Jonas Moström - Der Tod in dir / Skytten

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    In Uppsala wird vor einem Krankenhaus die Chirurgin Isabella Falk erschossen. Die Psychiaterin Nathalie Svensson und Kommissar Johan Axberg sind zufällig Zeugen, doch bevor die beiden reagieren können, ist der Schütze auf und davon. Als die Ermittler beginnen, im Umfeld der Toten zu forschen, tun sich Abgründe auf, die vor allem Nathalie fassungslos machen – denn die Chirurgin wurde von einem von Nathalies Patienten bedroht. Doch auch eine Gang, deren Anführer auf Isabella Falks OP-Tisch gestorben ist, trachtete der Ärztin nach dem Leben. Nathalie und Johan stürzen Hals über Kopf in einen Fall, der ihnen alles abverlangt und nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Liebsten in Gefahr bringt.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Jonas Moström wurde 1973 geboren. Er begann während seiner Elternzeit damit, an seinem ersten Roman zu arbeiten, der 2004 erschien. Seine Krimis um Psychiaterin Nathalie Svensson sind in Schweden Bestseller. Er lebt und arbeitet als Arzt in Stockholm.


    Allgemeines
    Sechster Band der Reihe um Nathalie Svensson
    Titel der Originalausgabe: „Skytten“, ins Deutsche übersetzt von Dagmar Mißfeldt
    Erschienen am 24.11.2022 im Ullstein Verlag als TB mit 449 Seiten
    Gliederung: Personenverzeichnis – 87 Kapitel – Epilog – Nachwort
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Uppsala, 2019


    Inhalt
    Nachdem Nathalie Svensson im Krankenhaus ihre schwerkranke Mutter besucht hat, werden sie und Johan Axberg Zeugen, wie die Transplantationschirurgin Isabella Falk, eine frühere Kommilitonin von Nathalie, von einem mit einer Sturmhaube getarnten Täter erschossen wird. Johan wird bei der Verfolgung des Täters angeschossen.
    Noch während die Ermittlungen laufen, werden zwei weitere Menschen aus Isabellas Umfeld getötet. Die Mitglieder der Mordkommission sehen sich mit großen Schwierigkeiten konfrontiert, da immer neue, schockierende Enthüllungen über die ermordete Chirurgin weitere Tatverdächtige in den Fokus rücken lassen. Sowohl im Privatleben als auch im beruflichen Umfeld gibt es mehrere Menschen, die über Isabellas Ableben ganz und gar nicht unglücklich sind…


    Beurteilung
    Dank des Personenverzeichnis und des in sich abgeschlossenen Kriminalfalls kann der sechste Band der Reihe um Nathalie Svensson auch einzeln gelesen werden, vorherige Fälle werden ohne Spoiler nur am Rande gestreift.
    „Der Tod in dir“ ist ein anschaulicher und größtenteils spannender Kriminalroman, der durch neue polizeiliche Erkenntnisse und die damit verbundenen Wendungen im Handlungsverlauf kurzweilig zu lesen ist. Wie gewöhnlich bei skandinavischen Krimis werden auch hier gesellschaftliche Missstände angesprochen, das reicht von der organisierten Drogenkriminalität über Lücken in der psychiatrischen Versorgung bis hin zur unbefriedigenden Situation in den Krankenhäusern. Nathalies Mutter braucht dringend eine Lebertransplantation, bzw. eine Teilspende ihrer Tochter, doch Organe für Transplantationen sind in Schweden knapp und Nathalie tut sich mit der Entscheidung schwer, ob sie ihrer Mutter einen Teil ihrer Leber spenden will.
    Die verwickelten Umstände in den drei Mordfällen werden glaubwürdig und mit Rückschlägen bei den Ermittlungen geschildert.
    Die problematische Beziehung zwischen Nathalie und Johan, die schon in den vorherigen Bänden thematisiert wird, setzt sich hier fort. Die Charakterisierung der Protagonisten ist dem Autor gut gelungen, beide sind beruflich sehr engagiert, aber nicht unbedingt Sympathieträger – das gilt besonders für Nathalie.


    Fazit
    Ein lesenswerter Schwedenkrimi, der aktuelle Probleme anspricht und ohne Schilderungen extremer Brutalität auskommt!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Vielen Dank für deine Rezension, €nigma


    Ich war von "Herzversagen" ja so begeistert, dass ich mir nun alle sechs Bände dieser Serie gekauft habe und freue mich schon aufs Lesen.

    Johan Axberg hat es mir besonders angetan und nun bin ich schon neugierig auf die Nathalie. Dass du sie beide nicht als unbedingte Sympathieträger beschrieben hast, macht die Sache noch interessanter. Ich mag solche Typen, weil das der Realität meist recht nahe kommt.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Johan Axberg hat es mir besonders angetan und nun bin ich schon neugierig auf die Nathalie.

    Johan Axberg mag ich eigentlich auch sehr. Aber in diesem Buch fand ich an seinem Verhalten doch etwas auszusetzen. Aber auch hier ist sein Verhalten nicht unrealistisch.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Angefangen hat es spannend und auf den ersten 100 Seiten wird der Leser vom Strudel der Ereignisse mitgerissen. Doch danach verläuft wieder alles nach dem alten Schema der Vorgängerbände, haufenweise Verdächtige, langwierige Verhöre, unterbrochen von halsbrecherischen und äußerst detailliert beschriebenen Verfolgungsjagden.

    Kommissar Axberg fand ich in diesem 6. Teil der Serie ebenfalls höchst unglaubwürdig, da er eher als Superman-Figur dargestellt wird. Anders kann man sich nicht erklären, wie es möglich wäre, dass er um 19 Uhr auf dem OP-Tisch liegt, um 21 Uhr ein Verhör führt, als sei nichts gewesen und sich anschließend auch noch als feuriger Liebhaber entpuppt. Da ist wohl die Fantasie mit dem Autor durchgegangen.

    Die Lösung des Falles hat mir auch nicht recht zugesagt, da die verschiedenen Motive für die Taten ziemlich verworren wirken. Meiner Ansicht nach wurde da doch allzu viel miteinander vermischt. Bei des Rätsels Lösung spielt Kommissar Zufall für meinen Geschmack ebenfalls eine (zu) große Rolle.

    Auf weitere Bände der Nathalie Svensson Serie kann ich jedenfalls leicht verzichten, sollten noch welche geplant sein, und lasse es bei dieser Geschichte mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: bewenden.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: