Sandra Byrd - Die Kunstschätzerin /Lady of Thousand Treasures

  • Kurzmeinung

    Tine13
    Unterhaltsamer viktorianischer Roman
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Eine sehr herausfordernde Aufgabe meisterhaft geregelt … spannend!
  • In "Die Kunstschätzerin" entführt die Autorin Sandra Byrd die geneigten Leser*innen in das England des 19. Jahrhunderts. Hier ist die junge Kuntschätzerin Eleanor zu Hause, die den Auftrag bekommt zu entscheiden, ob eine ganz bestimmte Kunstsammlung einem Museum gestiftet wird, oder an den Sohn des Verstorbenen geht. Pikant daran: Mit Harry, dem Sohn des Verstorbenen und möglichen Erben, verband Eleanor eine Liebesgeschichte. Verschiedenste Fraktionen versuchen Eleanor in ihre jeweilige Richtung zu ziehen. Und damit nicht genug muss sie um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen.
    Der Versuch der Kombination einer Liebes- mit einer Kriminalgeschichte gelingt der Autorin nur leidlich. Vielmehr wirkt das Buch wie der Versuch, die Leser*innen zum christlichen Glauben zu missionieren. Zwar wird die Geschichte lebendig aus der Ich - Perspektive von Eleanor erzählt, wirklich packen und fesseln konnte mich das Buch aber nicht wirklich. Dazu ist die Geschichte zu flach und ohne größere Überraschungen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Sandra Byrd - Die Kunstschätzerin“ zu „Sandra Byrd - Die Kunstschätzerin /Lady of Thousand Treasures“ geändert.
  • Wird Harry seine „Echtheitsprüfung“ bestehen?


    Viktorianisches England 1866 - posthum, bekommt die junge Kuratorin Eleanor Sheffield vom verstorbenen Lord Lydney ein schwieriges Vermächtnis. Als Treuhänderin soll sie entscheiden, ob seine wertvolle Sammlung seinem Sohn Harry übergeben oder dem Museum in South Kensington gestiftet werden soll. Für die Firma "Sheffield Brothers" ihrer Familie, wäre das Prestige der Stiftung von großem Wert und weiß Harry überhaupt die Sammlung zu schätzen, oder wird gar die Schätze verkaufen? Eine schwerwiegende Entscheidung steht Ellie bevor, ihr Herz spricht zwar für Harry, doch ist ihm zu trauen und ist er es wirklich wert, da er sie gerade so enttäuscht hat?



    Die Handlung des Romans "Die Kunstschätzerin" von Autorin Sandra Byrd, spielt zur Zeit der viktorianischen Epoche in England. Betrachtet werde die Aspekte der historischen Sammelwut des britischen Adels, durch die Brille der reizenden Protagonistin Ellie, eine glänzende Idee der Autorin. Die Verantwortung der „Echtheitsprüfung“ des neuen Lords, ist sicherlich ungewöhnlich, aber der Einstieg in die Handlung.

    Man ahnt anfangs schon, wohin die Reise geht, doch bis dahin erlebt Eleanor so einiges an Höhen und Tiefen; muss sich sogar gegen übele Machenschaften zur Wehr setzen!

    Der Roman beleuchtet dabei recht intensiv die Rolle der Frauen, die Abhängigkeit von den Männern in der damaligen viktorianischen Zeit, mit kaum Recht auf Einmischung und Selbstbestimmung, jedoch für die Konsequenzen allen Handelns mussten sie dann geradestehen.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber nicht ganz so fesselnd, wie ich es mir gewünscht hätte. Nach anfänglichen Längen beginnt der Roman sich dann aber gut zu entwickeln und steigert sich sogar auf ein spannungsvolles finales Ende hin.

    Die Themen im Buch haben mich wirklich sehr interessiert, Kunstschätzung, aber auch gerade die Rolle, sowie Bedeutung von Antiquitäten und Kunst in dieser Epoche sind gut dargestellt. Bislang wusste ich nicht sehr viel darüber, es überraschte mich, dass gerade Venedig unter Napoleons Regime regelrecht ausgeplündert wurde. Es werden auch historische Persönlichkeiten in die Handlung integriert, was immer eine spannende Angelegenheit ist und ich persönlich in einem historischen Roman besonders gerne mag. Insgesamt wirkt der geschichtliche Hintergrund hervorragend recherchiert.

    In einem aufschlussreichen Nachwort erklärt die Autorin noch ihre Motivation zum Buch, veranschaulicht die Zeit und die dazugehörigen politischen und historischen Hintergründe.

    Das Cover ist recht nett anzusehen, mit einer Dame, der Zeit entsprechend gekleidet, dazu auf der Rückseite ein goldener Rahmen mit Inhaltsvermerk.


    Mein Fazit:

    Bis auf ein paar kleine Längen ein wirklich solider historischer Roman, der mich gut unterhalten und mir wieder viele neue Erkenntnisse gebracht hat. Sogar für Liebhaber viktorianischer Romanzen geeignet, denn auch die Liebe kommt nicht zu kurz;).

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :study:

  • Verrat, Liebe und Kunstschätze im Viktorianischen England

    Autorin Sandra Byrd entführt uns in das Viktorianische England. Diese Zeit ist geprägt durch Bigotterie und Konventionen, die es Frauen schwer bis unmöglich macht, ohne vermögenden
    Vater oder Ehemann zu leben.

    Eleanor Sheffield steht nach dem Tod des Vaters und dem geistigen Verfall ihres Onkels vor den Trümmern des Familiengeschäftes, einem Kunsthandel. Unbezahlte Rechnungen sowie der Verdacht echte Kunstwerke gegen Fälschungen ausgetauscht zu haben, machen ihr das Leben schwer. Zusätzlich bringt sie der Auftrag des verstorbenen Lord Lydney, dessen Kunstsammlung zu schätzen und zu entscheiden, ob sein Sohn Harry würdig ist, das Erbe anzutreten oder ob die Kunstschätze einem Museum übertragen werden sollen. Dieser Auftrag ist diffizil, denn Harry ist Eleanors Jugendliebe ....


    Meine Meinung:


    Gleich vorweg - hier wurde großes Potenzial verschenkt! Dieser historische Roman hätte sooooo spannend sein können. Doch leider dümpelt die Geschichte stellenweise vor
    sich hin. Auf mich wirkt das Buch, als hätte sich die Autorin nicht so recht entscheiden können, ob es ein Krimi oder ein Liebesroman werden soll. Ich weiß zwar von einigen Autorinnen, dass sich manchmal die Figuren verselbständigen und in eine anfangs nicht gewollte Richtung abdriften, was aber hier nicht der Fall.


    Der Schreibstil ist locker und leicht. Wir erhalten Einblick in die versnobte Welt von Reichen und nicht mehr ganz so Reichen. Gut gelungen ist die Einflechtung historischer Fakten. So kommt die Abtretung Venedigs plus Umland von Österreich-Ungarn an Italien zu Sprache oder die Tatsache, dass Frauen in England nicht Medizin studieren dürfen bzw. als im Ausland (z.B. in der Schweiz) ausgebildete Ärztinnen nicht praktizieren dürfen.


    Als Ausklang nach einem schweren Arbeitstag kann man in dieser Lektüre gute Entspannung finden.


    Fazit:


    Wer gerne einen locker und leicht zu lesenden historischen Roman, in dem es um Liebe, Kunstschätze, Verrat und Intrigen geht, ist hier goldrichtig. Gerne gebe ich hier 3 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Etwas enttäuschend



    Sandra Byrd nimmt die Leser:innen mit ins 19. Jahrhundert, wo sich die junge Eleanor Sheffield in einer Männerwelt behaupten muss. Neben einigen privaten Problemen, Chancen und Risiken, die sie eingehen muss, macht sie eine Menge Erfahrungen. Ihre einstige Jugendliebe und quasi-Verlobter bringen ihre Gefühle durcheinander.


    Das Cover ist sehr treffend, es zeigt eine junge Dame des 19. Jahrhunderts. Die Kerze könnte für die Geheimnisse stehen, die Eleanor aufdeckt. Alles in allem sind die Figuren durchaus authentisch, allerdings mit Abstrichen. Manche Figuren sind dann doch nur bedingt glaubwürdig dargestellt. Der Schreibstil ist plätschern, die Geschichte anfangs zwar sehr interessant, aber durchaus langatmig. Weniger ist manchmal mehr. Auch die Sprache wirkt stellenweise gekünstelt. Historische Romane sind großartig, da Unterhaltung mit Fakten vermischt wird. Hier ist es nicht zu 100% gelungen. Deshalb nur drei Sterne.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück. (Johann Nestroy)

    1866. Kunstkuratorin Eleanor Sheffield übernimmt nach dem Tod ihres Vaters das Familienunternehmen „Sheffield Brothers“, denn auch ihr Onkel ist gesundheitlich nicht auf der Höhe. Der Auftrag, als Verwalterin für eine Kunstsammlung tätig zu werden, behagt Eleanor gar nicht, denn es handelt sich hierbei um das Erbe von Harry Lydney, in den sie einmal unglücklich verliebt war und vielleicht sogar geheiratet hätte. Harrys Vater hat mit dem Auftrag die Auflage verfügt, dass Eleanor entscheiden soll, ob sein Sohn die Sammlung erhalten soll, oder diese doch besser im South Kensington Museum aufgehoben wäre, da der verstorbene Lord befürchtet, Harry könnte einige Kunstwerke schnell zu Geld gemacht zu haben. Eleanor ist gar nicht wohl bei dem Gedanken, ihrer ehemaligen Liebe wieder gegenüber zu stehen, um den Auftrag auszuführen und ihn auf seine Ehrlichkeit hin zu überprüfen, nagen die Verletzungen und der Vertrauensbruch der Vergangenheit doch immer noch schwer an ihr…


    Sandra Byrd hat mit „Die Kunstschätzerin“ einen historischen Roman vor der Kulisse des viktorianischen Englands vorgelegt, der den Leser nicht nur in die Bedeutung alter Kunstschätze sowie die Echtheitsprüfung zur damaligen Zeit unterweist, sondern auch mit einer komplizierten Liebesgeschichte unterhält, in der es um das Finden der Wahrheit und um die Zurückgewinnung von Vertrauen geht. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser gedanklich ins 19. Jahrhundert nach England reisen, wo er an Eleanors Seite die Ereignisse hautnah miterleben darf. Eleanor ist kunstbegeistert und hat sich viel von ihrem Vater abgeschaut. Das Führen eines Geschäfts war zur damaligen Zeit für eine ledige Frau eher ausgeschlossen, da ihre geschäftlichen Möglichkeiten sehr beschränkt waren und ihr die Gesellschaft praktisch Fesseln anlegte. Obwohl die Arbeit an der Kunstsammlung des verstorbenen Lords eine Bereicherung für ihr Geschäft wäre, sind die damit verknüpften Auflagen ein großes Problem für Eleanor, da sie ihrer großen Liebe Harry auf den Zahn fühlen soll, der sie doch so schmählich im Stich gelassen hat, um dann mit einer anderen aufzutauchen. Eleanor muss klug und gewitzt handeln, ihre eigene Enttäuschung hinten anstellen und vor allem pragmatisch vorgehen, aber die eigenen Gefühle spielen ihr immer wieder einen Streich und erschweren ihr die Aufgabe. Die Autorin hat gut recherchiert und den historischen sowie gesellschaftlichen Hintergrund gekonnt mit ihrer Geschichte verwoben. Der christliche Aspekt wurde unaufdringlich hineingearbeitet und umfängt die Themen Vertrauen in Gott und das Finden der Wahrheit.


    Die Charaktere sind gut ausgestaltet und mit realistischen menschlichen Ecken und Kanten versehen, die es dem Leser erlauben, ihnen auf leisen Sohlen zu folgen. Eleanor ist eine zurückhaltende Frau, die zwar einige Schicksalsschläge durchstehen muss, sich aber gerade in der damaligen Zeit mutig behauptet, sich nicht unterkriegen lässt und ihre innere Unsicherheit nicht an die Oberfläche geraten lässt. Harry ist ein charmantes Schlitzohr, dem sein Fehler aus der Vergangenheit wohl bewusst ist und der nichts unversucht lässt, diesen wieder gut zu machen.


    „Die Kunstschätzerin“ ist ein unterhaltsamer historischer Roman, der vor der Kulisse des viktorianischen Englands neben einer komplizierten Liebesgeschichte vor allem die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten sowie die Rolle der Frau zur damaligen Zeit thematisiert. Verdiente Leseempfehlung für kurzweilige Lesestunden und eine ausgesprochen gute Recherchearbeit!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten