Theodor Fontane - Frau Jenny Treibel (ab 17.06.2022)

  • Frau Jenny Treibel - Seiten 1-156

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  • Squirrel

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  • Wie viel wollen wir denn pro Tag lesen?

    Ich würde mich da euch anpassen, denn im Moment sieht es so aus, als hätte ich noch einiges an Freizeit :wink:

    Zu viel sollte es aber nicht sein...



    PS: Ich freue mich wahnsinnig, dabeizusein :cheers:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich fange dann mal an. Ich habe Kapitel 1 gelesen und ich finde, es liest sich ganz gut. Ich würde vorschlagen, wir fangen mal an und gucken, wie jeder mit dem Text klar kommt.


    Nicht vergessen, das Kapitel mit Überschrift zu kennzeichen. Ihr könnt auch mehrere Kapitel zusammenfassen. Aber das kennt ihr ja. :)


    Kapitel 1

    Ich habe das Gefühl, das es eine rückwirkende Geschichte von Frau Treibel wird oder eine ähnliche Liebesgeschichte wie Frau Treibel.

    Es wird viel in der Vergangenheit geredet. Frau Treibel schwelgt in Erinnerungen. War sie mal verliebt in Marcell Wedderkopp? Mal schauen, wie es weitergeht.

  • Kapitel 1

    So, ich habe jetzt auch das erste Kapitel gelesen und bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht. Ich denke auch, dass wir es wohl mit einer Liebesgeschichte zu tun haben werde, was ja auch schon der zweite Teil des Titels nahe legt: "Frau Jenny Treibel Oder: Wo sich Herz zum Herzen find't"

    War sie mal verliebt in Marcell Wedderkopp?

    Da besagter Marcell ja Corinnas Vetter ist, denke ich, dass er für Frau Treibel wohl etwas zu jung sein dürfte. Ich habe ja eher auf ein etwas mehr als freundschaftliches Verhältnis zwischen der Rätin und dem Professor getippt... :uups:


    Bald werden wir sicherlich mehr erfahren...

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich hätte noch eine ganz allgemeine Frage: Habt ihr ein Buch mit Anmerkungen zum Text?


    Meine Ausgabe enthält am Ende einige Anmerkungen, was ich ganz hilfreich finde, wenngleich ich ein paar Sachen, z.B. Kommerzienrätin, trotzdem nachschlagen musste, weil sie nicht erklärt wurden, während anderes, das man wohl selbst heute zum Allgemeinwissen zählen dürfte, z.B. das Kamel und das Nadelöhr, einer Erklärung wert waren...

    Interessant fand ich auch die kurze Einleitung, die etwas über die Entstehung der Textes informierte.

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Kapiel 1


    Ich hab keine Erklärungen im Buch.


    Habt ihr die Inhaltsangabe nicht gelesen? Da steht ja um was es geht. Da ich das Gefühl habe das ihr das nicht gelesen habt mache ich das was ich denke mal in einen Spoiler.



    Ich fand das erste Kapitel jetzt zum rein kommen ok, ich muss mich an die schreib-und ausdrucksweise erst wieder gewöhnen.... aber ich mag das ja. :)


    Schauen wir mal wie es weiter geht.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Habt ihr die Inhaltsangabe nicht gelesen?

    Da meine Buchausgabe neben "Frau Jenny Treibel" auch noch den Roman "Irrungen, Wirrungen" enthält, besitzt es keine Inhaltsangabe, nur ein paar Meinungen zu den Texten bzw. Fontane als Autor; :uups: und das, was ich in der kurzen angehängten Entstehungsgeschichte zu "Frau Jenny Treibel" erfahren habe, deutet eher nicht auf eine Liebesgeschichte hin, sondern eher auf eine



    Ich bin auch schon gespannt, wie es weitergeht, und werde mich daher gleich an Kapitel 2 machen :wink:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Kapitel 1

    War sie mal verliebt in Marcell Wedderkopp?

    Da besagter Marcell ja Corinnas Vetter ist, denke ich, dass er für Frau Treibel wohl etwas zu jung sein dürfte. Ich habe ja eher auf ein etwas mehr als freundschaftliches Verhältnis zwischen der Rätin und dem Professor getippt...

    Da hast du recht. Ich bin davon ausgegangen, daß das der Vetter vom Professor ist. Ich habe es nochmal nachgelesen. Die Ehe der Treibels scheint auch von Jennys Mutter (Frau Bürstenbinder arrangiert zu sein.) Frau Treibel wirkt unglücklich.


    Eine Inhaltsangabe habe ich nicht. Was mir nicht wichtig ist. Ich habe gestern noch die Personen bei Wikipedia gegoogelt. Mein Buch beinhaltet eine Zeittafel und Worterklärungen.


    Es ist alles ein wenig hektisch. Und ich würde gerne noch auf Isabella1978 und Sabine A. warten, was sie meinen. Vielleicht haben ja auch noch andere im BT Interesse, das Buch mit uns zu lesen. Es ist ja kein Wettbewerb. :wink:

  • Kapitel 1

    So, jetzt habe ich angefangen.

    Obwohl die Sätze ziemlich lang sind und verschachtelt wirken, läßt es sich gut lesen. Erst einmal orientieren, wo befinden wir uns eigentlich. In Berlin. Eine ältere Dame fährt zusammen mit einer Gesellschafterin in einer Kutsche vor ein Haus. Es wird gleich deutlich, daß das Jenny Treibel ist. Sie wird als Frau Kommerzienrätin begrüßt. Also, was ist das, erstmal Google befragen.

    Aha, sie hat gut geheiratet. :wink:

    Offensichtlich hat sie hier in dieser Straße früher gewohnt, ist vielleicht alte Bekannte oder Nachbarin der Bewohner. Warum kommt sie zu Besuch und wen besucht sie? :-k

    Sie besucht das Fräulein Corinna. Ihr Vater hat Jenny in ihrer Jugend Gedichte geschrieben und mit Wehmut denkt Frau Treibel an diese Zeiten zurück. Also ist Corinna's Vater Jenny's ehemaliger Verehrer. Den sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht geheiratet hat.

    Jenny lädt Corinna zu sich ein, als Gesprächspartnerin für einen Geschäftsfreund ihres Sohnes, der aus England kommt. Jenny kann nicht aufhören, ständig von Corinna's Vater zu schwärmen.

    Dann kommt besagter Vater rein und es entspannt sich ein merkwürdiges Gespräch. Was die beiden wohl für gemeinsame Vergangenheit haben...

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-

  • Wie viel wollen wir denn pro Tag lesen?

    Ich lese bei Leserunden gerne langsam, damit möglichst alle mitkommen und wir Zeit haben, auf andere Beiträge zu antworten. Wenn wir etwa fünf Kapitel pro Woche anpeilen, wären wir in gut drei Wochen durch. Ist das zu schnell oder zu langsam? Mehr als ein Kapitel pro Tag fände ich zu schnell.

    Meine Ausgabe enthält am Ende einige Anmerkungen, was ich ganz hilfreich finde, wenngleich ich ein paar Sachen, z.B. Kommerzienrätin, trotzdem nachschlagen musste, weil sie nicht erklärt wurden, während anderes, das man wohl selbst heute zum Allgemeinwissen zählen dürfte, z.B. das Kamel und das Nadelöhr, einer Erklärung wert waren...

    Die Reclam-Ausgabe enthält auch zahlreiche Anmerkungen am Ende, die Kommerzienrätin wird auch erklärt. Lästig finde ich nur, dass man immer blättern muss, wenn man die Anmerkungen mitlesen will. Lieber sind mir Ausgaben mit den Anmerkungen unten auf jeder Textseite.

  • Erstes Kapitel

    Fontane hat selbst die Bedeutung des 1. Kapitels in einem Brief hervorgehoben:

    Zitat

    Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache und in dem ersten Kapitel die erste Seite, beinah die erste Zeile. [...] Bei richtigem Aufbau muss in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken.

    Daher habe ich besonders auf den Beginn geachtet. Aufgefallen ist mir zunächst eine Parallele zu Fontanes Roman „Effi Briest": Auch dort wird erst ein Haus beschrieben, das bei genauerem Hinsehen etwas heruntergekommen wirkt. Wenn die Beschreibung des Hauses als Einstieg in den Roman wichtig für ihn ist, könnte es ein Symbol sein, zum Beispiel könnte das altmodische Haus für eine traditionsbewusste Familie stehen, die neue Farbe vielleicht für irgendwelche Neuerungen.

    Wie bei „Effi Briest" werden Personen des gehobenen Bürgertums vorgestellt.

    Frau Jenny Treibel habe früher im Geschäft ihres Vaters gearbeitet. Möglicherweise ist sie durch ihre Heirat sozial aufgestiegen. Sie wirkt aber unglücklich, wovon ihr Mann und ihre Kinder nichts erfahren sollen. Vielleicht ist sie in ihrer Ehe unglücklich (vgl. Effi Briest!).

    Das Aussehen und die soziale Herkunft werden thematisiert, sind für die Protagonisten durchaus bedeutsam. Aber Corinnas Vater scheint weniger Wert auf gesellschaftliche Normen zu lesen (vgl. Effis Vater!):

    Zitat

    Er sieht das Leben von der richtigen Seite an; er weiß, daß Geld eine Last ist und daß das Glück ganz woanders liegt. [...] Ach, meine liebe Corinna, glaube mir, kleine Verhältnisse, das ist das, was allein glücklich macht. (Reclam, S. 9)

    Diese Aussage von Jenny Treibel über Corinnas Vater lässt mich vermuten, dass sie gerne so wie er leben würde.

    Ihr Vater hat Jenny in ihrer Jugend Gedichte geschrieben und mit Wehmut denkt Frau Treibel an diese Zeiten zurück. Also ist Corinna's Vater Jenny's ehemaliger Verehrer. Den sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht geheiratet hat.

    Ich gehe auch davon aus, dass die beiden - wie intensiv auch immer - befreundet waren, aber Jenny Treibel dann möglicherweise aus gesellschaftlichen Gründen einen anderen Mann geheiratet hat.

    Zitat

    Aber Gott sei Dank, gnädigste Frau haben ja noch den Leopold, jung und unverheiratet, und da Sie solche Macht über ihn haben [...] so könnt' er Ihnen [...] wenigstens eine ideale Schwiegertochter ins Haus führen, eine reizende, junge Person, vielleicht eine Schauspielerin [...] Oder eine Malerin oder eine Pastors- oder eine Professorentochter...(Reclam, S. 10 f.)

    Die Textstelle verstehe ich aus Vorausdeutung auf eine mögliche Beziehung zwischen Leopold und Corinna, der Professorentochter.

  • Diese Aussage von Jenny Treibel über Corinnas Vater lässt mich vermuten, dass sie gerne so wie er leben würde.

    Ich weiß nicht, ob ich dem so ohne weiteres zustimmen kann. Sie wirkt schon nostalgisch in mancher Hinsicht, aber man gewinnt doch sehr schnell auch den Eindruck, dass Jenny Treibel Geld, Ansehen und gesellschaftliche Stellung schon sehr wichtig sind. Vielleicht schlagen aber auch einfach zwei Herzen in ihrer Brust :love:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Vielleicht schlagen aber auch einfach zwei Herzen in ihrer Brust :love:

    Das ist eine gute Formulierung! Vielleicht hängt sie einerseits an ihrer sozialen Stellung, sehnt sich andererseits aber nach einem anderen, glücklicheren Leben.

    Ein :twisted: Dilemma, sicher für eine Frau ihrer Zeit.

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-