Melanie Joy - Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Karnismus / Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows: An Introduction to Carnism

  • Kurzmeinung

    nijuras
    Für alle Nicht-Veganer empfehlenswert. Informativ was die Psychologie angeht. Manko: Wirbt für Reduktionismus als Fazit
  • Klappentext/Beschreibung von Amazon:

    In ihrem bahnbrechenden Buch Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen untersucht Melanie Joy, wie wir dazu kommen, manche Tiere als Freunde zu betrachten, andere dagegen als Nahrung – ohne dass wir diese Unterscheidung plausibel begründen könnten. Joy erläutert die komplexen sozialen und psychologischen Mechanismen, durch die bestimmte Lebewesen in unseren Augen zu Lebensmitteln werden. Und sie zeigt, dass diese Mechanismen unterschwellig wirken, ähnlich wie bei anderen Formen der Diskriminierung. Für das unsichtbare Glaubenssystem, das darin wurzelt, hat sie einen eigenen Begriff geprägt: „Karnismus“. Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen ist also kein weiteres Buch, das uns erklärt, weshalb wir kein Fleisch essen sollten. Stattdessen erfahren wir hier, warum wir es tun, und erhalten so die Möglichkeit, unsere Konsumentscheidungen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.


    Über die Autorin (ebensfalls von Amazon):

    Melanie Joy ist Professorin für Psychologie und Soziologie an der Universität von Massachusetts in Boston. Die promovierte Sozialpsychologin und Harvard-Absolventin engagiert sich seit 20 Jahren in der Tierrechtsbewegung und berät Aktivisten auf der ganzen Welt zu Themen wie effektive Interessenvertretung, gewaltfreie Kommunikation und Strategien für gesellschaftlichen Wandel.


    Meine Meinung

    Wie die Beschreibung richtig sagt, geht es darum unseren Status Quo bzgl. des Konsum von tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Milch, Eier, etc.) vor allem auf psychologischer Ebene zu erklären. Sie startet mit einem harmlosen Beispiel und geht dann über in die gängigen Mythen, was Fleischkonsum betrifft. Dabei wird nur innerhalb eines Kapitels die tatsächliche Produktion verschiedener tierischer Lebensmittel angesprochen. Primär geht es darum, wie der Großteil der Bevölkerung im Westen ihren Fleisch- und Tierproduktkonsum rechtfertigt. Die Autorin geht darauf ein, warum Tierprodukte nicht normla, natürlich oder gar notwendig für uns sind und wie wir immer wieder darauf hineinfallen. Auch die kognitive Dissonanz wird erklärt und aufgedröselt. Insgesamt scheint es auch eine große Kritik an den Medien und der Politik zu sein, die es dem normalen Endverbraucher möglich machen, weiterhin unaufgeklärt konsumieren zu können.


    Die Zielgruppe ist hier ganz klar die USA. In der deutschen Übersetzung werden allerdings deutsche Zahlen gennant, was z.B. pro Kopf Verbrauch an Fleisch angeht oder inwiefern die Tierhaltung hier ist (Trauriger Fakt: nicht viel anders als in der USA).


    Das Buch wirbt im Klappentext damit, dass es kein weiteres Buch gegen Fleisch sein soll. Hier bin ich zwiegespalten. Die ersten 6 Kapitel (von insgesamt 7 Kapiteln!) sind darauf ausgelegt, zu erklären, warum der Konsum von Tierprodukten nicht richtig ist. Ihr Fazit ist dann allerdings, dass es schon passt, einfach weniger Tiere zu essen. In meinen Augen ist das inkonsequent und steht dem Wunsch, das System "Karnismus", der aktuelle Status Quo, zu beenden entgegen. Dies hat mich dann doch sehr enttäuscht, wenn ich ehrlich bin.


    Für mich war allerdings nichts Neues dabei. Wer sich also schon ausgiebig mit dem Thema befasst hat und/oder evtl. schon längst vegan lebt, braucht dieses Buch wirklich nicht zu lesen. Vielleicht bekommt man mehr Verständnis für seine Mitmenschen, aber das kann ich mir kaum vorstellen.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass Menschen, die noch nicht vegan sind und verstehen wollen, wie ein so gewalttätiges System aufrecht gehalten werden kann, durchaus Antworten finden. Manche Kapitel erschreckend und motivieren vielleicht weitere Recherche zu betreiben. Die meisten der erklärten Mechanismen sind außerdem übertragbar auf andere Diskriminierungsformen.


    Da die Konzepte verständlich erklärt sind und es insgesamt ein solides und (sofern man sich nie mit dem Thema beschäftigt hat) informatives Buch ist, vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Melanie Joy - Warum wir Hunde lieben, Schweine essen udn Kühe anziehen: Karnismus / Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows: An Introduction to Carnism“ zu „Melanie Joy - Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Karnismus / Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows: An Introduction to Carnism“ geändert.