Viola Shipman - Vier Frauen und ein See / The Clover Girls

  • In den Achtzigern haben Elizabeth, Veronica, Rachel und Emily jeden Sommer zusammen im Feriencamp verbracht. Sie waren dort bald als das „Kleeblatt“ bekannt und ihre Freundschaft sollte „forever“ sein. Doch das Leben außerhalb des Camps hat sie eingeholt. Viele hatten untereinander gar keinen Kontakt mehr. Lediglich Emily hat sich immer mal wieder gemeldet. Sie ist es auch, die nach über 30 Jahren eine Reunion im Camp anstrebt und ihre Freundinnen einlädt, dort eine Woche zu verbringen. Doch haben sich die Frauen nach all‘ der Zeit überhaupt noch etwas zu sagen? Kann die Freundschaft wieder reaktiviert werden?


    Ich habe schon drei Romane von der Autorin gelesen und fand alle toll, da sie emotional und bewegend waren und mein Herz erwärmt haben. Daher habe ich mich auf den neuen Roman gefreut, der als „Feeldgood-Roman, der das Lebensgefühl der achtziger Jahre zurückbringt und uns an die Sommer, die uns zu denen machten, die wir sind“ angepriesen wurde. Ich musste leider feststellen, dass ich von dieser Beschreibung nicht wirklich etwas gespürt habe.


    Im Roman gibt es immer wieder Passagen aus den 80er Jahren zu lesen und danach Kapitel aus der Gegenwart aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten. Es wird also beleuchtet, wie damals die Sommer abgelaufen sind, wie diese Ereignisse die Zukunft der Frauen geprägt haben, wie deren Leben in den letzten 30 Jahren verlaufen sind und wie sie mit der aktuellen Situation im Camp umgehen. An sich eine tolle Idee und mir gefiel auch die Beschreibung der Frauen, die tatsächlich alle an einem Punkt in ihrem Leben angekommen waren, an dem sie nicht glücklich sind – sei es beruflich oder privat Von daher könnte das Aufleben einer Freundschaft sicherlich hilfreich sein. Aber …


    Aber ich habe diese angebliche Freundschaft überhaupt nicht gespürt. Kinder können grausam untereinander sein. Das weiß man. Die vier Mädels haben sich damals zusammengeschlossen, um sich gegen die anderen zu behaupten. Soweit auch alles gut. Nun kommt das große Aber. Sie haben sich zwar zusammengeschlossen, aber sie waren auch untereinander unehrlich, neidisch, intrigant und haben eben nicht immer zusammengehalten. Für mich war da keine Freundschaft zu erkennen, die erstrebenswert war. Erst recht keine Freundschaft, die es wert gewesen wäre, um sie nach 30 Jahren zu reaktivieren. Mich hat tatsächlich Dreiviertel des Buches deprimiert. Ich fand es schrecklich zu lesen, wie gehässig die angeblichen Freundinnen immer wieder zueinander waren und ich war weit weg davon einen „Feeldgood“ Roman zu lesen.

    Fazit: Für mich war dieser Roman ganz anders, als die bisherigen Bücher, die ich von Viola Shipman gelesen haben. Ich habe hier keinen Feelgood-Roman vorgefunden, kein Buch, dass mein Herz erwärmt und mich emotional abgeholt hat – im Gegenteilt: der Großteil des Romans hat mich deprimiert, weil solche Freunde, wie sie hier beschrieben werden, wirklich niemand braucht. Das Ende war ok, aber konnte die Geschichte nicht mehr retten.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Viola Shipman - Vier Frauen und Ein See“ zu „Viola Shipman - Vier Frauen und ein See / The Clover Girls“ geändert.