Inhalt (Verlagstext):
Was vermag ein einzelner Mensch gegen die Grauen einer ganzen Epoche auszurichten? Eine Menge, wie die wahre Geschichte Irena Sendlers zeigt: Warschau, 1942. Als Sozialarbeiterin hat die junge Polin Zugang zum hermetisch abgeriegelten Ghetto. Was niemand weiß: Sie geht von Tür zu Tür, um verzweifelten Eltern ihre Hilfe anzubieten und ihre Kinder vor der Deportation und dem sicheren Tod zu retten.Unter abenteuerlichsten Umständen schmuggelt Irena nach und nach über 2500 Kinder aus dem Ghetto – in Säcken, Kisten und Särgen, mit Schlafmitteln betäubt, durch Keller und Abwasserkanäle. Mit gefälschten Papieren gibt sie den Kindern eine neue Identität und verschafft ihnen in polnischen Familien, bei Freunden, in Waisenhäusern und Klöstern ein neues Zuhause. Die Namen der geretteten Kinder notiert sie und vergräbt die Liste unter einem Apfelbaum. Selbst als die Gestapo sie fasst und foltert, gibt sie ihr Geheimnis nicht preis und überlebt wie durch ein Wunder. Die Geschichte einer fast vergessenen Heldin – neu erzählt auf der Gundlange jahrelanger Recherchen und Interviews mit Überlebenden. Zutiefst berührend, spannend wie ein Roman und zugleich unglaublich inspirierend.
Quelle: amazon.de
Meine Meinung:
Bei Biografien ist eine Bewertung oft schwer, besonders, wenn das Leben der dargestellten Person im Zusammenhang mit dem Holocaust steht. Irena Sendler ist eine Persönlichkeit, deren mutiges und selbstloses Handeln meinen allergrößten Respekt hat. Dennoch bin ich mit diesem Buch über sie nicht so recht glücklich geworden - es ist ein Fall von "weniger wäre mehr gewesen".
Schon der Buchtitel ist Programm (und passte gemeinsam mit dem Originaltitel nicht mehr komplett in die Betreffzeile des BTs!): "Irenas Liste oder Das Geheimnis des Apfelbaums: Die außergewöhnliche Geschichte der Frau, die 2500 Kinder aus dem Warschauer Ghetto rettete".
Passend zu diesem Titel folgt eine wirklich gut recherchierte, aber m.E. viel zu detailreiche, teils gar umständliche Darstellung von Sendlers Leben, die einige deutliche Straffungen seitens des Lektorats hätte vertragen können. Ich konnte irgendwann viele Passagen nur noch querlesen, weil ich den Eindruck hatte, dass die Autorin wirklich jedes Fitzelchen ihrer Rechercheergebnisse ins Buch einbringen wollte - unabhängig davon, ob diese Details für Irena Sendlers späteres Handeln relevant waren oder nicht. Mir war das in einigen Kapiteln dann leider zuviel. 
Vielleicht richtet sich dieses Werk auch primär an Historiker*innen; dann war ich einfach die falsche Zielgruppe.
Daher: 
...
... was nichts daran ändert, dass ich vor Irena Sendler meinen Hut ziehe und der Meinung bin, dass man sie und ihre Tapferkeit nie vergessen sollte.
