Ursula Poznanski - Böses Licht

  • Kurzmeinung

    EmilyE
    Hat mich leider nicht ganz so packen können
  • Kurzmeinung

    mapefue
    Endlich gibt Fina Oliver Saures
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Die Inszenierung von Shakespeares Richard III am Wiener Burgtheater trieft förmlich von Theaterblut, daher fällt kaum jemandem aus dem Publikum die echte Leiche auf der Bühne auf: Ulrich Schreiber, altgedienter Garderobier, wird tot auf einem Thron sitzend von der Unterbühne ins Rampenlicht gefahren. Die Tat löst Entsetzen und Ratlosigkeit gleichermaßen aus: Schreiber war allseits beliebt, ein unauffälliger Mann ohne Feinde. Anders als das nächste Opfer, das weitaus bekannter ist …
    Doch gleich darauf heißt es Aufbruch nach Salzburg, wo das Ensemble bei den Festspielen gastiert. Unnötig zu sagen, dass auch die junge Wiener Kommissarin Fina Plank die Reise nach Salzburg antreten muss. Verstörende Drohungen, hysterische KünstlerInnen und ein unliebsamer Kollege machen ihr zu schaffen - vor allem aber der Gedanke, dass der Fall mit der Festnahme des Mörders nicht gelöst sein wird ...


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Ursula Poznanski lebt mit ihrer Familie in Wien. Die ehemalige Medizinjournalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit.


    Allgemeines
    Zweiter Band der Reihe Mordgruppe
    Erschienen am 1. März 2023 bei Knaur als TB mit 400 Seiten
    Gliederung: Prolog – 50 Kapitel, dazwischen mehrere Einschübe „Zwischenblatt“
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven, in den „Zwischenblättern“ Gedanken des Täters als Ich-Erzählung
    Handlungsort und -zeit: Wien und Salzburg, ein Sommer in der Gegenwart


    Inhalt
    Während des letzten Aktes der Aufführung von „Richard III“ am Wiener Burgtheater fließt nicht nur das Theaterblut reichlich, denn auf dem Königsthron, der von der Unterbühne hochfährt, sitzt die blutgetränkte Leiche der Garderobiers Uli Schreiber. Für Fina Plank von der Wiener Mordgruppe und ihre Kollegen gestalten sich die Ermittlungen mühsam, denn der Tote war seit 40 Jahren am Theater tätig, stets friedlich und freundlich und allseits beliebt, wer sollte ihn also töten wollen und weshalb?
    Nur kurze Zeit später wird ein weiteres Mordopfer im nahegelegenen Park entdeckt, diesmal handelt es sich um einen der Schauspieler, der keineswegs freundlich und allseits beliebt war und über dessen Tod mehrere Kollegen nicht allzu erschüttert sind.
    Da das Ensemble nach Salzburg übersiedeln muss, um ein Stück für die dortigen Festspiele einzuüben, bleibt Fina nichts Anderes übrig, als ebenfalls nach Salzburg zu reisen. Das ist ihr einerseits recht, weil ihre aufdringliche Schwester sich uneingeladen in ihrer Wohnung eingenistet hat, andererseits muss sie zu ihrem Missfallen mit Oliver Homburg, einem überaus unsympathischen Kollegen, der sie systematisch mobbt, nach Salzburg. Dort trifft sie auf das Ermittlergespann Kaspary & Wenninger aus der Salzburg-Krimireihe von Ursula Poznanski und erhält von diesem Hilfe bei den Ermittlungen und moralische Unterstützung.


    Beurteilung
    „Böses Licht“ schildert eine Reihe von Mordfällen im Theater-Milieu und gibt interessante Einblicke in das Umfeld, in dem Schauspieler, Maskenbildner, Garderobiers, Bühnentechniker und Regisseure arbeiten. Dieses Umfeld ist nicht so harmonisch, wie es den Ermittlern um Fina Plank zunächst erscheint, nach und nach kommen diverse Konflikte ans Tageslicht, denn unter den Schauspielern gibt es beruflichen Neid, Intrigen, Missgunst und Eifersüchteleien.
    In die fortlaufende Erzählung, die spannend und anschaulich die Vorgänge am Theater schildert und dabei alle Beschäftigten mit gut ausgearbeiteten individuellen Charakteren plastisch zum Leben erweckt, sind einige Kapitel eingeschoben, in denen der Drahtzieher der mysteriösen Vorgänge in einem sehr speziellen Sprachstil über seine Pläne plaudert – für den Leser sind diese Aussagen nur teilweise verständlich, wenn z.B. das nächste Opfer auf der „Todesliste“ lediglich als „der Zwerg im Nebel“ identifiziert wird. Durch diesen geschickten Schachzug der Autorin weiß der Leser, dass ein weiterer Mensch getötet werden soll, jedoch nicht, um wen es sich dabei handelt, was die Spannung steigert.
    Zusätzlich zum Kriminalfall, der relativ lange undurchschaubar bleibt, am Ende aber schlüssig aufgeklärt wird, werden auch aktuelle gesellschaftliche Themen wie Sexismus gegenüber Frauen, Mobbing unter Kollegen sowie Stalking (hier durch einen weiblichen Fan des Hauptdarstellers) angesprochen.
    Eine besondere Freude bereitet das Wiedersehen mit Beatrice Kaspary und Florin Wenninger aus der Salzburg-Krimireihe.
    „Böses Licht“ ist auch ohne Kenntnis des ersten Bandes „Stille blutet“ verständlich.


    Fazit
    Ein spannend unterhaltender Krimi aus dem Theater-Milieu, sehr lesenswert!

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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Eine besondere Freude bereitet das Wiedersehen mit Beatrice Kaspary und Florin Wenninger aus der Salzburg-Krimireihe.

    Darüber hab ich mich auch gefreut. Ich glaube, wenn ein/e Schriftsteller/in es schafft, dass man das Gefühl hat, alte Bekannt zu treffen, wenn sie Charaktere aus anderen Büchern in eine Geschichte einbaut, hat sie/er alles richtig gemacht.

  • Das letzte Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe, war" Fremd" und dies ist 7 Jahre her. Asche auf mein Haupt," Böses Licht" hat mich ziemlich mitgerissen, ich fand die Protagonisten unverwechselbar , sie haben einen hohen Wiedererkennungswert. Das Buch spielt in Österreich und handelt hauptsächlich von einer Theatergruppe, in das Leben einiger Mitglieder momentan ziemlich gefährdet ist. Hauptprotagonistin ist Fina Plank, eine recht burschikose, oftmals schlecht gelaunte und in kein niedliches Schema passende Frau, die es zudem mit einem ihrer Kollegen recht schlecht getroffen hat.

    Hier spricht die Autorin das Thema Mobbing am Arbeitsplatz sehr deutlich an und das fand ich gut. Die Fronten sind nicht ganz eindeutig, die Bösewichte haben nachvollziehbare Motive, die Ermittler einige Ecken und Kanten, dies rundet das Buch aber sehr ab und hält den Spannungsbogen hoch. Der Sprachstil ist klasse und hat mir sehr gut gefallen und auch die Charaktere der Theatergruppe sind wahnsinnig gut getroffen. Diven und bunte Vögel, Möchtegern – Starlets und Welpen * grins , machen diese Truppe so richtig schön erlebbar und es den Ermittlern schwer hier Zugang zu finden.

    Die Wendungen fand ich spitze und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, einzig die Einschübe einer unbekannten , nicht sehr netten Person, haben mich ein wenig genervt und irritiert. Hier hätte ich mir ein winziges bisschen mehr Aufklärung gewünscht, für Leser , die – wie ich -, den ersten Teil noch nicht gelesen haben.


    Fazit: Ein klasse Krimi, der von mir eine ganz klare Leseempfehlung erhält.

  • Hier hätte ich mir ein winziges bisschen mehr Aufklärung gewünscht, für Leser , die – wie ich -, den ersten Teil noch nicht gelesen haben.

    Die Kenntnis der 1. Teils hätte dir dabei auch nicht geholfen, denn ich stand dieser Person auch recht ratlos gegenüber. Und tue es noch, um ehrlich zu sein...

  • Entgegen allen Regieanweisungen taucht am Ende des Schauspiels von Shakespeares Richard III am Wiener Burgtheater ein Toter auf, ausgerechnet auf dem Thron, der für jemanden anderen reserviert war, allerdings ist dieser ein echter Toter neben all den anderen Scheintoten.


    Mit „Böses Licht“ wird eine neue Thriller-Serie um die junge Ermittlerin Serafina „Fina“ Plank mit ihrem fünfköpfigen Team der Wiener „Mordgruppe“ fortgesetzt.

    Dem Toten auf dem Thron folgen noch zwei weitere, während die noch lebenden Schauspieler und Theaterleute weiter nach Salzburg ziehen. Dort soll Dantos Tod während der Festspiele aufgeführt werden, zunächst aber die Proben. Die junge Wiener Kommissarin Fina Plank muss ebenfalls die Reise nach Salzburg antreten, mit ihrem Intimfeind Sonnenbrillenmann Oliver, doch diesmal spielt sie ihren Trumpf aus.

    Verstörende Drohungen, hysterische Künstlerinnen und Künstler machen ihr zu schaffen - vor allem aber der Gedanke, dass hinter den Morden sich ein Geheimnis verbirgt.


    Geschickt konstruiert, spannend geschrieben, nahe am Puls der Zeit. Die überzeugendsten Seiten sind die Einvernahme des Mordverdächtigen durch Kommissarin „Fina“ Plank.


    „Zu viele Tote, als dass man an Zufall hätte glauben können“ (S. 229).

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Rasanter zweiter Fall


    Die Aufführung von Shakespeares Richard III am Wiener Burgtheater endet mit einem Schock, denn nicht jeder Blutstropfen, der währenddessen vergossen wurde, war nur Theaterblut. Der allseits beliebte Garderobier Ulrich Schreiber wird erstochen auf dem Bühnenthron aufgefunden. Die Polizei tappt zunächst im Dunkeln, denn zunächst scheint es, als hätte niemand einen Grund gehabt, den Herrn zu töten. Besonders, als das nächste Opfer dranglauben muss. Die Person war nicht nur bekannter, sondern hatte sich auch einige Feinde gemacht. Nichtsdestotrotz reist das Ensemble nach Salzburg, wo ebenfalls Auftritte geplant sind. Das erschwert natürlich die Ermittlungen, weshalb Kommissarin Fina Plank ebenfalls nach Salzburg fährt. Zusammen mit dem Salzburger Team kommt sie dort dem Täter langsam auf die Schliche.


    Das Cover ist im gleichen Stil wie das von Band 1 gestaltet, dieses Mal wurde passend zum ersten Tatort das Burgtheater schön in Szene gesetzt. Die Farbenkombi zieht den Blick auf sich und lässt bestimmt einige Leser zum Buch greifen.


    Der Schreibstil fesselt von Beginn an und man möchte den Thriller nicht mehr aus den Händen legen. Die Geschichte ist aus mehreren Sichtweisen geschrieben und auch die unbekannte, dunkle Stimme darf natürlich nicht fehlen. Diese Einblicke in die Motive und Gedanken des Täters sind wieder äußerst spannend und sorgen für Abwechslung. In diesem Band geht einem nicht nur Finas Kotzbrocken-Kollege Oliver auf die Nerven, sondern auch ihre Schwester. Wenigstens wehrt sich Fina endlich mal gegen Oliver, im nächsten Band setzt sie sich hoffentlich auch gegen ihre Schwester zur Wehr, das war wirklich schrecklich. Die Auflösung ist wieder sehr gelungen und fast alles wurde aufgeklärt.


    Ich freue mich schon auf Band 3, in dem wohl endlich die Identität des großen Unbekannten gelüftet wird. 4 Sterne