Lucinda Riley - Die sieben Schwestern / The Seven Sisters

  • Kurzmeinung

    towonder
    Spannende und kurzweilige Unterhaltung! Ich werde dran bleiben!
  • Kurzmeinung

    jala68
    Ein sehr schöner Reihenauftakt
  • Maia d'Aplièse erhält während eines Aufenthalts in London die Nachricht vom Tod ihres geliebten Adoptivvaters Pa Salt. Unverzüglich kehrt sie nach „Atlantis“, dem Haus am Genfer See zurück, in dem sie mit ihren fünf Adoptivschwestern unbeschwert aufgewachsen ist.

    Pa Salt hat seinen Töchtern aber nicht nur ein großzügiges Erbe hinterlassen, das ihre finanzielle Unabhängigkeit sichert, sondern jeder von ihnen auch einen Hinweis auf ihre jeweilige Herkunft.
    Die Spuren, denen Maia folgt, führen sie nach Rio de Janeiro, wo sie das Geheimnis ihrer wunderschönen Urgroßmutter Izabela Bonifacio lüftet.



    Die Handlung dieses außerordentlich gut aufgebauten und spannend erzählten Romans ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt, und hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Im Laufe der Geschichte hat mir der in der Vergangenheit spielende Handlungsstrang, der nach Rio de Janeiro und ins Paris der 1920er Jahre entführt, eindeutig besser gefallen als die Ereignisse in der Gegenwart.
    Der Lebensstil der vornehmen Gesellschaft Brasiliens mit seinen starren Konventionen, aber auch das freie Pariser Künstlerleben werden sehr lebendig dargestellt. Dem Hörer wird es keine Mühe bereiten, sich vom Charme jener längst vergangenen Zeiten verzaubern zu lassen. Das Aufeinanderprallen beider Welten trifft sowohl Izabela, die einen Verlobten in ihrer Heimat zurückgelassen hat, als auch den Bildhauer Laurent Brouilly, der mit großen Plänen befasst ist, völlig unvorbereitet und wirbelt beider Leben gehörig durcheinander. Wird die große Liebe den Sieg davontragen oder behält die Vernunft und Izabelas Pflichtbewusstsein ihrer Familie gegenüber die Oberhand? Diese Frage stellt sich der Hörer bei jeder neuen Entwicklung und durchlebt mit dem liebenswerten Paar alle Höhen und Tiefen einer leidenschaftlichen Romanze. Nicht nur an Izabelas Gewissenskonflikten, die sehr eindringlich beschrieben werden, wird man regen Anteil nehmen, auch Laurent ist eine starke und sehr sympathische Persönlichkeit.
    Die Entstehungsgeschichte des berühmten „Cristo auf dem Corcovado“, die sich gut ins Geschehen einfügt, darf der Hörer ebenfalls hautnah miterleben.
    Lucinda Riley versteht äußerst lebendig und bewegend zu erzählen. Ihre Figuren haben Tiefgang und sind sehr vielschichtig angelegt, sodass der Hörer meinen könnte, es mit realen Personen zu tun zu haben. Eine atmosphärisch dichte Beschreibung und viel Fantasie zeichnen ihren Stil aus.
    Die Vortragsweise der Sprecher Simone Kabst und Oliver Siebeck hat mir sehr gefallen, da sich beide der Gefühlslage der Protagonisten ohne Übertreibungen vortrefflich anzupassen verstehen. Weshalb noch eine dritte Person, die Sprecherin Sinja Dieks, zur Lesung eines sehr kurzen Abschnitts gegen Ende des Romans herangezogen werden musste, ist mir nicht ganz klar geworden, und wäre für mich entbehrlich gewesen.
    Auf die Folgebände bin ich wirklich gespannt und hoffe, dass die Autorin das hohe inhaltliche und stilistische Niveau weiterhin halten kann.
    Da ich an dieser Geschichte absolut nichts zu bemängeln habe, vergebe ich sehr gerne die volle Punktezahl :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: