Schiffsschicksale Ostsee 1945 - Wolfgang Müller

  • Auf die Gefahr hin als einseitig lesend angesehen zu werden, im Augenblick gibt es hier so viele Sonderangebote an maritimer Literatur.
    >Ein ungewöhnliches Buch: Es besteht aus Erinnerungsfotos von Zeitzeugen und Schilderungen ihrer Erlebnisse am Ende des Zweiten Weltkrieges. Die letzten 115 Tage seit dem Beginn der sowjetischen Großoffensive am 12. Januar 1945 werden wieder lebendig.
    Nach dem Erfolg von "Gesunken und verschollen" über die in der südwestlichen Ostsee in Wracklage geratenen Schiffe erfuhr Wolfgang Müller eine so große Resonanz, dass Autor und Verlag sich entschlossen, die Fülle des Bildmaterials und der Dokumente in einem neuen Bild-Text-Band zu präsentieren. Im Ergebnis des Dialogs mit den Lesern konnte das Schicksal von weiteren 20 Wracks geklärt werden.
    Aufgrund des ständigen Kontakts mit den Zeitzeugen konnte der Autor ihre Erinnerung an das Geschehen in diesem Seegebiet, über die größte Evakuierungsaktion in der modernen Seekriegsgeschichte bewahren. Mit unglaublicher Energie und gewohnter Akribie hat er das unveröffentlichte Bildmaterial gesammelt, bewertet und in das historische Gesamtgeschehen eingeordnet.
    Entstanden ist eine Zeitchronik, die die Dramatik der Ereignisse mit einer Intensität widerspiegelt, dass auch jüngere Leser beeindruckt sein werden.<
    (Klappentext)
    Es sind wirklich sehr interessante Fotos und das Kartenmaterial ist sehr anschaulich. Die Fakten sind wirklich akribisch zusammengetragen, über deren Bewertung kann man wohl unterschiedlicher Meinung sein. Ich jedenfalls habe mich beim Lesen oft darüber geärgert, dass er den Russen "mangelnde Ritterlichkeit" vorgeworfen hat. Nachdem diese die Deutschen in ihrem eigenen Land erleben mussten und sahen, was in Polen zurückgelassen wurde, konnte man meiner Meinung nach nichts anderes erwarten. Aber da macht sich ja wohl jeder seine eigenen Gedanken und ansonsten ist das Buch (für mich) sehr interessant.