Jérôme Delafosse - Schwarze Tränen / Les larmes d'Aral

  • Kurzmeinung

    Emili
    Umfangreicher, sehr komplexer, gut recherchierter Wissenschaftsthriller mit Abenteuer- und Mystikelementen.
  • Über den Autor:

    Jerome Delafosse ist ein fünfzigjähriger Schriftsteller, der in Bretagne geboren worden ist und mit dem Thriller "Im Blutkreis" bekannt geworden ist. Seitdem kenne ich den Autor und wollte gern weitere Bücher von ihm lesen. Jerome Delafosse ist außerdem Fotoreporter und Filmregisseur mit den Spezialgebieten Wissenschaft und Abenteuer. Seine Schwerpunkte und Interessen spiegeln sich in seinen Romanen.


    Kurzbeschreibung:

    Irland, Herbst 1994. Die Kriegsreporterin Sinead McKeown überlebt als Einzige das Bombenattentat, bei dem sie ihr ungeborenes Kind verliert und ihr Mann stirbt. Als die Polizei herausfindet, dass er bereits vor der Explosion erstochen wurde, gerät Sinead selbst unter Verdacht. Auf der Flucht hat sie nur noch ein Ziel: sich an dem wahren Mörder zu rächen, der ihre Familie umgebracht hat. In ihrem Haus entdeckt sie eine erste Spur: ein Glas mit merkwürdig tätowierten Augenlidern. Sie ahnt nicht, dass dieser Fund sie an einen bedrohlichen Ort führen wird, der dem tiefsten Wahnsinn der Menschheit entspringt – dort, wo die Tränen nie aufhören zu fließen und eine schreckliche Wahrheit auf sie wartet …


    Meine Meinung:

    Der Roman beginnt spektakulär. Die Hauptdarstellerin Sinead ist schwanger und glücklich verheiratet. Als es ihr eines Abends gewöhnlich schlecht wird, will sie kurz in den Garten an die frische Luft. Ihr Partner, ein Reporter, der kein Blatt vor den Mund nimmt, schreibt zu der Zeit in seinem Arbeitszimmer. Ohne Vorwarnung explodiert das Haus, Sinead wird schwer verletzt und ihr Mann überlebt das Inferno nicht. Später bei der polizeilichen Untersuchungen wird bekannt, dass der Ehemann schon vor der Explosion erstochen worden ist... Sinead wird als Terroristin verdächtig, und die einzige Chance ihre Unschuld zu beweisen, ist, die Ermittlungen selbst durchzuführen...


    Der Beginn der Geschichte fand ich sehr spannend. Der Autor bedient sich in diesem Roman sehr vielen Themen. Es geht um die Anschläge in Nordirland 1994 und Strahlungsopfer in Frankreich. Es geht um die Geheimdienste, Verschwörungen und Wissenschaft. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt: Handlungsort Irland und Frankreich. Die Erzählstränge finden recht lange nicht zusammen, doch auch dann, wenn es so weit ist, kann ich nicht behaupten, dass der Roman übersichtlicher wird. Delafosse hat einen sehr komplexen Roman erschaffen. Es gibt viel zu viele Themen, meiner Meinung nach, die er versucht in "Schwarze Tränen" zu packen. Die passen zwar alle zu der Geschichte und fügen sich harmonisch in das Geschehen ein, doch insgesamt wirkt der Roman wenig überschaubar, etwas chaotisch und überladen.


    Nordirlandkonflikt, Familientragödie, Mordserie, radioaktive Bedrohung, Geheimdienste, Verschwörung, Mythologie, Astronomie und noch vieles mehr - alles sehr interessant und auch hervorragend recherchiert, das muss man an dieser Stelle, betonen, doch insgesamt wäre in dem Fall etwas weniger mehr. Die Figuren und deren Entfaltung blieben dabei etwas auf der Strecke. Was ich sehr schade fand.

    Alles in allem ein temporeicher, gut recherchierter, politischer Wissenschaftsthriller mit mystischen Elementen.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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  • 2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

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