Krimi-Buchhandlung

  • Es gibt ja mittlerweile einige Krimi-Buchhandlungen in Deutschland (also Buchhandlungen, die "nur" Krimis und Thriller führen).


    Jetzt bin ich auf einen interessanten Link gestoßen, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Aber schaut selbst:


    In der Neustadt kriegt nicht nur die Mimi ihren Krimi


    Dresden hat ein neues Kommissariat. Doch die Polizei weiß nichts davon. Im neuen Kommissariat arbeiten keine realen Ermittler, dafür jedoch mehrere Hundert fiktive Detektive, Polizisten und Spione. Der Mann, der dahinter steckt, heißt Norbert Hupbach. Er erfüllte sich in der Äußeren Neustadt den Traum von einer eigenen Buchhandlung und eröffnete die nach seinen Angaben erste Krimi- und Hörbuchhandlung Dresdens. Dabei setzt er bewusst auf die Sparte. "Es ist sehr schwer, heute eine Buchhandlung ohne spezielle Prägung aufzumachen", sagt der 37-Jährige.
    Kriminalromane hat er erst vor gut fünf Jahren für sich entdeckt. "Ich bin niemand, der seit seiner Kindheit nur Krimis liest. Für mich sind sie keine reine Unterhaltungsliteratur, sondern repräsentieren den modernen Gesellschaftsroman, zeigen gesellschaftliche Konflikte im Rahmen einer Tätersuche auf", so Hupbach. Er bevorzugt daher Autoren wie die Amerikanerin Elisabeth George und den Kubaner Leonardo Padura, dessen in Havanna spielende Detektivgeschichten erst im vergangenen Jahr auf den deutschen Markt kamen. Bei den Klassikern des Fachs setzt der Buchhändler auf die amerikanische Hard-Boiled-Schule mit ihren Begründern Raymond Chandler und Dashiel Hammett. Das Rätselraten à la Agatha Christie liegt ihm nicht. Privatdetektive im Großstadtdschungel sind für den geborenen Dresdner die Helden der Krimiwelt. Den Krimibegriff fasst er recht weit, daher gehören auch Thriller zum Angebot des Kommissariats.
    Die Verwirklichung seines Traums von einer Buchhandlung startete Hupbach aus der Not heraus. Nach Abschluss seines, wie er selbst sagt, langen Studiums an der Technischen Universität 2000 arbeitete er als Psychologe in zwei Suchtberatungen. Als er keine feste Stelle fand, begann Hupbach damit, Pläne für einen Buchladen zu schmieden. Rat holte er sich bei Krimibuchhändlern in Köln und Berlin. Außerdem musste er sich mit Vorschriften, Steuern und Bedingungen für den Anschluss an den Großhandel auseinander setzen. Dabei waren ihm die zwei Semester Studium imFach Buchhandel- und Verlagswesen von Nutzen. Seine Eltern halfen ihm, indem sie das Erbe frühzeitig auszahlten, und auch Freunde unterstützten Hupbach, etwa bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Noch bevor er ein Ladenlokal anmietete, fuhr er auf die Frankfurter Buchmesse. "Es war ein merkwürdiges Gefühl, Bestellungen zu tätigen, ohne in einen Laden eingezogen zu sein", berichtet der humorvolle Existenzgründer. Zurück in Dresden, wurde er in der Louisenstraße fündig, direkt neben seiner alten Schule, dem Gymnasium Dreikönigschule, das zu seiner Schulzeit noch den Namen des Spions Richard Sorge trug.
    Rund 2000 Krimis hat Hupbach im Sortiment. Dazu kommen etwa 600 Hörbücher, seine zweite Angebotssäule. "Hörbücher spielen oft im Handel nur eine Nebenrolle", sagt der Dresdner. Bei ihm sollte das anders sein. Er bietet nicht nur Detektivromane an - auch Sachbücher, Lyrik und normale Belletristik gehören dazu. Hupbach will noch eine Hörbuchstation aufbauen, an der Ausschnitte aus rund 8000 Editionen zu hören sein werden. "Schließlich ist es wichtig, dass der Sprecher den Kunden zusagt", so der Krimifan. Erweitern möchte er das Kommissariat zudem noch um ein Antiquariat. Geplant ist außerdem eine Reihe mit Lesungen neuer Detektivgeschichten und von Klassikern, darunter natürlich die von Chandler und Hammett. Vortragen wird Stefan Reher. Der Schauspieler, der unter anderem regelmäßig Märchen in der Yenidze erzählt, ging schon vor einer Woche bei der Eröffnung des Kommissariats als Dr. Watson auf Spurensuche.
    Jörn Käsebier



    letzte Aktualisierung von 13.12.2005 http://www.dnn-online.de/dnn-heute/59211.html

    Der Weg ist schwer, auch wenn er mit Büchern gepflastert wäre. (HK)

  • Danke Börsenblatt, :thumright:


    das ist ein wirklich interessanter Bericht und ich freue mich, dass wieder jemand so eine besondere Buchhandlung aufgemacht hat. Hoffe sehr für ihn, dass es gut läuft, das ist schon eine tolle Idee. :bounce: Da bedaure ich immer, dass ich so weit weg bin. :(


    Vielleicht kommt ja irgendwann jemand hin und kann noch mal darüber berichten, wie die Buchhandlung ist. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ist zwar schon eine Weile her, aber ich war auch gern in Köln in der Krimi-Buchhandlung "Alibi". Da gab's Spitzen Beratung und viele tolle Tipps, auch was eher unbekannte Autoren betrifft (einen Mankell bekommt man halt überall)
    Ich wünsche der Dresdner Buchhandlung viel Erfolg.


    grüße von missmarple

  • Ich finde diese Buchhandlungen toll!


    Bin nur leider auch von sämtlichen dieser Art recht weit entfernt... :roll:

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Danke Azrael, :flower:


    von der wusste ich gar nicht, obwohl ich öfter in der Gegend bin, wenn ich z.B. zu Thalia gehe. Habe mir gleich die Seite "Wo sind wir" ausgedruckt und den Newsletter bestellt. Werde bei Gelegenheit dort mal reinschauen. Ende März ist auch eien Lesung. Mal sehen. :wink:


    Nochmals vielen Dank! :thumright:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich war schon im Kommissariat! :mrgreen:


    Ich hoffe die Buchhandlung hält sich wirklich eine ganz Weile oder für immer :cheers:


    Auf jeden Fall ist die Buchhandlung in meinem Lieblingsviertel in Dresden.


    Gruß Cassie :)

    „Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“
    Sigmund Freud :--o