Marie Niebler - We are like the Sea

  • Kurzmeinung

    kikiii04
    Manche Gefühle gleichen dem Wellengang, andere sind tiefer als der Ozean – WALTS vereint sie alle in einer Geschichte
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Große Gefühle, ob angenehme oder quälende, sind hier überzeugend in Worte gepackt.
  • „Verloren zu sein ist kein schönes Gefühl. Es ist einsam, schmerzhaft. Das habe ich in meinem Leben gelernt. Aber mich in ihm zu verlieren macht mich auf seltsame Art und Weise wieder ganz.“


    Hätte Lavender eine andere Wahl, wäre sie wohl nie mehr nach Sointula zurückgekehrt. Zurück auf die Insel, die bildlich für all die Ängste und Schuld steht, die Lavender seit Jahren mit sich herumträgt. Aber Lavender hat keine andere Wahl und so muss sie sich an den Ort wagen, wo ihr nichts als Verachtung entgegengebracht werden wird. Verdiente Verachtung.

    Umso verwunderter ist Lavender, als es anders kommt. Lavender findet schneller Anschluss als gedacht. Nur nicht bei diesem einen Mann, der ihr von der ersten Sekunde an nicht mehr aus dem Kopf ist. Der Mann, der sie als einziger für die Person, die sie ist, verurteilt. Und so sehr Lavender ihn versteht, würde sie alles dafür tun, das Jonne ihr vergibt…


    WE ARE LIKE THE SEA ist nicht nur ein poetisch tiefgründiger Titel für eine Liebesgeschichte, er ist auch der Titel für eine poetisch tiefgründige Liebesgeschichte. Das Meer ist tief, wo wir es nicht vermuten und flach an Stellen, die wir gefährlicher einschätzen. Das tiefe Blau des Meeres ist nie gleich, kann sich schneller und öfter ändern als man denkt. Ebenso variabel ist seine Strömung, die Erscheinungsform. Mal sind es unentdeckter Strudel, die einen in die Tiefe reißen. Dann sind es meterhohe Wellen, die viel zu viel unter sich vergraben. Aber es gibt eben auch die Zeiten, in denen man friedlich am Strand sitzt oder sich ruhig auf der Wasseroberfläche treiben lässt. Und egal, was passiert: Das Meer ist immer da. Es mag bei Ebbe mal verschwunden sein, aber dafür ist es absolut sicher, dass es zurückkehren wird. Immer und wieder.

    Auf eine metaphorische Weise beschreibt das alles Jonne und Lavenders Geschichte – ihre Liebesgeschichte.


    Die Handlung legt einen mitreißenden Start hin und man ist direkt im Geschehen drin. Schon nach wenigen Seiten bietet das Buch kribblig-warme Gänsehautmomente. Es ist humorvoll und süß - nur um dann eine 180-Grad-Drehung hinzulegen.

    WE ARE LIKE THE SEA ist ein sehr tiefgründiges Buch, das eine große Palette an Gefühlen bietet – der Großteil von ihnen hat jedoch etwas Schweres, Trauriges. Die im Buch behandelten Themen gehören zum Leben dazu und sind entsprechend authentisch und berührend. Trauer ist unberechenbar. Schuld ist erdrückend. Zweifel stechend. Vergebung manchmal unmöglich. Es ist alles so schwierig – wie soll zwischen dem also etwas so Schönes, Buntes wie Hoffnung und Liebe entstehen?


    Lav und Jonne müssen sich genau dieser Frage stellen. Lavender, die nach Mut und Stärke sucht und dabei nicht einmal weiß, ob ihr das erlaubt sein sollte. Jonne, der immer und für jeden hilfsbereit ist, nur er selbst findet einfach nicht die Hilfe, die er braucht.

    Ich habe beide Protagonisten sehr schnell und sehr intensiv ins Herz geschlossen. Lavender, weil sie gezeigt hat, dass Unsicherheit kein Hindernis ist. Jonne, weil er der „herzensbeste“ Mensch ist, den man sich vorstellen kann.

    Besonders die Chemie zwischen den beiden habe ich genossen. Obwohl – oder womöglich weil - diese lange nur aus vorsichtigem Ausweichen und Streitigkeiten besteht. Lavender und Jonne schleppen einiges mit sich herum und brauchen daher Zeit. Die Autorin hat ihnen genau diese gegeben.

    Der Roman ist daher nicht der Wahnsinns-Pageturner, aber das ist okay. Die Handlung gleicht den Wellen - mal flacher, mal mitreißender. Manchmal wirbelt sie einen herum oder jagt einem eine Mischung aus Angst und Sorge ein und somit Tränen in die Augen. Am Ende wurde mir klar, dass Jonne und Lavenders Geschichte nicht hätte besser erzählt werden können.


    Mein Fazit:

    WE ARE LIKE THE SEA ist ein überaus gelungener Liebesroman mit einer Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Indem er es den Leser praktisch miterleben lässt, beweist der Roman, dass es bei manchen Entscheidungen nicht darum geht, ob sie richtig oder falsch waren. Es geht nicht um Gefühle, sondern ums Fühlen. Ob dies nun an Marie Nieblers Schreibstil oder der Art, wie sie die Figuren gestaltet hat lag, kann ich nicht genau sagen. Das Ergebnis ist jedenfalls lesenswert! Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Portion Vorfreude auf die beiden Folgebände aus Sointula.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Stürmischer Auftakt


    Das Cover ist wunderschön und wirkt auch sehr edel durch den Metallicprint. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und nimmt den Leser sofort mit. Die Charaktere werden sehr bildlich dargestellt und man kann sich gut in sie einfinden. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte ohne viel Geplänkel sofort losgeht. Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten geschrieben, was mir besonders gut gefallen hat, denn somit liest man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln. Lavender und Jonne sind zwar die beiden Hauptcharaktere, um die es in dem ersten Band der Reihe hauptsächlich geht, allerdings haben mir auch die Nebencharaktere sehr gut gefallen. Die Geschichten sind allesamt wunderbar miteinander verwoben und sehr schön ausgearbeitet. Auch wird der Spannungsbogen super aufgebaut, sodass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen. Der erste Band der We are - Reihe ist sehr gelungen und ist auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung.

  • Rezension: „We are like the Sea“ von Marie Niebler


    Autor/in: Marie Niebler

    Titel: We are like the Sea

    Reihe/Band: Like us, Band 1

    Genre: New Adult

    Erschienen: September 2022

    ISBN: 978-3-7457-0334-4


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Vorablesen zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Nur wer sich der Vergangenheit stellt, gibt auch der Zukunft eine Chance

    Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcom Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover besteht aus einem blauen Untergrund, der von links nach rechts mit wellenartigen Wasserschlieren versehen ist. Es entsteht der Eindruck eines leicht aufgewühlten Ozeans, was recht gut zum Titel, der in dunkelblauen Blockbuchstaben über vier Zeilen verteilt, passt. Direkt darunter ist eine Art rundes Logo/Emblem abgebildet, dass eine kleine Welle zeigt, über der ein Herz platziert worden ist und in dessen Hintergrund man den Schimmer der auf- oder untergehenden Sonne ausmachen kann. Grob gesagt wirkt es auf mich wie ein Sonnenauf-/untergang am Meer.

    „We are like the Sea“ als Titel bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Wir sind wie die See/das Meer“. Aber wie ist das Meer eigentlich? Vergänglich? Mitreißend? Gefährlich? Oder doch still? Oder alles zusammen? Das sind zumindest die Gedanken gewesen, die ich mir bei näherer Betrachtung des Titels gemacht habe. Jedenfalls rechnete ich durch die Vielfältigkeit der Interpretation mit einer emotionsgeladenen Geschichte und war gespannt, was mich erwarten würde.


    Charaktere

    Lavender kehrt voller Angst nach Malcom Island zurück, seit sie nach einem tragischen Unfall vor zwölf Jahren die Insel verlassen hat. Sie verbirgt ein großes Geheimnis und trägt eine große Portion Selbstzweifel und Schuldgefühle mit sich herum. Lavender ist ruhig, schüchtern, äußerst zurückhaltend und möchte am liebsten sogleich wieder die Flucht von der Insel ergreifen. Seit sie ihr Studium in den Sand gesetzt hat, erhält sie keinerlei Unterstützung mehr von ihrem Vater, solange sie nicht bereit ist ihr Leben nach seinen Wünschen zu auszurichten. Trotz all ihrer Unsicherheiten ist Lavender eigentlich eine recht zugängliche und sympathische Person. Schnell findet sie ein paar Freunde und Beschäftigung, obwohl sie sich vielleicht erstmal mit der Vergangenheit und dem hinzugekommenen Tod ihres geliebten Onkels auseinandersetzen sollte.

    Jonne ist Coast Guard auf Malcom Island und hat vor kurzem seinen besten Freund Jensen an den Krebs verloren. Trotz des großen Altersunterschiedes standen sich die beiden unglaublich nahe und waren immer füreinander da. Tief in sich drin ist Jonne eigentlich ein herzensguter und sympathischer Mensch. Er hat liebende Eltern und einen kleinen Bruder, doch seit Jensens Tod trägt er eine Menge Wut und Enttäuschung mit sich herum, weshalb er sich auch gegenüber seiner eigenen Familie nicht immer richtig verhält. Er ist rechthaberisch, bevormundend und neigt dazu, seine schlechte Laune an anderen auszulassen. Zusätzlich bildet er sich recht schnell und verurteilend eine Meinung über Dinge, von denen er keine Ahnung hat. Man sieht, Jonne hat also sein ganz eigenes Päckchen zu tragen.


    Schreibstil und Handlung

    Schon der Einstieg in die Geschichte hat mich bei „We are like the Sea“ regelrecht gefesselt, dass ich einfach weiterlesen musste. Schon auf den ersten Seiten wurden so intensive Emotionen dargestellt und übermittelt, wie ich nur selten bei einem Buch bisher erlebt habe. Der Schreibstil von Autorin Marie Niebler war insgesamt recht einfach gehalten. Flüssig, locker und leicht kommt man sehr angenehm durch die einzelnen Seiten. Die Kapitellänge war optimal, nicht zu lang und nicht zu kurz – was will man mehr? Die Geschichte von Lavender und Jonne ist durchgehend in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben, sodass man einen äußerst guten Einblick in beide Persönlichkeiten gewinnen konnte. Größtenteils konnte ich ihr Verhalten dadurch sehr gut nachvollziehen, jedoch gab es auch Situationen, in denen ich sowohl die eine als auch den anderen gerne mal geschüttelt hätte. Die Kombination aus recht anschaulich beschriebenen Darstellungen, dem einnehmenden Schreibstil der Autorin und den extrem intensiven Emotionen der Charaktere hat mir insgesamt äußerst gut gefallen.

    Inhaltlich muss ich gestehen, dass das ‚große ominöse Geheimnis‘ der Geschichte, was auch der Grund dafür gewesen ist, warum Lavender jahrelang keinen Fuß auf die Insel gesetzt hat, mich nicht ganz erreicht hat und irgendwann auch nicht mehr relevant gewesen ist. Zum einen, weil es meiner Meinung nach viel zu lange nicht aufgeklärt worden ist und damit die Geschichte nur unnötig in die Länge gezogen hat, und zum anderen, weil es gewissermaßen ‚Kinderkram‘ gewesen ist, den auch Lavender irgendwann im Erwachsenenalter hätte erkennen können/müssen. Auch hat mich ein wenig gestört, dass zwischen Lavender und Jonne so gut wie nie ein problemlösendes Gespräch stattgefunden hat, lieber jeder weiter ‚in seiner Welt‘ gelebt hat, statt dass Jonne mal wirklich versucht hat herauszufinden, was eigentlich damals wirklich geschehen ist. Nein, stattdessen neigen beide Protagonisten dazu, jedes Mal wegzulaufen und schwierigen Situationen aus dem Weg zu gehen, was mich irgendwann angefangen hat zu nerven. Ja, ich weiß, der Umgang mit Trauer und Verlust ist ein schwieriges Thema und generell verarbeitet jede Person so etwas individuell. Ich möchte auch gar nicht sagen, dass die Darstellung des Umgangs der beiden mit der Situation unrealistisch gewesen ist, denn ich kann mir das auf diese Art grundsätzlich sehr gut vorstellen und empfand sie eigentlich recht gelungen, jedoch gab es dadurch bedingt auch ein ständiges Hin und Her zwischen den Protagonisten und so etwas sagt mir auf lange Zeit einfach nicht so unbedingt zu. Allerdings gab es an der Geschichte durchaus auch einige positive Aspekte, die ich noch benennen möchte. Mir hat zum Beispiel das Kleinstadt-Insel-Setting sehr gut gefallen. Es wirkte so idyllisch, entspannt und angenehm, dass man gerne selbst mal nach Malcom Island reisen möchte. Auch bot die Geschichte einige nette und vor allem interessante Nebencharaktere, insbesondere Jonnes Bruder Miko hat es mir sehr angetan, auch wenn er leider keinen eigenen Band der Reihe bekommt. Aber auch mit den anderen Charakteren bin ich gut warm geworden und sie haben mich neugierig auf mehr gemacht, weshalb ich mich definitiv auf die weiteren Bände der Reihe freue und den Erscheinungsterminen entgegenfiebere. Auch in Bezug auf Lavender und Jonne muss ich sagen, dass mir die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte sehr gut gefallen hat. Es war ein angenehmes Tempo, nicht zu schnell, und es hat Spaß gemacht mit den beiden zusammen die Gefühle für den jeweils anderen zu entdecken und einzuordnen. Im Großen und Ganzen konnte mich der erste Band der „Like us“-Reihe durchaus für sich gewinnen und ich hatte wirklich Freude am Lesen.


    Fazit

    Autorin Marie Niebler hat das Rad zwar nicht neu erfunden, aber hat definitiv ein Händchen dafür, eine Menge intensiver Emotionen zu transportieren. Leider gab es zwar charakterlich den ein oder anderen Kritikpunkt, trotzdem freue ich mich schon jetzt sehr auf die weiteren Bände der „Like us“-Reihe.


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

  • Der erste Band der neuen Young Adult Romance Reihe besticht mit einem schicken, glänzenden Einband und einem poetischen Titel. Einmal aufgeschlagen, werden wir schnell in der Geschichte mitgenommen. Die Liebesgeschichte spielt vor einer sehr natürlichen Inselkulisse und hat für mich etwas heimeliges, das durch den ausschweifenden Schreibstil noch unterstützt wird. Die Autorin schreibt detailreich und anschaulich. Trotz der tiefen Dramatik und schwere des Themas, das sie im Hauptteil verwoben hat und als Spannungsschwierigkeit zwischen den Protagonisten dient, schafft sie es immer wieder, auch eine Leichtigkeit und einen gewissen Witz mit in die Zeilen zu bringen. So entsteht eine schöne und runde Dynamik zwischen allen Charakteren. Auch wenn ich mit den Protagonisten nicht ganz so mitgefiebert habe, weil mir irgendetwas, das ich so nicht benennen kann gefehlt hat, fand ich sie doch gelungen und auch die Nebendarsteller der Geschichte wirklich echt und amüsant, gerade, weil sie eben auch einen Teil an der Geschichte hatten.

  • Emotional!


    Der emotionale und in ein verführerisch schimmerndes Cover gehüllte Auftakt der Like-Us-Trilogie hat mir richtig gut gefallen! Geschickt kombiniert die Autorin hier die Tropes Instant-Attraction und Enemies-to-Lovers, fügt der Love Story ordentlich Drama hinzu, und fertig ist der überzeugende New-Adult-Roman! Freut euch auf:


    X) ein atmosphärisches, bildreich und detailliert beschriebenes, malerisches Setting;


    X) tiefgründig ausgearbeitete, sympathische Hauptfiguren, die man ins Herz schließt und deren Gedanken und Taten nachvollziehbar wirken;


    X) liebenswerte Nebenfiguren, die sich harmonisch in den Plot einfügen und die Hauptstory vorantreiben, statt nur schmückendes Beiwerk zu sein (- wäre schließlich recht sonderbar, wenn nur Lav und Jonne auf der Insel leben würden);


    X) einen tollen Spannungsbogen - häppchenweise erfahren wir mehr über die tragischen Geschehnisse in der Vergangenheit;


    X) ernste Themen, die der Romanze Substanz verleihen;


    X) einen herrlich angenehmen Schreibstil, der euch tief in die Story abtauchen lassen wird.


    Der einzige Grund, warum ich nicht volle 5 Sterne vergeben kann: Mir war die Tragik-Komponente bzw. der traurige Hintergrund zu präsent. Das Leid der Vergangenheit mag der Auslöser für die aktuellen Ereignisse gewesen sein, doch es war allgegenwärtig, überschattete das Hier und Jetzt. Ich hadere generell mit Geschichten, die (für meinen Geschmack) zu viel Tragik enthalten (z.B. Krankheit, Verlust, Verbrechen, etc.), daher fällt es mir immer schwer, solche Elemente auszublenden, und das wirkt sich letztlich auf meine Bewertung aus. Kurzum: Das ist mein persönliches Empfinden in puncto Tragik-Verträglichkeit - gut möglich, dass z.B. Fans von B. C. Cherry oder Emma Scott hier eher 5 Sterne vergeben würden.


    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

    Klare Empfehlung für New-Adult-Fans! Ich bin schon sehr gespannt auf die Folgebände, zum Glück erscheint "We Are Like the Sky" bereits am 21.02.2023.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ein bisschen anstrengend



    Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcolm Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.



    „We are like the Sea“ ist der erste Band der neuen Reihe von der Autorin Marie Niebler.


    Ich habe das Buch als Hörbuch angefangen und bin dann zum Lesen übergegangen, denn leider ist die Sprecherin überhaupt nicht mein Fall. Jedes Satzende wird komisch gehaucht und Worte und Satzteile werden lehrbuchartig und irgendwie unnatürlich betont. Selbst bei doppelter Geschwindigkeit ziemlich anstrengend.


    Leider hat mir das schon ein wenig die Freude an dem Buch genommen. Aber lesend ging es dann besser.


    Lavender und Jonne sind unsere Hauptfiguren. Mit beiden habe ich mich zunächst ein bisschen schwergetan.


    Lavender ist geplagt durch ihre Schuldgefühle, aufgrund eines Schicksalsschlags, den sie als 9-Jährige erleben musste. Jonne ist getrieben von Trauer und Hass, ebenfalls aufgrund dieses Ereignisses. Was genau passiert ist, erfährt der Leser erst ziemlich spät. Hier wurde der Spannungsbogen in meinen Augen ein wenig überspannt und alles war dramatischer als es müsste.


    Lavender ist mir sympathisch, auch wenn ich ihre „ich bin schuld an allem und habe nichts verdient“ Rede irgendwann nicht mehr hören konnte. Aber sie ist liebenswürdig, kreativ und kümmert sich um ihre Mitmenschen.


    Jonne wurde mir erst etwas später sympathisch, da er am Anfang ein echter Stinkstiefel war. Dann konnte ich ihn aber liebgewinnen. Obwohl mir seine Wendung von „ich hasse Lavender“ zu „ich liebe Lavender“ eventuell ein wenig zu schnell ging. Man kann es mir scheinbar nicht recht machen ;)


    Leider lebt das Buch von unausgesprochenen Dingen, unnötigen Streitereien, unverarbeiteten Traumata und Klischees. Schade, da hätte ich mehr erwartet.


    Mein Lieblingsteil des Buchs war der mit dem Jugendclub. Mehr will ich da gar nicht verraten aber das hat für mich einiges rausgehauen. Hier hat man die Figuren noch mal ein bisschen besser kennen gelernt und irgendwie waren die Szenen einfach schön.


    Das Ende ist auch ganz gut geworden. Die typische Flucht der weiblichen Hauptfigur war schon zu Beginn des Buchs zu erwarten aber die Auflösung war dann gut.


    Man merkt, das Buch hat mich nicht überzeugen können. Zu Vieles war anstrengend oder klischeehaft und leider haben die guten Stellen nicht komplett überwogen.


    Ob ich die Fortsetzung lese, weiß ich noch nicht.

  • Nachdem ich schon so viel Gutes über „We Are Like the Sea“ gehört habe, war ich neugierig auf diese Geschichte, die voller Emotionen stecken soll. Und nun kann ich das bestätigen. Sie waren zwar nicht alle leicht wegzustecken, dafür aber authentisch. Aber unabhängig davon, um welche Emotion es ging, sie waren alle spürbar, so dass ich mich mitfreuen konnte oder eben mitgelitten habe.


    „We Are Like the Sea“ nimmt sich mehrerer Themen, was aber nicht dazu geführt hat, dass die Geschichte überladen wirkt. Ganz im Gegenteil, es war genau richtig. Auch wurden diese Themen gut miteinander verwoben.


    Ich mochte die Liebesgeschichte zwischen Lavender und Jonne. Sie ist leise und entwickelt sich glaubwürdig.


    Gut zu beobachten waren Jonnes und Mikos Entwicklung, über die ich mich gefreut habe. Ich konnte beide Perspektiven nachvollziehen. Es war keine leichte Situation, wurde aber schlussendlich gut gelöst.


    Nicht nur Lavender und Jonne sind liebevoll gezeichnet, sondern auch die Nebencharaktere, allen voran Mika, Auri und Saana. Leevi und Laina waren mir zwar etwas zu blass, ich würde sie aber gerne näher kennenlernen. Zudem ist da ja auch noch Auri .... :-,


    Auf Malcolm Island fühlte ich mich wohl. Dazu beigetragen haben auch Jonnes Mutter sowie die Freunde, die Lavender dort gefunden hat.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, enthält aber auch eine Szene, die neugierig macht auf Band 2. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht.


    Mir hat „We Are Like the Sea“ gut gefallen, so dass ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: vergeben kann.