Hubertus Borck – Die Klinik

  • Kurzmeinung

    rumble-bee
    Informativ und gut recherchiert.
  • Kurzmeinung

    Sweatpie
    Könnte jedem passieren? Wer ist dann sicher?
  • Kurzbeschreibung:

    Ein Unfall mit dem Fahrrad, Krankenhaus, Koma. Als der junge Familienvater nicht mehr in akuter Lebensgefahr schwebt, stirbt er plötzlich. Die Witwe ist überzeugt, dass er umgebracht wurde. Niemand glaubt ihr, bis die Rechtsmedizin ihren Verdacht bestätigt. Wurde er versehentlich falsch behandelt oder absichtlich getötet? Die 59-jährige Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr junger Assistent Alpay Eloğlu stoßen auf weitere mysteriöse Todesfälle in der Klinik. Eine grausame Serie, die weitergehen wird? Der Ort, der Heilung verspricht, wird zur mörderischen Falle. Wen trifft es als Nächstes? (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:

    Hubertus Borck, geboren 1967 in Lübeck, war der kreative Kopf des Hamburger Musik-Kabarett-Duos Bo Doerek. Er arbeitet heute als Theater- und Drehbuchautor und schrieb u. a. für «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», «Wege zum Glück» und die NDR-Produktion «Rote Rosen». Hubertus Borck lebt in Hamburg. (Quelle: Verlagswebsite)



    Allgemeines:
    Band 2 der Hamburg-Thriller-Reihe um die Kommissare Erdmann und Eloğlu

    Erschienen bei Rowohlt im Februar 2023 als Taschen- und eBook

    400 Seiten in kurze Kapitel unterteilt

    Zwei Erzählstränge, die z.T. mit Rückblenden einher gehen.

    Handlungsorte: Soltau (vergangenheit) und Hamburg


    Meine Meinung:

    Todesfälle in der Klinik, insbesondere auf Intensivstationen, sind per se erstmal ja nichts Außergewöhnliches. Wenn aber Menschen aus dem Leben scheiden, die eigentlich auf dem Weg der Besserung waren, werden die Angehörigen hellhörig. Die Klinikleitung will natürlich kein schlechtes Licht auf die Angestellten fallen lassen und so sind die Fronten schnell verhärtet und so werden Polizei bzw. Staatsanwaltschaft eingeschaltet.


    Erzählt wird in zwei Handlungssträngen: einmal aus Sicht der Krankenschwester Mecki, bei der es auch Rückblenden in ihre Vergangenheit gibt. Sie sieht sich als barmherzige Schwester, deren Bestimmung auf Erden die Erlösung totgeweihter Menschen von ihren Qualen ist.


    Parallel begleiten wir die Ermittlungen zum Tod des erwähnten Familienvaters, der der Ehefrau und dem besten Freund der Familie keine Ruhe lässt. Sie erzwingen eine rechtsmedizinische Untersuchung und es stellt sich heraus, dass der Verdacht richtig ist: er starb keines natürlichen Todes. Behandlungsfehler, Schlamperei oder Mord? Und wenn letzteres – aus welchem Motiv heraus?


    Die Handlung schreitet zügig voran, auch wenn anfangs Rückblenden eingeschoben werden. Kurze Kapitel treiben auch den Leser immer weiter voran. Das Ermittlerduo gefällt mir sehr gut. Auch wenn sie aufgrund des Alters erfahrungstechnisch weit auseinander liegen (sowohl was Lebens- als auch Ermittlungserfahrung angeht), agieren sie auf Augenhöhe und gehen sehr kameradschaftlich miteinander um. Kommissarin Feldmann dürfte meiner Meinung nach auch ein Laster weniger haben, aber es ist gerade noch okay und noch nicht nervig. Die kurzen Einblicke in das Privatleben der Ermittler lockern die Handlung auf und bringen sie dem Leser näher.


    Die Kapitel um den Todesengel sind auch interessant, aber für mich ein bisschen zu einfach und gestrickt – Zweifel an ihren Handlungen tauchen bei Mecki erst ganz am Ende auf und selbst dann spürt man keinen Zwiespalt. Sie entscheidet was zu tun ist, tut es und gut ist.


    Von einem Thriller würde ich nicht reden – es ist solide Krimi-Kost, auch wenn wir es mit vielen verschiedenen Todesfällen zu tun haben. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen und der Leser ist den Kriminalisten immer einen kleinen Schritt voraus. Leider war für mich die Lösung des Falls recht früh (ca. nach der Hälfte des Buches) klar, aber dennoch war es interessant zu erfahren, die weitere Entwicklung zu beobachten. Aufgrund dieser Tatsache gibt es nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: , aber dennoch eine Leseempfehlung für Krimifreunde.


    Fazit:

    Solide Krimikost mit glaubhaften, sympathischen Ermittlern im Krankenhaus-Milieu.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Als ein ansonsten kerngesunder 39-jährigerFamilienvater plötzlich in einer Klinik verstirbt, während er bereits außer Lebensgefahr war, klingeln bei seiner Witwe alle Alarmglocken. Hat jemand hier nachgeholfen, ein Todesengel vielleicht?

    Die grummelige Krankenschwester Marion "Mecki" Kramer, die gleich zu Anfang einen Patienten ins Jenseits befördert, ist eine klare Verdächtige für diesen Mord, doch war sie es wirklich? Das müssen die beiden Ermittler Franka und Alpay herausfinden...


    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und schon die Anfangsszene mit Mecki war sehr intensiv und angsteinflößend. Es werden aber auch weitere kritische Themen wie Überlastung oder Fehler bei der Behandlung angesprochen, Themen, die heute leider immer wieder trauriger Alltag sind. Das Ermittlerduo konnte mir, ebenso wie die anderen Charaktere, klar vor Augen treten und war nachvollziehbar und authentisch. Die Auflösung war logisch und die Spannung bis zur letzten Seite da.


    Das war sicher nicht das letzte Buch, das ich vom Autor gelesen habe, klare Empfehlung an Thrillerfans.

  • In einem Rutsch gelesen...

    Achtung: Das kann jedem wiederfahren!


    "Die Klinik" :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    ist der 2.Thriller aus der Feder des deutschen Autoren Hubertus Borck.

    Der Schriftsteller wurde 1967 in Lübeck geboren und hat definitiv eine künstlerische Ader.

    Bekannt durch seine Musicalbühnenauftritte und seinen Input als Drehbuchautor in z.Bsp.GZSz u.a., hat er sein Talent immer wieder überzeugend unter Beweis gestellt.


    Schon sein Debutroman: " Das Profil" hat viele Leser begeistert.

    Ich kannte "Das Profil" nicht.


    Obwohl es sich um den 2. Band der "Franka Erdmann und Alpay Eloğlu Reihe" handelt, war mein Einstieg in die Serie absolut problemlos. :study:

    Da mich jedoch "Die Klinik" so begeistert hat, werde ich nun "Das Profil" noch lesen.


    Das Coverbild ist minimalistisch gestaltet. Klar und plakativ!

    Ein Kreuz in einen Bluttropfen gemalt & in blutroten Buchstaben "Die Klinik" verweisen sofort auf das Thema = Thriller, Die Umgebung = Eine Klinik sowie in schwarzen Letter geschrieben auf den Verlag und Autoren.


    Zum Inhalt:

    Ein junger Familienvater hat einen Radunfall. Er liegt im Koma und verstirbt, für seine Ehefrau plötzlich und unerwartet.

    Sie setzt alle Hebel in Bewegung. Es ist Mord! Da ist Sie sich sicher: aber alle Anderen sind anderer Meinung...


    Mein persönlicher Eindruck:

    Ich habe das Taschenbuchformat des Thrillers vorabgelesen. Und kannte den ersten Band nicht.


    Erzählstil, Aufbau, Protagonisten, Spannung und Logik:


    Der Schreibstil liest sich flüssig und aufgrund des stringend logischen Aufbaus, konnte ich der Story komplett problemfrei folgen.

    Die Hauptprotagonisten wurden sehr zielgerichtet und bildhaft mit emotionaler Kompetenz vorgestellt. :thumleft:

    Ich hatte sofort die Charaktere vor Augen und habe der weiteren Verlauf ihrer Arbeitsbeziehung mit Freude folgen können.

    Die Kapitel springen von Zeitspanne zu Zeitspanne, das hört sich jedoch komplizierter an, als es tatsächlich war. :!:

    Durch die Sprünge erhielt die Geschichte noch mehr Momentum und konnte einen Sog entwickeln.

    Zu keiner Zeit wollte ich das Buch beiseite legen. :dance: :dance:

    Besonders hervorheben möchte ich, dass spezifische Informationen zum Täter, Ermittler und Opfer gleichermaßen konsequent in die Geschichte eingestreut wurden.

    So hatte ich ein komplettes Bild aller Charaktere, deren Eigenheiten sowie Tataspekten.

    Bis auf die letzten Seiten war mir nicht klar, wer, was und warum getan hatte.

    Für mich spricht das für die Qualität des Thrillers. :cheers:

    Bis zum Ende hatte der Autor noch die ein oder andere Überraschung für mich parat.


    Fazit:

    Ein sehr gut gelungener Thriller, der zum "Mit-ermitteln" animiert und mich duchgängig ausgezeichnet unterhalten hat.

    An Gänsehaut-Momenten wurde hier ebenfalls nicht gespart.

    Ein komplett "runder" Thrill - deshalb vergebe ich 5*Lesesterne und eine Leseempfehlung!

    Dieser Roman lebt nicht von blutigen / brutalen Szenen sondern von der feinen, schriftstellerischen Konstruktion bedrohlicher Momente. :!:


    Verlag: ROWOHLT

    ISDN: 9783499008252

    Seitenzahl: 394

  • Hubertus Borcks „Die Klinik“ ist der zweite Teil einer in Hamburg spielenden Thriller-Reihe rund um die Ermittler Franka Erdmann und Alpay Eloglu.

    In diesem besonders intensiven Fall müssen die beiden herausfinden, ob ein Mann, der nach einem schweren Unfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde, auf natürlichem Wege seinen Verletzungen erlag, oder ob jemand nachgeholfen hat. Seine Witwe ist davon überzeugt, dass ihr Mann ermordet wurde. Nachdem ihr Verdacht durch die Rechtsmedizin bestätigt wurde, macht sich das Ermittlerduo auf die Suche nach dem Täter und stößt dabei auf weitere schreckliche Ereignisse in der behandelnden Klinik.

    Bereits aufgrund des Covers, auf dem ein weißes Kreuz auf blutrotem Hintergrund zu sehen ist, sowie des Titels kann man erahnen, dass dieses Buch im Bereich der Medizin spielt.

    Es gibt zwei verschiedene Zeitstränge, in denen die Handlung spielt: Zum einen in Soltau vor 10 Jahren und zum anderen in Hamburg in der Jetzt-Zeit. Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, wie genau Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind.

    Wir bekommen Einblicke in die sehr verqueren Sichtweisen, Gefühlswelten und Beweggründe des Täters, sowie in die grausamen, skrupellosen und die erschreckend routinierten Taten.

    Durch den regelmäßigen Wechsel dieser Zeiten gelingt es dem Autor Spannung zu erzeugen und diese durchgehend aufrecht zu erhalten.

    Auch die kurzen Kapitel bringen einen dazu, trotz sehr emotionaler Thematik immer weiterlesen zu wollen und durch die Seiten zu fliegen.

    Sehr gut hat mir gefallen, dass wir nicht nur über den Kriminalfall und die Ermittlungen gelesen haben, sondern auch Einblick in das Privatleben der Figuren bekommen. Besonders sympathisch war mir dabei Alpay und seine liebevolle und humorvolle türkischstämmige Familie.

    Auch, dass der Autor das Ermittlerduo multikulturell gestaltet hat, fand ich sehr interessant und einprägsam.

    Insgesamt hat mir die Charakterzeichnung der Figuren sehr gut gefallen. Der Autor hat zwei sehr eigenwillige Protagonisten erschaffen, die sich aber perfekt ergänzen und die Neckereien der beiden lockern den nervenzehrenden Polizeialltag auf.

    Die bodenständige, gefestigte, ältere Ermittlerin Franka nimmt den manchmal noch etwas unbedarften aber engagierten Alpay unter ihre Fittiche. Nichtsdestotrotz begegnen sie sich stets auf Augenhöhe und holen das Beste aus ihren gemeinsamen Ermittlungen heraus.

    Auch die Charakterisierung des Täters ist außerordentlich gut gelungen. In manchen Momenten konnte man sogar die Intention nachvollziehen, weil diese schlüssig dargestellt wurde.

    Dem Autor ist es gelungen, die Atmosphäre in einem Krankenhaus und im Pflegewesen authentisch einzufangen und auf Missstände in der Pflege hinzudeuten und diese zu kritisieren. Er hat erschreckend dargelegt, mit welchen Problemen Menschen in der Pflege zu kämpfen haben, und wie häufig deswegen z.B. Behandlungsfehler unterlaufen können.

    Außerdem wurden spannende medizinische Fakten leicht verständlich in die Handlung eingeflochten.

    Der sehr bildliche und lebendige Schreibstil mit den Sichten verschiedener an der Tat beteiligten Personen machte das ganze sehr abwechslungsreich und spannend.

    Ein großer Pluspunkt ist, dass der Autor es schafft, nicht nur Spannung, sondern auch Emotionalität durch seine Worte zu transportieren.

    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich die beiden Ermittler sehr gerne bei ihrem Fall begleitet habe und mich freue, jetzt im Nachhinein auch den ersten Teil der Reihe zu entdecken.

    Wer unblutige, spannende und im Medizinbereich spielende Thriller mag, sollte auf jeden Fall einen Blick in dieses Buch wagen!

    Außerdem erwähnenswert finde ich, dass man beim Lesen keinerlei Vorkenntnisse zum Vorband haben muss und es auch keiner Spoiler zum ersten gemeinsamen Fall der beiden Ermittler gibt. Man kann dieses Buch also völlig unabhängig lesen.

  • Gelungene Fortsetzung


    Der junge Familienvater Malte fällt nach einem Fahrradunfall ins Koma. Seine Frau Anna bangt zunächst um sein Leben, doch sein Zustand bessert sich, er erwacht sogar und kann via Augenbewegungen kommunizieren. Kurz darauf stirbt er jedoch auf einmal und Anna ist überzeugt, dass ihn jemand getötet hat. Zunächst will ihr niemand glauben und sie wird als hysterisch abgestempelt, doch die Untersuchung der Rechtsmedizin bestätigt ihren Verdacht. Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr junger Kollege Alpay Eloğlu übernehmen den Fall und kommen schon bald weiteren rätselhaften Todesfällen auf die Spur.


    Das Cover ist schlicht gehalten und passt gut zum Thema.


    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Von der Leseprobe war ich ein wenig enttäuscht, dennoch wollte ich wissen, wie sich Franka und Alpay bei ihrem zweiten Fall anstellen und ob sich ihre Beziehung zueinander bessert. Das Buch lässt sich jedoch auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich bin froh, der Geschichte eine Chance gegeben zu haben, denn sie entwickelt sich ganz anders als der Klappentext erahnen lässt. Diese wird nicht nur aus der Sicht der Ermittler erzählt, sondern der Leser verfolgt die Geschehnisse auch durch die Augen der Witwe Anna und taucht in die Gedankenwelt des Todesengels Mecki ein. Das sorgt für viel Abwechslung und Spannung. Eine falsche Fährte und der dadurch resultierende Twist sind gut gelungen, auch wenn ich schon ziemlich bald wusste, was dahinter steckt. Franka und Alpay haben in diesem Band mehr miteinander harmoniert und Franka kommt sympathischer rüber als in "Das Profil". Die Auflösung ist ebenfalls überzeugend und es bleiben keine Fragen offen.


    Der Thriller hat mich gut unterhalten und ich freue mich schon auf weitere Fälle des Hamburg-Teams. 4 Sterne

  • Eine junge Frau ist überzeugt, dass ihr Mann nach einem Fahrradunfall im Krankenhaus getötet wurde. Für sie macht es keinen Sinn, dass er, nachdem er aus dem Koma aufgewacht ist, dann doch plötzlich verstarb. Niemand glaubt ihr, allerdings bestätigt die Rechtsmedizin ihren Verdacht. Ein falsches Medikament hat ihn getötet. War es eine Unachtsamkeit aufgrund von zu viel Stress und Übermüdung des Personals oder gar Vorsatz? Franka Erdmann und Alpay Eloğlu beginnen die Ermittlungen im Hamburger Krankenhaus und stoßen auf zahlreiche Todesfälle – auf der Intensivstation nicht ungewöhnlich, oder steckt tatsächlich eine grausame Mordserie dahinter?


    Der erste Band um das ungleiche Ermittlerduo ist im Oktober 2022 unter dem Titel „Das Profil“ erschienen. Diesen Roman kannte ich bisher nicht, aber trotzdem konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen. Dem Klappentext habe ich nicht entnommen, dass es um einen Todesengel geht (keine Angst, das ist kein Spoiler, das wird im Roman sofort offensichtlich), ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht zu dem Buch gegriffen, denn erst im letzten Jahr hat mich ein Roman zu dieser Thematik enttäuscht. Man weiß von Anfang an wer der Todesengel ist, das Motiv ist genauso klar und dass bei solchen Thrillern oder Krimis der Täter am Ende geschnappt wird, steht auch meistens zu 100% fest. Daher war ich anfangs wirklich enttäuscht und auch wenn man den Roman gut lesen kann, kam für mich keine Spannung auf.


    Borck baut dann zum Glück etwas Unerwartetes in seine Handlung ein, was mir wirklich Spaß gemacht hat und die Idee fand ich toll. Kurz ist dann tatsächlich auch Spannung entstanden, allerdings wusste ich sehr schnell was oder wer hinter dieser Überraschung steckte und somit flachte die Spannung für mich wieder ab.


    Die beiden Ermittler mochte ich gerne. Sie müssen noch lernen miteinander zu arbeiten, spielen sich jedoch langsam ein und mir hat es auch gefallen, dass aktuelle Themen aus dem Bereich Krankenhaus, Pflege etc eingebaut wurden.


    Fazit: Der Roman lässt sich gut lesen, aber bis auf die eine unerwartete Wendung kam für mich wenig Spannung auf. Vieles war sofort offensichtlich und die Auflösung war mir auch schnell klar. Das ist bei einem Thriller schon enttäuschend, daher kann ich nur 3-3,5 Sterne vergeben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Von einem Thriller würde ich nicht reden – es ist solide Krimi-Kost, auch wenn wir es mit vielen verschiedenen Todesfällen zu tun haben. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen und der Leser ist den Kriminalisten immer einen kleinen Schritt voraus. Leider war für mich die Lösung des Falls recht früh (ca. nach der Hälfte des Buches) klar, aber dennoch war es interessant zu erfahren, die weitere Entwicklung zu beobachten. Aufgrund dieser Tatsache gibt es nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: , aber dennoch eine Leseempfehlung für Krimifreunde.

    Sehe ich ganz genauso! eher ein Krimi als Thriller.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Informativer Spannungstitel zu aktuellem Thema


    Das Buch "Die Klinik" behandelt ein - leider - immer wieder aktuelles Thema; nämlich das Töten von Patienten in Kliniken oder Heimen. Von Anfang begleiten die Leser die Protagonistin und Täterin Mecki auf ihrem Weg, erfahren dabei vieles über ihre Einstellung und Lebensgeschichte. Viele schicksalhafte Faktoren spielen hier zusammen. Das war gut gemacht, und zum Glück nicht auf billige Ursachen reduziert.

    Sehr gut gemacht war auch die Recherche. Der Autor hat sich gut informiert - über die Abläufe einer Station, die Sicherheitsmaßnahmen, das Verabreichen von Infusionen und Spritzen, die Wirkweise von Medikamenten. Das hat der Handlung Lebendigkeit und Wahrscheinlichkeit verliehen.

    Doch hier bleibt das Buch nicht stehen, sonst wäre es zu vorhersehbar. Mittendrin wird klar, dass es eine Komplikation gegeben haben muss. War es in diesem einen speziellen Fall wirklich Mecki? Die Handlung schlägt einige unerwartete Haken, so dass man besonders im letzten Drittel das Buch kaum aus der Hand legen kann. Mit ein wenig Grips war das Ende aber durchaus zu erraten!

    Zusätzliche Würze verleiht dem Buch das Ermittlerteam, Franka und Alpay. Es ist ja in Thrillern schon Mode geworden, gegensätzliche Ermittler mit Spannungen einzusetzen. Doch das ist hier ausbalanciert. Sie erkennen sich, trotz aller Hürden, gegenseitig an. Und es witzelt auch mitunter.

    Die volle Punktzahl ist dennoch nicht ganz gerechtfertigt. Zum einen, weil es nicht wirklich ein Thriller ist. Doch eher rasanter Krimi. (Aber "Thriller" macht sich eben besser als Etikett.) Zum anderen, weil das Ende in manchen Aspekten doch eine Spur zu glattgebügelt daherkommt. Aber das mag Geschmackssache sein. Insgesamt war es ein durchaus unterhaltsames Leseerlebnis, das zum Nachdenken über relevante Fragestellungen anregt.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Spannende Fortsetzung



    Ein Unfall mit dem Fahrrad, Krankenhaus, Koma. Als der junge Familienvater nicht mehr in akuter Lebensgefahr schwebt, stirbt er plötzlich. Die Witwe ist überzeugt, dass er umgebracht wurde. Niemand glaubt ihr, bis die Rechtsmedizin ihren Verdacht bestätigt. Wurde er versehentlich falsch behandelt oder absichtlich getötet? Die 59-jährige Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr junger Assistent Alpay Eloğlu stoßen auf weitere mysteriöse Todesfälle in der Klinik. Eine grausame Serie, die weitergehen wird? Der Ort, der Heilung verspricht, wird zur mörderischen Falle. Wen trifft es als Nächstes?



    „Die Klinik“ ist der zweite Band der „Erdmann und Eloğlu“-Reihe von Hubertus Borck. Die Bücher können auf jeden Fall unabhängig voneinander gelesen werden, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Man lernt aber die Ermittler immer besser kennen.


    Schon den ersten Teil fand ich richtig spannend und besonders die beiden kernigen und absolut unterschiedlichen Ermittler finde ich super.


    Ich würde die Bücher eher Krimis als Thriller nennen aber letztendlich ist das ja auch nicht so wichtig.


    Dieses Mal ermitteln die kernige Franka Erdmann und der motivierte Alpay Eloğlu in einer Hamburger Klinik. Hier ist ein Mann verstorben, der eigentlich auf dem Weg der Besserung war. Seine Frau vermutet einen Mord und schon bald tun sich mehr Abgründe in der Klinik auf, als die Ermittler erwartet hätten.


    Der Fall ist gespickt mit vielen interessanten und oft falschen Fährten, mit spannenden Einblicken in das Leben der (möglichen) Täterin und richtig guten Szenen mit Erdmann und Eloğlu. Dem Autor ist hier ein tolles klassisches Krimi-Duo gelungen. Beide sind sehr unterschiedlich, raufen sich aber zusammen und leisten dadurch umso bessere Arbeit.


    Ich fand es schön, mehr über die beiden zu erfahren und mag sie schon richtig gerne, auch wenn besonders Franka keine reine Sympathieträgerin ist.


    Den Fall habe ich von Anfang bis Ende mit Spannung verfolgt und war über die eine oder andere Wendung äußerst positiv überrascht. Besonders, dass dieses Thema so lebensnah ist, hat es für mich noch fesselnder gemacht (es gibt einige True-Crime Podcasts zu diesem Thema).


    Ich bin ein Fan der Reihe und freue mich schon auf weitere Fortsetzungen!

  • Das ist mein erstes Buch dieses Autors. Voller Vorfreude habe ich mich darauf eingelassen. Die Kapitel fand ich zeitweise etwas lange, da ich manchmal eben nur kurz Zeit finde zu lesen. Dann ist es immer schwierig geeignete Pausenstellen zu finden. Daher habe ich mich manchmal etwas abgemüht. Es kommen doch sehr viele Namen bzw. Personen darin vor und manchmal wünschte ich mir auch ein Whiteboard wie die Ermittler, um Personen mit Funktionen zu hinterlegen oder auch die Zusammenhänge aufzuzeigen. Das Ermittlerteam hat seine Reize, sie passen nicht in ein Schema und reiben sich durchaus. Das macht das ganz lebhaft. Die Story an sich, fand ich sehr reizvoll und dynamisch. Nur eben das Switchen zwischen den Zeiten (früher/ heute) kann zeitweise etwas anstrengend werden.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: