Cay Rademacher - Die Passage nach Maskat

  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Fesches Setting, knackiger Krimi auf begrenztem Raum (Kreuzfahrtschiff)
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Eine tolle Unterhaltung für ruhige Lesestunden.
  • Wunderbare Stimmung

    Schon bei der Leseprobe zieht einen das Cover in seinen Bann und ja, so stellt man sich die Kreuzfahrt um 1929 vor und denkt sofort an Agatha Christie. Die Vorfreude ist also sehr groß.

    Geschichte: Dora leitet die Außenstelle Berlin einer großen Gewürzfirma in Hamburg, die Ihrem Vater gehört. Gemeinsam mit dem Prokuristen und den Eltern, wollen sie nach Makat und dort im großen Stil einkaufen. Theodor Jung, ihr Mann und ungeliebter Schwiegersohn, arbeitet als Fotoreporter beim Bei der Berliner Illustrierten und lässt sich vom Verlag die Reise bezahlen, um unterwegs Bilder zu machen und seine Frau zu begleiten, die er seit einiger Zeit immer seltener sieht, da sie Geschäftlich oft in Hamburg ist. Es soll einfach eine Reise werden, die beide wieder enger zusammen rückt. Als Dora jedoch einfach verschwunden ist, weiß Theodor nicht mehr was real und was komplett verückt ist. Die ganze Familie behauptet, Dora wäre nie auf dem Schiff gewesen und Theo weiß nicht ob er verrückt wird....

    Schreibstil und Personen: Es ist wie ein Abenteuerbuch geschrieben und um möglichst viele Verdächtige zu haben, sind auf dem Schiff doch erstaunlich viele bekannte aus Berlin, als auch neue Personen, die durchaus sympathisch wirken, doch genauso gut auch in einer Verschwörung stecken können. Theodor ist sehr gut dargestellt. Träumt er alles ? Nach der Rückkehr aus dem Krieg als U-Boot Fahrer, nimmt er starke Tabletten, gegen das erlebte Trauma. Er ist trotz allem sehr naiv und kümmert sich auch nicht um das Gewürzgeschäft seiner Frau. Schön auch die Personen die ihm helfen, der Wahrheit auf die Sprünge zu kommen.

    Meinung: Es ist ein wirklich sehr kurzweiliges Buch, das viel Spaß gemacht hat. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen klassischer Krimi mit einem Augenzwinkern an "Tod auf dem Nil". Die Spannung steigert sich zum Ende und auch die Auflösung lässt mich zufrieden das Buch zur Seite legen.

    Fazit: Für 5 Sterne fehlt mir vielleicht noch ein kleiner Funken , der etwas sehr besonderes ausmacht, dass ich auch nach Tagen, daran denken mag. Doch ist das Buch einfach nur sehr gut und wirklich jedem der klassische Krimis mag, sehr zu empfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Worum geht es?

    Auf der Schiffsreise nach Maskat verschwindet die Frau des Fotoreporters Theodor Jung von Bord, deren Eltern mit der Eheschließung nicht einverstanden waren. Wie Theo mit geschultem Blick eines Fotografen die Spur seiner Frau aufnimmt, lest ihr unten …


    Klappentext/Verlagstext
    Spätsommer 1929, der letzte Sommer der Goldenen Zwanziger. Niemand erkennt die Vorzeichen der Weltwirtschaftskrise. Noch bestimmen Luxus und Frivolität, Jazz und Kokain den Rhythmus des Lebens – auch auf dem Ozeanliner Champollion, der von Marseille aus Richtung Orient in See sticht: Port Said, der Suezkanal, Jemen, Oman ... Zu den illustren Passagieren gehören eine skandalumwitterte Nackttänzerin aus Berlin und ein mysteriöser römischer Anwalt, eine adelige englische Lady und ein nur scheinbar naiver amerikanischer Ingenieur, ein Schläger aus der Unterwelt – und Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrirten, der größten Zeitschrift Europas. Er soll eine Reportage über die Reise machen. Seine Frau Dora begleitet ihn. Sie entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg, die ebenfalls nach Maskat reist, um mit den sagenhaften Gewürzen Arabiens zu handeln. Theodor hofft, dass die abenteuerliche Passage die Leidenschaft in ihrer Ehe neu entfacht. Doch Doras herrische Eltern und ihr gewalttätiger Bruder verachten ihn, und Bertold Lüttgen, der intrigante Prokurist der Firma, hat selbst ein Auge auf die Tochter seines Chefs geworfen. Als Dora nach wenigen Tagen auf der Champollion spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Familie Rosterg, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben …


    Der Autor

    Cay Rademacher, geboren 1965, ist freier Journalist und Autor. Er veröffentlichte die bisher 9-teilige Provence-Serie, die in Hamburg spielende Nachkriegsserie, die mit ›Der Trümmermörder‹ (2011) beginnt, und zwei Einzelbände, die in der Provence spielen.


    Inhalt
    Theodor Jung geht 1929 in Marseille mit gemischten Gefühlen an Bord der „Champollion“. Als Marine-Soldat traumatisiert im U-Boot-Krieg der kaiserlichen Marine, ist Theo überzeugt, eines Tages unter Wasser zu sterben. Seine Recherchereise in den Oman für die renommierte „Berliner Illustrirte“ wird 2 Wochen dauern. Theo reist in einer einfachen Kabine; seine Frau und deren Familie, auf Geschäftsreise zu Gewürzhändlern, werden in der 1. Klasse verwöhnt. Theos Frau Dora leitet im Gewürzhandel Rosterg die Berliner Niederlassung. Auf der Route der Champollion in den Mittleren Osten kreuzen sich die Wege von Abenteurern, Ingenieuren, Fremdenlegionären und Missionaren. Was eine bekannte Berliner Nackttänzerin und das Mitglied eines Berliner Ringvereins (versiert im Schuldeneintreiben) im Zielhafen wohl vorhaben? Kaum, dass die Gäste sich an Bord eingerichtet und ihren Gastgeber bei Tisch kennengelernt haben, wird Dora Jung vermisst. Ihre Familie behauptet unbeirrt, sie wäre nie an Bord gewesen, Theo müsse sich irren. Theo, der in Folge seiner Kriegserlebnisse schlafmittelabhängig ist, zweifelt an seiner Wahrnehmung. Sollten die Rostergs ihre Tochter etwa beseitigt haben, um ihm die Tat in die Schuhe zu schieben? Bei seiner Recherche entdeckt er immer neue Verknüpfungen zwischen den Passagieren, immer neue krumme Geschäfte und zweifelt zunehmend an den behaupteten Motiven der Passagiere für die Oman-Reise. Gemeinsam ist seinen Mitreisenden aller Kabinenklassen, dass ein Fotograf an Bord ihre Kreise empfindlich stört. Mit Fotos vom Alltag an Bord schafft er Beweismaterial für Verbindungen, die sie lieber verbergen würden. Auf der Suche nach Dora und noch immer im Kampf mit den Dämonen seiner Kriegserlebnisse, gerät Theo selbst in Lebensgefahr …


    Fazit

    Die Atmosphäre konspirativer Enge an Bord eines Ozeanliners Ende der 1920er und die Verlangsamung im Leben der Passagiere erinnert mich an die Locked-Room-Plots Agatha Christies. Eine beeindruckende Anzahl an Figuren und Handlungsfäden sorgen in Rademachers historischem Krimi für Spannung. Theo Jung kann ich mir gut als Serienermittler vorstellen, dafür müsste er zuvor jedoch Nachhilfe bei einem Fotolaboranten nehmen, um mit Film und Fotopapier glaubwürdiger zu agieren.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

    :musik: --


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Fesselnd und verstörend bis zur letzten Seite - Wer hat Dora gesehen?


    Man schreibt das Jahr 1929. Es ist Spätsommer und Cay Rademacher entführt seine Leser auf einen Luxusliner, die Champollion, der in Marseille in See sticht und in den Orient fährt.

    An Bord ist eine illustre Gesellschaft: Anita Berger, Femme Fatale und Nackttänzerin aus Berlin, ein undurchsichtiger Anwalt aus Rom, eine englische Lady und ein Amerikaner, der vorgibt ein Ingenieur zu sein sowie das schwerreiche Kaufmannsehepaar Rosterg, das mit seinem Prokuristen Bertold Lüttgen, der Tochter Dora und deren Ehemann Theodor Jung Richtung Maskat unterwegs sind, um Gewürze einzukaufen.


    Theodor, ein traumatisierter Kriegsveteran, ist den Rostergs nicht fein genug, fristet er doch seinen Lebensunterhalt als Reporter der Berliner Illustrierten. Während die Schwiegereltern in einer Suite logieren und mit ihrem Reichtum protzen, sind Theodor und Dora in einem anderen Teil des Schiffes untergebracht. Noch immer gediegen.


    Kurz nach der Abreise verschwindet Dora plötzlich und nichts, aber auch wirklich nichts, erinnert daran, dass sie überhaupt an Bord war.


    Kapitän, Zahlmeister sowie die Eltern und andere Gäste behaupten, Dora wäre in Hamburg geblieben, um sich ihren Geschäften zu widmen. Man zeigt Theodor Telegramme, die Dora gesendet haben soll.


    Dann geht ausgerechnet jener Passagier, der Dora doch an Bord gesehen haben will über Bord und ein Schläger, eines der berüchtigten Ringvereine aus Berlin, der im Zwischendeck reist, wird ermordet.


    Wem kann Theodor noch trauen? Ist er durch den langjährigen Gebrauch seiner Medikamente verwirrt?


    Meine Meinung:


    Cay Rademacher versteht es ausgezeichnet, die zunächst ausgelassene Stimmung an Bord des Ozeanriesen darzustellen: Es wird getafelt, Champagner fließt in Strömen und der Kokainverbrauch steigt mit jedem Tag. Inmitten dieses Tanzes auf dem Vulkan verschwindet Dora.


    Die verzweifelte Suche nach seiner Ehefrau bringt Theodor an den Rand des Wahnsinns. Lange ist nicht klar, wer für das Verschwinden von Dora verantwortlich ist. Die Auflösung ist so fesselnd wie ungewöhnlich. Nein, ich verrate nichts - selbst lesen ist angesagt!

    Wie wir es von Cay Rademacher gewöhnt sind, sind seine Charaktere bis ins kleinste Detail ausgearbeitet - die Guten wie die Bösen. Und zwielichtige Gestalten gibt es an Bord der Champollion jede Menge. Kaum jemand zeigt sein wahres Gesicht. Auf der Suche nach Dora enthüllt Theodor einige Geheimnisse und gerät mehrmals in akute Lebensgefahr.


    Fazit:


    Eine komplexe und teilweise verstörende Geschichte, die sowohl Krimi als auch historischer Roman ist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Als ich gerade das Titelbild gesehen habe, dachte ich, das hast du doch vor einigen Stunden schon mal gesehen, aber nicht bei der Rezension von Buchdoktor. Ich habe nochmal nachgeschaut und siehe da, Tefelz hat es gestern schon rezensiert: Cay Rademacher - Die Passage nach Maskat


    Squirrel , hier wäre mal was zum Zusammenfügen, oder auch K.-G. Beck-Ewe , je nachdem wer schneller ist...

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Hier gab es für mich gleich zwei Gründe, mich für das Buch zu interessieren, zum einen habe ich fast alle Bücher von Cay Rademacher gelesen, gerne gelesen muss ich sagen, und zum anderen führte mich unser letzter Urlaub in den Oman und wenn dann Maskat schon im Buchtitel auftaucht, dann spricht es an und weckt Erinnerungen.

    Für das Buch spricht auf jeden Fall auch das Cover, sehr ansprechend und mit dem dampfenden Schornstein und dem gut gekleideten jungen Paar an der Reling auf eine Schiffsreise auf einem Luxusdampfer hindeutend.

    Im Oktober 1929 geht eine bunte, internationale Gesellschaft an Bord der Champollion und reist quer durch die Meere bis nach Maskat. Da sind Theodor Jung, ein Fotograf aus Berlin mit seiner jungen Frau Dora, Doras gesamte Familie, der Prokurist der Firma, eine englische Apothekerin mit ihrer armenischen Gesellschaftsdame, ein italienischer Rechtsanwalt, eine französische Stewardess und ein amerikanischer Ingenieur. Alles könnte so schön sein – wenn nicht Dora spurlos verschwinden würde. Eine Dame, von der anschließend die allermeisten Mitpassagiere und Seeleute behaupten, dass sie nie auf der Champollion gewesen sei. Theodor Jung ist verzweifelt und weiß von Tag zu Tag weniger, was er glauben soll. Sollte ihm sein täglich eingenommenes Schlafmittel Phantasien von der Anwesenheit seiner Frau vorgegaukelt haben, obwohl sie doch offensichtlich und nachweisbar Telegramme aus Berlin schickt und obwohl nichts in der Kajüte mehr auf ihre Anwesenheit schließen lässt.

    Wären da nicht immer wieder ungeklärte Unfälle wie z. B. ein sich lösender Stein in der Wüste, der Jung fast erschlägt, so dass er sich schließlich selbst in Gefahr wähnt, dann hätte er möglicherweise tatsächlich an sich gezweifelt. Doch es gibt Hinweise auf krumme Geschäfte, auf Familienstreitigkeiten, darauf, dass nicht alles so ist wie es scheint. Und so nutzt Theodor Jung die Tage auf dem Schiff, um diesem Geheimnis um seine Frau auf die Spur zu kommen.

    Die Zeit an Bord ist sehr anschaulich in atmosphärischer Dichte beschrieben, der Luxus eines Dampfers der 20er Jahre mit viel Platz für die Oberschicht und ganz beengten Verhältnissen für die Reisenden in den billigen Klassen, das opulente Essen, der in Strömen fließende Champagner, aber natürlich auch das heiße Klima im Suezkanal, die stehende Luft, die schweißtreibende Schwüle in den Kabine. Nicht zu vergessen, das ständige Aufeinandertreffen mit den immer gleichen Personen: Man kann sich kaum aus dem Weg gehen und das ist eine Herausforderung, wenn man sich bedroht fühlt.


    Die Handlung im Buch entwickelt sich langsam, so wie die Fahrt mit dem Luxusdampfer. Zweifelt Jung anfangs noch an sich selbst, so fügen sich nach und nach Puzzleteile zusammen. Täglich kommen neue Erkenntnisse dazu, aber auch die Einsicht, dass er keinem der Passagiere trauen kann und so entwickelt sich zwischen ihm und der Stewardess, die ebenfalls seit 12 Jahren noch ihrem im 1. Weltkrieg verschollenen Verlobten sucht, ein stilles Einverständnis und eine Komplizenschaft.

    Maskat und seine Corniche sind schön beschrieben, das blaue Licht bei Sonnenaufgang, die Burg im Hintergrund, die Dhaus im Hafen. Und hier klärt sich nun auch alles auf, ein nicht erwartetes Ende, klug eingefädelt, wenn auch nicht für alle Beteiligten mit glücklichem Abschluss.

    Das Buch ist mit den Krimis um Roger Blanc nicht zu vergleichen, es spielt in einer anderen Zeit zwischen verschiedenen Kontinenten und manchmal hat man das Gefühl, dass an Bord eine gewisse Gesetzlosigkeit herrscht, die die Beteiligten jeweils zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen. Jedenfalls empfand ich das Ende als relativ offen, was mir nicht ganz so gut gefiel.

  • Kann es sein, dass es für dieses Buch immer noch zwei Threads gibt, obwohl K.-G. Beck-Ewe gestern schon einen Beitrag hierhin verschoben hat? Oder sind es doch zwei verschiedene Bücher und ich hab es einfach nicht kapiert?

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Kann es sein, dass es für dieses Buch immer noch zwei Threads gibt, obwohl K.-G. Beck-Ewe gestern schon einen Beitrag hierhin verschoben hat? Oder sind es doch zwei verschiedene Bücher und ich hab es einfach nicht kapiert?

    Du hast recht, es sind noch immer 2 Threads


    https://www.buechertreff.de/se…t=die+passage+nach+maskat

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    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Du hast recht, es sind noch immer 2 Threads

    Wobei der Thread von Tefelz in der allgemeinen Rezensionsliste irgendwie nicht angezeigt wird, in der Liste der Rezensionen zu Krimis/ Thrillern aber schon. Versteh einer die Technik.


    Aber damit das nicht untergeht, rufe ich nochmal nach der Moderation: Squirrel oder K.-G. Beck-Ewe , ich will euch ja nicht belästigen, aber hier wäre nochmal etwas Arbeit.

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Schauplatz ist das Schiff Champollion im Spätsommer 1929

    An Bord gegangen ist eine illustre Gesellschaft in Marseille und das Ziel der Reise ist der Oman. Zuerst die Hauptfigur Dora, die mit ihrem Ehemann Theodor Jung, einem Fotoreporter, reist. Dabei sind auch ihre Eltern Hugo und Martha Rosterg, sowie ihr Bruder Ernst. Ebenso reist der Prokurist der Firma Rosterg Spezereien Import von Gewürzen aller Art, Berthold Lüttgen mit. Für die Firma sollen größere Einkäufe in Maskat getätigt werden.


    Dann begegnet der Leser der Nackttänzerin Anita Berber mit ihrem Äffchen und dem 3. Ehemann, außerdem einem italienischen Rechtsanwalt Umberto Marinetti, einem ehemaligen Profiboxer Maxe, der jetzt als Schuldeneintreiber unterwegs ist, der Apothekerin Agatha Westmacott und ihrer Gesellschaftsdame Silwa, sowie einer Pilgergruppe.


    Die Ehe der Jungs ist nicht sehr glücklich und kinderlos. Und endlich auf dieser Reise gesteht Dora ihrem Ehemann, daß sie nach 11 Jahren schwanger ist, jedoch ist sie am Tag darauf verschwunden. Und jetzt beginnt das große Rätsel und für Jung ein Albtraum. Wo ist Dora? Keiner will sie je an Bord gesehen haben. Hat Jung unter Einfluß von Medikamenten Wahnvorstellungen oder was soll bezweckt werden? Unterstützung bekommt Jung einzig von Fanny, einer Kabinenstewardess. Aber ist sie ehrlich und steht sie wirklich auf seiner Seite?



    Ich kenne fast alle Romane des Autors, die ich mit Begeisterung gelesen habe, egal ob es die Schauplätze Hamburg oder Südfrankreich waren. Das Cover zu diesem Roman fand ich stimmig und absolut passend. Mir gefällt sein Schreibstil und seine Beschreibungen der jeweiligen Umgebung sind so bildhaft und lebendig, man fühlt sich mitgenommen auf die Reise. Hier kann man als Leser richtig abtauchen in die Geschichte. Die einzelnen Figuren werden sehr genau charakterisiert und man erfährt viel über deren Geheimnisse und Pläne, was einen in die Lage versetzt, bei diesem Katz-und-Maus-Spiel mit zu rätseln. Dieses sehr gut recherchierte Buch könnte ich mir auch gut verfilmt vorstellen.


    Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und empfehle diesen Roman gerne weiter!

  • Kann es sein, dass es für dieses Buch immer noch zwei Threads gibt, obwohl K.-G. Beck-Ewe gestern schon einen Beitrag hierhin verschoben hat? Oder sind es doch zwei verschiedene Bücher und ich hab es einfach nicht kapiert?

    Du hast recht, es sind noch immer 2 Threads


    https://www.buechertreff.de/se…t=die+passage+nach+maskat

    Das täuscht, es ist nur noch dieser Thread hier. Was bei der verlinkten Suche so ohne Buch dargestellt wird, ist wohl noch eine "technische Spur" im Hintergrund. Aber auch darüber landet man hier im Thread. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Verschwunden auf See

    m Spätsommer 1929 macht sich der junge Kriegsveteran und Fotoreporter Theodor Jung mit seiner Frau Dora und ihrer Familie auf eine Seereise nach Maskat auf der Champollion. Jung soll für die Berliner Illustrierte eine Reportage machen. Seine Frau Dora entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg. Sie wollen in Maskat für ihr Unternehmen Gewürze handeln. Er kommt mit ihrer Familie nicht sonderlich gut klar und er hofft, dass die Reise ihre Ehe neu entfacht. Doch nur nach wenigen Tagen ist Dora auf einmal spurlos verschwunden. Damit beginnt der Albtraum, denn alle Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten Dora nie gesehen zu haben, selbst die eigenen Familienmitglieder.

    Den Grundgedanken hinter dem Plot fand ich sehr interessant. Ich hatte mir dabei die Frage gestellt, wie kann das sein, dass Dora auf einmal verschwunden ist. Die Handlung war sehr logisch aufgebaut und auch recht interessant bis zum Schluss. Nur leider kam mir das Ende recht konstruiert vor und ein bisschen schade, dass der Fall nicht komplett aufgeklärt worden ist. Ich hätte da ganz gerne noch mehr Hintergrundwissen gehabt.

    Der Einstieg in die Handlung fiel mir etwas schwer, die Personen und Beziehungen zueinander direkt am Anfang einander zuzuordnen. Durch viel großes Gerede war es ein bisschen langatmig und zäh, es passierte nichts.

    Den Schreibstil fand ich ganz gut, vor allem die tollen Beschreibungen. Mit seinen ausführlichen Beschreibungen hat der Autor den Luxus und Glamour zur damaligen Zeit auf dem Ozeandampfer so richtig gut in Szene setzen können.

    Den Hauptprotagonisten Jung fand ich etwas naiv und gutgläubig. Er hat irgendwie immer noch die Augen verschlossen vor der Ehekrise und hat noch an das Unabwendbare geglaubt. Seine Frau Dora, die zweite Hauptprotagonisten, die zwar die meiste Zeit verschollen war, fand ich auch recht blass und oberflächlich dargestellt, dafür, dass es die ganze Zeit um sie ging.

    Mein Fazit:

    Ein recht durchwachsener Krimi mit kaum Spannung. Er zeichnet sich hauptsächlich durch seine ausführlichen Beschreibungen der damaligen Zeit aus. Sollte jeder selbst wissen, ob er das Buch lesen möchte oder nicht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Bei aller Atmosphäre und Zeitgeist fehlte es mir an Spannung


    Buchmeinung zu Cay Rademacher – Die Passage nach Maskat


    „Die Passage nach Maskat“ ist ein historischer Kriminalroman von Cay Rademacher, der 2022 im DUMONT Buchverlag erschienen ist.


    Zum Autor:
    Cay Rademacher wurde zwar 1965 in Flensburg geboren, doch hat es ihn nach Zwischenstationen im Rheinland, in den USA und in Hamburg schließlich 2013 in die Provence geweht. Er ist mit einer Provenzalin verheiratet und lebt mit ihr, drei Kindern, Hund und Katze in einer alten Ölmühle in der Nähe von Salon-de-Provence.


    Inhalt:
    Im Spätsommer 1929 sticht der Ozeanliner Champollion von Marseille aus Richtung Orient in See. Mit an Bord Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrirten, und seine Frau Dora. Als Dora nach wenigen Tagen auf der Champollion spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Familie Rosterg, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben …


    Meine Meinung:
    Dieser Roman besticht durch seine atmosphärische Schilderung des Lebens an Bord der Champollion, das sich für arm und reich drastisch unterscheidet. Einige historische Persönlichkeiten wie die Nackttänzerin Anita Berber oder der Ausgrabungsforscher Howard Carter sollen historisches Ambiente einbringen, bei mir blieb diese Wirkung aber aus. Das Verschwinden seiner Ehefrau Dora bringr Theodor Jung in arge Nöte, zumal sie bis auf ein Zimmermädchen niemand überhaupt an Bord gesehen haben will. Notgedrungen startet der sympathische Theodor Jung mit seinen Ermittlungen, weil er fürchtet für das Verschwinden verantwortlich gemacht zu werden. Das Erzähltempo ist gemächlich und diverse Nebenhandlungen bestimmen vorerst das Geschehen. Lange Zeit stehen Beziehungen und Befindlichkeiten im Fokus, und auch der offenbar allgegenwärtige Drogenhandel spielt eine Rolle. Auch wenn es einen Toten gibt, bleibt das Geschehen rätselhaft. Erst am Ende der Reise wird deutlich, was wirklich an Bord geschehen sein könnte.


    Fazit:
    Dieser historische Kriminalroman lebt von der Atmosphäre und dem Willen Theodor Jungs, sich aus seiner schwierigen Lage zu befreien. Leider kam kaum Spannung auf und auch das Mitfiebern mit der Hauptfigur hielt sich bei mir in Grenzen. Deshalb bewerte ich den Titel auch nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • REZENSION – Auf den ersten Blick scheint der neue Roman von Cay Rademacher (57) auf der aktuell beliebten Welle der vielen in den Zwischenkriegsjahren spielenden Krimis mitzuschwimmen. Denn auch sein im August beim Dumont Buchverlag erschienenes Buch „Die Passage nach Maskat“ ist zeitlich gegen Ende der Goldenen Zwanziger angesiedelt. Doch Rademachers Roman spielt nicht in Berlin, sondern der Autor lässt seine Figuren an Bord der „Champollion“, eines 1925 in Dienst gestellten Passagierschiffs der französischen Reederei Messageries Maritimes, von Marseille aus in den Orient reisen. Mit dieser ungewöhnlichen Szenerie gelingt es dem Autor, sich trotz ähnlicher Charaktere und vergleichbarem historischem Hintergrund von anderen Krimis wohltuend abzusetzen.

    Hauptfigur seines Romans ist der aus dem Krieg traumatisiert heimgekehrte U-Boot-Fahrer und jetzige Fotojournalist Theodor Jung – Rademachers Hommage an den Berliner Fotojournalisten Erich Salomon (1886-1944) –, der für die „Berliner Illustrirte“, damals größte Zeitschrift Europas, eine Bildreportage über diese Schiffsreise und ihre exotischen Häfen machen soll. Eigentlicher Grund für Theodors Anwesenheit an Bord ist die Begleitung seiner recht selbstbewussten Frau Dora und ihrer Eltern, des Hamburger Kaufmanns Hugo Rosterg und dessen Ehefrau Martha. Der Großhändler will im Orient exotische Gewürze für den deutschen Markt einkaufen. Mit dabei sind Sohn Ernst und der ehrgeizige Prokurist Bertold Lüttgen, der Dora abzuwerben hofft, um als ihr Ehemann zum Teilhaber der Firma zu werden.

    Nach zwei Seetagen verschwindet Dora spurlos. War der Roman bisher eine interessante, wenn auch harmlose Beschreibung des illustren Bordlebens, wandelt er sich nun plötzlich in einen immer spannender werdender Krimi. Denn nicht nur Theodors Schwiegereltern, sondern auch der Erste Offizier und alle anderen Passagiere, die Theodor inzwischen kennengelernt hat, versichern ihm gegenüber, Dora niemals an Bord gesehen zu haben. Tatsächlich ist ihr Name nicht einmal auf der Passagierliste verzeichnet. Im Verlauf seiner Suche beginnt Theodor bald an seinem Verstand zu zweifeln. Nur Stewardess Fanny, die selbst seit zwölf Jahren nach ihrem im Krieg verschwundenen Verlobten sucht, versteht und unterstützt ihn. „Jung dachte an das, was Fanny ihm geraten hatte: Betrachte die Sache von außen, analysiere die Lage kühl, als ginge dich das gar nichts an.“ Theodor beginnt ganz sachlich, Indizien zu sammeln und seine Beobachtungen auszuwerten.

    Je weiter man in der „Passage nach Maskat“ vorankommt, erinnern Handlung und Figuren an den 1937 erstveröffentlichten Klassiker „Tod auf dem Nil“ von Agatha Christie. Hier wie dort machen sich bald alle Mitreisende verdächtig, treten bisher verdeckte Beziehungen untereinander zutage. Was hat es mit der exzentrischen britischen Lady und ihrer geheimnisvollen Gesellschaftsdame auf sich? Welche Rolle spielen der italienische Anwalt oder der amerikanische Ingenieur? Wieso ist Kaufmann Rosterg mit dem Ersten Offizier des Schiffes so vertraut? Und was hat der Schuldeneintreiber eines in Berlin bekannten mafiösen Ringvereins an Bord zu suchen? Ist auch die berühmte Nackttänzerin Anita Berber (1899-1928) in das Verschwinden Doras eingebunden? Was verbirgt sich in der Attrappe des dritten Schornsteins, vor dem ein Matrose ständig Wache steht? Es wird immer mysteriöser. Bald gibt es den ersten Toten an Bord, und mit jedem weiteren steigert sich das Tempo des Krimis zum überraschenden Ende hin.

    Neben der spannenden Handlung ist es vor allem das ungewöhnliche Genre-Mix dieses Krimis mit einem authentisch wirkenden Bericht einer historischen Orient-Reise in britisch-kolonialer Zeit mit fiktiver Einbindung realer Persönlichkeiten und Ereignisse, das „Die Passage nach Maskat“ zu einer unterhaltenden, dennoch interessanten und deshalb empfehlenswerten Lektüre macht.

  • Auf dem Meer sterben


    Im Jahr 1929 tritt der Berliner Fotojournalist Theodor Jung zusammen mit seiner Frau Dora und deren Familie eine Schiffsreise durch den Suezkanal nach Maskat an. Wenige Tage nach Ablegen wird er von einer totalen Krise seiner Wahrnehmung heimgesucht: während er verzweifelt nach der an Bord verschwundenen Dora sucht, leugnen alle anderen Passagiere, sie jemals auf dem Dampfer gesehen zu haben. Dabei muss er noch befürchten, verdächtigt zu werden, dass er sie schon in Marseille beseitigt habe. Seine heimlichen Ermittlungen ergeben einen spannenden Krimi, erzählt aus Jungs Perspektive.


    Die Liste der dramatis personae ist überschaubar und charakterlich sorgfältig ausgearbeitet, wenn auch diverse Figuren sehr rätselhaft auftreten, was die Spannung am Lodern erhält. Von Anfang an hat mir der differenzierte, gewandte, aber niemals prätentiöse Stil Rademachers Lust auf das Lesen gemacht. Zeit- und Lokalkolorit setzt er atmosphärisch ein, meist in kurzen Anmerkungen und Nebensätzen, die Vorkommnisse stellt er dadurch in den Zusammenhang der geschichtlichen Abläufe, sie schweben also keineswegs im luftleeren Raum.


    Auch die zahlreichen nautischen Fachbegriffe zeugen von genauen Recherchen und Durchdringen des Themas. Exotisches Flair würzt diesen Krimi bei Ausflügen nach Port Said und zu den ägyptischen Pyramiden. Mit den Schilderungen der Landschaft und der Naturgewalten setzt er ein packendes Kopfkino in Gang.


    Mit Schwager Ernst kommt der erstarkende Nationalsozialismus ins Spiel und damit politische Verwicklungen, auch durch die Intrigen des unheimlichen Lüttgen. Im Laufe zunehmender Erkenntnisse nimmt die Angelegenheit dann immer deutlichere Formen an bis zum überraschenden Schluss.


    Diesen flott geschriebenen Krimi mit Tiefgang im wahrsten Sinne des Wortes kann ich jedem empfehlen, der nicht nur an oberflächlicher Action interessiert ist.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der hier vorgestellte historische Kriminalroman von Cay Rademacher erschien am 16. August 2022 mit dem Titel "Die Passage nach Maskat im DuMont Verlag.


    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:

    ISBN: 978-3832181970

    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: HC mit 368 Seiten
    Preis: 22,00 €
    oder als ebook für 14,99 €


    Klappentext:

    Spätsommer 1929, der letzte Sommer der Goldenen Zwanziger. Niemand erkennt die Vorzeichen der Weltwirtschaftskrise. Noch bestimmen Luxus und Frivolität, Jazz und Kokain den Rhythmus des Lebens – auch auf dem Ozeanliner Champollion, der von Marseille aus Richtung Orient in See sticht: Port Said, der Suezkanal, Jemen, Oman ... Zu den illustren Passagieren gehören eine skandalumwitterte Nackttänzerin aus Berlin und ein mysteriöser römischer Anwalt, eine adelige englische Lady und ein nur scheinbar naiver amerikanischer Ingenieur, ein Schläger aus der Unterwelt – und Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrirten, der größten Zeitschrift Europas. Er soll eine Reportage über die Reise machen. Seine Frau Dora begleitet ihn. Sie entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg, die ebenfalls nach Maskat reist, um mit den sagenhaften Gewürzen Arabiens zu handeln. Theodor hofft, dass die abenteuerliche Passage die Leidenschaft in ihrer Ehe neu entfacht. Doch Doras herrische Eltern und ihr gewalttätiger Bruder verachten ihn, und Bertold Lüttgen, der intrigante Prokurist der Firma, hat selbst ein Auge auf die Tochter seines Chefs geworfen. Als Dora nach wenigen Tagen auf der Champollion spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Familie Rosterg, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben …



    Mein Leseeindruck/Fazit:


    Wer hat Dora gesehen?


    Äußerlich betrachtet, erinnert mich das Cover ein bisschen an den Film "Tod auf dem Nil" und wirkt stimmig zum Titel. Auf der Innenseite erwartet den Leser dann die Karte, auf der man die Schiffsreise verfolgen kann.Schon zu Beginn des Prologs wird klar, dass es sich um einen Krimi handelt, den man mal eben so schnell runterliest. Nein, hier legt der Autor großen Wert auf Sprache und Ausdruck. Detaillierte Beschreibungen, die zwar manchmal etwas überladen wirken, aber eine schöne Atmosphäre schaffen.
    Die Geschichte selbst ist etwas verworren und man fragt sich die ganze Zeit, was nun Einbildung oder Wirklichkeit ist. Die historische Krimianteil ist durchgängig gegeben, so dass ich mich beim Lesen ebenfalls auf dem Dampfer wähnte und die Protagonisten lebendig und ihre Handlungen nachvollziehbar wirkten. Interessant fand ich auch, dass Theodor außer der Suche nach seiner Frau auch noch sich selbst finden muss. Man spürt den Entzug, was der Geschichte nochmal ein gewisses Etwas verleiht.



    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐

  • Cay Rademacher schreibt einen vor historischer Kulisse spielenden Kriminalroman. Die Haupthandlung findet auf einen Kreuzfahrtschiff statt. Es werden anfangs die handelnden Personen ausführlich vorgestellt. Es dauert bis Dora verschwindet und die Spannung dadurch etwas anzieht. Ansonsten geht die Handlung gemächlich voran, genau wie das Reisetempo. Der Autor fängt das Flair auf dem Schiff gut ein. Das Buch ist komplett aus Sicht von Jung geschrieben. Obwohl der Autor einige Finten gelegt hat, war mir relativ schnell klar, in welche Richtung das Buch geht.
    Der Schreibstil hat mir gefallen. Er hat historische Ereignisse einfließen lassen, es aber nicht übertrieben. Im Anhang schreibt er auch, was er etwas verändert hat, damit es besser in den Handlungsrahmen passt.

    Fazit
    Das Buch ist ein gemächlicher Cozy-Krimi vor historischer Kulisse. Mir hat es gefallen und ich vergebe 4 Sterne.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Spannendes Ende mit einem nicht erwarteten Ausgang


    Zusammen mit seiner Frau, deren Familie und dem Unternehmens-Prokuristen besteigt Theodor in Marseille des Kreuzfahrtschiffes Champollion. Gemeinsam machen sich sie auf die Reise nach Maskat, welche für Theodor noch so einige Überraschungen hervorbringt. Die angesehene Kaufmannsfamilie Rosteg möchte im Orient Gewürze kaufen, währenddessen Theodor für die Berliner Illustrirten Fotos von der Reise machen wird. Eines Tages ist seine Frau Dora nicht mehr auf dem Dampfer aufzufinden und die Familie behauptet, dass Dora nie an Bord war. Auch ihre Klamotten und Unterlagen sind nicht mehr da und Theodor beginnt zwischenzeitlich an sich selbst zu zweifeln. Doch die Vorfälle an Bord häufen sich und irgendwas scheint nicht mit rechten Dingen herzugehen. Aber wem kann Theodor trauen, ohne dass er selbst ins Visier der komischen Machenschaften gerät? Denn wenn er in Maskat von Bord geht und Dora immer noch verschwunden ist, sieht seine Zukunft alles andere als rosig aus.


    ‘Die Passage nach Maskat’ entführt den Leser an Bord des Luxuskreuzfahrtschiffes Champollion. Nach der anfänglich fehlenden Spannung geht es ab der Hälfte des Buches Schlag auf Schlag und die Spannung könnte nicht besser sein. Bis dahin ist der Anfang eher langezogen und der Leser muss sich durchkämpfen. Der Schluss ist eher überraschend und war so überhaupt nicht zu erwarten. Dem Leser bleibt bis zum Schluss unklar, wer hinter dem Vorkommnissen steckt und was es damit auf sich hat.


    Während des ganzen Buches begleiten wir den Fotografen Theodor auf seiner Reise in den Orient. Als er an seinem Urteilsvermögen zweifelt, ist sich der Leser auch nicht mehr sicher ob das nun wirklich geschehen ist oder nicht. Ein armer Kerl, dem übel mitgespielt wird, jedoch nicht aufgibt um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Die Familie Rosteg kommt gleich von Beginn weg eher unsympathisch rüber und dies bestätigt sich auch während der Geschichte. Theodor ist um seine Schwiegerfamilie definitiv nicht zu beneiden.


    Ein Buch, das dem Leser vor allem in der zweiten Hälfte so einiges abverlangt und einem nicht mehr loslässt. Am Anfang ist durchbeissen angesagt. Wer gleich von Beginn weg Spannung erwartet, wird eine enttäuschende erste Hälfte erleben.