss.