Robin Hobb - Blut der Drachen / Blood of Dragons

  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Würdiger Abschluss der großartigen Reihe, der alle Handlungsstränge zu einem Ende bringt.
Anzeige
  • Das Finale der Regenwildnis Saga!


    Die Drachen von Kelsingra haben ihre neue Heimat erfolgreich verteidigt. Nun haben ihre menschlichen Hüter Zeit gewonnen, um zu wahren Gefährten der Drachen zu werden. Und auch die Drachen haben jetzt die Ruhe, um ihre Flügel voll zu entwickeln und die sagenumwobenen Silbervorkommen zu finden, die sie zum Überleben brauchen.

    Doch gerade dieser neue Reichtum von Kelsingra ruft neue Neider auf den Plan. Noch sind die Drachen schwach, noch sind sie angreifbar – und eine Armee der Menschen nähert sich durch die Regenwildnis ihrer Stadt!


    Meine Meinung


    Die beiden Mittelbände konnten mich ja nicht ganz so mitnehmen, aber dafür war der Abschluss der Regenwildnis Chronik wieder gewohnt fesselnd, spannend und mit vielen Entwicklungen,die sich ja schon die ganze Zeit angebahnt haben.


    Das Verlangen des Fürsten von Chalced, der gegen sein Dahinsiechen auf "Drachenmedizin" hofft, lässt ihn vor nichts zurückschrecken um diese zu bekommen. Das bringt viele Jäger auf den Weg, um Drachen zu töten und löst damit einen schlafenden Krieg aus.

    Selden hat in dem perfiden Plan des Fürsten auch eine Rolle, allerdings eine kleine und ich hätte mir gewünscht, dass hier noch ausführlicher erzählt wird. Überhaupt haben viele Schicksale am Ende zu wenig Beachtung bekommen. Dafür, dass Robin Hobb hier teilweise sehr weitschweifig erzählt - was man ja gewohnt ist - waren doch manche Momente dabei, die mir zu kurz abgehandelt wurden. Da fehlte mir ein bisschen das Gleichgewicht.


    Die Drachen haben viel Raum eingenommen und der sei ihnen gegönnt. Die Entwicklung zu beobachten, ihre missgestalteten Körper und Seelen nach dem Schlüpfen und wie sich dann schließlich der erste mit kräftigen Schwüngen in die Lüfte erhebt, das war schon fantastisch! Auch die ganze Geschichte zu den Drachen, ihre Lebensgewohnheiten, ihre Charaktere, war faszinierend zu beobachten. Ihre selbstgefällige Art ist ja manchmal schon etwas abstoßend, aber sie zeigt wiederum auch ihre Erhabenheit und ihre Unberechenbarkeit.


    Thymara bleibt ebenfalls interessant. So richtig schlau bin ich nicht aus ihr geworden, auch wenn ich vieles nachvollziehen konnte. Sie steht ja noch immer zwischen Rapskal und Tats, die um sie buhlen. Allerdings haben die Einflüsse der Stadt Kelsingra, die durchdrungen ist von der Uralten-Magie, einen hohen Anteil daran, wie es zwischen den dreien weitergeht.

    Kelsingra selbst ist ja eine höchst interessante Stadt! Da haben wir noch lange nicht alles kennengelernt und erfassen können, was hier in der Vergangenheit passiert ist, wie die Uralten und Drachen zusammen interagiert haben und warum schließlich alles zerstört bzw. verlassen wurde. Aber vielleicht erfährt man ja noch etwas in der nächsten Trilogie - oder die Autorin überlässt es unserer Fantasie :)


    Langatmige Stellen gab es dieses Mal keine für mich. Eher hätte ich mir, wie gesagt, für manche Figuren etwas mehr Raum gewünscht, da ihr Schicksal noch einiges Potenzial gehabt hätte und ich eigentlich darauf gewartet habe, dass da noch größere Konflikte oder zumindenst ein kleiner spannender Showdown kommt.


    Erwähnen muss ich noch, dass Robin Hobb wie auch einige andere High Fantasy Autoren schon früher queere Charaktere mit eingebaut haben, als es noch nicht so "gefordert" wurde wie heute. Sie haben diese sehr gut integriert und auch die Konflikte mit der Gesellschaft, das Geheimhalten und der schwierige Umgang mit dem Thema. Weil es ja immer heißt, dass "damals" das Thema in Büchern nie erwähnt wurde. Da waren einige Autoren schon aktiver, anscheinend ist aber wohl nicht so aufgefallen.


    Mein Fazit: 4.5 Sterne!

Anzeige