Jennifer Benkau - Wer die Nacht malt

  • Mit "Wer die Nacht malt" liegt bereits der fünfte Band der Lyasky Reihe von Jennifer Benkau vor. Diesmal ist der Hauptschauplatz der Ereignisse Eshrian, wo ein verbrecherischer Herzog das Land ausplündert und mit aller Gewalt gegen die Menschen und Naturkräfte vorgeht. Gegen ihn wendet sich der im verborgenen agierende Sohn des früheren Herzogs - Mirulay - und die junge Hufschmiedin Kaya, die allzu lange ihre magischen Fähigkeiten des Runenmalens verbergen musste. Wird es ihnen und ihren Mitstreiter*innen gelingen den Herzog zu stürzen, das Land zu befrieden und Natur und Menschen wieder aufatmen zu lassen? Und wird es Kaya gelingen Mirulays Herz zu heilen?

    Jennifer Benkaus Schreibstil kann die Leser*innen sofort begeistern, berühren und fesseln, so dass die knapp 500 Seiten wie im Fluge vergehen. Mensch kann in eine magische Welt voller Abenteuer, Gefahr und auch Liebe eintauchen und sich in ihr schnell zurecht finden.

    Es ist nicht zwingend erforderlich, die vorhergehenden vier Bände gelesen zu haben, ich lege sie aber allen ans Herz. Es lohnt sich.

  • Neues aus dem Jennifer Benkau Universum


    Mit „The lost crown – Wer die Nacht malt“ startet nun schon die dritte Dilogie aus dem Jennifer Benkau Universum. Diese fantastische und detailreiche Welt, habe ich bereits in „Her wish so dark“ lieben gelernt. Dennoch viel mir der Einstieg in die neue Reihe etwas schwer. Ich fühlte mich ziemlich in die Story hineingeworfen, dadurch dass ich zu beginn so überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den beiden Protagonisten hatte. Die ersten Kapitel fand ich auch generell etwas zäh.


    Das hat sich dann aber zum Glück Kapitel für Kapitel immer mehr gelegt, so dass mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen hat.


    Die Grundidee mit den Farben und Runen, mit denen die Protagonistin Magie wirken kann, gefällt mir wahnsinnig gut. Ich bin sowieso ein Riesenfan von Runenmagie und das passt einfach so perfekt zur Geschichte.


    Die Protagonisten Kaya und Mirulay haben mir auch von Beginn an sehr gefallen. Ich liebe es einfach, wie die Beiden nach und nach als Charaktere immer greifbarer werden und man sich als Leser mit jedem Kapitel mehr in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen kann.


    Das Buch weist die ein oder andere sehr brutale und blutige Szene auf. Mir haben diese Szenen sehr gut gefallen, da sie die düstere bedrohliche Atmosphäre, die die meiste Zeit in der Geschichte mitschwingt, sehr gut untermalt.


    Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die vielen Nebencharaktere. Die machen das Buch nochmal dynamischer. Nur hätte ich mir bei dem ein oder anderen noch tiefere Einblicke in die Vergangenheit und Motive gewünscht. Vielleicht kommt das ja noch in Band 2.


    Nach dem sehr spannenden und rasanten Ende des ersten Bandes und den Andeutungen, wie es in Band 2 weiter gehen könnte, brauche ich unbedingt diesen zweiten Band und freue mich schon sehr drauf.


    Im Großen und Ganzen ein guter Einstieg für die Reihe mit ein paar Schwachpunkten.

  • Handlung

    Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen - obwohl ich eigentlich gar keine Zeit zum Lesen hatte. Auch wenn es ruhigere Szenen gibt, steckt die ganze Geschichte so voller Geheimnisse, dass man unbedingt mehr erfahren muss. Während man selbst mitfiebert und miträtselt fügt sich nach und nach ein Bild zusammen. Ich mochte es sehr, dass man nicht zu lange ganz im Unklaren gelassen wird, sondern am Ende von Band 1 die meisten Fragen vom Anfang geklärt sind - natürlich kamen ganz viele neue auf, die Freude auf Band 2 machen!





    Worldbuilding

    Zunächst einmal war es wie heimkommen, wieder in die von Jennifer Benkau geschaffene Fantasy-Welt abzutauchen. Besonder gut hat mir dieses Mal die Art von Kayas Magie gefallen. Das Malen von Magie, das Zusammenspiel von Farbe, Gefühl und Rune hat mir extrem gut gefallen und daher hat es noch mehr Spaß gemacht, die Welt aus Kayas Perspektive aus zu sehen. Auch der Rest der Welt, wie das Waldvolk und die Wüste Amisas war wunderschön zu erkunden und lässt sich auch ohne Probleme verstehen, wenn man die anderen Bücher der Autorin nicht kennt.





    Charaktere

    Kaya war meiner Meinung nach eine tolle Protagonistin, deren Handlungen immer zu ihrem Charakter gepasst haben. Auch wenn sie teilweise doch ganz anders gehandelt hat, als ich es würde, konnte ich es immer nachvollziehen und mich total mit ihr identifizieren. Auch Miru hat mir richtig gut gefallen - durch Rückblenden konnte man ihn mit der Zeit immer besser verstehen. Insgesamt fand ich alle Figuren sehr authentisch, was mir richtig gut gefallen hat.



    Fazit

    Bisher konnte mich jedes von Jennifer Benkaus Fantasy Büchern begeistern - allerdings ist "The Lost Crown" mein Favorit von ihnen. Die Besonderheit von Kayas Magie, geheimnisvolle Charaktere und Orte sowie ein wundervolles Worldbulidung haben dieses Buch zu einem echten Highlight für mich gemacht! ♥

  • Dieses Buch hat mich einfach gepackt und nicht mehr losgelassen.


    Die Geschichte handelt von Kaya, einer Hufschmiedin aus Amisa mit besonderen Fähigkeiten und Mirulay, der aus dem Land Eshrian kommt und ebenfalls eine besondere Gabe besitzt. Kaya ist schon immer irgendwie merkwürdig. Mit Farbe und Runen gelingen ihr die merkwürdigsten Dinge, wie z.B. sich bewegende Bilder. Mirulay wurde als Sohn des Sarevs von Eshrian geboren. Leider meinte es das Schicksal sodann sehr oft nicht gut mit ihm. In der laufenden Geschichte ist er der Anführer einer Art Rebellion. Bei einem Überfall auf eine Kolonne Amisianern, der auch Kaya angehört, finden Mirulay und sie zusammen. Kaya lernt ihre Gabe mehr und mehr kennen und ebenso Mirulay. Zwischen den beiden entsteht eine ganz besondere Anziehung, aber wird das ein gutes Ende nehmen können?



    Die Geschichte wird zum Teil aus Sicht von Mirulay in der Vergangenheit erzählt und zum Teil aus Kayas Sicht im hier und jetzt. Kaya ist eine spannende Protagonistin, die mir sehr gut gefallen hat. Sie ist vielschichtig und liebevoll gestaltet und ich habe wirklich mit ihr mitgefiebert. Abgesehen von ihrem besten Freund Nevan hat sie nicht viele Freunde, aber trotzdem ist sie Menschen und auch allen anderen Lebewesen gegenüber stets sehr mitfühlend und hilfsbereit. Mirulay hat viel durchmachen müssen und auch er ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen. Auch kleine Nebencharaktere waren stehts eindringlich und interessant gestaltet und ich habe sie direkt vor meinem inneren Auge sehen können.


    Die Welt der Autorin hat mich sehr beeindruckt und verzaubert. Sie hält so viele unterschiedliche Ideen parat, wie die Magie von Mirulay und Kaya aber auch Kleinigkeiten wie die Gierschlund. Ich war wirklich nach wenigen Seiten gefesselt und immer wieder überrascht vom Verlauf der Geschichte. Ein wirkliches High Fantasy Schmankerl, das Lust macht auf mehr.

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • Es ist purer Zufall, dass die junge Schmiedin Kaya anstelle ihres Vaters die Reise ins benachbarte Königreich antritt. Ein Zufall, der ihr endlich die Welt zeigt, wie Kaya findet. Sie freut sich auf die Reise und hofft, hier endlich den Respekt der anderen zu verdienen. Denn bisher sahen die Dorfbewohner Kaya immer irgendwie anders – und dabei wissen sie noch gar nichts von Kayas besonderer Verbindung zur Magie.


    Doch dann kommt alles anders. Die Reise endet nicht dort, wo sie enden hätte sollen. Und mit der Zeit muss Kaya sich fragen, ob das alles wirklich nur Zufall ist…

    Wem kann sie noch trauen?


    The Lost Crown ist bereits die dritte Dilogie, die in der Welt rund um Lyaskye spielt. Dennoch war WER DIE NACHT MALT das erste Buch, welches ich aus diesem Reich voller wundersamer Natur und bezaubernder Magie gelesen habe. Meiner Meinung und Erfahrung nach ist es absolut kein Problem, wenn man ONE TRUE QUEEN und HER WISH SO DARK noch nicht gelesen hat – THE LOST CROWN ist auch unabhängig davon in sich schlüssig und einfach toll zu lesen.

    Der Einstieg ins Buch ist mir überraschend gut gelungen. Es beginnt mit einem Rückblick zu einem krassen, erschütternden Ereignis – und damit hat mich die Story direkt mitgerissen und gefesselt. Besonders zu Beginn gibt es einige solcher Rückblicke – aus Mirus Sicht. Miru, ja, wer ist das eigentlich? Ich will zu seiner Person nicht zu viel verraten, denn er ist sehr, sehr lange eine rätselhafte Figur. Aber diese Rückblicke – obwohl sie aus einer völlig anderen Zeit stammen und einen anderen Miru zeigen – schaffen es, dass man als Leser das Herz an diesen unnahbar wirkenden Rebell verliert.


    Der Großteil der Geschichte wird jedoch aus Kayas Sicht erzählt. Auch sie hatte ich sehr schnell sehr gerne. Ihr Humor – auch wenn er nicht immer so gut ankommt – ist für mich einfach unschlagbar. Dazu mochte ich Kayas Scharfsinn, Geschick, ihr Einfühlungsvermögen und ihre insgesamt unglaublich taffe Art. Kaya geht keiner Konfrontation aus dem Weg. Bei anderen Figuren würde das vielleicht naiv wirken, doch nicht bei ihr. Die Autorin schafft es einfach, Kaya vollkommen zugänglich und authentisch zu gestalten. Ihr Handeln ist stets nachvollziehbar – und wenn sie etwas riskiert, dann würde man sich als Leser an ihrer Stelle exakt gleich verhalten.


    Hinzu kommen noch die vielen Nebenfiguren. Was sie ausmacht, ist der Überraschungseffekt. Man weiß nie, was wirklich hinter ihrer Fassade steckt. Schon allein das macht die Geschichte spannend und ist somit ein Grund zum Weiterlesen. Aber da ist noch so viel mehr. Die Geschichte bietet eine wundervolle Mischung aus Emotionen. Erstaunen über und Bewunderung für das wunderschöne Setting. Die Natur wird sehr bildhaft beschreiben – aber es wird nicht langatmig, sondern bewirkt, dass man sich als Leser geradezu am Geschehen Beteiligt fühlt. Außerdem die actionreichen Szenen – stets mit einem bitteren Beigeschmack. Immer wieder kommt es zu Abschieden. Aber es wird auch so viel Neues entdeckt. Neue Freundschaften. Und irgendwann sogar…eine neue Liebe.


    „Und mein Herz malt eine samtig dunkle Nacht für uns beide.“


    Ich habe THE LOST CROWN in der Erwartung einer Romantasy-Geschichte zu lesen begonnen. Die Romance-Elemente tauchen allerdings erst sehr spät auf – was mich aber kein bisschen gestört hat. Da war eben so viel mehr, was das Buch ausgemacht hat. Doch als dann die Liebe hinzukam… da wurde das Buch noch viel ergreifender. Denn diese Liebesgeschichte ist einfach nur herzzerreißend. In Kayas Welt gibt es nämlich Menschen, die nur einmal in ihrem Leben lieben.


    Mein Fazit:

    Es gibt noch so viele Dinge die ich anmerken möchte und so viele Aspekte, die mich voll und ganz überzeugen konnten. Weil das aber wohl alles einen eigenen Roman ergeben würde, möchte ich es in einem kurzen Satz zusammenfassen: WER DIE NACHT MALT ist absolut magisch – in jeglicher Hinsicht. Und dabei meine ich nicht einfach, dass die Magie eine wichtige Rolle spielt. Nein. Auch die Figuren sind auf eine ganz magische Weise unglaublich nahbar. Der Schreibstil ist magisch schön. Ständig wollte ich mir Szenen und Zitate anstreichen.

    Alles in allem ergreift die Geschichte einen auf eine magische Weise und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Die Seiten sind viel zu schnell verflogen und nun kann ich es kaum erwarten, bis der zweite Band erscheint. Ich freue mich bereits riesig auf die Fortsetzung dieses Highlights! Zum Glück endet der erste Band aber nicht mit einem allzu fiesen Cliffhanger – was ich ebenfalls nochmal positiv hervorheben möchte. Auch Leser, die von Cliffhangern nicht besonders angetan sind, können dieses Buch also ohne Bedenken lesen.

    Allgemein möchte ich eine ausdrückliche Leseempfehlung für WER DIE NACHT MALT aussprechen. Nicht nur für jene, die bereits Fan der Autorin sind. Wer allgemein Fantasy gerne liest und eine Schwäche für Slow-Burn-Romance hat, ist hier genau richtig. Von mir gibt es sämtliche Sterne für Kayas Geschichte.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Da es ja parallen zu den Beiden vorherigen Dilogien gibt.

    Hätte ich es gut gefunden, wenn es vielleicht ein Personenverzeichnis oder einen kurzen Rückblick gegeben hätte.


    Vielleicht so was wie: "Was bisher in der XY-Welt geschah"

    Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt