Michaela Grünig - Palais Heiligendamm Reihe (ab 10.07.2022)

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  • zu Kapitel 6:

    Oje, Alkoholprobleme hat der Koch also. Ist sicher ein stressiger Job bei so noblen und verwöhnten Gästen. Vielleicht sucht er im Alkohol Entspannung, leider kein guter Weg.


    Interessant fand ich die Sache mit der Leiche und wann und wie sie am besten abtransportiert wird. Mich würde interessieren, wie das die Hotels allgemein so machen? Über den Lieferantenzugang? Nachts?

    Ob man einen Verstorbenen tatsächlich durch das Foyer zur Kaffeezeit abtransportierte und auch noch die Todesursache ausposaunte, um Gerüchten vorzubeugen? Das kann ich mir nicht vorstellen, und klingt für mich ein bisschen nach Schauerroman.

    Ich glaube, dass man mit verstorbenen Hotelgästen immer sehr diskret umgegangen ist. Es gibt ja unterirdische Gangsysteme, zumindest heutzutage.


    Also mir gefällt der Schreibstil von Michaela Grünig. Es passiert immer was und ist nicht langweilig.

    Der Stil ist wirklich sehr anspruchslos, die Themen wechseln rasch und es steht nicht immer nur eine Person im Mittelpunkt. Das macht die Lektüre abwechslungsreich und erfordert keine Anstrengung beim Lesen. Sehr entspannend mitten in unseren Malerarbeiten.


    Dass Minna mit Johanna nach Berlin reisen kann ist wirklich ein großer Glücksfall. Dienstpersonal war damals schon sehr arm dran, da man sich nicht einmal frei nehmen konnte, um sich um kranke Angehörige zu kümmern.

    Ich muss dann immer denken, in welch sozialem Umfeld wir heutzutage doch leben, und oft noch immer so unzufrieden sind.

    Für Johanna hingegen sieht es besser aus, weil die Mutter ja einen Sinneswandel vollzogen hat und nichts dagegen hätte, dass sich die Tochter in Berlin nach einem anderen "Zukünftigen" umsieht. Aber bitte um einen standesgemäßen!


    Paul und Robert haben sich geküsst und sind dadurch als Kriminelle abgestempelt. Ist das nicht ein Wahnsinn? Zum Glück sind die Zeiten inzwischen andere.


    Jetzt wissen wir durch den Buchhalter, dass das Hotel praktisch vor dem Ruin steht. Mich hat aber schon sehr verwundert, dass Herr Kuhlmann, der ja kein Neuling im Hotelwesen ist, tatsächlich einen Vertrag zu so schlechten Konditionen unterschrieben hat. Das wäre ja wohl sehr naiv gewesen und kommt mir unrealistisch vor.


    Ich glaube, dass ich heute Abend noch Kapitel 7 schaffe und am Laufenden bleibe.

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Ob man einen Verstorbenen tatsächlich durch das Foyer zur Kaffeezeit abtransportierte und auch noch die Todesursache ausposaunte, um Gerüchten vorzubeugen? Das kann ich mir nicht vorstellen, und klingt für mich ein bisschen nach Schauerroman.

    Ich glaube, dass man mit verstorbenen Hotelgästen immer sehr diskret umgegangen ist. Es gibt ja unterirdische Gangsysteme, zumindest heutzutage.

    Mich würde aber tatsächlich mal interessieren, wie man heute mit einem im Hotel Verstorbenen umgeht. Klar, es gibt die Gangsysteme, aber damit ist es ja nicht getan. Evtl. kommt die Kripo, Verwandte usw.

  • Kapitel 5


    zu Kapitel 5:

    Hm, Herr Brandmüller war der in der Wäschekammer? Äh, war da nicht die Rede davon, dass lautes Keuchen oder so zu hören war?

    Wird doch wohl nicht die Bertha mit dem Koch gewesen sein?


    zu Kapitel 5:

    Sehr gut hat mir die Szene gefallen, in der Paul und Robert einen Strandspaziergang machen. Die Ostseestürme, die leeren Strandkörbe, diese Stimmung kann man sich gut vorstellen und ist schön eingefangen. Paul kann Robert seine Sorgen anvertrauen, ohne mit besserwisserischen Kommentaren rechnen zu müssen, wie Elisabeth sie stets auf Lager hat.

    Als sie ihrer beider Namen im Sand eingravieren verschwimmen sie nach und nach und werden schließlich ausgelöscht. Ob das ein schlechtes Omen ist? Jedenfalls eine sehr schön erzählte Passage.

    💖

    Wenn bloß die Mutter nicht dahinter kommt, dann geht es zum Militär. Weit ist der 1. Weltkrieg nicht.



    Zitat von S. 134

    Ihr wollt mich als Feld-Wald-und-Wiesen-Doktor für die Wehwehchen....

    :totlach: Friedrich [-(. Diese aufmüpfigen Kinder. :lol:

  • Mich würde aber tatsächlich mal interessieren, wie man heute mit einem im Hotel Verstorbenen umgeht.

    Ich glaube, da gibt es eigene Richtlinien, nach denen das Personal vorgehen muss. Eine Aufregung ist es aber sicher immer, auch wenn man noch so sehr um Diskretion bemüht sein wird.

    Schön, dass du trotz der Malerarbeit noch soviel Zeit zum Lesen findest.

    Ja, ich wollte unbedingt dabei bleiben, Chattys Buecherblog! Das waren wirklich zwei anstrengende Tage, obwohl ich natürlich beim Malen der beiden Giebelwände nicht helfen konnte. Irgendwie steht man aber trotzdem unter ständiger Anspannung, ob auch alles klappt, da wir die Hebebühne nur für zwei Tage ausleihen konnten.

    Die Hitze (32 Grad) hat uns allen ganz schön zugesetzt, aber nun ist es geschafft, und ich hab wieder mehr Zeit zum genussvollen Lesen. :D

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Wenn bloß die Mutter nicht dahinter kommt, dann geht es zum Militär.

    Eher ins Gefängnis *Katrin*. Homosexualität war 1912 strafbar, da war die Meinung der Mutter noch das geringere Übel.

    zu Kapitel 7

    Johanna ist nun mit Minna also zur Großmutter nach Berlin gereist. Die alte Dame dürfte recht exzentrisch sein, lebt sehr feudal, ist geizig, nörgelt ständig, also keine angenehme Zeitgenossin. Und die arme Minna hatte noch keinen einzigen freien Tag, um sich um ihre Mutter zu kümmern. Schrecklich, wenn man bedenkt, dass das auch eine Art der Sklaverei war.


    Paul tut mir richtig leid, weil er nun gar nicht mehr weiß, was da eigentlich zwischen ihm und Robert passiert. Er hat Angst vor seinen unerklärlichen Gefühlen, aber auch vor einer Verhaftung und der Schande, die er über seine Familie bringen würde.

    Die "Tod in Venedig"-Interpretation, die die Autorin in ihren Roman einarbeitet, hat mir sehr gut gefallen. Das Buch wäre auch wieder einmal lesenswert.

    Zu allem Unglück macht sich auch noch die kleine Luise ganz schön an den Robert ran.


    Falkenhayn, der mit Elisabeths Großmutter bekannt ist, hat sich sogar nach der Enkelin erkundigt, sieh an, sieh an!


    In diesem Kapitel ist mir Johanna sehr angenehm aufgefallen. Sie ist eine sehr sympathische Person, umsichtig, mitfühlend und tatkräftig. Erst in Berlin fällt ihr auf, dass sie von ihrem Dienstmädchen gar nichts weiß. Jedenfalls ist sie Minna eine große Hilfe hinsichtlich der Krankheit ihrer Mutter.


    Das Kapitel war wieder sehr abwechslungsreich und hat mir gut gefallen.

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 6

    Der Koch trinkt, Bertha auch. Bertha benimmt sich komisch seit der Sache mit der Waschküche. Minna kennt das von zuhause. Hmmmm. Ich weiß nicht so recht, ob das mit dem Alkohol so stimmt. Sind ja Vermutungen. Dann erinnere ich mich noch an das dreckige Kleid von Minna. War bestimmt Bertha. Ich glaube, Bertha und der Koch hatten ein kleines Vergnügen.


    Hoffentlich haut Paul Robert nicht in die Pfanne. Aber auch sehr leichtsinnig von Robert. Da waren doch noch andere Angestellte. Wie fürsorglich Robert ist. Tolles Pärchen. :love:


    Minna freut sich. Sie kann nach Berlin. Johanna kann auch erstmal aufatmen.


    Umdenken bei Ottilie? Oder weil ihr das Wasser bis zum Hals steht?

  • zu Kapitel 8:

    Johanna bleibt weiterhin sehr sympathisch. Die Verhältnisse im Armenviertel in Berlin, wo Minna aufgewachsen ist, haben sie wohl zum Nachdenken gebracht, und nun will sie sich um bedürftige Kinder kümmern.
    Andere Hauptfiguren in diesem Kapitel waren mir weniger sympathisch. Das Verhalten der Großmutter, die nach Doberan mitgekommen ist, finde ich seltsam. Charakterlich ist sie eher plump dargestellt, ihr fehlt es an Charisma. Aus dieser Figur hätte man sicher mehr machen können.

    Und auch der völlig aufgelöste Küchenchef kommt mir nicht gut charakterisiert vor.


    Ab Sonntag werden wir ja sehen, wie sich die Sache entwickelt. Bis dahin wünsche ich euch ein erholsames Wochenende. :winken:

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 6

    Ich glaube, Bertha und der Koch hatten ein kleines Vergnügen.

    Ja, diesen Verdacht hatte ich auch. Irgendwie lenkt die Autorin mit ihren Worten in diese Richtung.

  • zu Kapitel 8:

    Johanna bleibt weiterhin sehr sympathisch. Die Verhältnisse im Armenviertel in Berlin, wo Minna aufgewachsen ist, haben sie wohl zum Nachdenken gebracht, und nun will sie sich um bedürftige Kinder kümmern.

    Ich fand Johanna vorher schon sympathisch, aber nach der Sache mit Minnas Mutter mag ich sie total. Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass sie in ihrer Arbeit um bedürftige Kinder oder auch bei Armenspeisungen völlig aufgeht. Auf jeden Fall besser, als diesen seltsamen Mann zu heiraten.

  • zu Kapitel 8:


    Andere Hauptfiguren in diesem Kapitel waren mir weniger sympathisch. Das Verhalten der Großmutter, die nach Doberan mitgekommen ist, finde ich seltsam. Charakterlich ist sie eher plump dargestellt, ihr fehlt es an Charisma. Aus dieser Figur hätte man sicher mehr machen können.

    Ich finde gerade, dass die Großmutter sehr deutlich charakterisiert ist. Die sieht sich als Mitglied der Oberschicht und blickt auf jeden anderen herab. Deshalb wurde ihr wohl auch nur wenig Charisma zuteil, da der Leser ja die Unterschiede und Klassifizierung erkennen soll.

  • Ich finde gerade, dass die Großmutter sehr deutlich charakterisiert ist. Die sieht sich als Mitglied der Oberschicht und blickt auf jeden anderen herab.

    Ja, und genau das finde ich nicht gut dargestellt, es ginge sicher viel subtiler. Die Großmutter ist meiner Meinung nach viel zu leicht durchschaubar.

    Deshalb wurde ihr wohl auch nur wenig Charisma zuteil, da der Leser ja die Unterschiede und Klassifizierung erkennen soll.

    Mir sind solche Charaktere zu schwarz-weiß gefärbt. Dazwischen gibt es sehr viele Grautöne, die jeder Mensch in sich trägt. Keiner ist nur gut oder nur böse. Diesen Charakterzug hätte die Autorin für meinen Geschmack differenzierter ausarbeiten können, und ihren Lesern vertrauen sollen, dass sie schon mitkriegen, wie die Oma tickt. :wink:

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 7

    zu Kapitel 7

    Paul tut mir richtig leid, weil er nun gar nicht mehr weiß, was da eigentlich zwischen ihm und Robert passiert. Er hat Angst vor seinen unerklärlichen Gefühlen, aber auch vor einer Verhaftung und der Schande, die er über seine Familie bringen würde.

    Die "Tod in Venedig"-Interpretation, die die Autorin in ihren Roman einarbeitet, hat mir sehr gut gefallen. Das Buch wäre auch wieder einmal lesenswert.

    Zu allem Unglück macht sich auch noch die kleine Luise ganz schön an den Robert ran.

    Ich kann beide Seiten verstehen. Robert muss wirklich verliebt sein in Paul, sonst würde er es nicht riskieren. Paul ist durcheinander. Verfahrene Situation. Bin gespannt, wie Paul sich entscheidet.


    Luise ist frech und von oben herab. Gut, das Lisbeth kam.


    Johanna :applause: ganz toll. Vielleicht findet Johanna ihre Berufung als Ärztin. Als Kurärztin. :lol:


    Hoffentlich weist Friedrich Minnas Mutter nicht ab.


    Die Kuhlmanns Kinder überraschen mich. Bis auf Luise steckt doch einiges Potential für eigene Wege, um sich zu verwirklichen. Bei Ottilie Kuhlmann ist es wohl eher Mittel zum Zweck. Hoffentlich muss Lisbeth nicht mit Krause jr. anbändeln. 8-[

  • Vielleicht findet Johanna ihre Berufung als Ärztin.

    Oder sie lernt einen Arzt kennen und lieben und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Da Friedrich ja sicher mit Kollegen befreundet ist, wäre das vorstellbar.

    Bis auf Luise steckt doch einiges Potential für eigene Wege, um sich zu verwirklichen.

    Luise ist noch jung. Wer weiß, vielleicht überrascht sie uns auch noch mit großen Plänen.

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • Kapitel 8

    Oh ich bin enttäuscht von Brandmüller. Warum? Hätte er doch eine Affäre mit Bertha. Bin gespannt, was mit seiner Schwester Käthe war.


    Wer ist Berthas Gönner? Ich hoffe doch nicht Martin von Reden!?! Der scheint mir doch ein wenig rollig zu sein. :totlach:


    Zu Kapitel 8:

    Boah, die Großmutter ist ja ein echter Drachen. Stellt bloß und demütig. Als sie Robert so bloß gestellt hat, war ich schon etwas betroffen. Und nun möchte ich auch noch ihr Geld einziehen.

    Ja. Denk sie, das es ihr Hotel ist? Geld geben und alle sollen nach ihrer Pfeife tanzen. Schreckliche Frau.


    Da jetzt die Karten auf den Tisch sind, springt Herr von Reden vielleicht ab. Es wäre schön für Johanna.

  • zu Kapitel 9

    Die Sorgen um das Hotel nehmen kein Ende, ein neuer Geschäftsplan muss her. Ob Elisabeth mit der Optimierung der Arbeitsabläufe noch etwas retten kann? Wohl eher nicht, da müssen gewiss Investoren her, die aber noch nicht in Sicht sind.

    Für Paul hingegen ergeben sich daraus andere Perspektiven für die Zukunft mit Robert, was den beiden ja wirklich zu wünschen wäre.

    Das Baden im Meer muss damals ja eine ziemlich umständliche Prozedur gewesen sein, wenn man die Beschreibung auf Seite 216 liest.

    Und auch das Tragen von Korsetts muss furchtbar gewesen sein. Man stelle sich vor, in der Hitze geschnürt herumlaufen zu müssen.

    Dass für den Reinfall des Musikfestivals schon wieder Herr Krause verantwortlich gemacht werden soll, finde ich etwas fantasielos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hotelbesitzer mit so billigen Mitteln arbeitet, um einen Konkurrenten auszuschalten.

    Liebe Grüße, Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study:

  • zu Kapitel 9

    Die Angst, nicht genügend Kapital zu haben, treibt alle umher. Und was werden die Leute sagen? Man spürt richtig die Verzweiflung. Jeder ja auf seine Art mit dem Gedanken des Verluses zu kämpfen. Nur Paul und Robert könnten dann "frei" sein.


    Nun hatte sich auch der Koch Minna anvertraut und von seiner Schwester erzählt. Ich finde es nachvollziehbar, dass er ein schlechtes Gewissen hat. Ich denke dass ich auch mit mir hadern würde, wenn ich meinen Egoismus vor der Gesundheit eines lieben Menschen stelle.


    Johanna ist nun auch wieder frei. Ohne Kohle war sie für den feinen Offizier nicht mehr interessant genug.

  • Lorraine Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie unangenehm das Tragen eines Korsetts war. Viele waren auch zu eng geschnürt, so dass sich Organe verschoben habe. Keine angenehme Sache.

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