Sabine Vöhringer - Der Märchenkönig

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Perlingers vierter Fall und einer wunderbaren Hommage an den Märchenkönig von Bayern Ludwig II.
  • Kurzmeinung

    SaintGermain
    Auch im 4. Teil kann Tom Perlinger als Kommissar überzeugen
  • Ungewöhnliche Todesfälle sorgen für Aufregung


    Eigentlich wollte Tom Perlinger ja mit seiner Christl in der Münchner Residenz einen herrschaftlichen Empfang erleben und eine Ehrung für seinen Bruder in Empfang nehmen, als ihn wieder mal die dienstliche Pflicht abruft. Im Köglmühlbach, in unmittelbarer Nähe zur Staatskanzlei, wird ein Toter aufgefunden. Kurz darauf taucht auch vor dem Teehaus im Englischen Garten noch eine prominente Leiche auf, ein gewisser Louis von Schönfeld, genannt der Märchenkönig. Viel Arbeit für diese Nacht!


    Dieser bayrische Regionalkrimi ist mittlerweile der vierte Band in Folge. Bei dem Titel „Der Märchenkönig“, denkt man als Leser natürlich automatisch an unseren legendären bayrischen König Ludwig II.

    Von dessen legendenumwobenen Tod im Starnberger See, lässt sich Autorin Sabine Vöhringer in ihrem aktuellen Tom Perlinger-Fall auch inspirieren. Der bis heute ungeklärte Todesfall des unglücklichen Bayernkönigs zieht eine unverkennbare Parallele zum Tod zweier Männer vor der Staatskanzlei. Dieser Umstand hält Tom und sein Team ganz schön auf Trab, denn auch hier spielt die Ursache eine zentrale Rolle? Es stellt sich auch hier die verblüffende Frage: „Was ist denn nun eigentlich die Todesursache?“.

    Der Leser kommt kaum zu Atem, so rasant gestaltet sich die Aufklärung dieser verworrenen, hoch spannenden Geschichte! Die Autorin versteht es hervorragend, ihre Leser dabei zu verblüffen und an der Nase herumzuführen. Der Spannungsbogen ist hoch angelegt, viele Fragen formulieren sich im Kopf, während man sich mit den Ermittlern durch die Münchner City kämpft. Besonders im Focus diesmal, die Gegend ums Platzl und die Residenz, daher präsentiert sich auch das Cover mit einem Blick vom Hofgarten auf die Theatinerkirche. Den inneren Umschlag ziert des Weiteren ein Stadtplan, der zudem zu einer Begehung vor Ort einlädt. Dazu kommen Tipps zu diversen Orten und Einkehr-Empfehlungen.


    Mein Fazit:

    Sehr gelungene Fortsetzung der Reihe, besonders grandios der Aufhänger mit unserem Märchenkönig, welch großartige Idee zu dieser gekonnt konstruierten Story. Besonders das Ende hat mich abgeholt, 1A gelöst, lässt mich der Krimi zufrieden zurück. Eine Menge München-Feeling inklusive spannender Momente macht Laune und bietet großartige Unterhaltung!

    Nur der Tod vom echten „Kini“ in seinem Bleisarg, der wird wohl weiterhin ein ewiges Rätsel bleiben;)

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  • Hauptkommissar Tom Perlinger soll stellvertretend für seinen Bruder die Goldene Bürgermedaille verliehen werden. Da wird er zu einem Einsatz ganz in der Nähe gerufen. Im Königmühlbach vor der Staatskanzlei werden 2 Leichen gefunden: Der Psychiater Siegmund Berg und sein Klient, der exzentrische Louis von Schönfeld, der nicht umsonst "Märchenkönig" genannt wird. Auch die Todesumstände zwischen Louis und dem echten Märchenkönig Ludwig II. sind ähnlich und es gibt keine Spuren für ein Gewaltverbrechen.

    Das Cover des Buches passt zur bisherigen Reihe ebenso wie zum vorliegenden Buch. Es ist auch ein optischer Hingucker.

    Der Schreibstil der Autorin ist wieder ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden spitzenmäßig dargestellt, sodass man die Reihe nicht kennen muss, um in die Handlung reinzuspringen, obwohl es definitiv auch nicht schadet.

    Die Spannung beginnt bereits mit dem Prolog und ist bis zum Ende auf sehr hohem Niveau.

    Die Charaktere, die ich ja schon kannte, sind ausgezeichnet gewählt und jeder hat seine Eigenheiten. Der Plot ist super durchdacht; es handelt sich um einen sehr komplexen Krimi, der nebenbei auch noch eine Handlung über die Reihe hat.

    V.a. über die Mordmethode musste ich lange nachdenken, ohne dass ich zu einem Ergebnis kam. Die Auflösung dafür ist aber logisch und super gewählt.

    Das Ende des Buches deutet auf ein Ende der Reihe hin, was ich aber natürlich nicht hoffe, denn es gibt sicher noch viele Morde in München mit historischem Vorbild aufzuklären.

    Fazit: Spannender Regionalkrimi, der jeden Krimi-Fan begeistern kann. 5 von 5 Sternen

  • "Man nennt mich einen Narren. Wird Gott, wenn er mich einst zu sich ruft, mich ebenso nennen?" (Ludwig II. von Bayern)

    Eigentlich sollte es ein wundervoller Abend werden, die Preisverleihung der Bürgermedaille für Max, die Hauptkommissar Tom Perlinger und seine Verlobte Christl für ihn entgegennehmen sollen. Den nach dem Brand seiner Gaststätte wohnen die nun in Niederbayern. Doch dann wird Tom zu einem Einsatz an den Kögelmühlbach bei der Staatskanzlei gerufen, wo man die Leiche von Psychiater Siegmund Berg und kurz danach vom Märchenkönig Louis von Schönfeld findet. Da bei beiden keine offensichtliche Gewalteinwirkung vorliegt, gehen sie zuerst von Suizid aus. Doch Tom ist sich nicht so sicher, ob da nicht doch jemand nachgeholfen hat.



    Meine Meinung:

    Bei Tom Perlingers viertem Fall erwartet uns wieder der Bezug zu einer bekannten historischen bayrischen Persönlichkeit. Dieses Mal ist es der Märchenkönig Ludwig II. von Bayern, der ebenso auf mysteriöse Weise wie unser Opfer mit seiner Begleitung tot im Starnberger See gefunden wurde. Kann es sein, dass Louis von Schönfeld ebenfalls Suizid begangen hat, weil man ihn wie den König entmündigen wollte? Daraufhin sein Psychiater ihm helfen wollte und dabei ebenfalls ertrunken ist? Was allerdings recht merkwürdig ist, den der Kögelmühlbach ist gerade mal 1 Meter tief und beide hätten dort durchaus stehen können. Hat also doch jemand nachgeholfen, womöglich mit Gift? Tom und Jessica Starke müssen einen Mord beweisen, was im Anbetracht des verkleinerten Teams nicht gerade einfach ist. Kollege Mayrhofer ist immer noch mit Max Wirtshausbrand beschäftigt. Zudem scheint er verliebt, doch ausgerechnet in eine Frau, die in Toms Fall involviert ist. Beim Privatleben der beiden Ermittler bleiben die Sorgen ebenfalls nicht aus. Jessica ist sauer, weil Claas sie für einen Einsatz versetzt hat. Christl hingegen plagt die Sorge, weil sie seit dem Brand ohne Wohnung im Hotel leben müssen und sie außerdem keinen Job mehr hat. Dazu taucht noch ihr Vater unverhofft auf, der ihr immer wieder für Probleme sorgt in ihrem Leben. Ungut ist obendrein, dass sie von Tom vernachlässigt wird, obwohl sie ihn gerade dringend braucht. Schon der Prolog führt uns zu der Nacht des 13. Juni 1886 an den Starnberger See, wo es zu der Tragödie König Ludwig II kommt. Als Highlight liest hier Historiker Hubertus Lindner aus seinem eigenen Krimi über den Märchenkönig vor. Für Tom und Jessica werden die Ermittlungen nicht einfach, besonders wenn man so gar nichts in der Hand hat. Wer hätte also ein Interesse am Tod von Louis und warum musste dazu noch sein Psychiater sterben? Steckt Louis Familie, Mayrhofers Liebschaft Patrizia Hacklöder-Lemming, unser alter Bekannter Denis von Schönfeld dahinter oder gibt es noch weitere, die Interesse an seinem Tod haben? Wer außerdem mehr über Tom Perlinger erfahren möchte, sollte unbedingt alle Bücher der Reihe lesen. Erneut war es für mich ein interessanter, spannender Kriminalfall mit historischem Bezug, privaten Konflikten, bekannten Ermittlern und einem Ende mit Überraschungen, dem ich 5 von 5 Sterne gebe. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: