Michaela Grünig - Palais Heiligendamm Reihe (ab 10.07.2022)

  • Kapitel 3

    Nach Oskars Erkrankung ist die Familie sehr besorgt und alle sind mit ihm im Krankenhaus. Ein behindertes Kind zu haben, ist ja immer schlimm, aber im Dritten Reich ganz besonders.


    Paul will seine beiden jüngeren Kinder Martin und Sophie wieder ständig zu sich ins Palais nehmen. Seine Pauschalreisen drohen zu einem Verlustgeschäft zu werden. Da hat er wohl den hohen Konsum der weniger noblen Gäste falsch berechnet.


    Julia hat zwar Angst vor Pferden, doch für ihren Schwarm Max lernt sie sogar das Reiten.


    Luise denkt an Scheidung, da Carl einen hohen Posten bei der SA bekommen soll. Na endlich! Hoffentlich wird das auch was. Der Carl ist ja gerade kein einfacher Charakter.


    Julias Freundin Ava leidet unter der antisemitischen Gesinnung. Zu allem Übel ist auch noch der Bruder von Julias Schwarm Max bei der SA, und alle Familienmitglieder sind treue Nazianhänger.
    Auch an der Schule wird gegen Juden vorgegangen und immer mehr Lehrer werden ausgetauscht.


    Carl will Paul zwingen ins Propagandaministerium zu wechseln und das Palais Elisabeth zu überlassen. Paul weigert sich zum ersten Mal. Bravo Paul! :thumleft:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 3


    Kapitel 3

    Nach Oskars Erkrankung ist die Familie sehr besorgt und alle sind mit ihm im Krankenhaus. Ein behindertes Kind zu haben, ist ja immer schlimm, aber im Dritten Reich ganz besonders.

    Behindertes Kind. Daran habe ich gar nicht gedacht.


    Kapitel 3

    Luise denkt an Scheidung, da Carl einen hohen Posten bei der SA bekommen soll. Na endlich! Hoffentlich wird das auch was. Der Carl ist ja gerade kein einfacher Charakter.

    Ich befürchte, wenn Carl das weiß, wird er sich rächen. Paul kennt Carl aber gut. Doch muss er selber aufpassen. Ich weiß nicht, wie die beiden da rauskommen. Luise könnte nach Amerika. Aber Paul? Und Julius ist auch schon im Visier der Nazis.


    Kapitel 3


    Julias Freundin Ava leidet unter der antisemitischen Gesinnung. Zu allem Übel ist auch noch der Bruder von Julias Schwarm Max bei der SA, und alle Familienmitglieder sind treue Nazianhänger.
    Auch an der Schule wird gegen Juden vorgegangen und immer mehr Lehrer werden ausgetauscht.

    Das meinte ich, das Julia sich entscheiden muss. Julia steht zu Ava. Sie kommt doch sehr nach ihrem Vater. Der steht auch so energisch hinter einer Sache. Julias Figur gefällt mir bis jetzt am besten.


    Kapitel 3

    Carl will Paul zwingen ins Propagandaministerium zu wechseln und das Palais Elisabeth zu überlassen. Paul weigert sich zum ersten Mal. Bravo Paul! :thumleft:

    Auch wenn Carl jetzt eine unsympathische und negative Person ist, die mich total aufregt, weil er keine Widerworte duldet, hat die Autorin diese Figur sehr gut dargestellt. Carl ist fanatisch, selbstredend, propagiert und manipuliert Menschen. Er ist eine Person, vor der die anderen Charakter Angst haben müssen.

  • Behindertes Kind. Daran habe ich gar nicht gedacht.

    Ja, leider hat der Arme ja epileptische Anfälle und stottert. Das fiel bei den Nazis wahrscheinlich schon unter "unwertes Leben". :cry:

    Ich weiß nicht, wie die beiden da rauskommen.

    Das wird spannend. Ich bin auch schon neugierig, wie die Autorin das auflöst.

    Das meinte ich, das Julia sich entscheiden muss. Julia steht zu Ava.

    Ich denke, dass Julia Ava nie im Stich lassen würde. Die Verbindung mit dem Max dürfte eh nicht sehr intensiv sein.

    Es wäre wohl höchste Zeit, dass Ava und ihre Eltern ans Auswandern denken. Ihr Geschäft könnten sie jetzt noch verkaufen. Unter den Nazis werden sie es sonst wohl nicht mehr lange haben. Die Gesetze zum Schutz aller Bürger sind ja leider längst außer Kraft.

    Julias Figur gefällt mir bis jetzt am besten.

    Ja, mir gefällt Julia auch besser als Elisabeth in diesem Alter. Mein Favorit ist aber immer noch der Paul. Das ist wirklich ein armer Kerl, was der alles mitmachen muss. Und als Charakter hat ihn die Michaela Grünig auch sehr gut getroffen.

    Auch wenn Carl jetzt eine unsympathische und negative Person ist, die mich total aufregt, weil er keine Widerworte duldet, hat die Autorin diese Figur sehr gut dargestellt.

    Das finde ich auch, das hat sie sehr gut gemacht. Gerade solche Typen geben dem Roman einen gewissen Pep. Nichts ist langweiliger als lauter brave und biedere Protagonisten.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 4

    Die Repressalien gehen weiter, nicht nur gegen die Juden, auch Gewerkschaftsmitglieder wie Pauls Küchenchef werden von der SA gefangengenommen und keine Intervention hilft. Carl rührt keinen Finger, während sich Julia im Mathematikunterricht mit „Profilwinkeln“ herumschlagen muss, mit denen man angeblich Deutsche von Juden unterscheiden kann.


    Luise hat noch immer keine Filmrolle bekommen, braucht aber dringend Arbeit, wenn sie sich von Carl scheiden lassen will. Ihr ehemaliger Liebhaber Heinz bittet sie, sich bei Carl zu erkundigen, ob es seiner Karriere schaden könnte, dass er mit einer Jüdin verheiratet ist. Dann würde er sich natürlich scheiden lassen müssen.

    Die Tragödien ziehen sich durch alle Berufs- und Gesellschaftsschichten.


    Paul will Carl in Berlin besuchen, wird aber vor dessen Wohnung von der SA festgenommen und praktisch entführt. Es entpuppt sich zwar alles als rüder „Scherz“, doch Paul sieht die Aktion als Warnung, sollte er sich Carls Wünschen weiterhin widersetzen.
    Diese Szene war sehr grausig beschrieben. Paul hat hautnah miterlebt, wie die Inhaftierten gefoltert werden. Es ist sehr gut nachvollziehbar, dass er sich mit diesem brutalen Typ, der zu solchen Mitteln greift, allein in einer Wohnung nicht mehr wohlfühlt.
    Carl weiß außerdem, dass Paul für Samuels Entlassung verantwortlich war, da er ein Telefonat zwischen Luise und Johanna abgehört hat. Dieses Wissen setzt er als Druckmittel ein. Carl hat Paul vollkommen in der Hand und mit ihm seine ganze Familie.


    Wer auch immer im neuen deutschen Reich nicht spurt, oder unliebsam auf sich aufmerksam macht, muss mit Gefängnis und Folter als „Umerziehungsmaßnahme“ rechnen. Ein Wahnsinn, was für eine Zeit, in die man damals hineingeboren wurde!


    Carl gibt Paul deutlich zu verstehen, dass auch der Chefkoch des Palais nur freikommen wird, wenn Paul den Posten als stellvertretender Leiter im Musikministerium annimmt. Carl will an diesen wichtigen Stellen nur ihm Ergebene haben, und sei es mit Zwang.
    Auch Pauls Bedenken bezüglich seiner Kinder wischt Carl beiseite. Thomas möchte eine Eliteschule der SA besuchen, und auch für den sensiblen Martin kann Paul von seinem künftigen einflussreichen Posten aus mehr bewirken.


    Da Herr Sollich immer noch im Gefängnis sitzt, rettet Julia durch ihre von Minna erlernten Kochkünste ein wichtiges Abendessen im Palais. Ob das einer 17jährigen tatsächlich gelingen könnte?


    Mir gefällt das Buch bisher gut, da die Autorin wirklich sehr anschaulich beschreibt, wie sich Hitlers furchtbares Regime überall in den Alltag einschleicht. Keiner bleibt davor verschont.

    Eine beklemmende Atmosphäre macht sich bemerkbar. Da ist es umso wichtiger, dass man sich wenigstens in der Familie vertrauen kann und noch ein paar gute Freunde hat.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 4


    Kapitel 4

    während sich Julia im Mathematikunterricht mit „Profilwinkeln“ herumschlagen muss, mit denen man angeblich Deutsche von Juden unterscheiden kann.

    Das fand ich so ekelhaft mit dem Lehrer. Das Julia bitterlich geweint hat und ihren Eltern das erzählt hat, war schon beeindruckend. Die Eltern-Kind-Beziehung, miteinander reden, trösten und helfen, gefällt mir sehr gut.


    Kapitel 4

    Luise hat noch immer keine Filmrolle bekommen, braucht aber dringend Arbeit, wenn sie sich von Carl scheiden lassen will. Ihr ehemaliger Liebhaber Heinz bittet sie, sich bei Carl zu erkundigen, ob es seiner Karriere schaden könnte, dass er mit einer Jüdin verheiratet ist. Dann würde er sich natürlich scheiden lassen müssen.

    Die Tragödien ziehen sich durch alle Berufs- und Gesellschaftsschichten.

    Das habe ich nicht verstanden. Warum sollte Luise Carl fragen? Bei mir kam es so rüber, dass er seine Frau Elsi bei Carl anprangert, weil sie Jüdin ist, da er eigentlich aus der Ehe will. Ich finde, das Heinz den Grund vorgeschoben hat, um seine Frau loszuwerden.


    Der Typ ist mir unsympathisch. Ich verstehe auch nicht, warum Luise nochmal darauf reinfällt. Sie war doch so verletzt.


    Kapitel 4


    Paul will Carl in Berlin besuchen, wird aber vor dessen Wohnung von der SA festgenommen und praktisch entführt. Es entpuppt sich zwar alles als rüder „Scherz“, doch Paul sieht die Aktion als Warnung, sollte er sich Carls Wünschen weiterhin widersetzen.
    Diese Szene war sehr grausig beschrieben. Paul hat hautnah miterlebt, wie die Inhaftierten gefoltert werden. Es ist sehr gut nachvollziehbar, dass er sich mit diesem brutalen Typ, der zu solchen Mitteln greift, allein in einer Wohnung nicht mehr wohlfühlt.


    Wer auch immer im neuen deutschen Reich nicht spurt, oder unliebsam auf sich aufmerksam macht, muss mit Gefängnis und Folter als „Umerziehungsmaßnahme“ rechnen. Ein Wahnsinn, was für eine Zeit, in die man damals hineingeboren wurde!

    Da merkt man doch, wie gefährlich Carl ist. Allein schon wie die Autorin beschreibt, was Paul bei Carl sieht. Die glitzernden kalten Augen. Der starre Blick. Paul hat Angst. Paul hat zuviel preisgegeben. Nach dem "Scherz" hätte er aus der Situation rausgehen sollen. Ich frage mich auch, was Carl mit Luise vorhat. Paul ist durch seine Kinder, seine Schwester und der Sache mit Samuel erpressbar. Er muss unbedingt seine Schwester warnen.

    Ich finde auch, wenn Carl redet, dann ist er in einem Bann und lässt sich nicht unterbrechen, noch reagiert er auf die Person. Das ist von der Autorin gut eingefangen, was für ein Wahnsinniger Carl ist.


    Kapitel 4

    rettet Julia durch ihre von Minna erlernten Kochkünste ein wichtiges Abendessen im Palais. Ob das einer 17jährigen tatsächlich gelingen könnte?

    Elisabeth und Julius geraten in den Hintergrund. Meistens werden sie als Mutter und Vater betitelt. Womöglich ändert es sich bald, wenn Paul nach Berlin zieht. Was ich sehr schade finde. Vor allem für Sophie und Martin.


    Kapitel 4


    Mir gefällt das Buch bisher gut, da die Autorin wirklich sehr anschaulich beschreibt, wie sich Hitlers furchtbares Regime überall in den Alltag einschleicht. Keiner bleibt davor verschont.

    Eine beklemmende Atmosphäre macht sich bemerkbar. Da ist es umso wichtiger, dass man sich wenigstens in der Familie vertrauen kann und noch ein paar gute Freunde hat.

    Ja. Mir auch. Die Szenen sind gut ausgeschrieben. Dieses Mal habe ich nicht das Gefühl, das Situationen beschrieben werden und ich nehme die Sache als Leserin hin. Da kommen schon negative als auch positive Emotionen von Charakteren rüber. Mir gefällt Julia als junges Mädchen auch besser als Elisabeth.


    Eins stört mich aber. Der Koch. Der war ja vorher im Grand Hotel. Wieso kann der denn nicht mal einkaufen? Als Koch muss man doch wissen, was man braucht? Etwas unglaubwürdig. Auf den Notfall hätte er doch reagieren müssen. Es gab doch schon schlechtere Zeiten z. B. Lebensmittelknappheit.

  • Das habe ich nicht verstanden. Warum sollte Luise Carl fragen? Bei mir kam es so rüber, dass er seine Frau Elsi bei Carl anprangert, weil sie Jüdin ist, da er eigentlich aus der Ehe will. Ich finde, das Heinz den Grund vorgeschoben hat, um seine Frau loszuwerden.

    Ja, diese Vermutung hatte ich auch. Außerdem muss man keinen Nazi fragen, ob es für die eigene Karriere schlecht ist, wenn man mit einer Jüdin verheiratet ist. Die Antwort liegt ja auf der Hand.

    Die Szene war tatsächlich etwas eigenartig und schwer einzuordnen.

    Nach dem "Scherz" hätte er aus der Situation rausgehen sollen.

    Genau das konnte er aber nicht. Der "Scherz" war eine Warnung. Ich traue dem Carl alles zu, nur nichts Gutes. Und wenn Paul ihm nun die kalte Schulter zeigt, oder ihn gar verlassen will, würde ihm das sicher nicht gut bekommen.

    Ich hätte da auch Angst. Man ist ja schnell in einem dieser "Umerziehungslager" und wie es dort zugeht, hat Paul ja schon mitgekriegt.

    Paul ist durch seine Kinder, seine Schwester und der Sache mit Samuel erpressbar.

    Ja, das ist für alle sehr gefährlich. Hoffentlich geht das auf die Dauer gut.

    Das ist von der Autorin gut eingefangen, was für ein Wahnsinniger Carl ist.

    Das macht sie wirklich sehr gut. Ich sehe immer Hitler und seine Schärgen vor mir, wenn es um Carl geht. Eine irre Bande!

    Elisabeth und Julius geraten in den Hintergrund.

    Die agieren wirklich nur noch als Nebenfiguren, was ich ein wenig schade finde.

    Dieses Mal habe ich nicht das Gefühl, das Situationen beschrieben werden und ich nehme die Sache als Leserin hin. Da kommen schon negative als auch positive Emotionen von Charakteren rüber.

    Genauso empfinde ich es auch. Man kann Anteil nehmen, im positiven wie im negativen Sinn.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Nach dem "Scherz" hätte er aus der Situation rausgehen sollen.

    Genau das konnte er aber nicht. Der "Scherz" war eine Warnung. Ich traue dem Carl alles zu, nur nichts Gutes. Und wenn Paul ihm nun die kalte Schulter zeigt, oder ihn gar verlassen will, würde ihm das sicher nicht gut bekommen.

    Ich hätte da auch Angst. Man ist ja schnell in einem dieser "Umerziehungslager" und wie es dort zugeht, hat Paul ja schon mitgekriegt.

    Ich kann Paul verstehen. Und er stand unter Schock. Er hat ja extra nur einen kleinen Schluck Cognac getrunken, weil er einen klaren Kopf behalten wollte. Das heißt ja, das bei ihm die Alarmglocken gingen. Er hätte Carl ablenken müssen. Oder außer Haus ins Theater, Oper, Restaurant, Kino. Paul plappert mir zuviel.

  • Und er stand unter Schock.

    Angesichts dieser Foltermethoden, immer den Tod vor Augen, kein Wunder.

    Paul lebt ja schon jahrelang unter großer nervlicher Anspannung. Da wundert mich eher, dass er das bisher so gut verkraftet hat.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 5

    Julias Freundin Ava hat die Schule verlassen und macht eine Lehre im elterlichen Laden. Alle Schülerinnen beugen sich der neuen Schulführung aus Angst vor Repressalien. Julia leidet sehr unter dieser Situation und macht stundenlange Ausritte.


    Ihr Bruder Oskar hat weiterhin epileptische Anfälle und man kann sich schon denken, wo und wie das in der Nazi-Ära enden wird.


    Julia wird von einer Schulfreundin eingeladen, dem BDM beizutreten und geht aus Neugier hin, um sich die Sache einmal anzusehen. Max hat das Mädchen überredet, Julia anzuwerben, doch diese fühlt sich von den Hassreden abgestoßen. Da sie den Beitritt ablehnt, wird sie von Schülern und Lehrern gleichermaßen schikaniert.


    Paul muss Carls Forderungen wohl oder übel nachgeben und seine Schwester bitten, das Hotel wieder zu übernehmen. Doch Elisabeth muss sich um Oskar kümmern, Julius will mit den Nazis nichts zu tun haben und eher auswandern.


    Da verkündet Julia, dass sie mit der Schule aufhören und eine Lehre im Hotel machen will. Julius ist dagegen, da er das Abitur für unumgänglich hält, während Elisabeth einen Wechsel ins Hotelfach befürwortet. Mutter und Tochter setzen sich durch, da Julia unter keinen Umständen auf die antisemitische Schule zurückkehren will.


    Luise hat noch immer keine neue Rolle, da die Nazis auch sehr ins Filmgeschäft eingreifen. Deshalb hat sie Pauls Vorschlag angenommen, im Palais Lesungen zu veranstalten.


    Die Beschreibung, wie Julia das Hotelfach von der Pike auf lernt, hat mir sehr gut gefallen. Sie arbeitet als Zimmermädchen, an der Rezeption, einfach überall. Niemand will gerne mit der Tochter der Chefin zusammenarbeiten, außer Käthe mit der Julia sich rasch anfreundet.


    Julius hat sich bereit erklärt, die Hotelleitung wieder zu übernehmen, wenn Paul ins Ministerium muss.


    Die Autorin erzählt sehr gut vorstellbar und lebendig, wie die Partei langsam die gesamte Bevölkerung in Befürworter und Widersacher der neuen Regierung spaltet, Zukunftspläne vernichtet (z. B. Julias Reifeprüfung) und Existenzen zerstört.


    Herr Sollich etwa ist an der Haft zerbrochen und kehrt auch körperlich versehrt aus der sog. „Schutzhaft“ zurück.
    Gewerkschaften gibt es keine mehr, und somit sind auch Streiks unmöglich geworden.


    In der Ehe von Friedrich und Margot kriselt es auch, da Margot das Gesetz, das kranke und behinderte Menschen zur Sterilisation zwingt, nicht nur befürwortet, sie war an dessen Ausarbeitung sogar maßgeblich beteiligt. Friedrich will diesen Weg nicht mitgehen.


    Luises Plan, Carl mit einem Verehrer eifersüchtig zu machen, damit er in die Scheidung einwilligt, misslingt. Er beherrscht sie total, und Luise hat Angst vor ihm.


    Paul konnte die Annahme des Postens im Ministerium so lange hinauszögern, bis er anderweitig vergeben wurde. Doch Carl gibt nicht auf, und will ihn unbedingt an einer anderen wichtigen Stelle sehen.


    Ein spannendes Kapitel in dem viel passiert. Gut, dass wir uns bis zum dritten Band durchgekämpft haben, *Katrin*, oder was meinst du?

    Dieser letzte Teil der Serie gefällt mir bisher am besten. Die Autorin hat sich warmgeschrieben, sozusagen. :D

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 5


    Kapitel 5


    Julia wird von einer Schulfreundin eingeladen, dem BDM beizutreten und geht aus Neugier hin, um sich die Sache einmal anzusehen. Max hat das Mädchen überredet, Julia anzuwerben, doch diese fühlt sich von den Hassreden abgestoßen. Da sie den Beitritt ablehnt, wird sie von Schülern und Lehrern gleichermaßen schikaniert.

    Max ist schon so intrigant wie die Erwachsenen. Aber auch feige. Ich frage mich nur, womit er Hilde geködert hat. Aber Julia hat wirklich Mumm. Nun bekommt sie dafür die Quittung. Sehr schade, das zwei so schlaue, nette Mädels gezwungen werden, die Schule zu verlassen.


    Kapitel 5

    Die Beschreibung, wie Julia das Hotelfach von der Pike auf lernt, hat mir sehr gut gefallen. Sie arbeitet als Zimmermädchen, an der Rezeption, einfach überall. Niemand will gerne mit der Tochter der Chefin zusammenarbeiten, außer Käthe mit der Julia sich rasch anfreundet.

    Ja, das finde ich auch sehr gut. Ohne zu Murren oder überheblich zu wirken, lässt sie sich von Käthe einarbeiten. Mal schauen, wie weit diese Bindung geht. Freundschaft? Minna war ja auch eher ein Familienmitglied der Kuhlmanns. Ich würde mich für Julia freuen, wenn sie dort eine Verbündete außerhalb der Familie hat.


    Kapitel 5

    In der Ehe von Friedrich und Margot kriselt es auch, da Margot das Gesetz, das kranke und behinderte Menschen zur Sterilisation zwingt, nicht nur befürwortet, sie war an dessen Ausarbeitung sogar maßgeblich beteiligt. Friedrich will diesen Weg nicht mitgehen.

    Hätte ich Friedrich auch nicht zugetraut. Ich habe immer gedacht, daß er mal was mit Minna anfängt. Schade.


    Kapitel 5

    Luise hat noch immer keine neue Rolle, da die Nazis auch sehr ins Filmgeschäft eingreifen. Deshalb hat sie Pauls Vorschlag angenommen, im Palais Lesungen zu veranstalten.


    Luises Plan, Carl mit einem Verehrer eifersüchtig zu machen, damit er in die Scheidung einwilligt, misslingt. Er beherrscht sie total, und Luise hat Angst vor ihm.

    Also Luise ist richtig pfiffig. Sie versucht es, zumindest mit einer List, aus Carls Klauen zu kommen. Die Idee, Carl mit einem Verehrer in der Öffentlichkeit bloß zu stellen, war gar nicht so schlecht.

    Dann die Begegnung mit Henry von Walden. Herrlich. Also ich glaube, die beiden passen gut zueinander.


    Kapitel 5

    Paul konnte die Annahme des Postens im Ministerium so lange hinauszögern, bis er anderweitig vergeben wurde. Doch Carl gibt nicht auf, und will ihn unbedingt an einer anderen wichtigen Stelle sehen.

    Das war auch eine gute Idee, es hinaus zu zögern. Paul regelt es still und leise. Die Hinhaltetaktik gefällt mir. Es könnte die Lösung sein, das Carl mürbe wird und das Interesse verliert. Der kann einem aber auch Angst machen mit seiner selbstrednerischen Darstellung. Er heißt wohl nicht umsonst "von Herrenhausen". Und wie Carl, der Große. :wink:



    Kapitel 5

    Die Autorin erzählt sehr gut vorstellbar und lebendig, wie die Partei langsam die gesamte Bevölkerung in Befürworter und Widersacher der neuen Regierung spaltet, Zukunftspläne vernichtet (z. B. Julias Reifeprüfung) und Existenzen zerstört.


    Ein spannendes Kapitel in dem viel passiert. Gut, dass wir uns bis zum dritten Band durchgekämpft haben, *Katrin*, oder was meinst du?

    Dieser letzte Teil der Serie gefällt mir bisher am besten. Die Autorin hat sich warmgeschrieben, sozusagen. :D

    Ja. Ich muss auch sagen, da ist richtig Dampf unterm Kessel. Das mit dem geschichtlichen Hintergrund kann die Autorin sehr gut. Mir hatten auch die Kriegsszenen mit Paul sehr gut gefallen.


    Also unsere Ausdauer wird belohnt. :lol: :-, :thumleft:

  • Sehr schade, das zwei so schlaue, nette Mädels gezwungen werden, die Schule zu verlassen.

    Dieses Regime hat viele Zukunftspläne zerstört, schon vor dem Krieg.

    Ohne zu Murren oder überheblich zu wirken, lässt sie sich von Käthe einarbeiten.

    Da war sie mir richtig sympathisch, die Julia. Sie scheut keine Arbeit, während ihre Mutter von Anfang an die Chefin herausgekehrt hat.

    Ich habe immer gedacht, daß er mal was mit Minna anfängt.

    Das könnte ja noch kommen. Momentan ist er ja noch in den Klauen dieser Margot gefangen.

    Die Idee, Carl mit einem Verehrer in der Öffentlichkeit bloß zu stellen, war gar nicht so schlecht.

    Aber bei einem so unberechenbaren Menschen ist das sehr riskant, und der Schuss ist ja auch nach hinten losgegangen.

    Der kann einem aber auch Angst machen mit seiner selbstrednerischen Darstellung.

    Zum Fürchten, dieser Typ, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Ich muss auch sagen, da ist richtig Dampf unterm Kessel.

    Genau die richtige Bezeichnung. :thumleft:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 6

    Luise und Paul sind jetzt doch unter die Fittiche von Carl. Beide haben jetzt Jobs, sind aber sehr unglücklich. Gut, das Paul eine eigene Wohnung hat und Martin und Sophie nicht mit Carl leben müssen. Paul arbeitet bei der Presse. :-#Solche Arbeit liegt ihm gar nicht. Und Luise hat eine Menge Rollenangebote, lebt aber in einem goldenen Käfig. Ständig wird sie bewacht. Sie denkt schon an Selbstmord. Ich denke, Luise könnte durch die Scheidung und ihre aufmüpfige Art Carl gefährlich werden. Darum lässt er sie ständig beschatten.


    Julia engagiert sich im Hotel. Sie springt sofort ein, wenn ein Zimmer gemacht werden muss. Solche Szenen hätte ich mir bei Elisabeth gewünscht, als sie im Hotel anfing.


    Julia ist mit Käthe befreundet. Käthe mag einen bestimmten Jungen. Julia macht sie zurecht. Ein bißchen Normalität im Buch.


    Ava hat Geburtstag. Sie feiert zuhause, weil das Restaurant die Reservierung abgelehnt hat. Julia ist wütend über den Inhaber. Sie bietet Ava an, im Hotel zu feiern. Die Cohens lehnen ab. Verständlich. Einerseits bringen sie sich in Gefahr, andererseits die Familie Falkenhayn.


    Paul ist für mich am schlimmsten dran. Mit so einem Ungeheuer soll er das Bett teilen. Gut, das Carl oft unterwegs ist.


    Paul ist beruflich aufgestiegen. Die Karriereleiter als Mittäter. :puker: Mir tut Paul richtig leid. Auch seine Kinder Sophie und Martin. Die werden mit dem Rohrstock gezüchtigt. Nur Thomas gefällt es in der Napola. (habe ich gegoogelt: die gab es wirklich)


    Luise trifft wieder auf Heinz. Sie ist erst gar nicht begeistert. Doch dann reden sie miteinander. Elsie ist in England. Also in Sicherheit. Heinz bietet Luise Hilfe an. Hilfe bei der Flucht? Was anderes kann ich mir in Luises Fall nicht vorstellen.

  • *Katrin*, wir haben gestern ein Auto gekauft, deshalb war ich am Abend noch nicht auf dem Laufenden, aber jetzt bin ich wieder up to date.


    Paul hat gegen seinen Willen einen Posten in der Presseabteilung annehmen müssen, und übersiedelt mit seinen Kindern in eine eigene Wohnung nach Berlin.


    Durch ihre Lehre ist Julia in der Lage im Hotel sehr elegant manches Problem zu lösen, wozu nicht einmal ihre Eltern imstande gewesen wären (z. B. abends noch rasch ein Zimmer putzen, da ein Gast durch eine Fehlbuchung beinahe nicht hätte untergebracht werden können).
    Mir gefällt Julia in ihrer Rolle im Hotel viel besser als ihre Mutter in diesem Alter. Elisabeth habe ich schnippisch und herrisch in Erinnerung, Julia ist viel zupackender und trotzdem sehr umsichtig. Eine tolle charakterliche Entwicklung, die sie durchgemacht hat.


    Luise wird von ihrem Mann strengstens überwacht, bekommt aber jede Menge Filmangebote, da jüdische Schauspielerinnen ja nicht mehr engagiert werden.


    Pauls Liebe zu Carl ist längst erloschen, er ekelt sich sogar vor den Intimitäten mit ihm. Wer könnte ihm das verdenken?

    Carl ist inzwischen in Ernst Röhms Ministerium gewechselt.


    Ausländische Journalisten, die zu Pressekonferenzen eingeladen werden, teilen oft sogar die antisemitische und nationalsozialistische Gesinnung und Ansichten. Besichtigte „Schutzlager“ (in Wahrheit schlimme Folterkammern) werden lediglich als Einrichtungen beschrieben, in denen „politisch Verirrte“ wieder auf den rechten Weg gebracht werden.


    Diese langsame Unterwanderung der Bevölkerung mit nationalsozialistischem Gedankengut, aufgebaut auf Angst und Bedrohung, wird von der Autorin sehr gut beschrieben. :thumleft:


    Solche Szenen hätte ich mir bei Elisabeth gewünscht, als sie im Hotel anfing.

    Ja, da waren sie ganz verschieden, die beiden.

    Paul ist für mich am schlimmsten dran. Mit so einem Ungeheuer soll er das Bett teilen. Gut, das Carl oft unterwegs ist.

    Das muss wirklich furchtbar sein in so einer Beziehung festzustecken und dann auch noch in diesem menschenverachtenden Regime, wo ohnehin auch im normalen Alltag nur die Angst regiert.

    Nur Thomas gefällt es in der Napola. (habe ich gegoogelt: die gab es wirklich)

    Super, dass du nachgeschaut hast, *Katrin*. Die Autorin dürfte gut recherchiert und sich sehr intensiv mit dieser Zeit auseinandergesetzt haben. Das klingt mehrmals an.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • *Katrin*, wir haben gestern ein Auto gekauft, deshalb war ich am Abend noch nicht auf dem Laufenden, aber jetzt bin ich wieder up to date.

    Glückwunsch zum neuen Auto. Keine Sorge. Ich hätte gewartet. :)



    Mir gefällt Julia in ihrer Rolle im Hotel viel besser als ihre Mutter in diesem Alter. Elisabeth habe ich schnippisch und herrisch in Erinnerung, Julia ist viel zupackender und trotzdem sehr umsichtig. Eine tolle charakterliche Entwicklung, die sie durchgemacht hat.

    Das hätte Elisabeth sympathischer gemacht. Sie kam ein bißchen aristrokratisch rüber.

    Ausländische Journalisten, die zu Pressekonferenzen eingeladen werden, teilen oft sogar die antisemitische und nationalsozialistische Gesinnung und Ansichten. Besichtigte „Schutzlager“ (in Wahrheit schlimme Folterkammern) werden lediglich als Einrichtungen beschrieben, in denen „politisch Verirrte“ wieder auf den rechten Weg gebracht werden.

    Das hat mich gewundert. Das gerade derjenige, der danach gefragt hat, es als gut beschrieben hat. Ob das vielleicht zensiert war oder er auch bedroht wurde? Könnte ich mir vorstellen.

    Diese langsame Unterwanderung der Bevölkerung mit nationalsozialistischem Gedankengut, aufgebaut auf Angst und Bedrohung, wird von der Autorin sehr gut beschrieben. :thumleft:

    Ja. Ich fand auch die Aussage der Mittäterschaft wie im Fall Paul gut. Im Prinzip ist Paul ja so ziemlich an der Quelle. Durch die Erpressung wird er zu Dingen gezwungen, die er sonst gar nicht machen würde. Ich glaube, das Samuels Flucht ihm eines Tages behilflich sein könnte.

  • Glückwunsch zum neuen Auto.

    Danke, es ist das alte (8 Jahre) in Neuausführung, aber noch zum alten Preis. Die Preise gehen ja gerade durch die Decke. Unser Auto ist nächste Woche schon um € 6000.- teurer, wie mein Mann im Vergleich herausgefunden hat, deshalb galt es rasch zu handeln.

    Wir hatten insofern Glück, da das Auto von der Dame, die es bestellt hatte, nicht genommen wurde, weil die Lieferzeit um 6 Wochen überschritten war. Sie konnte nicht länger warten und hat ein anderes gekauft, und wir haben nun ohne Wartezeit eines, das uns gefällt (Farbe, Innenausstattung ... passt alles).

    Eigentlich wollten wir mit unserem alten noch einige Jährchen fahren, weil es erst 57 000 km hat und in einem ausgezeichneten Zustand ist. Aber in diesem Fall mussten wir einfach zuschlagen.

    Mein Mann war nur wegen einer Kleinigkeit in der Werkstätte, und da stand es dann und scheint auf ihn gewartet zu haben. Manchmal fügen sich die Dinge einfach ohne großes Zutun. :lol:

    Keine Sorge. Ich hätte gewartet.

    Danke auch dafür :friends:

    Sie kam ein bißchen aristrokratisch rüber.

    Das ist genau der richtige Ausdruck.

    Das hat mich gewundert. Das gerade derjenige, der danach gefragt hat, es als gut beschrieben hat.

    Ja, das war ganz seltsam, aber das Ausland hat in Hitler keine Gefahr gesehen. Den hat man ja teilweise richtig hofiert.

    Natürlich gab es auch Gegner, aber ich glaube, die maßgeblichen ausländischen Politiker haben ihn total unterschätzt.

    Durch die Erpressung wird er zu Dingen gezwungen, die er sonst gar nicht machen würde.

    Diese Szenen machen mich immer sehr nachdenklich, und ich stelle mir oft vor, wie ich in diesen Situationen reagiert hätte. Da ich nicht zum Heldentum geboren bin, wären meine Reaktionen sicher sehr angepasst ausgefallen. Mit meiner Zivilcourage wäre es in diesen Zeiten sicher nicht weit her gewesen, das muss ich offen zugeben.

    Wie schnell Widerstand den Kopf kosten konnte, hat man ja an den Geschwistern Scholl in schrecklicher Deutlichkeit gesehen.

    Deshalb können wir uns so glücklich schätzen, dass wir in Freiheit und Sicherheit leben dürfen. Egal, was alles schiefläuft, die Grundwerte der Demokratie sind nicht zu verachten.

    Kapitel 7

    Das war ja jetzt wirklich ein Schock, nicht nur für Luise und Paul, sondern auch für uns Leser.

    Mit diesem Paukenschlag hätte ich überhaupt gar nicht gerechnet.

    Carl soll einer Gruppe von Putschisten um Röhm angehört haben und ist exekutiert worden. Er, der Partei völlig ergebene SA-Mann, soll an einer Verschwörung gegen die Naziführung beteiligt gewesen sein? Das ist ja kaum zu glauben. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.

    Was sagst du dazu, *Katrin*? Hättest du dir das gedacht, dass das Ende für Carl so unerwartet und auf diese Art und Weise kommt?


    Doch was steckt dahinter? Ist die SA Hitler tatsächlich zu mächtig geworden? Wollte er am homosexuellen Röhm ein abschreckendes Beispiel statuieren?


    Luise hat jedenfalls große Angst, dass sie als Angehörige ebenfalls in die Schusslinie geraten könnte. Und auch Paul wagt es nicht, umgehend aus dem Ministerium auszusteigen, um keinen Verdacht zu erregen. Angst und Ungewissheit sind in diesen Zeiten die täglichen Begleiter aller.


    Luise macht die Bekanntschaft des unscheinbaren Unternehmers Willy Darboven, der sie sehr an ihren Vater erinnert. Luise fühlt sich ja immer noch schuldig an dessen Tod, da er an einem weiteren Herzinfarkt starb, nachdem sie mit ihrem ersten Ehemann nach Amerika gegangen war.


    Friedrich will sich von Margot scheiden lassen, da sie den Zielen der NS-Regierung völlig ergeben ist.


    Dieses Kapitel war sehr spannend, mit überraschenden Ereignissen und Wendungen. Das Klima der Angst unter der Bevölkerung bringt die Autorin sehr gut rüber, und beschreibt sehr glaubwürdig, wie auch Unschuldige und Unbeteiligte (z. B. Angehörige) ins Schussfeld der Nazis geraten können. Und auch dort hat das Köpferollen bereits eingesetzt.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 7


    Kapitel 7

    Was sagst du dazu, *Katrin*? Hättest du dir das gedacht, dass das Ende für Carl so unerwartet und auf diese Art und Weise kommt?

    Nein. Das habe ich nicht erwartet. Ich kann auch Luises Bedenken, verhaftet zu werden, verstehen. An Familien hat man sich gerächt, mit der Familie wurde man erpresst. Eine schlimme Zeit. Paul hat diesen Mann geliebt. Jetzt hat er auch Angst, was ich nachvollziehen kann, das er in der Presseabteilung bleibt.


    Luise denkt wieder, daß sie von der Gesellschaft geächtet wird. So wie damals als geschiedene Frau. Die Frau hat einfach kein Glück. Der erste ein Hallodri. Der zweite Mann eine arrangierte Ehe wegen Paul. Naja, aller guten Dinge sind drei. Willy Darboven könnte der richtige sein. Zwar ist er älter, aber anständig. Und vergöttert sie. Ich glaube, das tut ihrem Ego ganz gut.


    Friedrich :thumleft:. Irgendwie haben die Kuhlmann-Jungs auch kein Glück in der Liebe. Aber Friedrich wäre dann für Minna frei. O:-) Albert war sowieso nicht der Richtige für Minna.


    Oh, der erste potentielle Bewerber für Julia?

  • Willy Darboven könnte der richtige sein. Zwar ist er älter, aber anständig. Und vergöttert sie. Ich glaube, das tut ihrem Ego ganz gut.

    Und für sie dürfte er die ganz große Liebe sein.

    Aber Friedrich wäre dann für Minna frei. O:-) Albert war sowieso nicht der Richtige für Minna.

    Ja, das wäre eine schöne Kombination, und Albert scheint nicht mehr aus Russland auftauchen zu wollen. Aber, ob er Minna so ohne weiteres freigeben wird? An Scheidung scheint er nicht zu denken. Eigentlich will er ja noch immer, dass Minna nachkommt.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 8

    Luise fühlt sich mit Willy Darboven wohl. Sie bietet ihm sogar das Du an. Luise ist neugierig und möchte wissen, wie Willy lebt. Als sie Willy näher kommen möchte, dreht er sich weg und will ihr die Aussicht zeigen. Zuhause grübelt Luise, warum er sich weggedreht hat. Sie vermutet, dass Willy homosexuell sein könnte. Irgendetwas verschweigt Willy. Ich tippe eher darauf, daß Willy verheiratet sein könnte.


    Julius möchte mit seiner Familie auswandern. Julia und ihre Mutter sind dagegen. Elisabeth hängt am Palais, weil es ihr Vater aufgebaut hat. Julia fühlt sich im Palais wohl. Mit Käthe ist sie befreundet. Als Assistentin der Geschäftsleitung ist Julia aufgestiegen. Ich kann die Frauen verstehen. Sie wollen das Palais nicht verlassen. Von der anderen Seite sehe ich, daß Julius das Treiben in Deutschland objektiver betrachtet. Eine schwierige Entscheidung.


    Das Weihnachtsfest, welches Julia mit der ganzen Familie plant, verläuft nicht so, wie sie möchte. Minna, Friedrich und Margot sagen ab.


    Paul ist am schlimmsten dran. Nicht nur das er einige Dinge, die über seinen Schreibtisch laufen, mitbekommt. Er hat auch Angst, dass sein Sohn Thomas ihn verraten könnte. Paul fürchtet sich vor seinem Sohn. Er kennt diesen Ausdruck im Gesicht von Carl.

  • Irgendetwas verschweigt Willy. Ich tippe eher darauf, daß Willy verheiratet sein könnte.

    Das war auch mein Gedanke. Es muss ja auch einmal Männer geben, die nicht homosexuell sind. Das wäre dann wohl doch zu viel für die arme Luise.

    Ich kann die Frauen verstehen. Sie wollen das Palais nicht verlassen.

    Das verstehe ich auch. Wer will schon alles im Stich lassen und aus der geliebten Heimat fortgehen? Und das alles wegen eines Größenwahnsinnigen.

    Ist es nicht traurig, dass diese Typen immer noch nicht ausgestorben sind? Und sich aufgrund ihrer verqueren Ideologie herausnehmen die Lebenspläne unzähliger Menschen zu zerstören, ihnen Hoffnung und Zukunft zu nehmen.

    Das ist einfach unfassbar!!

    Von der anderen Seite sehe ich, daß Julius das Treiben in Deutschland objektiver betrachtet.

    Ja, und vor allem wird er auch Angst um Oskar haben. Hoffentlich bringen sich die Falkenhayns bald in Sicherheit. Aber ohne Julia, vermute ich. Die wird die Stellung im Hotel halten wollen.

    Paul fürchtet sich vor seinem Sohn.

    Der Paul ist wirklich arm dran. Ihm bleibt doch nichts erspart. Hoffentlich hat er auch noch mal Glück im Leben, das würde ich ihm wirklich wünschen.

    Kapitel 8

    Willy Darboven verhält sich Luise gegenüber mehr als korrekt. Er ist sehr hilfsbereit, geht mit ihr aus, sie können sich wunderbar miteinander unterhalten, doch Willy lehnt alle Annäherungsversuche ab. Luise kann sich das nicht erklären und ist sehr verunsichert.


    Julia ist zur Assistentin der Geschäftsleitung bestellt worden, allein die Auswanderungspläne ihres Vaters trüben ihre Freude. Elisabeth und Julia wollen das Hotel keinesfalls aufgeben.


    Paul muss weiterhin im Ministerium bleiben, da es die Nazis seit dem Röhm-Putsch besonders auf die Homosexuellen abgesehen haben. Pauls Sorge, er könnte verraten werden, ist noch immer sehr groß. Sogar sein ältester Sohn Thomas stellt eine Gefahr dar, da er sich immer mehr als fanatischer Nazi entpuppt.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


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  • Kapitel 9

    Julias Freundin Ava hat sich in einen protestantischen Postboten verliebt. Die Eltern sehen die Verbindung nicht gerne, da immer öfter die Rede davon ist, dass „Mischehen“ verboten werden sollen.


    Die Hochzeit von Hermann Göring und Emmy Sonnemann mit Hitler als Trauzeugen wird prunkvoll im Berliner Dom gefeiert. Auch Willy Darboven ist eingeladen, da er ja auch Geschäfte mit den Nazis macht. Luise begleitet ihn. Als sie ihm ihre Liebe gesteht, gibt er zu, dass er sich zu langweilig als Partner für eine gefeierte Diva findet.


    Paul kann Deutschland wegen der Reichsfluchtsteuer nicht verlassen, da er für sich und die Kinder nicht genug Geld dafür besitzt.


    Hitler ignoriert den Versailler Vertrag und führt die Wehrpflicht wieder ein. England und Frankreich reagieren auf diese Provokation jedoch nicht.


    Paul ist seit Carls Tod auch sozial sehr vereinsamt. Er sehnt sich nach Zärtlichkeit, weniger nach körperlicher Liebe, und sucht in einem Park die Nähe eines Gleichgesinnten, ein gefährliches Unterfangen.


    Auch dieses Kapitel hat mir gut gefallen, wie bisher die ganze Geschichte. Der historische Hintergrund wird wirklich sehr interessant mit dem Schicksal der Protagonisten verflochten.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: