Daphne Mahr - Das Antiquariat der verlorenen Dinge

  • Bücher sind Abenteuer

    Clara macht ein Praktikum in einem Antiquariat, es ist eine alte Bekannte ihrer Eltern daher darf sie allein nach Lyon Frankreich. Es ist ein sehr altes Gebäude an allen Ecken und Kanten knarzt es, hier ist eine Tür die ins Nirgendwo führt, dort eine Klappe an den unmöglichsten Orten hinter der sich Bücher verstecken. Aber es gibt auch noch mehr Unvorstellbares. Bücher die an Orten auftauchen wo sie ganz sicher nicht abgelegt wurden. Männer die Clara verfolgen und das anscheinend in nicht guter Absicht. Gleichzeitig ist da Theo der Neffe der Besitzerin. Ein undurchschaubarer Junge aber mit ihm erlebt Clara das größte Abenteuer ihres bisherigen Lebens.

    Ein gutes Buch zu lesen ist immer auch ein gutes Abenteuer zu erleben. Egal ob es sich um eine aufregende Reise handelt oder ob man in eine Familiengeschichte eintaucht. Hier sind die Bücher die Geschichte, sie sind sehr alt und sehen teilweise sehr mitgenommen aus. Ergo hat jedes Buch in dieser Geschichte schon einiges erlebt.

    Die Art und Weise wie die Autorin den Büchern ein Eigenleben verschafft ist genial. Ich liebe Bücher aber so habe ich sie noch nie gesehen.

    Es ist der Eindruck entstanden als ob meine Freunde die Bücher mehr sind als "nur" Bücher. In Zukunft werde ich sie mit anderen Augen betrachten.

    Der Schreibstil vermittelt den Lesern das man sich gern anders verhalten darf wie andere und deshalb noch lange nicht senil, schräg oder durcheinander ist. Jeder hat seine Eigenarten die einen offensichtlicher die anderen versteckter, das gehört zum Menschsein dazu. Diese wichtige Aussage taucht immer wieder zwischen den Zeilen auf und macht Mut zum Anderssein.

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  • Bücherliebe zum Anfassen


    Als Erstes muss ich die wunderschöne Gestaltung des Buches loben. Das Cover gefällt mir sehr gut und schreit förmlich nach Magie und Geheimnis. Unter dem Umschlag wurde das genauso schön fortgesetzt. Das Buch ist in einem satten grün und mit wunderschön schimmernder goldener Schrift gestaltet. So passt es perfekt zur Geschichte und man könnte meinen selbst eins der verlorenen Bücher in der Hand zu halten.


    Die Grundidee des Buches finde ich klasse. Magische, alte Bücher, welcher Bücherwurm wäre damit nicht zu begeistern? Auch vermittelt das Buch mit jeder Seite so viel Bücherliebe, da geht jedem Leser das Herz auf. Die Zeilen, die vor einigen Kapiteln stehen haben mir auch sehr gut gefallen und tragen sehr zu der magischen Atmosphäre bei.


    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Der Einstieg war mir allerdings etwas zu langatmig und manche Teile der Handlung haben sich leider etwas gezogen. Dennoch gleichen das einige unerwartete Wendungen, mit denen ich so echt nicht gerechnet hatte ganz gut wieder aus.


    Clara als Hauptfigur war mir manchmal ein bisschen zu naiv und vertrauensselig für ihre angeblich 16 Jahre. Irgendwie hat das für mich nicht so ganz ins Gesamtbild gepasst. Theo als männlicher Protagonist hat mir da schon besser gefallen. Die kleine Lovestory zwischen den Beiden fand ich für ein Kinder- und Jugendbuch ab 12 Jahren durchaus angemessen.


    Das Frankreich Setting hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von Frankreich als Land und Urlaubsziel bin, spürt man die Liebe der Autorin zu diesem mit jeder Seite und das ist echt anstecken.


    Zusammengefasst würde ich das Buch als eine gelungene Geschichte bezeichnen, die trotz einiger Schwächen sehr lesenswert, da die Grundidee und die Atmosphäre einfach genial sind.

  • Wunderschönes Urban Fantasy Abenteuer mit einem Schuss süßer Romantik

    Eine wunderschöne Geschichte, wenn man einfach unterhalten werden möchte, gerne etwas magisches mit dabei hat und eine nette Liebesgeschichte nicht scheut :)

    Die 16jährige Clara kehrt nach dem Tod ihres Großvaters vor 5 Jahren zum ersten Mal nach Lyon in Frankreich zurück, wo sie früher immer ihre Sommerferien verbracht hat. Yvette Lombard, die mittlerweile das Antiquariat führt, nimmt sie gerne für ein Praktikum zu sich und so freut sich Clara auf aufregende Sommerferien zwischen alten Büchern und neuen Kenntnissen zum Buchbinde-Handwerk.

    Allerdings bemerkt sie schon in den ersten Tagen seltsame Ereignisse, die sie irritieren und die durch Yvette als Unsinn abgetan werden. Wäre da nicht der wortkarge Neffe Théodore, der in diesem Sommer ebenfalls im Antiquariat arbeiten soll. Dieser ist nämlich dem Geheimnis seiner Familie auf der Spur, und kann mit Claras Beobachtungen seinen Verdacht bestätigen.
    Plötzlich steckt das Mädchen dann auch mittendrin in magischen Abenteuern, die sie quer durch Frankreich führen!

    Eine Geschichte zum wohlfühlen, der man einfach gerne folgt! Der Schreibstil ist wunderschön zu lesen und lässt den französischen Flair sehr lebendig entstehen! In Frankreich bin ich in Geschichten ja selten unterwegs, umso mehr hat es mich gefreut, hier den Charme von Lyon und anderen Orten kennen zu lernen.
    Auch die Charaktere mochte ich, auch wenn sie schon sehr klischeehaft dargestellt wurden. Gerade Clara, ein Bücherwurm, schüchtern, nicht aufs Aussehen bedacht und ein "braves Mädchen", wirkte auf mich manchmal schon recht naiv. Gerade im weiteren Verlauf der Handlung, wenn in manchen Situationen etwas sonnenklar war, wurde gezögert und hinterfragt...
    Ansonsten gab es aber auch einige Überraschungen und einige interessante Ideen zur "Buchmagie", die für mich ganz neu und originell waren! Allerdings hätte ich mir da noch etwas mehr Hintergründe gewünscht, denn das bleibt alles recht oberflächlich.

    Die Liebesgeschichte nimmt erst später mehr Raum ein und war für mich zwar etwas kitschig, hat aber sehr schön in den Rahmen gepasst und man muss ja auch sehen, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt :) Ich fand es ganz süß und auch nicht zu erdrückend, sondern immer gut an die Handlung angepasst.

    Keine großen Anforderungen - aber ein tolles Wohlfühlbuch, wenn man einfach mal abschalten möchte.


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer