Catherine Lloyd – Der Tod gibt nicht auf / Death comes to the Rectory

  • Mord unter Verwandten


    Buchmeinung zu Catherine Lloyd – Der Tod gibt nicht auf


    Der Tod gibt nicht auf ist ein Kriminalroman von Catherine Lloyd, der 2023 im dp Verlag in der Übersetzung von Robin Morgenstern erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet Death comes to the Rectory und ist 2021 erschienen.


    Zum Autor:
    Catherine Lloyd wurde in der Nähe von London, England, in eine große Familie von Träumern, Künstlern und Geschichtsliebhabern geboren. Sie schloss ihre Ausbildung mit einem Master in Geschichte am University College of Wales, Aberystwyth, ab und nutzt die dort erworbenen Kenntnisse für die Recherche und das Schreiben ihrer historischen Krimis. Catherine lebt derzeit mit ihrem Mann und ihren vier Kindern auf Hawaii.


    Zum Inhalt:
    Als Lady Lucy und Sir Robert Kurland mit dem ganzen Dorf Kurland St. Mary die Taufe ihrer kleinen Tochter feiern, hat auch Roberts Tante Rose freudige Nachrichten: Die frisch verheiratete Dame ist schwanger! Doch nicht alle sind über die Nachricht erfreut, vor allem Roses erwachsene Tochter Henrietta und ihr Mann Basil Northam fürchten um ihr Erbe. Am nächsten Morgen wird eben jener im Arbeitszimmer von Lucys Vater, dem Pfarrer der Gemeinde, tot aufgefunden – erstochen mit einem antiken Brieföffner und in der Hand eine Notiz, die den Pfarrer selbst zu belasten scheint! Während Robert als örtlicher Friedensrichter unparteiisch sein muss, ist Lucy fest entschlossen, alles daran zu setzen ihren Vater zu entlasten und den tatsächlichen Schuldigen zu finden. Wird es ihr gelingen, auch wenn die Beweislast so erdrückend ist?


    Meine Meinung:
    Auch in diesem Buch sind die Figuren sorgfältig gezeichnet und gerade die beiden Hauptfiguren überzeugen mit ihren Ecken und Kanten. Die Autorin erstellt ein atmosphärisches Bild der damaligen Zeit und die Figuren wirken glaubwürdig. Lucy und Sir Robert sind auch wegen ihrer kleinen Fehler jederzeit sympathisch. Diesmal spielen Verwandte eine große Rolle, aber auch diese haben ihre Geheimnisse und lügen dafür.
    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meist aber aus der Sicht der Hauptfiguren, deren Gedanken dadurch gut veranschaulicht werden. Lange Zeit tappen nicht nur die Ermittler im Dunkeln, aber die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar. Besonders gefallen mir die kleinen Eigenheiten der Figuren. So verwandelt sich der ernsthafte Robert bei Anblick seines Kindes in ein gefühlsbetontes Lebewesen. Andererseits belasten die Verdächtigungen gegen Familienangehörige Roberts Beziehung zu Lucy.


    Fazit:
    Ein spannender Kriminalroman mit viel Zeitgeist und Atmosphäre, dessen sympathische Hauptfiguren durch die verwandtschaftlichen Verflechtungen besonders gefordert werden. Gerne bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und empfehle es den Freunden eher ruhiger Kriminalromane.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln