Vera Buck - Wolfskinder

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Bergdorf bei dem man lange im Ungewissen bleibt und ein Vermisstenfall der Rätsel aufgibt. Interessant und fesselnd!!
  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Spannender Pageturner mit einer für mich nicht ganz so gelungenen Wendung zum Schluss.
  • Klappentext


    Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Hier gelten die Regeln der Natur – rau, erbarmungslos, aber verlässlich. Das denkt zumindest Jesse. Ihm und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt wohnt. Doch seine Freundin Rebekka glaubt nicht daran, sie will die Siedlung verlassen. Dann verschwindet Rebekka. Und sie ist nicht die Einzige. In der Bergregion werden immer wieder Frauen vermisst. Nur die Journalistin Smilla, die vor Jahren ihre Freundin Juli in der Gegend verloren hat, sieht einen Zusammenhang. Erst recht, als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft, das verblüffende Ähnlichkeit mit Juli hat. Das Misstrauen gegenüber den Bewohnern von Jakobsleiter wächst, und nicht nur Jesse wird Opfer von brutalen Angriffen. Währenddessen gerät Smilla einem Geheimnis auf die Spur, das alle vermeintlichen Wahrheiten aus den Angeln hebt …



    Meine Meinung


    Thriller lese ich in letzter Zeit recht wenig - aber ich hab mich hier sofort in das Cover verliebt und von der Autorin hatte ich vor Jahren schonmal einen richtig guten historischen Thriller gelesen.

    Gleich zu Beginn baut Vera Buck direkt eine angespannte Atmosphäre auf, während sie die wichtigen Figuren einführt und in ihren Perspektiven recht oft hin- und herspringt. So bekommt man einen guten Rundumblick über Szenerie wie auch die Charaktere. Vor allem im Schreibstil erkennt man sofort die Unterschiede und ich bin immer sehr begeistert, wenn jemand die Figuren so unterschiedlich sprechen und denken lässt, so dass man sofort einen greifbaren Eindruck bekommt.

    Schauplatz ist hauptsächlich "Jakobsleiter", ein versteckter Platz hoch oben im Gebirge, in der sich eine verschwiegene Gemeinschaft niedergelassen hat.
    Mit den Dörflern weiter unten haben sie nicht viel zu tun und meiden wenn möglich jeden Kontakt. Das Leben dort oben zwischen Kälte, kargen Hängen und Schnee ist sehr hart, was man vor allem durch die Gedanken der jungen Edith erfährt. Gerade die gnadenlose Wahrheit sozusagen durch Kindermund auf so direkte Weise präsentiert zu bekommen, war besonders beklemmend und schockierend!

    Hauptsache, wir schützen uns. Schirmen uns von der Außenwelt ab. Probleme besprechen wir nicht mit Fremden, das habe ich von klein auf gelernt. Man kann ihnen nicht trauen.
    Zitat

    Dann gibt es noch Jesse, der einzig männlich Jugendliche dort oben, der gelernt hat, sich allen technischen Neuerungen zu verweigern und allen Menschen außerhalb der Siedlung mit Misstrauen zu begegnen. Was ihm auch leider von der Dorfjugend wortwörtlich eingeprügelt wird...

    Smilla schleppt mit ihren 26 Jahren dagegen ein schweres Schuldgefühl mit sich herum. Vor 10 Jahren ist ihre beste Freundin verschwunden, in der Nähe des Dorfes bzw. der Siedlung und seither verfolgt Smilla nahezu besessen jede Vermisstenmeldung aus dieser Region. Und davon gibt es nicht wenige.

    Es kommen noch 2-3 andere Figuren hinzu, die ihr aber dann beim Lesen selbst entdecken dürft ;)
    Ich fand es jedenfalls äußerst spannend aufgebaut, denn es ist klar, dass das alles irgendwie zusammen hängt - nur wie diese Fäden tatsächlich zusammenlaufen, wird erst am Ende wirklich klar.

    Ich fand es jedenfalls großartig getroffen von der Atmosphäre her: die Kargheit der Bergwelt, die Einsamkeit der Bewohner, die typischen Vorurteile der Dörfler und diese unbestimmte Beklommenheit, die über allem hängt. Etwas geheimes, verborgenes, das Gewalt ausstrahlt und eine ungesunde Rohheit, die einem falsch vorkommt; und grausam.

    Es werden eine Menge Fährten ausgelegt und ich war lange am Rätseln, welche davon die richtige sein könnte. Eine Entwicklung bzw. Enthüllung hat mir dann aber ein bisschen die Stimmung kaputt gemacht, denn die Hintergründe implizieren eine gewisse Meinung, die auf Vorurteilen beruht und deren Aussage mir widerspricht. Ich kann natürlich nicht sicher sagen, warum die Autorin das so ausgelegt hat, aber es gefällt mir einfach nicht, das ist der einzige Grund für meinen "Punktabzug"
    Davon abgesehen war es rundum gelungener Thriller, der die Spannung langsam aufbaut und mit einem stimmungsvollen Stil zu fesseln weiß.

    Weil ich weiß, wie gut es tut, von jemandem umarmt und gehalten zu werden, wenn man es am wenigsten verdient hat.
    Zitat


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer

  • Ein fesselnder und atmosphärischer Thriller

    Inhalt: Jesse und Rebekka sind in Jakobsleiter, einer versteckt in den Bergen liegenden Siedlung, großgeworden. Das Leben dort scheint aus der Zeit gefallen: Die Dorfbewohner sind Selbstversorger, tiefreligiös, lehnen jedweden technischen Fortschritt ab und leben mit den Widrigkeiten der Natur. Den beiden Jugendlichen ist während ihrer gesamten Kindheit eingebläut worden, dass in der Stadt das „Böse“ lauere. Doch anders als für Jesse ist Jakobsleiter für Rebekka zu eng geworden; trotz aller Warnungen will sie in die Stadt. Aber: Ehe Jesse und Rebekka ausführlich über Rebekkas Plan reden können, ist sie plötzlich spurlos verschwunden. Und damit ist sie nicht die Einzige. Immer wieder verschwinden in den Bergen rund um Jakobsleiter Frauen, wie die Journalistin Smilla recherchiert hat. Allerdings schenkt ihr niemand glauben; ihre Rechercheergebnisse werden als Phantastereien abgetan – bis sie auf Beweise stößt, die ein wohlgehütetes Geheimnis offenbaren...


    Persönliche Meinung: Puh, ich habe jetzt lange darüber gebrütet, wie ich die Rezension am besten schreiben kann, ohne zu viel zur Handlung zu verraten. Mein Inhaltsteaser zu „Wolfskinder“ greift nämlich eigentlich zu kurz. Die Handlung ist viel komplexer und vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Denn: „Wolfskinder“ wird in mehreren, sich abwechselnden Handlungssträngen aus fünf verschiedenen Ich-Perspektiven erzählt. Eigentlich würde ich gerne zu jedem Handlungsstrang etwas schreiben, weil jeder Strang seinen ganz eigenen Reiz und eine besondere Spannungskurve besitzt; das würde allerdings zu sehr spoilern. Seht mir daher nach, wenn ich im Folgenden inhaltlich etwas vage bleibe. Ist nur zu eurem besten 🙃 Also dann, los geht’s. „Wolfskinder“ ist ein Thriller von Vera Buck, der durch seine unterschiedlichen Handlungsstränge eine fesselnde wie abwechslungsreiche Lektüre ist. Die zwei Haupthandlungsstränge drehen sich jeweils um die Suche nach einer vermissten Person: Während Jesse sich auf der Suche nach Rebekka befindet, treibt Smilla ein „Cold Case“ um: Vor 10 Jahren ist ihre beste Freundin Juli verschwunden, als die beiden in den Wäldern um Jakobsleiter campten. Die Handlung ist – über die einzelnen Handlungsstränge hinweg – sehr spannungsreich: Viele der auftretenden Figuren sind undurchsichtig, scheinen irgendein Geheimnis zu verbergen, sodass die Zahl der potentiellen Verdächtigen in Bezug auf die Vermisstenfälle hoch ist. Auch Jakobsleiter und die die Siedlung umgebenden Wälder sind geheimnisumwittert: Irgendwas scheint mit dieser Siedlung nicht ganz richtig zu sein, ohne dass man es (zu Beginn) wirklich greifen könnte. Zudem durchzieht die gesamte Handlung ein Hauch Mystery. Das Erzähltiming in „Wolfskinder“ ist wirklich perfekt: In bester slow burn-Manier erfährt man nach und nach immer mehr über Jakobsleiter, die Figuren und die Vermisstenfälle, ohne dass auf einen Schlag zu viel preisgegeben wird. Dementsprechend überraschend ist auch die Auflösung der Handlung, die mit einem (zweifachen) Twist besticht. Der Schreibstil von Vera Buck ist anschaulich und bildreich, sodass während der Lektüre eine dichte Atmosphäre der Düsternis und Bedrohlichkeit entsteht. Insgesamt ist „Wolfskinder“ ist ein fesselnder Thriller, der mit undurchsichtigen Figuren, einer düsteren Atmosphäre und einem tollen Erzähltiming auftrumpft.

  • Oben in den Bergen gibt es eine Siedlung – irgendeine religiöse Gemeinschaft, die dort in einfachen Hütten haust und für sich bleibt. Dort herrschen raue Gesetze fern ab von Elektrizität, Medien und was sonst noch schädlich ist. Unten in der Stadt lauert das Böse, so die Begründung der Erwachsenen, warum man unter sich auf dem Berg bleibt. Doch die 16-jährige Rebekka zweifelt immer stärker daran und wird jeden Tag neugieriger. Als sie verschwindet, macht sich Jesse auf die Suche nach ihr. Hat das Böse sie geschnappt? Oder ist das Leben dort unten in der Zivilisation ganz anders, als es ihnen seit Jahren eingetrichtert wird? Sicher ist jedenfalls, dass alle Geheimnisse haben, ganz egal ob groß oder klein, ob Stadt- oder Bergbewohner – und manche Geheimnisse sind so düster, dass sie tödlich werden können.


    Ich habe „Wolfskinder“ als Buch und Hörbuch genossen. Wenn ich zum Lesen zu müde war oder z.B. während ich den Haushalt gemacht habe, habe ich zum Hörbuch gegriffen und ansonsten wieder gelesen. Das Zusammenspiel hat mir total gut gefallen und das werde ich bestimmt mal wieder machen.


    Die deutschsprachige Autorin hat uns in ein bedrückendes Szenario mitgenommen. Es war sehr interessant das Leben in der einsamen Siedlung „Jakobsleiter“ kennenzulernen, aber teilweise auch sehr erschreckend. Die Siedlung hat auf jeden Fall das Leben all‘ ihrer Bewohner beeinflusst, aber auch das vieler Menschen aus der Stadt. Jede Gemeinschaft hat Vorurteile der anderen gegenüber – kein Wunder, wenn so gut wie kein Kontakt untereinander herrscht.



    Beck hat sich dafür entschieden die Geschichte aus sechs Perspektiven zu schildern. Zunächst hat es etwas gebraucht, bis man mit jeder Figur warm geworden ist und sie greifen konnte, aber die große Anzahl an Protagonisten war perfekt. Es kommen der Priester der Glaubensgemeinschaft sowie zwei Jugendliche und ein Kind zu Wort, die alle auf dem Berg leben. Auch die Sicht einer Lehrerin sowie einer Journalistin, der schon länger aufgefallen ist, dass in dieser Region vermehrt Frauen und Mädchen verschwinden, werden geschildert. Alle Handlungsstränge werden toll verwoben, das dadurch entstehende Gesamtbild ist komplex und stimmig und der Autorin ist es gelungen, jeder Figur eine eigene Stimme zu verleihen. „Apropos Stimme“: Beim Hörbuch wurde zum Glück jeder Figur ein/e Sprecher/in zugewiesen. Dadurch hat es sich noch mehr nach verschiedenen Charakteren angefühlt und es war leicht den oft schnell erfolgenden Perspektivwechseln zu folgen.


    Dieser Roman lebt durch die mysteriöse Atmosphäre, die abgeschotteten Glaubensgemeinschaft und der spannenden Handlung. Buck hat den Alltag und das Leben aus dem Berg toll dargestellt und immer wieder spannende Szenen einfließen lassen. Dabei gab es auch unerwartete Handlungen, so dass man selbst ständig am Rätseln war.

    Fazit: Ich fand das Setting mit der abgeschieden lebenden Gemeinschaft auf dem Berg sehr interessant und toll ausgearbeitet. Man bekommt ein gutes Gespür für dieses Leben, versteht warum die Teenagerin aus eben diesem ausbrechen möchte und fragt sich die ganze Zeit, was hinter ihrem Verschwinden steckt und welche Geheimnisse der Berg noch freigeben wird. Spannende Unterhaltung mit viel Atmosphäre und sowohl als Buch als auch als Hörbuch überzeugend. 4,5 – 5 Sterne.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Sehr gut gelungen!


    Mit "Wolfskinder" :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    kam im März 2023 das Thriller-Debut von der deutschen Autorin Vera Buck, auf den Markt.


    Die Schriftstellerin, geboren in 1986 in Deutschland, hat Journalistik in Hannover und Scriptwriting auf Hawaii/ USA studiert.

    Durch weitere Studien in Frankreich, Spanien und Italien hat sie ihr Wissen komplementiert und wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet.

    Schon in 2015 hat sie für Ihren Roman "Runa" einem historischem Kriminalroman, eine Auszeichnung bekommen.


    Zum Inhalt:

    Wir befinden uns in einem kleinen, entlegenem Ort in den Bergen: Jakobsleiter.

    Dort leben die Menschen weit ab jeglicher modernen Entwicklung.

    Die im Tal gelegene Stadt kennen diese durch die Warnung, dort lebe das "Böse".

    Die Kinder hören dieses "Mantra" & fürchten sich vor der Stadt.

    Die Freundschaft zweier Kinder steht im Mittelpunkt.

    Jesse vertraut dem Leben in Jakobsleiter, seine Freundin Rebecca möchte unbedingt in die Stadt.

    Tatsächlich verschwindet sie und taucht nicht wieder auf.

    Sie scheint das gleiche Schicksal, wie einige andere Frauen aus diesem Ort, ebenfalls ereilt zu haben.

    Auf diesen Fall trifft die Journalistin Smilla.

    Ihre Freundin Juli ist vor Jahren ebenfalls unauffindbar verschwunden.

    Eines Tages läuft ein verwahrlostes Mädchen, Smilla vor das Auto.

    Ihre Ähnlichkeit zu Juli ist für Smilla frapierent.

    Für Smilla wird nun ein Puzzle sichtbar, dass andere bisher nicht sehen konnten.


    Ich war von dem Cover mit seiner düsteren Ausstrahlung sofort beeindruckt. Nach dem Lesen der Leseprobe war klar, dass ich diese Geschichte komplett lesen oder hören wollte.


    Mein persönlicher Eindruck vom Hörbuch:


    Ich habe das Hörbuch zur Verfügung gestellt bekommen und nebenbei das Ebook gelesen.

    So konnte ich der sehr detaillorientierten Story auch während meiner Alltagsarbeiten, weiter verfolgen.


    Aufbau, Sprecher, Logik, Finale:

    Der Prolog:

    wurde sehr dramatisch gesprochen und lässt mich sofort emotional auf die Erzählung reagieren.

    (Mir ist kalt, ich empfinde die Angst der Sprecherin und bin in einer Höhle, - allein.)


    Die Kapitel:

    werden in die einzelnen Charaktere unterteilt von unterschiedlichen Sprechern gelesen & zum "Leben" erweckt.

    Die unterschiedlichen Sprecher:

    überzeugen mich mit ihrer dramaturgisch angepassten Sprache und Ausdruck. :thumleft:

    Logik:

    Ich kann den roten Faden der Story erkennen und komplikationsfrei folgen.

    Der Aufbau:

    überzeugt mit seiner Konstruktion und Logik. :thumleft:

    Finale:

    Wie das gesamte Hörbuch ist auch das Ende logisch und nachvollziehbar.

    Es wird mit einer Portion Drama präsentiert, die mich insgesamt überzeugen & begeistern konnte. :applause:


    Zusammenfassung & Fazit:

    Ein gelungenes Thriller-Debut, dass mich mit seiner Hörbuch-Ausgabe, begeistern konnte.

    Ich habe durch dieses einen echten "Geschmack" für Hörbücher entwickelt. :musik:


    Meine Bewertung:

    Ich vergebe ausgezeichnete 5* Sterne verbunden mit einer klaren Hör -& / oder Leseempfehlung für Menschen,gerne spannende Unterhaltung gewürzt mit einer guten Prise emotionalem Horror, zum Ausspannen lieben.


    ISDN: B0BWYNMTDQ (Hörbuch)

    ISDN: 978-3499009686 ( Paperback)

    Verlag: Rowohlt-E-Book

    Veröffentlichung: März 2023

  • Verschwundene Frauen


    Hoch oben in den Bergen, fernab der modernen Welt, liegt die Siedlung Jakobsleiter. Den Bewohnern wurde eingetrichtert, dass unten im Dorf das Böse wohnt. So glaubt zumindest der 17-jährige Jesse. Seine Freundin Rebekka glaubt nicht so ganz dran und möchte die Siedlung verlassen. Dann ist sie auf einmal verschwunden. Jesse geht davon aus, dass ihr etwas zugestoßen ist und begibt sich auf die Suche. Rebekka ist auch nicht die einzige Verschwundene. Immer wieder verschwinden in der Bergregion Frauen. Die Journalistin Smilla vermutet einen Zusammenhang zu ihrer damals verschwundenen Freundin Juli, erst recht als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft. Das Misstrauen der Dorfbewohnern gegenüber Jakobsleiter wächst und nicht nur Jesse wird Opfer vor brutalen Angriffen.

    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonisten im Wechsel in der ICH-Perspektive erzählt. Durch die schnellen Wechsel und kurzen Kapitel ist es mir am Anfang etwas schwer gefallen in die Handlung hineinzufinden. Auch die Bindung zu den Protagonisten wollte sich nicht so ganz aufbauen.

    Den Hauptprotagonisten Jesse fand ich sehr stark. Ich fand ihn sehr sympathisch und habe auch mit ihm mitfühlen können. Die anderen Charaktere dagegen fand ich ihm gegenüber etwas blass.

    Durch die Abgeschiedenheit der Bergsiedlung kam eine düstere, geheimnisvolle und mysteriöse Atmosphäre beim Lesen auf. Nach und nach hat sich immer weiter die Spannung aufgebaut. Für einen Thriller fehlte mir nur noch etwas mehr der Nevenkitzel, aber es war bis zum Schluss sehr rätselhaft und alle Ungereimtheiten wurden erst ganz am Ende aufgeklärt.

    Mein Fazit:

    Ein außergewöhnlicher Thriller - sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre in einer abgeschiedenen Bergregion. Es hat mich gut unterhalten und daher finde ich es auch sehr lesenswert.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wie tief können menschliche Abgründe reichen?


    In einer Bergregion häufen sich die Vermisstenfälle jüngerer Frauen. Vor einigen Jahren verschwand auch Juli, die beste Freundin der Journalistin Smilla, welche natürlich Ähnlichkeiten zwischen diesen Fällen sieht. Bei ihren Recherchen macht sie die Bekanntschaft mit dem Mädchen Edith, das Juli wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Was hat das zu bedeuten? Edith lebt in der Siedlung Jakobsleiter, hoch oben auf dem Berg und vom Rest der Welt abgeschnitten. Haben die Bewohner etwas mit dem Verschwinden der Frauen zu tun?


    Das Cover ist ein Hingucker und macht neugierig auf das Buch.


    Der Schreibstil ist fesselnd und die düstere Atmosphäre lässt einen kaum noch los. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei man nach und nach erfährt, wie alles zusammenhängt. Die Stimmung ist perfekt getroffen, das einsame Leben der Bewohner in ihrer abgeschotteten Bergwelt und das unbestimmte Bedrohungsgefühl, das über allem zu hängen scheint. Die kurzen Kapitel machen es einem leicht, immer weiterzulesen und das Buch somit im Nu zu beenden. Es werden viele Spuren gelegt und es macht Spaß, mitzuraten, welche Fährte wohl die richtige Auflösung verbirgt.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4 Sterne.

  • Mit „Wolfskinder“ veröffentlicht Vera Buck ihren ersten Thriller. Und ich hoffe, es werden noch einige folgen. Denn dieser hier hat mir außerordentlich gut gefallen.
    Von Anfang an wird eine unheimliche Spannung aufgebaut und eine Atmosphäre erschaffen, die mir eine Gänsehaut beschert. Zudem kommen Fragen über Fragen auf. Was verbirgt sich in diesem Wald und in diesem Berg? Was hat es mit dieser Siedlung und den Menschen auf sich? Und warum verschwinden in dieser Gegend immer wieder Frauen und tauchen nie wieder auf?
    Vera Buck schafft es gekonnt, mich an die Seiten zu fesseln. Besonders der leise und eindringliche Ton hat mir gefallen. Und auch wie uns die Charaktere nähergebracht werden. Jeder Einzelne hat sein persönliches Schicksal zu tragen und man weiß lange nicht, wem man vertrauen kann. Die unterschiedlichen Handlungsstränge intensivieren das Ganze noch mehr. Bis zum Ende tappte ich im Dunkeln, wer der Täter ist. Immer wieder hatte ich Vermutungen, jedoch nichts Konkretes. Zum Schluss war es für mich eine Überraschung, die mich fast gänzlich zufrieden zurücklässt. Lediglich ein paar kleine Fragen bleiben im Hinterkopf. Diese haben das gesamte Leseerlebnis aber kaum geschmälert. Für mich ein Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle.

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    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Der Schreibstil ist fesselnd und die düstere Atmosphäre lässt einen kaum noch los. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei man nach und nach erfährt, wie alles zusammenhängt. Die Stimmung ist perfekt getroffen, das einsame Leben der Bewohner in ihrer abgeschotteten Bergwelt und das unbestimmte Bedrohungsgefühl, das über allem zu hängen scheint. Die kurzen Kapitel machen es einem leicht, immer weiterzulesen und das Buch somit im Nu zu beenden. Es werden viele Spuren gelegt und es macht Spaß, mitzuraten, welche Fährte wohl die richtige Auflösung verbirgt.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Das Buch ist ein echter Pageturner und nimmt einen wirklich gefangen. Gerade durch die wechselnden Perspektiven baut sich die Spannung immer mehr auf und man will natürlich wissen, wie jeder einzelne Strang weitergeht.

    Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet - am besten hat mir Jesse gefallen und auch Edith in ihrer Wildheit ist hervorragend dargestellt. Etwas genervt war ich von Smillas innerem Dialog mit Julie, aber auch der ist stimmig und passt zu Smilla. Auch die Auflösung des Ganzen passt zur Geschichte, wenn sie mir persönlich auch eine Wendung zu viel war. Aber das ist Geschmacksache.

    Ich empfehle "Wolfskinder" gern allen Krimi- und Thrillerfans und vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Für mich war die Lektüre ein Auf und Ab. Auf der einen Seite hat es die Autorin geschafft, die düstere Atmosphäre in Jakobsleiter gut zu beschreiben und in der Handlung Spannung aufzubauen, auf der anderen Seite fand ich die Charaktere nicht immer stimmig. Edith wirkt viel reifer als ihre Jahre, Rebekka ist in ihrer unmöglichen Lage zu abgeklärt und bei Smilla hatte ich den Eindruck, als ob Vera Buck nicht wüsste, in welche Richtung sie sich entwickeln sollte.


    Das Konzept Jakobsleiter fand ich interessant, aber wie es gerade gegen Schluss in die Handlung eingebunden wurde, hat mir nicht gefallen. So war es bei vielen Handlungssträngen, die zwar vielversprechend anfingen, aber gegen Ende abflachten. Das fand ich schade, denn der Krimi hat am Anfang mehr versprochen, als er halten konnte.

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  • "Jeder Schmerz macht dich stärker, jeder Verrat intelligenter, jede Enttäuschung geschickter und jede Erfahrung weiser." (Pinterest)

    Zehn Jahre sind inzwischen vergangen, seit Juli eines Nachts spurlos beim Campen verschwindet, zurückbleibt ihre Freundin Smilla. Nun ist erneut ein Mädchen verschwunden, die 16-jährige Rebekka. Und sie ist nur eine von vielen, wie Smilla im Laufe ihrer Recherchen feststellt. Das Verschwinden ihrer Freundin lässt sie einfach nicht zur Ruhe kommen. Als ihr eines Tages ein verwahrlostes, stummes Mädchen mit ihrem Wolf vors Auto läuft, reißen alte Wunden wieder auf. Denn das Mädchen hat Ähnlichkeiten mit ihrer Freundin Juli. Währenddessen macht sich Rebekkas Freund Jesse Sorgen um sie. Als Außenseiter eines abgelegenen Bergdorfs werden die beiden immer wieder in der Schule attackiert. Jetzt fragt sich Jesse, ob ihr jemand etwas angetan hat. Das Misstrauen gegen die sonderbaren Einwohner von Jakobsleiter wird immer größer, besonders als sie erfahren, wer dort wohnt. Auf der Suche nach der erst kürzlich vermissten Lehrerin gerät Smilla selbst in Gefahr. Doch lauert das Böse wirklich auf dem Berg?


    Meine Meinung:

    Schon beim Anblick des düsteren Covers beschleicht mich etwas Unheimliches. Was mag mich wohl bei diesem Buch erwarten? Das Debüt von Vera Buck umfasst eine wirklich düstere, morbide Geschichte. Dabei geht es um ein abgeschiedenes, einfaches Bergdorf, das die Mitglieder der Täufergemeinde bewohnt. Ursprünglich und einfach ohne Telefon, Laden und Arzt lebt dort diese eigenartige Gemeinde. Ganz abgeschieden vom Nachbardorf Almenen. Lediglich Jesse und Rebekka dürfen die dortige Schule besuchen, allerdings ernten sie von ihren Mitschülern nur Spott und Prügel. Das missfällt besonders ihrer Lehrerin Frau Bender, die in Jesse einen schlauen Jungen sieht, für den sie sich einsetzen möchte. Allerdings wird ihr Mühe und der Besuch in Jakobsleiter nicht belohnt, im Gegenteil kurz danach wird sie ebenfalls vermisst. Dadurch, dass dieses Dorf nur zu Fuß und schwer zu erreichen ist, fühlen sich die Bewohner sicher. Mit außergewöhnlich vielen Handlungssträngen nimmt einen die Autorin mit in eine verschworene Dorfgemeinschaft, bei der man vieles hinterfragt. Dadurch, dass sich die Handlungen und Personen ständig ändern, bleibt das Geschehen ungewiss und fesselnd. Besonders leid in der Geschichte tun mir die Kinder von Jakobsleiter, die nie eine Chance bekommen, anders zu leben. Wer die Bewohner wirklich sind, das erfahre ich erst gegen Ende zu. Merkwürdig ist auch die stumme Edith, in dessen Gedanken ich immer wieder blicken darf. Sie scheint viel mehr zu wissen, als die anderen ahnen. Die teils labile und durchaus auch mutige Smilla imponiert mir. Vor allem das sie so alleine wieder dort campen geht, wo ihre Freundin verschwunden ist. Allerdings ist vieles leichtsinnig, was sie auf der Suche nach Juli tut. Doch irgendwas muss sie machen, weil sie seit dem Verschwinden keine Ruhe findet. Hier spürt man sehr gut, wie die Ungewissheit an der Zurückgebliebenen nagt. Als sie bei ihrer Tätigkeit als Volontärin im Archiv etwas entdeckt, wird sie neugierig. Jedoch frage ich mich schon, warum hat das damals niemand entdeckt? Am Ende frage ich mich allerdings, ob es heute noch so ein abgeschiedenes Dorf geben kann. Warum nicht, wenn jemand die Kontrolle hat und einige die Augen verschließen, dann könnte sicher heute noch so ein Dorf existieren. Die Auflösung und besonders den wahren Täter habe ich im Laufe des Lesens irgendwie schon im Visier. Speziell Rebekka Gefangenschaft und was der Täter von ihr verlangt, hat mich wirklich bestürzt. Nach und nach vermute ich, dass wir es mit einem psychisch labilen Täter zu tun haben, der seine ganze Macht ausspielt. Das Mitwirken eines Wolfes macht die komplette Geschichte noch mystischer und rätselhafter. Weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, gebe ich diesem Buch gerne 5 von 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause: :thumleft: