Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
In einer stürmischen Dezembernacht verschwindet ein junges Mädchen auf den Scilly-Inseln vor Cornwall – der fünfte Fall für den charismatischen Ermittler Ben Kitto
Kurz vor der alljährlichen Narzissenernte schleicht sich die elfjährige Jade Minear mit ihrem Zwillingsbruder Ethan nachts aus dem Haus und verschwindet auf dem Weg zum Strand spurlos. Ethan ist seither so traumatisiert, dass er nicht mehr spricht.
Detective Inspector Ben Kitto sucht jeden Winkel der kleinen Insel St. Martin’s ab, es gibt nur wenige Orte, an denen ein Kind versteckt sein könnte. Aber eines wird ihm bei den Gesprächen mit den Inselbewohnern immer klarer: Die Minear-Familie, eine der reichsten der Scilly-Inseln, hat viele Feinde, und Jade ist in ernsthafter Gefahr.
Ben versucht herauszufinden, wer ihm etwas verheimlicht. Bis eine Leiche gefunden wird, und plötzlich niemand mehr sicher ist.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Allgemeines
Fünfter Band der Reihe um Ben(esek) Kitto
Titel der Originalausgabe: „Devil´s Table“, ins Deutsche übersetzt von Birgit Schmitz
Erschienen am 28.09.2022 im Fischer Verlag als TB mit 432 Seiten
Gliederung: Roman in drei Teilen, Prolog – 78 Kapitel – Danksagung, Karte der Scilly Inseln im vorderen Einband
Ich-Erzählung von Ben Kitto, eingeschobene Kapitel als Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive des elfjährigen Ethan
Handlungsort und -zeit: St. Martin´s, die Woche vor Heiligabend (2021)
Inhalt
Scott Minear und seine Frau Gemma, Eigentümer einer großen Blumenfarm, sind die reichsten Bewohner auf St. Martin´s, ein glückliches Leben führt die dysfunktionale Familie trotzdem nicht. Eines Nachts werden die elfjährigen Zwillinge Jade und Ethan aus dem Haus gelockt und angegriffen. Ethan kann entkommen, aber seine Schwester Jade bleibt verschwunden. Ethan ist so traumatisiert, dass er nicht mehr spricht, was die Ermittlung für Ben Kitto und seine Kollegen Isla und Eddie sehr erschwert.
Während die Suche nach dem Kind noch läuft, wird auf dem Felsen „Devil´s Table“ eine mit den Narzissen der Blumenfarm bedeckte Leiche gefunden – jetzt muss Kitto in einem Entführungs- und einem Mordfall ermitteln. Aufgrund des tagelang anhaltenden Nebels können keine Kriminaltechniker und Gerichtsmediziner vom Festland kommen. Am Fundort der Leiche und auch an anderen Orten hinterlässt der Täter Flaschenschiffe als sein Markenzeichen, dies lenkt den Verdacht auf einen älteren Mann, der als kontaktscheuer Eigenbrötler gilt, der seine Zeit dem Bau von Flaschenschiffen widmet.
Allerdings muss Kitto feststellen, dass einige Inselbewohner, die er jahrelang gut zu kennen glaubte, etwas zu verbergen haben.
Beurteilung
Ben Kitto ist noch derselbe sympathische Mann wie in den vorherigen Bänden, leider ist er aber auch immer noch genauso wenig kompetent wie bei den vorherigen Fällen. Man muss feststellen, dass sein Wolfshund Shadow, der sich dem traumatisierten Ethan anschließt und diesem nicht von der Seite weicht, im Vergleich zu Herrchen der bessere Kommissar ist. Auch Kittos Lebensgefährtin Nina, eine angehende Therapeutin, entwickelt beim Umgang mit dem Jungen mehr Geschick.
Kitto ist sehr engagiert, aber er lässt sich vom Mörder immer wieder auf falsche Fährten führen und neigt zu vorschnellen Verhaftungen. Es ist fraglich, wie realistisch diese Vorgehensweise ist.
Auch einige andere Romanfiguren, wie z.B. Gemma Minear, wirken in ihren Persönlichkeiten etwas überzeichnet.
Der Erzählstil des fünften Scilly Insel-Krimis ist gewohnt lebhaft und anschaulich, stellenweise auch sehr spannend, wenn sich wieder Inselbewohner trotz der ausdrücklichen polizeilichen Aufforderung, nachts nicht allein das Haus zu verlassen, im dichten Nebel nach draußen begeben.
Die Darstellung der Isolation der Insel bei extremen Wetterbedingungen ist sehr atmosphärisch.
Fazit
Ein unterhaltsamer und atmosphärischer Krimi, dessen Kommissar man etwas mehr Ermittlungsgespür wünscht!