zu Kapitel 6:
Oje, Alkoholprobleme hat der Koch also. Ist sicher ein stressiger Job bei so noblen und verwöhnten Gästen. Vielleicht sucht er im Alkohol Entspannung, leider kein guter Weg.
Interessant fand ich die Sache mit der Leiche und wann und wie sie am besten abtransportiert wird. Mich würde interessieren, wie das die Hotels allgemein so machen? Über den Lieferantenzugang? Nachts?
Ob man einen Verstorbenen tatsächlich durch das Foyer zur Kaffeezeit abtransportierte und auch noch die Todesursache ausposaunte, um Gerüchten vorzubeugen? Das kann ich mir nicht vorstellen, und klingt für mich ein bisschen nach Schauerroman.
Ich glaube, dass man mit verstorbenen Hotelgästen immer sehr diskret umgegangen ist. Es gibt ja unterirdische Gangsysteme, zumindest heutzutage.
Also mir gefällt der Schreibstil von Michaela Grünig. Es passiert immer was und ist nicht langweilig.
Der Stil ist wirklich sehr anspruchslos, die Themen wechseln rasch und es steht nicht immer nur eine Person im Mittelpunkt. Das macht die Lektüre abwechslungsreich und erfordert keine Anstrengung beim Lesen. Sehr entspannend mitten in unseren Malerarbeiten.
Dass Minna mit Johanna nach Berlin reisen kann ist wirklich ein großer Glücksfall. Dienstpersonal war damals schon sehr arm dran, da man sich nicht einmal frei nehmen konnte, um sich um kranke Angehörige zu kümmern.
Ich muss dann immer denken, in welch sozialem Umfeld wir heutzutage doch leben, und oft noch immer so unzufrieden sind.
Für Johanna hingegen sieht es besser aus, weil die Mutter ja einen Sinneswandel vollzogen hat und nichts dagegen hätte, dass sich die Tochter in Berlin nach einem anderen "Zukünftigen" umsieht. Aber bitte um einen standesgemäßen!
Paul und Robert haben sich geküsst und sind dadurch als Kriminelle abgestempelt. Ist das nicht ein Wahnsinn? Zum Glück sind die Zeiten inzwischen andere.
Jetzt wissen wir durch den Buchhalter, dass das Hotel praktisch vor dem Ruin steht. Mich hat aber schon sehr verwundert, dass Herr Kuhlmann, der ja kein Neuling im Hotelwesen ist, tatsächlich einen Vertrag zu so schlechten Konditionen unterschrieben hat. Das wäre ja wohl sehr naiv gewesen und kommt mir unrealistisch vor.
Ich glaube, dass ich heute Abend noch Kapitel 7 schaffe und am Laufenden bleibe.