Katharina Eigner - Salzburger Dirndlstich

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Eine tolle Fortsetzung, die neugierig auf weitere Bände macht.
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Eine gut gelungene Fortsetzung
  • Pimp up your Tracht


    Dirndl-Upcycling, ist gerade mega angesagt und das diesjährige Motto der Modeschule Hallein. Der Siegerin in Sachen Nachhaltigkeitsdirndl, winkt ein heißbegehrtes Praktikum beim österreichischen Dirndl-Papst Alexis K. Doch der Ehrgeiz geht diesmal wohl zu weit, Streit und Missgunst kochen hoch und finden in der finalen Modenschau im Salzburger Freilichtmuseum ihren Höhepunkt. Nachdem kurz vor ihrem Auftritt, gerade Susi, Tochter von Arzthelferin Rosemarie Dorn, vor versammelten Publikum einen handfesten Streit mit der von allen gehassten Konkurrentin „Cruella“ hatte, bricht diese auf dem Laufsteg zusammen! Am nächsten Tag ist Cruella tot und ein wertvolles Ur-Dirndl aus dem Museum verschwunden!


    Mit seinem außergewöhnlichen Cover ist mir der Kriminalroman "Salzburger Dirndlstich” der österreichischen Autorin Katharina Eigner sofort ins Auge gefallen! Die großartige Idee ein gesticktes Motiv zum entsprechenden Titel zu kombinieren finde ich einfach super.

    Obwohl dies schon der zweite Fall in Folge für die neugierige Arzthelferin Rosemarie Dorn ist, hatte ich kein Problem mit der Lektüre, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Die Protagonisten sind allesamt großartig beschrieben, ob sympathisch oder nicht und daher gut zu visionieren. Auch die Handlung an sich gefällt mir gut, da sie clever eingefädelt und bis zum Schluss undurchsichtig bleibt, die beste Voraussetzung für einen spannungsvollen Krimi!


    Mein Fazit:

    Ein wirklich lesenswerter Regionalkrimi aus der Salzburger Region, dessen Lektüre mir großen Spaß gemacht hat. Er begeistert sowohl mit regionalen Kuriositäten, Brauchtum und einer guten Portion Dialekt, was der kriminellen Geschichte zusätzlich noch eine gute Mischung an Lokalkolorit verpasst. Auch der Humor der Autorin liegt genau auf meiner Wellenlänge.

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  • Mit diesem zweiten Fall für die Arzthelferin Rosemarie Dorn ist Autorin Katharina Eigner ein herrlicher Mix aus Krimi, Informationen zu Land und Leuten sowie das doch ein wenig schräge Gewese um eine Modenschau gelungen.


    Worum geht‘s?


    Zu Beginn der Abschlussmodenschau der Modeschule Hallein hört das gesamte Auditorium den Streit zwischen Ella Krimbichler und Susi Dorn, Rosemaries Tochter, bei dem Susi ihrer Kontrahentin wünscht, auf der Bühne umzufallen. Man weiß ja aus der Literatur, dass man mit Wünschen vorsichtig umgehen sollte, denn blöderweise klappt Ella nur wenig später bei der Präsentation ihres Dirndls tot zusammen. Für den Dorfpolizisten Roderich ist Susi natürlich die Verdächtige der ersten Wahl.


    Doch Ellas Tod ist nicht das einzige Verbrechen, das Roderich der Susi anhängen möchte: Denn nahezu zeitgleich verschwindet das „Urdirndl“ aus der alarmgesicherten Vitrine. Auch wenn das Kleidungsstück wie ein Bodenwischtuch (auf gut Österreichisch „Ausreibfetzn“) aussieht, ist das Exponat von unschätzbarem Wert.


    Wer den ersten Krimi „Salzburger Rippenstich“ gelesen hat, wird wissen, dass Roderich nicht unbedingt die hellste Kerze auf der Torte ist. Denn eigentlich haben ja Rosi und ihre beste Freundin Vroni die Verbrechen damals aufgeklärt.


    Und so bleibt Rosemarie nichts anderes übrig, als gemeinsam mit Vroni selbst zu recherchieren, um ihre Tochter zu entlasten, zumal auch noch der Schulausschluss droht.


    Meine Meinung:


    Die Fortsetzung ist gut gelungen, weil auch der rote Faden, nämlich Rosis unbekannte Herkunft wieder aufgenommen wird. Gleichzeitig erhalten die Leserinnen zahlreiche Informationen zu Tracht und Dirndl. Unsere Frau Autorin hat dazu sogar bei der Doyenne der Dirndlschneiderinnen Gexi Tostmann recherchiert. Mit solchen Fakten können Autoren bei mir immer punkten.


    Herrlich sind auch wieder die Charaktere ausgearbeitet. Typisch für den Arztberuf ist, dass die Patienten nach ihrer Krankheit tituliert werden. Diesmal finden wir ein Furunkel, eine Hämorrhoide oder einen eingewachsenen Zehennagel unter den Menschen, die in der Praxis nach Hilfe (und Unterhaltung) suchen.


    Dem Gebot der Zeit nach, spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle. Wobei, eine echte Tracht, eine Lederhose oder ein echtes Dirndl sind von Natur aus nachhaltig. In vielen Gegend
    Österreichs (und Deutschlands) werden die kostbaren, oft mit Goldfäden bestickten Trachten samt Zubehör wie eine Goldhaube, innerhalb der Familie weitergegeben. Die Schicki-Micki-Dirndl, die beim Oktoberfest oder ähnlichen Gelegenheiten getragen werden, zähle ich jetzt nicht dazu.


    Während Roderich nach wie vor an Susi als Täterin für beide Verbrecher festhält, können die Leser an der Seite von Rosi und Vroni andere Spuren erahnen. Die Auflösung
    ist überraschend und dennoch stimmig.


    Fazit:


    Alles in allem ein gelungener Regionalkrimi, der jetzt nicht extremer Spannung daherkommt, sondern durch ein Humor und zahlreichen schrägen Typen - wie die Postlerin und Rosemaries
    Schwiegermutter Hermi - besticht. Gerne gebe ich diesem Salzburger Krimi 4 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Dirndl goes Nachhaltigkeit!


    In der 7000 Seelen-Gemeinde Grödig steht die Zeit nicht still. Manche sagen, es ist ein Ort der Sehnsucht, andere wiederum wissen, es ist eine Ort des Verzichts. Beides zeigt sich bei einem Event, nämlich der Modenschau. Die Schülerinnen der Modeschule präsentieren ihre selbstkreirten Dirndl und hoffen auf eine Ausbildung beim ortsansässigen Modeschöpfer.
    Leider tun sich bei der Modeschau wahre Abgründe auf. Es gibt eine Verletzte, die anschließend stirbt und inmitten des ganzen Trubels ist Susi, Rosemaries Tochter. Rosemarie, die sich bereits bei ihrem ersten Abenteuer als vorausschauende Ermittlerin gezeigt hat, wittert hier sofort einen Skandal. Die Autorin zeigt auch mit diesem Krimi ihr Können. Die Geschichte schweift zwar ab und zu in Randgeschehen und Erklärungen ab, was jedoch der kriminalistischen Handlung keinen Abbruch tut, sondern eher nur die Seiten füllt. Die Wortgewandtheit, der Wortwitz, die detaillierte Charakterisierung der Protagonisten und nicht zu vergessen, das detailgetreue Setting, lassen dieses Buch zum wahren Lesegenuss werden.
    Ausserdem sollte noch erwähnt werden, dass dieses Buch auch zur Bildung beiträgt. Oder hättest du gewusst, was ein Almkaffee ist? Oder Trimethylaminurie? Aber auch das Hauptthema: das Dirndl, das aus einem Arbeitsgewand der Bäuerin ursprünglich entstanden ist, wird hier breitflächig beschrieben. Ich sag ja immer: Lesen bildet!
    In diesem Sinne ... bis zum nächsten Fall mit Rosemarie!


    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐