Heather Lyons - The Deep End of the Sea

  • Kurzmeinung

    Amethyst
    Medusas Geschichte in der heutigen Zeit
  • Trigger Warnung: nicht einvernehmlicher Geschlechtsverkehr


    Klappentext:

    What if all the legends you’ve learned were wrong?

    Brutally attacked by one god and unfairly cursed by another she faithfully served, Medusa has spent the last two thousand years living out her punishment on an enchanted isle in the Aegean Sea. A far cry from the monster legends depict, she’s spent her time educating herself, gardening, and desperately trying to frighten away adventure seekers who occasionally end up, much to her dismay, as statues when they manage to catch her off guard. As time marches on without her, Medusa wishes for nothing more than to be given a second chance at a life stolen away at far too young an age.

    But then comes a day when Hermes, one of the few friends she still has and the only deity she trusts, petitions the rest of the gods and goddesses to reverse the curse. Thus begins a journey toward healing and redemption, of reclaiming a life after tragedy, and of just how powerful friendship and love can be—because sometimes, you have to sink in the deep end of the sea before you can rise back up again.

    Meine Meinung:

    Zugegeben, dem griechischen Pantheon konnte ich nie viel abgewinnen, vermutlich sich Zeus und viele der anderen männlichen Götter fröhlich durch die Gegend vögeln, ohne Rücksicht auf die betroffenen weiblichen Wesen, geschweige denn deren Einverständnis. Besonders schrecklich fand ich es, wenn die Opfer der göttlichen Wohllust auch noch für die erlittenen Verbrechen bestraft wurden.
    Medusa, eines dieser Opfer, erzählt in "The Deep End of the Sea" ihre Geschichte. Wie sie vom Meeresgott Poseidon vergewaltigt und von Athena dafür bestraft und in ein Monster verwandelt wurde. Von ihrer Verbannung auf eine Insel im ägäischen Meer, ihrem Fluch und ihrer Freundschaft zu einem blinden Mann und dem Götterboten Hermes. Davon, wie sich Hermes für sie einsetzt, damit der Fluch aufgehoben wird und Medusa ein normales Leben führen kann. Wie sie die große Liebe findet und in Gefahr gerät, weil Poseidon noch immer von ihr besessen ist.


    Was ein solches Verbrechen mit einem Menschen macht, wie sich Medusa sich mit der Tat und ihren Folgen auseinandersetzt und diese verarbeitet, was sie tut, um nie wieder zum Opfer zu werden, aber auch ihre Angst und Sprachlosigkeit gegenüber dem Täter, fand ich sehr gut dargestellt, ebenso wie die mangelnde Schuldeinsicht des Vergewaltigers sowie dessen psychopathisches Verhalten gegenüber seinem Opfer.


    Medusa findet aber auch echte Liebe und Freundschaft. Ich bin keine Freundin von Liebesgeschichten, aber hier haben wir ein wundervolles Beispiel, wie eine heilsame, nicht-toxische Beziehung aussieht, in der der Partner vorab fragt, was für Medusa in Ordnung ist, und sie erst auf ihr Einverständnis hin berührt, küsst und andere Dinge tut, die Liebende nun mal so tun. Das liest man selten und gerade deshalb fand ich es großartig. Allerdings wurde mir die Sexy Time irgendwann zu viel und ich skippte über die Stellen hinweg, weil sie nichts zur Handlung beitrugen.


    Abgesehen von diesen drei oder vier Stellen fand ich das Buch sehr gelungen, denn es behandelt ein schwieriges und schmerzhaftes Thema auf einfühlsame Weise. Verpackt ist das ganze in eine gut zu lesende und interessante Handlung, an deren Ende dem Opfer Gerechtigkeit widerfährt. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!