Tove Alsterdal - Sturmrot / Rotvälta

  • Kurzmeinung

    Marie
    Ansprechender Krimiplot sehr ausschweifend erzählt
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
  • Lange Nachwirkung

    Der Auftakt einer Trilogie aus Schweden, der sogar in Schweden und Skandinavien mit einem Preis versehen wird, sollte ich als Skandinavien Buch Fan wirklich lesen und wie fast immer,gibt es keine Enttäuschungen....

    Geschichte: Vor 23 Jahren wurde in Nordschweden ein Mädchen umgebracht und nie gefunden. Der damals 14 Jährige Olof geriet sofort in Verdacht und nach langen Verhören, gestand er damals den Mord . Die Leiche hat er ins Meer geworfen. Seine Eltern haben ihn sofort weit von sich in eine Jegendanstalt gesteckt, da er für die Tat als Minderjähriger nicht verurteil werden konnte. 23 Jahre später fährt Olof an seinem Elternhaus vorbei und findet seinen Vater aufgeschlitzt in seinen Haus auf. Er weiß, das glaubt ihm niemand und will flüchten, doch ein Nachbar hält ihn auf. Eira Sjödin war damals 9 Jahre alt und ist heute bei der Polizei und muss an diesem Tatort ermitteln. Anscheinend ist auch in der Vergangenheit einiges falsch gelaufen, das bis heute noch Auswirkungen hat....

    Schreibstil und Personen: Schon das Cover sticht ins Auge und das Buch beginnt ganz langsam und auch langsam erweitert sich der Personenkreis. Eiras Mutter, die gegen Demenz kämpft, Olof der mit seinen eigenen Erinnerungen hadert, Eiras Bruder , der damals mit seinem Bestenn Freund, das verschwundene Mädchen auch kannte und nie davon erzählt hatte. Eiras Kollegen und alte Bekannte aus der Gegend, die immer ein Stückchen mehr, Ihre Geschichte zu zeigen bereit sind. Das Buch ist nicht reißerisch geschrieben und genau das beeindruckt mich. Es sind die ruhigen Töne, die mich treffen und ehe ich mich versehe, habenich bereits weitergelesen und verfolge wie gebannt die Hauptdarstellerin mit Ihrer gesamten Gefühlswelt und Ihrer Denkweise.

    Meinung: Tiefgründige Personen, dunkle Stimmung, freudlose Realität bei der man sich oft fragt, was treibt diese Menschen dazu, täglich aufzustehen? Auf der anderen Seite überzeugen die Akteure genau durch den nicht 08/15 Charakter sondern fordern Bewunderung für ihre Hartnäckigkeit, Loyalität und Ihre Aufopferungsgabe. So werden außergewöhnliche Kriminalromane geschrieben, in denen der Leser komplett wie in einem Film verschwindet und mitleiden kann.

    Fazit: Wahnsinnig guter Start, der mich total begeistert und den ich jedem Fan von skandinavischen Krimis empfehlen kann. Ich kann es kaum erwarten , daß Oktober/November der nächste Teil erscheinen soll. 5 Sterne ! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Tove Alsterdal - Sturmrot“ zu „Tove Alsterdal - Sturmrot / Rotvälta“ geändert.
  • Spannender Krimi, der, wie könnte es anders sein, aus Schweden kommt.

    Ein Vierzehnjähriger soll ein Mädchen getötet haben. Jahre später ist er wieder in seinem Heimatort. Und die alten Erinnerungen kommen wieder hoch. Vor allem, da er seinen Vater ermordet in der Dusche vorfindet. Alles stellt sich ganz anders heraus, als es die Ermittler damals darstellten. Nach monatelangen Verhören, mit Schlafentzug, ohne Beisein der Eltern oder eines Rechtsanwalts, gesteht das Kind alles, was die Polizisten wollen. Die Ermittler haben sich auf diesen Jungen eingeschossen, ohne anderen Spuren nachzugehen, ohne auch nur in Betracht zu ziehen, dass die Wahrheit eine ganz andere ist. Und nun, 23 Jahre später ist Olofs Vater getötet worden, Sofort glaubt die Polizei, er wäre auch in diesem Fall der Täter, obwohl er gar nicht zur Tatzeit am Tatort gewesen war.

    Eira, die ermittelnde Polizistin, beißt sich an diesen Fall fest, sie geht allen Spuren nach, findet den Mörder von Olofs Vater, findet die Brandstifter, die Olofs Haus anzünden, findet heraus, was vor 23 Jahren mit Lina passiert war, findet auch die Leiche eines Unbekannten, der mit Linas Verschwinden zu tun hatte, findet auch heraus, wie ihre eigene Familie in diesem Fall mit verstrickt war.

    Der mitreißende Schreibstil überzeugt und nimmt den Leser mit. Dabei kommt der Krimi ohne Hollywoodmäßige Showdowns aus, ohne Schießereien, Rettung in letzter Minute und dergleichen mehr. Und trotzdem lesen wir gebannt, fragen uns, wann endlich Linas Leiche auftauchen wird.

    Klare Leseempfehlung!

  • Schwedische Krimis haben es mir angetan und deshalb war klar, dass ich „Sturmrot“ unbedingt lesen möchte. Und zum Glück kann ich schon sagen, dass es mich nicht enttäuscht hat. Wir bekommen hier alles, was mein Krimiherz höherschlagen lässt. Einen aktuellen Fall sowie einen Cold-Case und damit außerdem sehr viele Geheimnisse und Unklarheiten, mit denen die Autorin ihre Leserschaft gekonnt immer wieder in die Irre führt. Zumindest ist es ihr bei mir absolut gelungen. Dazu haben wir mit Eira eine interessante und symphytische Protagonistin. Die allerdings, bei den Ermittlungen auf entsetzliche Grausamkeiten stößt, die mich an der ein und andern Stelle nicht kalt gelassen haben.
    Vom Aufbau und der Story ist es eigentlich nichts Neues. Aber das muss es auch nicht immer sein. Mir hat hier einfach das Gesamtkonzept sehr gut gefallen und konnte mich überzeugen.
    Von Anfang an baut die Autorin eine hohe Spannung auf. Es beginnt zunächst zwar etwas ruhig, entwickelt sich aber dann recht schnell in eine rasante Story, die mich nur so durch die Seiten getrieben hat. Immer wieder überraschende Wendungen und Geschehnisse lassen mich das Buch somit kaum noch aus der Hand legen. Dazu mag ich die düstere Atmosphäre und den Schreibstil, der mich komplett in die Handlung eintauchen lässt, ungemein.

    Mir hat dieser Auftaktband jedenfalls sehr viel Lust auf mehr gemacht. Und somit freue ich mich schon auf Oktober, wen der zweite Band erscheint.

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • REZENSION – Vor vier Jahren trat in Schweden ein verschärftes Sexualstrafgesetz in Kraft, im Volksmund auch Zustimmungsgesetz genannt. Seitdem werden auch sexuelle Übergriffe als Vergewaltigung gewertet, die zuvor anders klassifiziert wurden. So wurde erst 2018 der Straftatbestand der „fahrlässigen Vergewaltigung“ eingeführt. Entscheidend ist seitdem, ob für sexuelle Handlungen ein beiderseitiges, klar zum Ausdruck gebrachtes Einverständnis bestand. Selbst bei sexuellen Handlungen, bei denen die Frau nur auf Drängen des Mannes einwilligt, muss dies vor Gericht nicht zwingend als Zustimmung anerkannt werden, da auch dieses Ja nicht freiwillig erfolgte.

    Zurückliegende Fälle, die zur Änderung des schwedischen Sexualstrafrechts sowie zum veränderten Umgang der Polizei mit verdächtigten Kindern führten, bilden den Hintergrund zu dem kürzlich im Rowohlt Verlag veröffentlichten Kriminalroman „Sturmrot“ der schwedischen Schriftstellerin Tove Alsterdal. Der bereits mit dem Schwedischen Krimipreis 2020 und dem Skandinavischen Krimipreis 2021 ausgezeichnete Roman ist Auftakt einer vielversprechenden Trilogie um die Dorfpolizistin Eira Sjödin, die in der nordschwedischen Region Ådalen in die Aufklärung eines Mordfalles eingebunden wird.

    Olof Hagström war auf der Überführungsfahrt eines von seinem Chef gekauften Oldtimers spontan in seinen Geburtsort abgebogen, den er vor 23 Jahren verlassen musste. In seinem Elternhaus findet er den Vater, zu dem er seitdem keinen Kontakt hatte, erstochen in der Badewanne. Zu den Ermittlungen wird die ortskundige Mittdreißigerin Eira Sjödin hinzugezogen, die sich kürzlich aus Stockholm in die heimatliche Provinz hatte versetzen lassen, um ihre an Demenz erkrankte Mutter zu versorgen.

    Von Nachbarn beim Verlassen des Tatorts vermutlich auf frischer Tat erwischt, wird Olof Hagström sofort als Tatverdächtiger festgenommen, obwohl er den Mord bestreitet. Zu seinen Lasten spricht allerdings die Tatsache, dass er bereits vor 23 Jahren als 14-Jähriger die 16-jährige Lina Stavred vergewaltigt und ermordet hatte. Erst nach wiederholtem Widerspruch hatte er letztlich den Mord damals doch zugegeben, konnte als Minderjähriger jedoch nicht vor Gericht gestellt werden. Stattdessen wurde er vom Vater verstoßen, kam in ein Jugendheim und wurde seitdem nie wieder in seinem Heimatdorf gesehen. Eira Sjödin, die sich im Gegensatz zu ihren ortsfremden Kollegen im Ermittlerteam mit den Menschen und deren dörflicher Lebensart vertraut ist, dringt tiefer in die Hintergründe ein, die eine Verbindung zwischen dem aktuellen und dem damaligen, juristisch längst abgeschlossenen Mordfall als Folge einer Vergewaltigung wahrscheinlich werden lassen.

    Tove Alsterdal beschreibt ausführlich Landschaft, Örtlichkeiten und Menschen der nordschwedischen Küstenregion und schafft es dadurch, die charakterlich unterschiedlich geprägten Küsten- und Dorfbewohner bis hin zu den Randfiguren ihres Romans mit deren alltäglichen, auch hintergründig verborgenen Sorgen und Problemen lebendig werden zu lassen. Dies gilt in erster Linie natürlich für Eire Sjödin, die neben ihrer beruflichen Beanspruchung auch durch die Pflege und Sorge um die demente Mutter Kerstin in Anspruch genommen wird. Hinzu kommt die Unsicherheit ihrer eigenen Lebensplanung, einerseits der Mutter wegen als Dorfpolizistin in der Provinz zu versauern oder Karriere bei der Mordkommission in Sundsvall zu machen, andererseits als Mittdreißigerin vielleicht doch noch eine Familie gründen zu wollen.

    „Sturmrot“ ist kein spannungsgeladener Action-Krimi, obwohl er gegen Ende in seiner Dramatik anzieht und nach logischem Aufbau des Geschehens für Ermittlerin Eire eine unangenehme Wendung nimmt. „Sturmrot“ ist ein in mehreren Zeit- und Handlungsebenen strukturierter Roman, der vielleicht deshalb stellenweise etwas langatmig wirkt. Allerdings mag man diesem ersten Band zugute halten, dass er in seiner Szenerie und zur Vorstellung der wichtigsten Protagonisten, zu denen neben Mutter Kerstin vor allem Teamleiter Georg Georgsson und ihr junger, in Leben und Beruf noch unerfahrener Kollege August gehören, die notwendige Grundlage auch für die beiden Folgebände schafft. Man darf also auf den zweiten Band „Erdschwarz“ gespannt sein, der schon Mitte Oktober erscheinen soll. Der dritte Band „Nebelblau“ ist erst für Juli kommenden Jahres angekündigt.

  • Erinnerungen an die Vergangenheit

    Als Olof Hagström in der Nähe seiner Heimatstadt ist, folgt er einem Implus und fährt zu seinem Elternhaus. Seit Jahrzehnten war er nicht mehr dort. Unter dem vertrauten Stein findet er den Schlüssel. Drinnen angekommen, erwartet ihn ein panischer Hund, abgestandene Luft und ein schrecklicher Gestank und Wasser aus dem Badezimmer. Sein Vater, mit dem er seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, findet er tot, erstochen mit einem Jagdmesser, im Badezimmer auf. Olof hat damals gestanden ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Die heutige Polizistin Eira Sjödin war zu der Zeit grade mal neun Jahre alt. Sie soll den Tod an den alten Mann mit untersuchen. Ihre Untersuchungen führen sie auch wieder zu dem Fall Lina und ihre Kindheitserinnerungen kommen zurück.

    "Sturmrot" ist der Aufakt in die neue Krimi Reihe mit Polizistin Eira Sjödin.

    Mir fiel es recht schwer in die Handlung zukommen. Die Autorin hat einen sehr sprunghaften Schreibstil und so kamen mir manche Kapitel recht zusammenhanglos vor. Außerdem gestaltete es sich recht zäh und hatte recht viele Längen.

    Die Handlung bestand aus zwei Fällen. Der Tod an Olofs Vater in der Gegenwart war recht schnell abgehandelt und der Schuldige gefunden. Zugegeben war das auch recht vorhersehbar und ich fand es schade, dass es hier keine große Ermittlungsarbeit gab. Den Cold Case "Lina" fand ich da ein bisschen interessanter, weil Eira hier auch auf eigene Faust Ermittlungen angestellt hat.

    Die Protagonisten waren alle stimmig aufeinander abgestimmt, aber durch den sprunghaften Schreibstil, wollten nicht so recht Bilder entstehen und ich konnte mich dann nicht so wirklich in sie hineinversetzen.

    Mein Fazit:

    Hatte anfangs starke Schwierigkeiten überhaupt in die Handlung hineinzukommen. Ein Spannungsbogen wollte sich nicht so recht aufbauen, daher nur 3,5 Sterne. Die Folgebände werde ich nur vielleicht lesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich liebe skandinavische Krimis, vor allem schwedische - sie sind mit Blick auf den Schreibstil hochwertig und die geschilderte Stimmung meist ziemlich ansprechend, düster und mitunter auch gruselig. Von daher war ich sehr gespannt auf Tove Alsterdals "Sturmrot":


    Darin gerät ein bereits vor Jahrzehnten als Sexualstraftäter und Mörder verurteilter Mann erneut unter Tatverdacht - dieses Mal aber seinen Vater getötet zu haben. Die ermittelnde Polizistin, Eira, erinnert sich an die erste Tat noch zurück - sie war damals neun. Und nun steckt sie mitten in den undurchsichtigen Ermittlungen und muss herausfinden was wirklich passiert ist. Ihre eigene Vergangenheit ist dabei mehr mit dem Fall verwoben als ihr lieb sein dürfte...


    Und sie war es auch, die mir am besten gefallen hat - sie handelt nachvollziehbar und glaubhaft und wurde mir im Verlauf der Handlung geradezu sympathisch.


    Ebenso gut gefielen mir wie erwartet auch der Schreibstil und die düstere Stimmung - man hatte bei jeder involvierten Person das Gefühl, hinter ihrer Geschichte könnte mehr stecken. Daumen hoch für einen spannenden Krimi und eine ansprechende Protagonistin.

  • Das Grauen unter der schönen Oberfläche


    Buchmeinung zu Tove Alsterdal – Sturmrot


    „Sturmrot“ ist ein Kriminalroman von Tove Alsterdal, der 2022 bei Rowohlt in der Übersetzung von Hanna Granz erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Rotvälta“ und ist 2020 erschienen. Dies ist der Auftakt der Trilogie um die Polizistin Eira Sjödin.


    Zum Autor:
    Tove Alsterdal, 1960 geboren, hat als Journalistin und als Autorin für Theater und Film gearbeitet, sie zählt zu den renommiertesten schwedischen Spannungsautorinnen. Ihre Romane erscheinen in zwanzig Ländern und wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Schwedischen Krimipreis 2014


    Klappentext:
    Polizistin Eira Sjödin hat Stockholm verlassen und ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Als Eira den Tod eines älteren Mannes untersuchen soll, werden die Albträume ihrer Kindheit wieder wach. Sie war erst neun, als der damals vierzehnjährige Olof Hagström gestand, ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Zu jung, um verurteilt zu werden, wurde Olof in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Stadt gesehen. Bis jetzt. Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder, die sie zurück zum Fall Lina führt. Und zu Ereignissen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die die Stadt bis ins Mark erschüttern.


    Meine Meinung:
    Im Mittelpunkt dieses Buches stehen formal die Mordermittlungen zu einem aktuellen und einem älteren Fall. Es geht aber inhaltlich um die Fragen familiärer Bindungen und wie weit man zum Schutz der eigen Lieben gehen wird. Olof Hagström wird als Monster eingeführt, aber bei mir wandelte sich dieses Bild über Mitleid bis hin zum Opfer. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich teilweise überlagern und von der Polizistin Eira Sjödin mühsam aufgearbeitet werden müssen. Auch private Themen wie Affären und Betreuung von dementen Familienangehörigen werden angesprochen. Eira Sjödin mag ihren Job und ist engagiert. Der hinzugezogene Kommissar erkennt ihre Fähigkeiten und unterstützt sie weitgehend. Der Ort der Handlung wirkt auf den ersten Blick wie eine Urlaubsidylle, aber etliche Einwohner hüten dunkle Geheimnisse. Viele Figuren sind mit Grautönen gezeichnet und geben Raum für Überraschungen. Dieses Buch steckt voller Gesellschaftskritik und viele Figuren sind sowohl Täter als auch Opfer. Es gibt Episoden mit spannungsgeladenen Handlungen, aber meist geht es eher ruhig zu und die Spannung rührt aus der Frage, was Eira Sjödin noch aufdecken wird. Eira Sjödin wurde mir im Laufe der Geschichte immer sympathischen mit ihrer Art, sich den beruflichen und privaten Problemen zu stellen.


    Fazit:
    Ein typischer Schwedenkrimi, der Kriminalfälle und Gesellschaftskritik auf eindrucksvolle Weise verbindet. Der Erzählstil und die charismatische Hauptfigur haben mir viel Lesefreude geschenkt. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten)

    90 von 100 Punkten entspricht aber :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ruhige Ermittlungen


    Dieses Buch ist der Auftakt der Trilogie über die Ermittlerin Eira Sjödin.


    Der Einstieg in den Krimi ist gut gewählt. Olof besucht nach 14 Jahren eher zufällig wieder sein Elternhaus. Aus einer Laune heraus geht er ins Haus und findet seinen toten Vater dort in der Dusche. Hierdurch beginnen Ermittlungen zur dessen Todesursache. Olof gerät selbst zunächst unter Verdacht, seinen Vater ermordet zu haben, da er vor 14 Jahren einen anderen Mord gestanden hatte. Auch dieser ältere Mord wird erneut beleuchtet.


    Besonders die Naturumschreibungen am Anfang des Buches haben mich direkt in das Setting gezogen. Die Beschreibungen sind sehr detailliert, so dass der Blick auf die Landschaft liebevoll wirkt. Schreibstil und Wortwahl sind eher hochwertig und dadurch besonders ansprechend gestaltet. Der Krimi kommt auch überwiegend ohne Schimpfworte, Slang und ohne blutige Details aus. Das hat mir gefallen. Insgesamt muss ich aber auch leider sagen, dass die Geschichte sich stellenweise, eben durch diese detailgetreue Beschreibungen, zog. Immer wieder werden Nebensächlichkeiten intensiv beleuchtet und Nebenstränge, wie die demenzerkrankte Mutter der Ermittlerin Eira Sjödin, die von Eira betreut wird, verfolgt. Diese Erzählweise führt dazu, dass die Geschichte nie richtig in Fahrt kommt. Täter werden eher nebenbei enttarnt und sind dann geständig. Es kommt weder zu aktuellen Bedrohungslagen, noch zu Verfolgungsjagten oder Gefahrensituationen. In sich ist das Buch sehr ruhig aufgebaut. Eine besondere Spannung konnte ich nicht entdecken.


    Insbesondere die Hauptperson Eira ist schön ausgearbeitet und bietet weitere Ausbaumöglichkeiten, jedoch konnte dieser Umstand alleine die fehlende Spannung nicht wettmachen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein alter Mann wird von seinen Sohn tot in der Dusche gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Da der Sohn früher ein Mädchen, Lina, ermordet haben soll wird der alte Fall wieder herausgeholt. Die Polizistin Eira wird in die Ermittlungen einbezogen. Als Lina verschwand, war sie neun Jahre alt und hat noch nicht viel mitbekommen. Aber ihr Bruder war mit Lina befreundet und damit hat sie ein persönliches Interesse, die Geschehnisse der Vergangenheit aufzuklären.
    Der Einstieg in das Buch war etwas zäh, aber dann hatte ich mich eingelesen. Die Handlung des Buches ist sehr komplex. Die einzelnen Kriminalfälle sind ineinander verwoben. Das Buch spielt zwar in der Gegenwart, aber es gibt immer wieder Rückblicke. Es ist kein typischer Krimi. Vielmehr wird die Geschichte der einzelnen Personen erzählt. Auch spart sie nicht mit Gesellschaftskritik. Der Schreibstil ist typisch skandinavisch.
    Mir hat das Buch gefallen und ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Der hier vorgestellte Schweden-Krimi von Tove Alsterdal erschien am 19. Juli 2022 mit dem Titel "Sturmrot" im Rowohlt Polaris Verlag und ist der erste Band der Eira Sjödin Reihe.


    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:

    ISBN: 978-3499007682

    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: TB mit 480 Seiten
    Preis: 17,00 €
    oder als ebook für 9,99 €
    Originaltitel: Rotvälta
    Übersetzt durch: Hanna Granz


    Klappentext:

    Olof Hagström fährt an der malerischen Nordküste Schwedens entlang, als er einem Impuls folgt und in die Kleinstadt abbiegt, in der er aufgewachsen ist. Und in der er seit über zwanzig Jahren nicht mehr war. Vor dem Haus seiner Kindheit überfällt ihn Unruhe. Er findet den Schlüssel, der noch immer unter dem vertrauten Stein liegt. Im Haus erwarten ihn ein panischer Hund, schrecklicher Gestank und Wasser, das sich auf dem Boden sammelt. Im Badezimmer findet er seinen Vater, den er seit fast zwei Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Tot. Erstochen mit einem Jagdmesser.

    Polizistin Eira Sjödin hat Stockholm verlassen und ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Als Eira den Tod eines älteren Mannes untersuchen soll, werden die Albträume ihrer Kindheit wieder wach. Sie war erst neun, als der damals vierzehnjährige Olof Hagström gestand, ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Zu jung, um verurteilt zu werden, wurde Olof in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Stadt gesehen. Bis jetzt. Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder, die sie zurück zum Fall Lina führt. Und zu Ereignissen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die die Stadt bis ins Mark erschüttern.


    Mein Leseeindruck/Fazit:


    Inspiriert von realen historischen Fällen


    Ich bin zwar kein großer Fan skandinavischen Krimis, aber dieser Reihenauftakt hatte mich völlig in Beschlag genommen. Gut, mit den Namen tue ich mich nachwievor etwas schwer, aber die Realität, die zwischen diesen Seiten steckt hat mich schockiert und interessiert. Thema: Gruppenvergewaltigung. Wie auch im Nachwort zu lesen ist, begründet sich dieser Krimi auf eine tatsächliche Begebenheit, die 1985 in Nordschweden geschah. Man spürt, wie sehr sich die Autorin mit den Geschehnissen auseinander gesetzt hat. Gelungen ist ihr ein spannender Reihenauftakt mit einer sehr interessanten Protagonistin, deren Leben selbst als Randgeschehen einfließen. Der Schreibstil ist durchgängig leicht verständlich, und die Geschichte selbst ist mysteriös, erschreckend, spannend und auch sehr unterhaltsam. Obwohl die Meinungen zu diesem Reihenauftakt sehr auseinander gehen, gehöre ich wohl zu der Gruppe, deren Nerv die Autorin total getroffen hat. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.



    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐