Brandon Sanderson - Skyward: Der Ruf der Sterne/Skyward

  • Klappentext zum Inhalt:


    Spensas Planet wird seit Jahrzehnten von den kriegerischen Krell angegriffen – nur die Flotte der Raumschiff-Piloten steht noch zwischen den Menschen und den überlegenen Aliens.

    Hoch oben bei den Sternen als Pilotin ihre Heimat zu schützen ist alles, wovon Spensa jemals geträumt hat. Doch ihre Chancen dafür stehen gleich null: Spensas Vater gilt als Verräter, seitdem er urplötzlich sein Team im Stich ließ und dabei sein Leben verlor.

    Jedoch könnte eine unerwartete Wendung Spensa, allen Widerständen zum Trotz, doch noch hinauf zu den Sternen führen …



    Klappentext zum Autor:


    Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, schreibt seit seiner Jugend fantastische Geschichten. Nach seinem Debütroman Elantris vollendete er Robert Jordans Das Rad der Zeit. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und zählt seit seiner Nebelgeborenen-Saga und den Sturmlicht-Chroniken auch in Deutschland zu den Stars der Fantastik.

    Der Autor lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.



    Meinung:


    Auch wenn ich schon so einige Romane von Brendon Sanderson gelesen habe, so war der hier für mich trotzdem eine Prämiere. Denn es ist mein erster Roman von ihm aus der Ich-Erzählperspektive.


    Der Roman war sehr leicht und flüssig zu lesen. Für einen Sci-Fi Romane schon etwas ungewöhnlich. Aber schließlich ist Sanderson mehr Fantasy Autor als der typische Vertreter der Science-Fiction. Und das merkt man im Roman. Er geht deutlich mehr auf die Hauptprotagonistin und ihre Beziehungen zu anderen Charakteren ein als auf Orts- und Technikbeschreibungen. Rückblickend kann ich mich an die meisten Protagonisten erinnern, aber an die Ortschaften nur dank der beigefügten Karte. Insgesamt ist der Roman eine Mischung aus Space Opera (wobei die meisten Gefechte sich im Orbit des Planeten abspielen) und einer Coming-of-Age-Geschichte. Mir persönlich war der Roman zu sehr Jugendliteratur. Auch der Plot erinnert mich mehr an einen typischen Blockbuster aus Hollywood.


    Eine Sache hatte mir ebenfalls zu schaffen gemacht. Brandon Sanderson ist ein routinierter Vielschreiber. Routine hat aber bekannterweise zwei Seiten. Und diese zeigen sich im Roman ganz deutlich. Er ist gut und leicht zu lesen. Spannend und wartet mit überraschenden Wendungen auf. Die Hauptprotagonistin ist gut und (größtenteils) nachvollziehbar geschildert.

    Andererseits bemerkt man hier sehr leicht die typischen Spannungstricks eines Brandon Sanderson. Er baut ein Szenario auf, säet ab und zu Zweifel und wirbelt das Konzept am Schluss nochmal um, und zeigt, dass die Welt doch ganz anders ist, als man es geglaubt hatte. Ein Kniff, den er in seinen Romanen schon so häufig verwendet, dass ich ihn hier ebenfalls erwartet habe.


    Eine andere Schwierigkeit ist, dass die Protagonistin im Laufe des Romans durch ihre Erlebnisse wachsen soll. Bei einem Roman ist es etwas, was man eigentlich als etwas Positives bezeichnen sollte. Aber auch hier ging der Autor sehr routiniert vor, sodass es so wirkt, als würde sich die Welt nur um die Protagonistin drehen. Und als wären alle anderen Protagonisten nur dazu da, um ihr entweder im Weg zu stehen, ihr helfen oder damit sie an ihnen wachsen bzw. aus ihren Charakterschwächen (sehr angriffslustig, fasst vorschnell eine Meinung usw.) herauswachsen kann. Was die Geschichte sehr konstruiert wirken lässt.


    Da sich der Autor stark mit der Coming-Age-Geschichte beschäftigt, bleibt von der eigentlichen Geschichte nur noch ca. ein Drittel übrig. Was ebenfalls etwas ermüdend ist, wenn man (wie ich) nicht so auf Jugendromane steht. Auch eine andere Seite typischer Jugendliteratur hatte mich gestört. Man lässt die Jugendspunde an Gefechten teilnehmen (Erklärung dazu ist der Mangel an Piloten) und sie schlagen sich beim Endgefecht zum Teil sogar besser als die eigentlichen Piloten. Na ja, sagen wir, haben den deutlich entscheidenderen Einsatz.



    Fazit:


    Tja, mit dem starken Jugendroman-Touch des Romans hatte ich so meine Probleme. Die Charaktere und deren Beziehungen untereinander entsprechen größtenteils zu sehr dem typischen Standard – auch wenn es die eine oder andere Überraschung gab. Aber ansonsten ist es ein interessantes Szenario mit einer großen Überraschung am Ende - weswegen ich auf das Szenario auch nicht eingehe. Natürlich leicht und flüssig zu lesen und spannend. Für etwas Unterhaltung sorgte eine ziemlich „geistig“ verwirrt und exzentrisch wirkende KI. Insgesamt wirkte der Roman typisch Mainstream. Ist also für jeden geeignet. Selbst für nicht Sci-Fi Leser.


    Vom Schreib- und Erzählstil gibt’s von mir jeweils 4,5 Sterne. Von der Story her nur 3,5 Sterne. Insgesamt gibt’s von mir für den Roman :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne. Ist ein guter Roman, der aber leicht an meinem Geschmack vorbeischrammt.