Ich fürchte, da ist keine Verliebtheit vorhanden. Joe ist schlimmer dran als Chester, denn Dolly nimmt ihn gar nicht wahr. Für sie ist Joe unter ihrer Würde, befürchte ich.
Aber wurde nicht in einem früheren Kapitel Dolly ganz rot bei der Erwähnung von Joes Namen, woraufhin Sim seine Messer geschleift hat?
bis Kapitel 18
Alles anzeigenSetzen wir ihn auch auf die Liste?
Zwischenstand bisher:
Lästersäcke1. Willet
2. Mrs Varden
3. Chester sen.
Oh ja, auf jeden Fall. Mal schauen, wie lang sie bis zum Ende des Buchs sein wird.
Da bin ich auch etwas zwiegespalten. Im Grunde ist er doch ein ziemlich mieser Charakter,
der zwar seine komischen Momente hat, aber auch gefährlich werden könnte in seiner
Dummheit.
Ich empfinde Willet auch überhaupt nicht sympathisch oder für die Handlung auflockernd. So wie er Joe provoziert und runtermacht oder sich als der allwissende Meister Oberschlau in seinem Gasthaus aufspielt. Da ist für mich eher Barnaby der positive Part, ist er doch eigentlich ein sehr liebenswürdiger und bemerkenswert klarsichtiger Kerl. Er wirkt so unschuldig und rein auf mich.
In der Art, wie er es beschreibt - ja. Dickens kann halt Atmosphäre Seine Beschreibungen erwecken London zum Leben.
Das war wirklich eine wundervolle Beschreibung der düsteren, unheimlichen, rauhen, bedrohlichen und gefährlichen Straßen Londons.
Ist es mir nur nie aufgefallen oder ist das hier der erste Roman, den wir lesen, in dem Dickens sich in seiner Person als Erzähler so direkt uns, den Lesern, zu wendet?
Stimmt, so viel war das in den anderen Büchern nicht. Ab und zu gab es mal eine Anmerkung, aber vom Gefühl her nicht so oft wie hier.
Und er findet Quartier bei dem blinden Stagg, auch eine Nachtgestalt in dem Sinn, dass er als Blinder im Dunkeln lebt.
Eine interessante Paarung - der Blinde und der Heimatlose. Ich könnte mir vorstellen, dass diese beiden zusammen auch noch einiges bewirken könnten, denn beide sind nicht blöd, haben eine gewisse Lebenserfahrung, können Situationen einschätzen und im gefährlichen Leben in der Londoner Unterwelt überleben, ohne ihre Persönlichkeit aufzugeben.
Der Schattenmann wirkt auf der einen Seite bedrohlich, auf der anderen Seite aber auch
tief verzweifelt. Hat er in der Vergangenheit eine Schuld auf sich geladen die nicht mehr
gut zu machen ist?
Das empfand ich auch so. Zuerst wird er nur als die gefährliche unnahbare Figur - fast schon als Mythos auf Londons Straßen - dargestellt, um dann doch mit ganz elementaren Bedürfnissen nach Nahrung, Unterkunft, Ruhe oder menschlicher Gesellschaft einen verzweifelten und menschlichen Eindruck zu erwecken.
Und dem Gespenst könnte man unterstellen, dass
- er entweder der gesuchte Gärtner = Mörder ist
DAS könnte wirklich passen - die Idee gefällt mir gut.