„Mörderische Hitze“ von Daniel Izquierdo-Hänni habe ich als ebook mit 204 Seiten gelesen, die in 37 Kapitel eingeteilt sind.
Der ehemalige Inspektor der Mordkommission Vincent Alapont arbeitet nun als Taxifahrer in seiner Heimatstadt Valencia. Er hat gekündigt, weil er die Korruption in den eigenen Reihen verachtet, wodurch auch sein letzter Fall nicht aufgeklärt werden konnte. Mit seinem ehemaligen Partner und Freund Fernando García trifft er sich immer noch gern und wird über Neuigkeiten informiert. Als sich ein ihm sympathischer Fahrgast aus dem Hotelfenster in den Tod stürzt, glaubt Alapont nicht an einen Selbstmord. Er beginnt zu ermitteln, was ihn zur Montero-Familie führt, einer Winzer-Dynastie. Die produziert immer noch auf herkömmliche Weise ihre Weine und will auch nicht auf neue Sorten umstellen. Doch durch kleine Nebengeschäfte halten sie ihren Betrieb am Laufen. Die Familie ist schon länger im Fokus der Ermittler, was nun noch einmal forciert wird, denn der Tote gehört leider zur Familie.
Nebenbei bekommt es Alapont wieder mit seinem letzten Fall zu tun, was ihn erneut sehr beschäftigt.
Es gibt eine längere Anlaufphase, bevor etwas passiert. Man bekommt zuerst einige Einblicke in die Mentalität der Menschen, ihre kulinarischen Genüsse und Traditionen der Gegend und des Landes, was zwar durchaus interessant, mir aber zu viel war. Es ist zu merken, dass der Autor vorher Reiseberichte geschrieben hat.
Alapont fährt sein Taxi, was er nun ganz gut zur Tarnung für seine Ermittlungen nutzen kann. Denn wem fällt schon ein Taxi auf. Er ist mir sehr sympathisch, hat trotz Scheidung ein gutes Verhältnis zu seiner Ex-Frau, zu seiner Tochter und auch wieder zu seinem Sohn. Trifft sich zum Sonntagessen mit seiner Familie und hat einige gute Freunde. Ihm ist gutes Essen sehr wichtig, was auch immer wieder zum Ausdruck kommt. Außerdem mag er die alten traditionellen Kneipen, die zu seinem Bedauern immer mehr von modernen Gastrobars abgelöst werden. Er überlegt, zukünftig das Taxifahren mit privaten Ermittlungen zu verbinden.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und authentisch dargestellt.
Der Fall ist gut konstruiert, doch sehr geradlinig. Man wird recht schnell auf eine Spur gebracht, die man nicht mehr verlassen kann. Trotzdem ist die Auflösung sehr überraschend.
Der Schreibstil ist locker und durch die vielen landschaftlichen Beschreibungen kommt schon etwas Urlaubsstimmung auf, obwohl ich bei 43 C nicht dort sein möchte. Die Menschen wirken entspannt und die meisten freundlich.
Am Cover sieht man schon das südländische Feeling und spürt die mörderische Hitze.